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St Magdalenen ist eine romisch katholische ehemalige Klosterkirche am Rand der Altstadt von Hildesheim Sie ist nach der heiligen Maria Magdalena benannt und befindet sich in der Muhlenstrasse 25 St Magdalenen von SudenKirche und ehem Klostergebaude von WestenMittelschiff nach NordostenChor mit Passionsaltar und BernwardsschreinPassionsaltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1224 grundete Bischof Konrad II am Innersteufer vor der westlichen Stadtmauer ein Magdalenerinnenkloster Einer provisorischen Klosterkirche folgte schon bald der heutige Bau der 1294 geweiht wurde und das erste gotische Gebaude Hildesheims war Als der Rat von Hildesheim die Einfuhrung der Reformation beschloss blieben die Kloster unter dem Schutz des bischoflichen Landesherrn davon unberuhrt Das Magdalenenkloster bestand bis zur Sakularisation Anfang des 19 Jahrhunderts Seitdem ist die Kirche Eigentum der Klosterkammer Hannover Da St Michael mit Ausnahme der Krypta und der Klostergebaude lutherisch geworden war wurde St Magdalenen zugleich Pfarrkirche fur die Katholiken der nordlichen Altstadt Die Reliquien des heiligen Bernward wurden aus der Michaeliskirche hierher ubertragen Im 15 Jahrhundert wurde die Kirche hallenartig umgebaut Im 18 Jahrhundert wurden fruhbarocke Portale sowie kurz vor der Wende zum 19 eine Rokokoausstattung hinzugefugt Teile eines zu Beginn des 15 Jahrhunderts als Werk eines unbekannten Meisters entstandenen Hochaltars die die Magdalenenlegende zeigen befinden sich heute in verschiedenen Museen beispielsweise in der Staatsgalerie Stuttgart 1694 wurde Francesco Maria Capellini genannt Stechinelli Hofbankier der Welfenherzoge im Gewolbe unter dem Chor der Kirche beigesetzt 1816 kam der Elffenaltar aus der Sakularisierungsmasse des Michaelisklosters nach St Magdalenen von 1843 bis 1945 stand er im Dom seit 1961 steht er wieder hier Bei der Zerstorung Hildesheims am 22 Marz 1945 wurde auch die Magdalenenkirche schwer getroffen und brannte aus Die Wiederherstellung in zum Teil vereinfachter Form und Ausstattung war erst 1961 abgeschlossen Vom 1 August 2004 an gehorte die Kirche zur Pfarrei Zum Heiligen Kreuz die St Magdalenen Gemeinde wurde in diesem Zusammenhang aufgelost 1 Seit dem 1 November 2014 gehort die St Magdalenen Kirche zur Pfarrei St Godehard Architektur BearbeitenSt Magdalenen ist eine spatgotische dreischiffige Hallenkirche mit Dachreiter und rechteckigem Chor Uberwolbt sind heute nur noch dieser sowie die Seitenschiffe Die ursprungliche Wolbung des Langhauses war ein sechsteiliges Kreuzrippengewolbe Der Chor tragt die Gestaltung des barocken Umbaus von 1794 bis 1799 Das Westportal von 1733 flankieren zwei niedrige Treppenturme vermutlich aus dem 17 Jahrhundert Die Vertikalitat Helligkeit und Schwerelosigkeit hochgotischer Raume fehlen dem Bau Seine Schlichtheit und der fast geduckte Gesamteindruck entsprechen dem Busscharakter des Magdalenenordens und der ersten Bauphase des 13 Jahrhunderts Sie stehen in einem starken Kontrast zu den gotischen Kelchkapitellen im Langhaus welche die Handschrift des Umbaus im 15 Jahrhundert tragen Der Aussenbau ist gepragt durch barocke Umbauten Die Westfassade wohl 17 Jahrhundert sowie das West und das Sudportal datiert 1721 2 Ausstattung BearbeitenVon der Barock und Rokokoausstattung ist neben einigen Altaren und Heiligenfiguren als kostbarstes Stuck der silberne Schrein der Bernwardsreliquien erhalten Er wurde 1750 von Wilhelm Rammer in Augsburg geschaffen und zeigt detailreich den hl Bernward liegend im bischoflichen Ornat sowie an den Ecken mit ihm verbundene Heilige und Engel in ausdrucksvollen Posen Das bedeutendste Ausstattungsstuck der Magdalenenkirche ist der spatgotische Passionsaltar im Hochchor der nach seinen vermuteten Stiftern einem Bruderpaar aus dem Michaeliskloster Elffenaltar genannt wird Dieser Flugelaltar wurde um 1515 wahrscheinlich von dem Braunschweiger Bildschnitzer Levin Storch aus Lindenholz gefertigt und stellt figurenreich und dramatisch Szenen aus der Leidensgeschichte Christi dar Nach dem Vorbild Tilman Riemenschneiders erreicht der Kunstler die angestrebte Ausdruckskraft ohne farbige Bemalung allein durch die Bearbeitung des Holzes Der Elffenaltar wird zu den besten Werken seiner Art gerechnet Orgel Bearbeiten nbsp Prospekt der Seifert Orgel2009 2010 errichtete die Werkstatt Orgelbau Romanus Seifert amp Sohn in St Magdalenen eine neue Orgel Sie ersetzte das Vorgangerinstrument von 1962 aus der Werkstatt Gebruder Hillebrand Orgelbau III P 21 3 Die Weihe der neuen Orgel erfolgte am 14 Februar 2010 durch Weihbischof Hans Georg Koitz Das Instrument verfugt uber 33 Register verteilt auf drei Manuale und Pedal 4 Es kostete etwa 470 000 und wurde jeweils zur Halfte von der Klosterkammer Hannover und vom Bistum Hildesheim finanziert 5 DispositionI Hauptwerk C a3Bordun 16 Principal 8 Flute harmonique 8 Gambe 8 Oktave 4 Doublette 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Ruckpositiv C a3Rohrflote 8 Quintade 8 Principal 4 Nachthorn 4 Nasard 2 2 3 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Mixtur III 1 Cromorne 8 Tremulant III Schwellwerk C a3Gedecktflote 8 Salicional 8 Vox coelestis 8 Fugara 4 Querflote 4 Octavin 2 Trompette harmonique 8 Oboe 8 Voix humaine 8 Tremulant Pedal C f1Principalbass 16 Subbass 16 Quintbass 10 2 3 Oktavbass 8 Gedecktbass 8 Posaune 16 Trompete 8 Normalkoppeln III II III I II I III P II P I P Subkoppeln III 16 III III 16 II III 16 I Superkoppeln III 4 III III 4 II III 4 ISiehe auch BearbeitenListe der Kirchen in Hildesheim Liste der Kirchen im Bistum Hildesheim Magdalenengarten Maria Magdalena KircheLiteratur BearbeitenHermann Engfer St Magdalenen Hildesheim Libertas Verlag fur Kirche und Heimat Hubert Baum Stuttgart 1961 Ina Birkenbeul Das Elfen Altarretabel in der St Magdalenenkirche Hildesheim Diplomprufung an der Fachhochschule Hildesheim Holzminden Institut fur Restaurierung und Denkmalpflege Wintersemester 1999 2000 Werner Lemke Stefan Mahr Roman Seifert Die Seifert Orgel in St Magdalenen Hildesheim DKV Kunstfuhrer Nr 662 Reihe der Klosterkammer Hannover Heft 3 1 Auflage Februar 2010 ISBN 978 3 422 02259 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Magdalenen Hildesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche auf Internetprasenz der Pfarrgemeinde Memento vom 11 Mai 2014 im Internet Archive Bilder von Raymond FaureEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 1 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bistum hildesheim de nach Georg Dehio Begr Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen und Niedersachsen 1992 S 721 722 Hildesheim Deutschland Niedersachsen Katholische Pfarrkirche Sankt Magdalenen In Orgel Databank Nl Piet Bron abgerufen am 16 Januar 2016 Hildesheim Deutschland Niedersachsen Katholische Pfarrkirche Sankt Magdalenen In Orgel Databank Nl Piet Bron abgerufen am 16 Januar 2016 Schlicht aber elegant St Magdalenen bekommt fur 420 000 Euro eine neue Orgel Nicht mehr online verfugbar In Bistum Hildesheim Bistum Hildesheim 14 August 2009 archiviert vom Original am 16 Januar 2016 abgerufen am 16 Januar 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bistum hildesheim de 52 150833333333 9 9411111111111 Koordinaten 52 9 3 N 9 56 28 O Normdaten Geografikum GND 4355217 1 lobid OGND AKS VIAF 237428062 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Magdalenen Hildesheim amp oldid 231469119