www.wikidata.de-de.nina.az
Die Basilika St Godehard ist eine romisch katholische Pfarrkirche am Sudrand der Altstadt von Hildesheim Godehardsplatz 3 Die zwischen 1133 und 1172 erbaute ehemalige Abteikirche der gleichnamigen Benediktinerabtei von keinerlei spateren Umbauten beeintrachtigt und im Zweiten Weltkrieg fast unversehrt geblieben zahlt mit ihren klassischen Proportionen zu den bedeutendsten Zeugnissen romanischer Baukunst in Deutschland Ihre gleichnamige Pfarrei gehort zum Dekanat Hildesheim des Bistums Hildesheim Basilika St GodehardInneresSeit 1963 tragt sie den papstlichen Ehrentitel Basilica minor Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Gelaut 3 Geschichte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenSt Godehard ist eine dreischiffige Basilika mit Querschiff und Chorumgang mit drei Radialkapellen einem grossen achteckigen Vierungsturm und einem Westwerk mit zwei kleineren Turmen und Westapsis heute Taufkapelle Die Aussenwande sind mit Blendarkadenfriesen und Lisenen gegliedert Von den Portalen ist das nordwestliche das eindrucksvollste in dessen Tympanon Christus flankiert von den heiligen Bischofen Godehard und Epiphanius die Eintretenden begrusst nbsp Westwerk nbsp Ansicht von Norden nbsp Nordwestportal nbsp Ansicht von Westen nbsp Ostseite nbsp Blick nach Westen nbsp Blick zum ChorAusstattung BearbeitenIm Inneren wird das flache Mittelschiffdach von sechs Pfeilern und zwolf Saulen getragen Niedersachsischer Stutzenwechsel Die hochromanischen figuren und ornamentreichen Kapitelle gehoren zu den Meisterwerken ihrer Art Licht fallt durch die Rundbogenfenster der Seitenschiffe der Obergaden und des Hochchors In der Vierung uber dem Hauptaltar hangt ein Radleuchter den Konigin Marie von Hannover der Kirche 1864 stiftete Die reiche Ausmalung des Chores schuf Michael Welter 1861 63 Aus derselben Zeit stammt der Hochaltar Spatgotisch sind das Chorgestuhl die Kreuzigungsgruppe an der sudlichen Querhauswand und die Godehardsstatue beim Nordosteingang Im sudlichen Querhausarm steht der spatbarocke Benediktsaltar mit einer gotischen Mitteltafel nbsp Der Radleuchter vor dem farbig ausgemalten Chor nbsp Vierung Radleuchter nbsp Benediktsaltar nbsp Kapitelsaal nbsp Apsis Malereien von Michael Welter 1861 63 nbsp Wappen von Papst Paul VI am schmiedeeisernen Tor vor der TaufkapelleOrgel Bearbeiten nbsp Empore mit OrgelprospektDie Orgel wurde 1912 von der Orgelbaufirma Furtwangler amp Hammer als Opus 718 neu erbaut Die Windladen wurden als Taschenladen die Trakturen pneumatisch ausgefuhrt 1946 erfolgte eine Instandsetzung und Dispositionsanderung durch Emil Hammer Orgelbau Opus 1284 1971 wurde die Orgel durch die Werkstatt Gebruder Hillebrand Orgelbau gereinigt und umgebaut dabei wurde u a ein Register hinzugefugt die Trakturen elektrifiziert und ein freistehender Spieltisch neu gebaut 1 2021 22 erfolgte eine Restaurierung durch die Erbauerfirma die sich hauptsachlich am Ursprungszustand orientierte jedoch auch einige Erweiterungen teilweise aus der Vorgangerorgel beinhaltet In diesem Zuge wurde auch ein neuer Spieltisch gebaut der erweiterte Funktionen wie z B eine Setzeranlage und zusatzliche Oktavkoppeln enthalt Das Instrument hat das ursprungliche hochromantische Klangbild nun zuruckerhalten es hat heute 46 Register und zwei Transmissionen auf drei Manualwerken und Pedal 2 3 I Manual C f30 1 Principal 16 0 2 Major Principal 0 8 0 3 Doppelflote 0 8 0 4 Gemshorn 0 8 0 5 Fugara 0 8 0 6 Octav 0 4 0 7 Rohrflote 0 4 0 8 Rauschpfeife II 0 2 2 3 0 9 Cornet III V10 Mixtur III V11 Fagott 16 12 Trompete 0 8 II Manual C f313 Bordun 16 14 Minor Principal 0 8 15 Rohrflote 0 8 16 Flute harm 0 8 17 Gambe 0 8 18 Principal 0 4 19 Traversflote 0 4 20 Flautino 0 2 21 Mixtur III IV 022 Trompete harm 0 8 23 Oboe 0 8 Tremulant III Manual Schwellwerk C f324 Gedeckt 16 25 Geigenprincipal 0 8 26 Concertflote 0 8 27 Quintaton 0 8 28 Viola 0 8 29 Salicional 0 8 30 Aeoline 0 8 31 Vox coelestis 0 8 32 Gemshorn 0 4 33 Salicional 0 4 34 Progressio II III35 Clarinette 0 8 36 Vox humana 0 8 Tremulant Pedalwerk C d137 Majorbass 16 38 Principal 16 39 Subbass 16 40 Violon 16 41 Gedacktbass Nr 24 16 42 Octavbass 0 8 43 Cello 0 8 44 Sanftbass 0 8 45 Octav 0 4 46 Contraposaune 32 47 Posaune 16 48 Bassclarinette Nr 35 0 8 Koppeln und Spielhilfen Normalkoppeln div Oktavkoppeln SetzeranlageGelaut Bearbeiten In den Turmen hangen eine Bronzeglocke f1 der Glockengiesserei Humpert und sechs Eisenhartgussglocken der Giesserei Ulrich amp Weule Bockenem von denen die beiden kleinsten dem Uhrschlag dienen Die beiden grosseren Glocken hangen im nordlichen und im sudlichen Westturm die ubrigen Glocken im Vierungsturm Die Schlagtonfolge ist b0 des1 es1 f1 as1 Im Langhaus steht eine historische Bronzeglocke im Schlagton fis1 die aufgrund erheblicher Gussfehler nicht lautbar ist Geschichte Bearbeiten nbsp Grab Bischof Bernhards des Grunders von Kirche und Kloster 1154 im Hochchor Sandsteinplatte mit Bronzerelief 1745 nbsp Grabplatte von Hermann Held 1768 1828 Benediktiner im Godehardikloster nach der Sakularisation 1803 erster Pfarrer von St Godehard Retter der Godehardsbasilika 1825 bei der Neuorganisation des Bistums Generalvikariatssekretar 1827 Erster Domherr im neu errichteten DomkapitelDer hl Godehard Gotthard selbst Benediktiner und 1022 1038 einer der bedeutendsten Bischofe von Hildesheim wurde im Jahr 1133 heiliggesprochen Noch im selben Jahr begann auf Veranlassung Bischof Bernhards der Bau von Kirche und Kloster zu seinen Ehren 1172 waren die Arbeiten abgeschlossen und Bischof Adelog weihte die Kirche Da St Gotthard zu den besonders verehrten Heiligen des Hochmittelalters gehorte fuhrten seine Reliquien einen bestandigen Pilgerstrom nach Hildesheim Das Godehardikloster blieb von der Reformation unberuhrt wahrend die Pfarrkirchen der Stadt lutherisch wurden und bestand bis zur Sakularisation 1803 Nur durch grossen personlichen Einsatz von Hermann Gottfried Held 1768 1828 Konventuale bis zur Sakularisation dann erster Pfarrer von St Godehard gelang es die Basilika vor dem Abriss zu retten 1818 kam sie in den Besitz des Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds und blieb katholische Pfarrkirche Bei der Zerstorung Alt Hildesheims am 22 Marz 1945 blieb der Sudrand der Altstadt verschont darunter die Godehardsbasilika Sie wurde zwar bei Luftangriffen am 13 Februar 1945 am 22 Februar 1945 und am 22 Marz 1945 vor allem im Bereich des nordlichen Seitenschiffes beschadigt jedoch konnten die Schaden bereits 1945 wieder behoben werden so dass die Kirche im gleichen Jahr wieder fur Gottesdienste zur Verfugung stand Sie war die einzige Kirche im Zentrum von Hildesheim die von grosseren Zerstorungen verschont blieb So diente sie bis zur Wiederweihe des Doms 1960 auch als Bischofskirche 1963 verlieh ihr Papst Paul VI den Titel einer Basilica minor Von 2003 bis 2013 lebten und wirkten wieder Benediktiner an St Godehard jeweils drei Monche die von der Jerusalemer Dormitio Abtei entsandt wurden 4 Wahrend der sanierungsbedingten Schliessung des Doms 2010 2014 befand sich die Cathedra des Bischofs von Hildesheim wieder in St Godehard und die Basilika war Ort der Pontifikalliturgie In der Mitte des Langhauses hing wahrend dieser Zeit der Heziloleuchter Vom 1 August 2004 an gehorte die Kirche zur Pfarrei Heilig Kreuz Am 1 November 2014 wurde die heutige Pfarrei St Godehard gegrundet zu der neben der Basilika St Godehard und den anderen Kirchen der bisherigen Pfarrei Heilig Kreuz St Bernward Heilig Kreuz St Magdalenen und Domkirche St Maria Himmelfahrt auch die St Elisabeth Kirche gehort Seit 1971 werden in den Raumen des ehemaligen Godehardi Klosters die Rechtspfleger fur die Bundeslander Niedersachsen Schleswig Holstein Bremen und Hamburg an der heutigen Norddeutschen Hochschule fur Rechtspflege ausgebildet Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen in Hildesheim Liste der Kirchen im Bistum Hildesheim Godehardkirchen Romanische und fruhgotische ChorumgangeLiteratur BearbeitenMichael Brandt Hrsg Der Schatz von St Godehard Dauerausstellung des Diozesan Museums Hildesheim 2 Auflage Bernward Hildesheim 1988 ISBN 3 87065 467 8 Kurd Fleige Kirchenkunst Kapitellsymbolik und profane Bauten Ausgewahlte Aufsatze zur Bau und Kunstgeschichte Hildesheims und seiner Umgebung Schriftenreihe des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Hildesheim Bd 24 Bernward Hildesheim 1993 ISBN 3 87065 793 6 Winfried Henze Hildesheim Basilika St Godehard Weick Kunstfuhrer Passau 1994 Gerhard Lutz Angela Weyer St Godehard in Hildesheim Der Bau und seine Ausmalung im Wandel der Zeit In Matthias Exner Ursula Schadler Saub Hrsg Die Restaurierung der Restaurierung Zum Umgang mit Wandmalereien und Architekturfassungen des Mittelalters im 19 und 20 Jahrhundert ICOMOS Hefte des Deutschen Nationalkomitees 37 Schriften des Hornemann Instituts Bd 5 Lipp Munchen 2002 ISBN 3 87490 681 7 S 197 202 Gerhard Lutz Angela Weyer Hrsg 850 Jahre St Godehard in Hildesheim Kirche Kloster Ausstattung Michael Imhof Verlag Petersberg 2023 Ursula Schadler Saub Mittelalterliche Kirchen in Niedersachsen Wege der Erhaltung und Restaurierung Regionale Kulturerbe Routen Bd 1 Schriften des Hornemann Instituts Bd 4 Michael Imhof Petersbeg 2000 ISBN 3 932526 85 6 S 42 66 Christian Scholl St Godehard Hildesheim Schnell Kunstfuhrer Nr 2946 Regensburg 2022 Christian Stallmann Hrsg Sankt Godehardi zu Hildesheim Aus Geschichte und Gegenwart Aus Anlass der Grundung der Norddeutschen Fachhochschule fur Rechtspflege Bistumsarchiv Hildesheim 2008 ISBN 978 3 89366 572 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Basilika St Godehard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotoalbum 360 Panoramablick Informationen der Pfarrgemeinde Informationen der Benediktiner Norddeutsche Hochschule fur RechtspflegeEinzelnachweise Bearbeiten Uwe Pape Hrsg P Furtwangler amp Hammer Werkverzeichnis aus Orgeldatenbank ORDA auf CD Pape Verlag Berlin Berlin 2013 Hildesheim St Godehard Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 3 Oktober 2022 Orgeln Hildesheim St Godehard In Internetprasenz Bistum Hildesheim abgerufen am 17 Januar 2021 orden online de52 145287888889 9 9501800555556 Koordinaten 52 8 43 N 9 57 0 6 O Basilicae minores in Deutschland Baden Wurttemberg Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 St Martin in Weingarten 1956 St Georg in Walldurn 1962 St Vitus in Ellwangen 1964 Maria Heimsuchung in Birnau 1971 St Martin in Ulm Wiblingen 1993 St Georg in Ochsenhausen 2019Bayern Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 St Anna in Altotting 1913 Maria Himmelfahrt in Ettal 1920 Dom St Peter und Georg in Bamberg 1923 St Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 St Mauritius in Niederalteich 1932 St Ulrich und Afra in Augsburg 1937 Maria Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 Heiligste Dreifaltigkeit in Gossweinstein 1948 St Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 Maria Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 St Emmeram in Regensburg 1964 St Michael in Altenstadt 1965 St Lorenz in Kempten 1969 Maria Himmelfahrt in Waldsassen 1969 St Benedikt in Benediktbeuern 1972 St Peter in Dillingen 1979 Heilig Kreuz und Maria Himmelfahrt in Scheyern 1979 St Martin in Amberg 1980 St Margaretha in Altenmarkt 1982 St Jakob in Straubing 1989 Maria Heimsuchung in Marienweiher 1993 Maria Brunnlein in Wemding 1998 St Martin in Landshut 2001 St Vitus und Deocar in Herrieden 2010Berlin St Johannes in Berlin Neukolln 1906 Dom St Hedwig in Berlin Mitte 1927 Maria Rosenkranzkonigin in Berlin Steglitz 1950Hessen St Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 St Maria Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 St Peter in Fritzlar 2004 St Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010Niedersachsen St Godehard in Hildesheim 1963 Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 St Clemens in Hannover 1998 St Cyriakus in Duderstadt 2015Nordrhein Westfalen St Gereon in Koln 1920 St Ursula in Koln 1920 Maria Himmelfahrt in Kevelaer 1923 St Viktor in Xanten 1937 St Severin in Koln 1953 Maria Heimsuchung in Werl 1953 St Martin in Bonn 1956 St Potentinus Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 St Aposteln in Koln 1965 St Maria im Kapitol in Koln 1965 St Suitbertus in Dusseldorf Kaiserswerth 1967 St Lambertus in Dusseldorf 1974 St Andreas in Knechtsteden 1974 St Vitus in Monchengladbach 1974 St Margareta in Dusseldorf Gerresheim 1982 St Ludgerus in Essen Werden 1993 St Kunibert in Koln 1998 St Quirinus in Neuss 2009 St Ida in Herzfeld 2011 St Laurentius in Wuppertal 2013Rheinland Pfalz St Matthias in Trier 1920 Kaiser und Mariendom in Speyer 1925 Dom St Peter in Worms 1925 St Maria am See in Maria Laach 1926 Unsere Liebe Frau in Marienstatt 1927 St Martin in Bingen 1930 St Salvator in Prum 1950 Unsere Liebe Frau in Trier 1951 St Paulin in Trier 1958 St Kastor in Koblenz 1991 St Severus in Boppard 2015Saarland St Wendalinus in St Wendel 1960 St Johann in Saarbrucken 1975Sachsen Heilig Kreuz in Wechselburg 2018 Normdaten Geografikum GND 4201966 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basilika St Godehard Hildesheim amp oldid 238442084