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Die romisch katholische Basilika St Cyriakus auch Propsteikirche ist eine Pfarrkirche in der Stadt Duderstadt im Landkreis Gottingen von Niedersachsen Sie gilt als Hauptkirche der Stadt und des Untereichsfelds In der Stadt wird sie auch Oberkirche und in der Region Eichsfelder Dom genannt Seit dem 3 Oktober 2015 ist sie papstliche Basilica minor Architektonisch ist die dreischiffige gotische Kirche eine Staffelhalle mit basilikalem Chor Ihre Pfarrgemeinde gehort zum Dekanat Untereichsfeld des Bistums Hildesheim Basilika St CyriakusBlick von der Marktstrasse auf die Basilika St CyriakusDatenOrt DuderstadtBaumeister Wilhelm Knoke Chor 1394 Heinrich Helmold Gewolbe 1490 Baustil GotikBaujahr 1240 1490Hohe 62 5 m Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung 3 Creutzburg Orgel 4 Glocken 4 1 Historisches Gelaut 4 2 Gelaut nach dem Stadtbrand 1852 4 3 Heutiger Bestand 5 Pfarrei 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Luftbild nbsp Sudostansicht nbsp Sudansicht der Basilika im Hintergrund davor die Propstei mittig die alte Stadtbibliothek links und die Stadtmauer 2011 Die Kirche steht an der Stelle einer Handwerker und Kaufmannssiedlung die zusammen mit dem Konigshof bei St Servatius zum Kern der spateren Stadt wurde Der alteste bekannte Bau an dieser Stelle war eine kleinere romanische Kirche Uber weitere Vorgangerbauten der heutigen Kirche ist nichts bekannt das Cyriakus Patrozinium reicht jedoch sicher in die Entstehungszeit der Ansiedlung um 950 zuruck Die weitere Baugeschichte spiegelt den wachsenden Wohlstand und das Selbstbewusstsein der Duderstadter Burger Trotz der langen Entstehungszeit wirkt das Gesamtbild der Kirche als geschlossenes Ganzes Die Errichtung des heutigen Gotteshauses begann gegen 1240 mit dem Bau des monumentalen fruhgotischen Westbaus der dem romanischen Kirchenschiff vorgesetzt wurde Jedoch wurde nur der nordliche der beiden geplanten achteckigen Turme errichtet In diesem lebte und arbeitete lange Zeit ein Turmer der sog Tornemann der die Stadt vor Feind und Feuer zu warnen hatte Das reprasentative Portal hat wohl im Hauptportal der Elisabethkirche in Marburg sein Vorbild Das Tympanon zeigt eine Mondsichelmadonna im Barock ersetzt die von zwei Weihrauchfasser schwingenden Engeln verehrt wird Im Innenraum des Westbaus finden sich mehrere mit Motiven aus Pflanzen und Tierwelt verzierte Pfeilerkapitelle 1394 ersetzte man den romanischen durch den hochgotischen dreijochigen Chor mit einer funfseitigen Apsis Der in die Aussenwand eingemauerte Grundstein nennt einen Wilhelm Knoke als leitenden Baumeister Schliesslich wurde das romanische durch ein gotisches Langhaus in Form einer dreischiffigen Staffelhalle mit sechs Jochen ersetzt Beim Bau errichtete man zunachst die neuen Aussenmauern um das alte Kirchenschiff herum um darin weiter ungestort Gottesdienst feiern zu konnen Im Jahr 1490 wurde die Einwolbung der Kirche fertiggestellt gestiftet vom aus Duderstadt stammenden Gottinger Burgermeister Heinrich Helmold wie ein Schlussstein mit seinem Wappen im nordlichen Seitenschiff beurkundet 1 Damit war der Bau vorerst fertiggestellt 1852 fielen grosse Teile der Stadt einem verheerenden Brand zum Opfer dabei auch die Dacher von Nordturm und Kirchenschiff Im Zuge von Conrad Wilhelm Hase geleiteten Wiederaufbaumassnahmen bei denen auch das um 1700 barockisierte Kircheninnere regotisiert wurde errichtete man nun nach dem Vorbild des Nordturms auch den Sudturm Beide Turme erreichen jeweils eine Hohe von ca 65 Metern Nach Pfingsten 2016 wurde mit einer Innenrenovierung begonnen die durch neue Ausmalung und Beleuchtungskonzepte das Gotteshaus heller und freundlicher erscheinen lassen sollte Sie fand im November desselben Jahres ihren Abschluss Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum mit Blick zum Hochchor nach der Innensanierung 2016 nbsp Chorraum nach der Innensanierung 2016 Der Innenraum von St Cyriakus ist reich mit Kunstwerken ausgestattet die vor allem in der Zeit der Gotik und des Barock entstanden Der Hochaltar ein spatgotischer Flugelaltar wurde um 1510 geschaffen 1685 musste er seinem barocken Nachfolger weichen Nach einer Restaurierung durch Richard Moest aus Koln bei der der Altar unter anderem einen neuen Rahmen erhielt kehrte er 1877 an seinen alten Platz zuruck Ist der Altar geoffnet sind Reliefs sichtbar die mit gotischem Masswerk gerahmt sind und Szenen aus dem Leben Christi darstellen Der linke Flugel ist mit den Szenen der Verkundigung der Geburt der Beschneidung und der Anbetung der Konige der Kindheit Jesu gewidmet Der rechte Flugel zeigt Jesu Gebet im Olgarten seine Festnahme Geisselung und Verspottung Der Schrein ist von einer grossen Kalvarienbergdarstellung dominiert die links durch die Szenen von der Verurteilung Jesu und der Kreuztragung rechts durch die Szenen der Grablegung und Auferstehung Christi gerahmt wird In der Advents und in der Fastenzeit ist der Altar geschlossen sodass ein vom Duderstadter Kaplan Otto von dem Hagen 1879 nach italienischen Vorbildern gemaltes Bild der Verkundigung an Maria sichtbar wird das an den Flugelaussenseiten angebracht ist In den Wanden des Chorpolygons haben sich ein Sakramentshaus Nordostwand eine Piscina Sudostwand und eine Sediliennische Sudwand aus dem 15 Jahrhundert erhalten Die Fenster uber dem Hochaltar entstanden im Jahr 1876 Sie sind einem Flugelaltar ahnlich gegliedert und dem Stil des Nazarener zuzuordnen Im Chor ist auch das barocke Chorgestuhl von St Cyriakus aufgestellt in dem einst Mitglieder des Stadtrates zu Gottesdiensten Platz nahmen Die spatgotische Kanzel mit ihrem im 19 Jahrhundert zugefugten Schalldeckel befindet sich an einem der nordlichen Pfeiler in der Mitte des Hauptschiffs Von diesem Standort aus ist der Prediger im gesamten Kirchenraum ohne Verstarkeranlagen gut zu horen An den kantonierten Pfeilern des Hauptschiffes und an den Diensten im Chorraum sind lebensgrosse Skulpturen der zwolf Apostel angebracht die der Barockkunstler Andreas Kersten von 1678 bis 1687 schuf Vom selben Kunstler stammen auch die Figuren des Guten Hirten und der Gottesmutter Maria als apokalyptisches Weib die sich jeweils an einer Seite vom Eingang des Chores befinden Sie standen wohl fruher im Zentrum der barocken Seitenaltare Im nordlichen Seitenschiff sind Figuren der Heiligen Nikolaus von Myra und Johannes Nepomuk aufgestellt die wie auch eine Skulpturengruppe der Flucht nach Agypten im Eingangsbereich der Kirche ebenfalls von Kersten stammen Im nordlichen Seitenchor dem sogenannten Johannischor findet sich ein gotisches Relief der Beweinung Christi von 1490 das wohl einmal ein Teil eines Altarretabels gewesen ist Hier steht auch der um 1470 entstandene Gottvater oder Gnadenstuhlaltar Er stammt eigentlich aus dem Spital St Martini und wurde erst in der Mitte des 19 Jahrhunderts an seinem heutigen Standort aufgestellt Bei dem Altar handelte es sich ursprunglich um einen kleinen Flugelaltar der in der Zeit des Historismus seine heutige nicht mehr wandelbare Gestalt erhielt Trotzdem ist das mittelalterliche Bildprogramm vollstandig erhalten geblieben Der linke Flugel zeigt die hl Maria Magdalena wie sie Jesus die Fusse wascht Auf dem rechten Flugel ist der hl Martin von Tours dargestellt wie er auf einem Pferd sitzend einem leprakranken Bettler die Halfte seines Mantels uberreicht Im Schrein umgeben von links nach rechts die Heiligen Barbara Andreas Jakobus der Altere und Katharina von Alexandrien die zentrale Darstellung des Gnadenstuhls Die ehemaligen Flugelaussenseiten zieren die beschadigten Bilder einer Dreifaltigkeitsdarstellung der sogenannten Not Gottes und eine weitere Darstellung der Heiligen Maria Magdalena Im sudlichen Seitenschiff befindet sich der mit barocken Formen reich verzierte Marmortaufstein aus dem Jahr 1694 An seinem Deckel ist die Taufe Jesu im Jordan dargestellt Daran ist ein Seil befestigt das mit den Figuren der Heiliggeisttaube und Gottvater verziert ist und das Anheben des Deckels erleichtert In der Nahe zum Taufstein findet sich ein figurenreiches Relief der heiligen Sippe das Anfang des 16 Jahrhunderts entstand und wohl zu einem Altarretabel gehorte Die an den Seitenschiffwanden angebrachten Kreuzweg stationen sind Werke Otto von dem Hagens aus dem Jahr 1882 Bemerkenswert sind auch die barocken Prozessions und Zunftstangen auch Gildeleuchter genannt die an den mittleren Wangen des Kirchengestuhls stehen Sie zeigen u a die Schutzpatrone verschiedener Zunfte und werden bei Prozessionen mitgefuhrt Eine Besonderheit sind auch die 80 figurlich ausgearbeiteten und gefassten Schlusssteine in den Gewolben die Christus und zahlreiche Heilige zeigen Im westlichen Teil des Hauptschiffgewolbes finden sich zudem Teile einer mittelalterlichen Ausmalung die jedoch nicht fertiggestellt wurde St Cyriakus beherbergt daruber hinaus eine Vielzahl von weiteren Figuren Gemalden und Epitaphien darunter eine barocke Madonna und eine Pieta von 1870 Im 15 und fruhen 16 Jahrhundert gab es in der Kirche einen Jakobusaltar und eine Statue des Apostels Jakobus des Alteren Die Jakobusverehrung und praktische Hilfe fur Jakobspilger wallende Bruder waren besondere Anliegen der Duderstadter Jakobsbruderschaft die vor der Stadtmauer am Steintor ein eigenes Hospital unterhielt 2 Das kostbarste Stuck des Kirchenschatzes von St Cyriakus ist das Nordhauser Kreuz ein fruhgotisches Vortragekreuz das Partikel des heiligen Kreuzes und weitere Reliquien enthalten soll und mit Halbedel und Edelsteinen besetzt ist Es wurde 1672 dem Kanonikerstift in Nordhausen abgekauft Im Jahre 2016 erfolgte eine umfassende Innensanierung Der Raum ist dabei in hellen Weiss und Cremetonen ausgemalt worden und bekam eine neue LED Lichttechnik Die Ausmalung folgt keinem historischen Vorbild sondern ist eine moderne Neugestaltung Im Zuge dieser Sanierung wurden einige neue Ausstattungsstucke wie ein Osterleuchter und ein ewiges Licht angeschafft nbsp Hochaltarretabel um 1480 nbsp Gottvater oder Gnadenstuhlaltar um 1470 im Johanneschor nbsp Barocker Taufstein vor der Innensanierung 2016 nbsp Prozessionsstangen im Hauptschiff nbsp Nordhauser Kreuz Creutzburg Orgel Bearbeiten nbsp Creutzburg Orgel von 1735 und die mittelalterlichen Gewolbefresken nach der Innensanierung 2016 nbsp Prospekt der Orgel vor der Innensanierung 2016 Am 23 April 1733 begann der Orgelbauer Johannes Creutzburg mit den Arbeiten an der grosse n Orgel in Duderstadt wie er es in seinem heute noch existierenden Werkstatt und Tagebuch vermerkt hat An anderer Stelle notiert er Ao 1735 ist die Orgel in Duderstadt ferdig worden Creutzburg hat in Duderstadt von seinen insgesamt 14 nachweisbaren Orgelbauten sein grosstes und bedeutendstes Werk geschaffen Die Orgel gehorte wegen ihrer grosszugigen Ausstattung mit 41 Registern auf drei Manualen und einem Pedal zu den herausragenden Werken zwischen Thuringen und dem Harz Sie stand ebenburtig neben den Instrumenten von Heinrich Gottfried Trost Johann Friedrich Wender Johann Christian Dauphin und Christoph Treutmann 3 Im Laufe der Zeit erfuhr sie funf wesentliche Eingriffe die dem jeweiligen Zeitgeschmack unterlagen Nicht alle davon erfolgten in der gewunschten Qualitat Nach einer langjahrigen Vorbereitungsphase fuhrte die Orgelbaufirma Eule aus Bautzen in den Jahren 2005 2006 eine Restaurierung durch die sich weitgehend an Creutzburgs Original orientiert Einige wenige Register aus spateren Erweiterungen blieben ebenfalls erhalten ein neues wurde der Disposition hinzugefugt Unda maris 8 Die Registerbeschriftung am Spieltisch lasst diese spateren Zutaten an einer Schriftart aus der jeweiligen Entstehungszeit erkennen Bei der letzten Restaurierung konnte auch das geruhmte und haufig zitierte Register Vox humana Menschenstimme wieder vollstandig rekonstruiert werden Im Werkstattbuch Creutzburgs finden sich u a Mensurenangaben und Skizzen zum Bau dieser Registerstimme Zudem uberlebten einige Schallbecher die verschiedenen Umbauten Joseph Maria Homeyer 1867 1894 Organist an St Cyriakus und bekannter Konzertvirtuose berichtet von diesem Register dass er bei seinen zahlreichen Konzertreisen nur in Haarlem Niederlande und in Freiburg Schweiz ahnliche Voces humanae vorgefunden habe 4 Die farbliche Fassung des reichen Prospektes befindet sich trotz leichter spaterer Erganzungen im Originalzustand der Entstehungszeit An den Gehausearbeiten waren der Bildhauer E Merten der Maler D Contzen und der Drechsler J C Riepenhausen beteiligt 5 Die Pedalturme wurden im 19 Jahrhundert um knapp zwei Meter nach vorn verlegt um Raum fur weitere Register zu schaffen Bei der letzten Restaurierung beschrankte sich der Restaurator Reinhold Gonschior auf eine behutsame Reinigung einige Retuschen und farbliche Angleichungen Die heutige Disposition in originaler Schreibweise 6 I Hauptwerk C D d31 Principal 8 2 Unda maris ab c1 8 3 Bordun 16 4 Viola di gamba 8 5 Gemshorn 8 6 Gedackt 8 7 Octav 4 8 Spitzflote 4 9 Quinta 3 10 Super octav 2 11 Tertia 1 3 5 12 Cornett IV13 Mixtur VI14 Trompeta 8 II Oberpositiv C D d315 Principal 4 16 Quintadehna 8 17 Spitzflota 8 18 Gedackt 4 19 Quintflota 3 20 Octav 2 21 Nachtflota 2 22 Sexquialtera II23 Scharff IV24 Vox humana 8 Tremulant III Brustwerk C D d325 Gedackt 8 26 Rohrflota 4 27 Principal 2 28 Flageolet 2 29 Quinta 1 1 2 30 Cymbal II31 Fagott 8 Tremulant Pedal C D d132 Untersatz 32 33 Principal 16 34 Sub Bas 16 35 Octav 8 36 Gedackt 8 37 Octav 4 38 Mixtur VI39 Posaunen Bas 16 40 Trompeta 8 Brustpedal Seitenbasse 41 Principal 2 42 Waldflota 1 43 Cornet 4 Koppeln II I Schiebekoppel I P Cammerthon Coppel in III 2 1 HT Nebenregister 2 Zymbelsterne auf C und G Vogelgessang mehrere Pfeifen in einem Wasserbecken Technische Daten Stimmtonhohe 471 2 Hz bei 15 Stimmung Neidhardt II 1724 Windversorgung durch sechs Keilbalge Kalkantenbetrieb moglich Winddruck Manual 80 mm WS Pedal 88 mm WSGlocken Bearbeiten nbsp Glockenfenster 19 Jhd an der Emporentreppe im sudlichen Westriegel Aufnahme 2011 Historisches Gelaut Bearbeiten Vom historischen Gelaut ist bekannt dass es aus funf Glocken bestand Dazu schreibt Johann Wolf Dem ansehnlichen Bau ist das ganz vortreffliche Gelaute dergleichen man in einer andern gleich grossen Stadt nicht leicht antreffen wird vollkommen angemessen Dazu werden zwei grosse Glocken zwei mittelmassige und eine kleine gebraucht die ungemein gut zusammen stimmen Eine der grosseren hat 1367 ein Burger von Erfurt gegossen nach der daran befindlichen Schrift IN CRASTINO CORPORIS Xpi ME FECIT IOHES D VSLEVE CIVIS ERFORDIE ANNO DNI MCCCLXVII Anm Johannes von Uslar aus Erfurt goss 1367 7 diese sogenannte Vesperglocke Sie war die zweitgrosste Glocke des Gelauts mit dem Schlagton b0 8 Die grosste Glocke war die sogenannte Bethglocke mit dem Schlagton c1 Eine weitere Glocke die im Auftrag der Duderstadter Burgerschaft fur die St Cyriakus Kirche gegossen wurde hangt heute in der Wallfahrtskirche in Gottsburen im Landkreis Kassel Das Instrument stammt vermutlich aus der Mitte des 13 Jahrhunderts und hat einen Durchmesser von 63 cm Ihre lateinische Inschrift in gotischen Majuskeln lautet O REX GLORIE VENI CVM PAƧE DEVƧ HOMO FACTVM EƧT QVI PRO NOBIƧ PAƧƧVƧ EƧT SIVITAƧ DE DVDERƧTAT ME DEDIT LENƧICO ME FEƧIT O Konig der Ehre komm mit Frieden Gott ist zum Menschen gemacht worden der fur uns gelitten hat Die Burgerschaft von Duderstadt hat mich gegeben Lensico hat mich gemacht 9 Die Glocke wurde 1944 von Heinrich Wenzel in seiner Hessischen Glockenkunde als Stiftung der Stadt Duderstadt fur die Kirche in Gottsburen interpretiert 10 Heute geht man davon aus dass das Instrument vermutlich nach der Reformation gegen papistisches Kirchengerat eingetauscht worden ist und dadurch von St Cyriakus nach Gottsburen gelangte 9 Gelaut nach dem Stadtbrand 1852 Bearbeiten Bei dem grossen Stadtbrand im September 1852 wurden auch die Dacher und Turme der St Cyriakus Kirche zerstort ebenso das historische Gelaut Im Januar 1853 konnte zunachst eine neue Evangelienglocke im wiedererrichteten Dachreiter aufgehangt werden 11 Nach der Vollendung des Sudturms der seit dem Mittelalter fehlte folgte 1861 ein neues Hauptgelaut das in den noch heute vorhandenen beiden Glockenstuhlen aufgehangt wurde 1865 wurden zwei neue Uhrschlagglocken aus Stahl beschafft 12 die jeweils in einer offenen Gaube in den Spitzen der Hauptturme der Marktstrasse zugewandt hangen Nr Name 13 Gussjahr Giesser mm 14 Gewicht kg 15 Nominal 16tel 16 Anmerkung 1 Bethglocke 17 Maria 1861 Jauck Leipzig ca 2200 ca 5095 fis0 Sudturm2 Vesperglocke Patronatsglocke 18 Laurentius ca 1760 ca 2840 a0 Nordturm3 Neunuhrglocke 19 Cyriakus ca 1400 ca 1460 cis14 Stimmglocke Kreuzglocke Christus ca 1050 ca 614 fis1 Sudturm5 Evangelienglocke 1853 Stutzer Benneckenstein ca 600 ca 139 e2 Dachreiter 1873 umgegossen I Grosse Uhrglocke 1865 Weule Bockenem ca 800 cis2 1 1 Stunden SchlagII Kleine Uhrglocke ca 570 fis2 1 4 Stunden SchlagIm Sommer 1917 wurden die drei grossen Jauck Glocken und die 1873 umgegossene Evangelienglocke fur Kriegszwecke abgeliefert Die fis1 Glocke blieb zunachst erhalten 14 und wurde 1923 von der Glockengiesserei Otto aus Hemelingen fur das neue sechsstimmige Gelaut in Zahlung genommen 20 Otto goss zunachst im selben Jahr die vier kleinen 1931 dann die beiden grossen Glocken Die angestrebte Disposition lautete as0 c1 es1 f1 g1 as1 Die Schlagtonlinie wurde allerdings nicht sauber getroffen Im Zweiten Weltkrieg gingen auch diese Glocken verloren Erhalten blieb lediglich die Evangelienglocke Otto 1922 im Dachreiter Sie ist ein Geschenk der Giesserei 21 deren Grunder Karl und Franz Otto 1833 in Duderstadt geboren wurden 22 Die Ottos lieferten aber nicht nur fur die katholische Cyriakus Kirche Bronzeglocken in den Jahren 1922 1923 1931 und nach dem Krieg im Jahr 1951 sondern auch fur die evangelische St Servatius Kirche das Ursulinenkloster und den Konvikt Gregorianum 23 24 Heutiger Bestand Bearbeiten nbsp Kronenhenkel der Gloriosa Christusglocke Frau in Eichsfelder Tracht und Stifterinschrift nbsp Dominica auch Okumene oder Eichsfeldglocke im Nordturm Bachert 2011 nbsp Marienglocke Otto 1951 im Nordturm am historischen Holzjoch Jauck 1861 Im Jahr 1951 erfolgte der Neuguss des im August 1942 enteigneten Otto Gelauts Zunachst wurden aber nur die vier kleineren Glocken ersetzt Erst 2011 wurden die beiden noch fehlenden Grundglocken erganzt Am 11 November 2011 dem Martinstag erklang erstmals das vollstandige Gelaut Der hl Martin ist Landes und Schutzpatron des Eichsfelds Die Evangelienglocke Otto 1922 im Dachreiter ist seit April 2011 erstmals mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet und lautet seit Ostern 2011 wieder zum Evangelium im Hauptgottesdienst sowie zum Taufritus Das Glockenzeichen zur Verkundigung des Evangeliums ist ein alter christlicher Brauch der fur Duderstadt und das Eichsfeld seit dem Mittelalter nachweisbar ist 25 Nr Name Gussjahr Giesser mm 26 Gewicht kg 27 Nominal 16tel 28 Anmerkung 1 Gloriosa Christusglocke Nachfolgerin der Bethglocke 2011 Bachert Karlsruhe 2090 ca 5686 as0 Hauptgelaut Sudturm2 Dominica Eichsfeldglocke Nachfolgerin der Vesperglocke 1670 ca 2900 c1 Hauptgelaut Nordturm3 Maria 1951 Otto Hemelingen 1391 ca 1650 es14 Cacilia 1238 ca 1150 f1 Hauptgelaut Sudturm5 Joseph 1106 ca 800 g16 Franciscus Franz Xaver 1040 ca 700 as17 Evangelien und Taufglocke Johannes Baptist 1922 589 ca 140 f2 ChordachreiterI Grosse Uhrglocke 1865 Weule Bockenem ca 800 cis2 1 1 Stunden Schlag SudturmspitzeII Kleine Uhrglocke ca 570 fis2 1 4 Stunden Schlag NordturmspitzePfarrei BearbeitenDie Pfarrei St Cyriakus gehort zum Dekanat Untereichsfeld im Bistum Hildesheim Am 1 Marz 2004 wurde das Dekanat Untereichsfeld errichtet es entstand durch Auflosung und Zusammenlegung der Dekanate Duderstadt und Gieboldehausen Lindau 29 Seit dem 1 November 2014 gehoren zur Pfarrei St Cyriakus ausser der Basilika St Cyriakus auch die Kirchen Maria Verkundigung in Breitenberg St Maria Geburt in Gerblingerode St Andreas in Mingerode St Nikolaus in Tiftlingerode und St Johannes Baptist in Westerode Im Gebiet der Pfarrei befinden sich auch die Liebfrauenkirche Klosterkirche des Ursulinenklosters Duderstadt die Kapelle St Martin am St Martini Krankenhaus Elisabeth Vinzenz Verbund und die Hauskapelle im Ferienparadies Pferdeberg einer Ferienstatte des Kolpingwerkes Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen im Eichsfeld Liste der Kirchen im Bistum Hildesheim CyriakuskircheLiteratur BearbeitenSandra Kastner St Cyriakus Architektur und Ausstattung Selbstverlag der Pfarrei St Cyriakus Duderstadt Duderstadt 2019 Wulf Schadendorf St Cyriakus zu Duderstadt Kleine Kunstfuhrer fur Niedersachsen Heft 13 Gottingen 1955 Maria Kapp in Die Kirchen im Eichsfeld Kirchen und Kunstfuhrer Verein fur Eichsfeldische Heimatkunde e V Hrsg Duderstadt 2005 S 60ff ISBN 3 936617 41 4 Matthias Nolte Die Propsteikirche St Cyriakus in Duderstadt und die Filialkirchen Mecke Druck und Verlag Duderstadt 2012 Karl Kollmann in Schones altes Duderstadt Mecke Druck und Verlag Duderstadt 1982 S 49ff ISBN 3 923453 00 0 Die Duderstadter Pfarrkirchen Mecke Druck und Verlag Duderstadt 1988 Renate Kumm Das Bistum Hildesheim in der Nachkriegszeit Untersuchung einer Diaspora Diozese vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil 1945 bis 1965 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 2002 S 209 216 Helmut Engel Wilhelm Knoke der Erbauer des Chores von St Cyriakus in Duderstadt Diss phil Universitat Gottingen 1964 Maschinenschrift Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Cyriakus Kirche Duderstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Pfarrgemeinde Die Johannes Creutzburg Orgel von 1735 in Duderstadt PDF 508 kB Prasentation des Gelautes auf YouTube Livestream St Cyriakus Virtuelle Rundgange durch die Kirche Zustand vor der Innensanierung von 2016 Zustand nach der Innensanierung 2019 Forscher entdeckt 500 Jahre alte Bucher am 14 Juni 2018 auf ndr deEinzelnachweise Bearbeiten 1457 hatte er einen kaiserlichen Wappenbrief erhalten Vgl Historisches Taschenbuch des Adels im Konigreich Hannover S 152 DI 66 Lkr Gottingen Nr 23 Sabine Wehking in www inschriften net urn nbn de 0238 di066g012k0002304 Abgerufen am 25 August 2021 P Aufgebauer Zum Wohle der Jakobspilger Eine Duderstadter Bruderschaft und ihr Hospital in Eichsfeld Jahrbuch 17 2009 S 49 62 R Menger in Die Orgel des Johannes Creutzburg zu Duderstadt Festschrift zur Wiedereinweihung Verein zur Forderung der Restaurierung der Creutzburg Orgel e V Hrsg 2006 S 13 K Kollmann in Schones altes Duderstadt Duderstadt 1982 S 64 P Heggemann in Ars Organi 55 Jhg Heft 3 September 2008 S 182 P Heggemann in Die Orgel des Johannes Creutzburg zu Duderstadt Festschrift zur Wiedereinweihung Verein zur Forderung der Restaurierung der Creutzburg Orgel e V Hrsg 2006 S 24ff Die hier wiedergegebene Schreibweise entspricht der originalen Registerbeschriftung am Orgelspieltisch J Wolf Geschichte und Beschreibung der Stadt Duderstadt Gottingen 1803 S 250 Inschrift nicht vollstandig siehe Anmerkung bei J Wolf S 250 Bischofl Kommissariatsarchiv Duderstadt Akte Nr 1078 Notiz H vermtl Homeyer sowie Joseph Dieck Chronik a b Sabine Wehking DI 66 Landkreis Gottingen Nr 1a in www inschriften net Deutsche Inschriften online urn nbn de 0238 di066g012k00001a3 abgerufen am 30 April 2019 Heinrich Wenzel Hessische Glockenkunde Kreis Hofgeismar Band 13 Kassel 1941 S 38 Digitalisat C Lerch Duderstadter Chronik Duderstadt 1979 S 154ff Stadtarchiv Duderstadt Sign Dud 2 Nr 10202 Stadtarchiv Duderstadt Sign Dud 2 Nr 10195 S 115ff a b Stadtarchiv Duderstadt Sign Dud 2 Nr 15439 Stadtarchiv Duderstadt Sign Dud 2 Nr 10195 S 7 Stadtarchiv Duderstadt Sign Dud 2 Nr 4280a H Pfeiffer T Rudolph Duderstadter Glockengeschichte Festschrift 2011 H Pfeiffer T Rudolph Duderstadter Glockengeschichte Festschrift 2011 und J Dieck Die Geschichte der Pfarrei und Kirche St Cyriakus Duderstadt S 403 J Dieck Geschichte der Pfarrei und Kirche St Cyriakus Duderstadt S 403 Bischofl Kommissar Archiv Duderstadt Akte 16 Bericht Propst Stube C Lerch Duderstadter Chronik Duderstadt 1979 S 183ff B Opfermann Gestalten des Eichsfeldes Heiligenstadt 1999 S 266 Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 hier insbesondere S 77 250 253 521 524 536 549 574 577 578 579 582 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 hier insbesondere S 48 96 232 235 485 496 505 5329 536 539 541 547 579 582 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Weitere Informationen zum Gelaut A Philipp Glockensachverstandiger Hauptgelaut u Chorglocke Stadtarchiv Duderstadt Sign Dud 2 Nr 10202 Uhrschlagglocken C Lerch Duderstadter Chronik Duderstadt 1979 S 184 201 ungefahre Gewichtsangaben A Philipp Glockensachverstandiger Chorglocke Stadtarchiv Duderstadt Sign Dud 2 Nr 10202 Uhrschlagglocken Bischofliches Generalvikariat Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 2 2004 Hildesheim 2004 S 35Basilicae minores in Deutschland Baden Wurttemberg Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 St Martin in Weingarten 1956 St Georg in Walldurn 1962 St Vitus in Ellwangen 1964 Maria Heimsuchung in Birnau 1971 St Martin in Ulm Wiblingen 1993 St Georg in Ochsenhausen 2019Bayern Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 St Anna in Altotting 1913 Maria Himmelfahrt in Ettal 1920 Dom St Peter und Georg in Bamberg 1923 St Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 St Mauritius in Niederalteich 1932 St Ulrich und Afra in Augsburg 1937 Maria Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 Heiligste Dreifaltigkeit in Gossweinstein 1948 St Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 Maria Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 St Emmeram in Regensburg 1964 St Michael in Altenstadt 1965 St Lorenz in Kempten 1969 Maria Himmelfahrt in Waldsassen 1969 St Benedikt in Benediktbeuern 1972 St Peter in Dillingen 1979 Heilig Kreuz und Maria Himmelfahrt in Scheyern 1979 St Martin in Amberg 1980 St Margaretha in Altenmarkt 1982 St Jakob in Straubing 1989 Maria Heimsuchung in Marienweiher 1993 Maria Brunnlein in Wemding 1998 St Martin in Landshut 2001 St Vitus und Deocar in Herrieden 2010Berlin St Johannes in Berlin Neukolln 1906 Dom St Hedwig in Berlin Mitte 1927 Maria Rosenkranzkonigin in Berlin Steglitz 1950Hessen St Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 St Maria Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 St Peter in Fritzlar 2004 St Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010Niedersachsen St Godehard in Hildesheim 1963 Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 St Clemens in Hannover 1998 St Cyriakus in Duderstadt 2015Nordrhein Westfalen St Gereon in Koln 1920 St Ursula in Koln 1920 Maria Himmelfahrt in Kevelaer 1923 St Viktor in Xanten 1937 St Severin in Koln 1953 Maria Heimsuchung in Werl 1953 St Martin in Bonn 1956 St Potentinus Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 St Aposteln in Koln 1965 St Maria im Kapitol in Koln 1965 St Suitbertus in Dusseldorf Kaiserswerth 1967 St Lambertus in Dusseldorf 1974 St Andreas in Knechtsteden 1974 St Vitus in Monchengladbach 1974 St Margareta in Dusseldorf Gerresheim 1982 St Ludgerus in Essen Werden 1993 St Kunibert in Koln 1998 St Quirinus in Neuss 2009 St Ida in Herzfeld 2011 St Laurentius in Wuppertal 2013Rheinland Pfalz St Matthias in Trier 1920 Kaiser und Mariendom in Speyer 1925 Dom St Peter in Worms 1925 St Maria am See in Maria Laach 1926 Unsere Liebe Frau in Marienstatt 1927 St Martin in Bingen 1930 St Salvator in Prum 1950 Unsere Liebe Frau in Trier 1951 St Paulin in Trier 1958 St Kastor in Koblenz 1991 St Severus in Boppard 2015Saarland St Wendalinus in St Wendel 1960 St Johann in Saarbrucken 1975Sachsen Heilig Kreuz in Wechselburg 2018 51 512612 10 263816166667 Koordinaten 51 30 45 4 N 10 15 49 7 O Normdaten Geografikum GND 4208518 4 lobid OGND AKS VIAF 256779761 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Cyriakus Duderstadt amp oldid 237859030