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Francesco Maria Capellini genannt Stechinelli 18 April 1640 in Rimini 26 November 1694 in Celle war ein Landdrost und Hofbankier der Welfenherzoge des 17 Jahrhunderts Das redende Wappen der Familie Capellini zeigt einen schwarzen Hut mit breiter Krempe Der Familienname leitet sich von cappello italienisch Hut ab Sein Spitzname Stechinelli unter dem er bekannt wurde leitet sich von stecchino italienisch fur Zahnstocher ab wegen seiner spindeldurren Beine Francesco Maria Capellini genannt Stechinelli um 1680Wappen der Familie CapelliniEigenhandige Unterschrift Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Heimatkundliche Aufsatze 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrancesco Maria Capellini wurde 1640 in Rimini als Spross eines Adelsgeschlechts geboren Seine Eltern waren Antonio Maria Capellini und dessen Ehefrau Clara 1655 lernte er bei seinem Vetter in Rom Georg Wilhelm den Herzog von Calenberg Hannover 1624 1705 kennen der ihn 1656 mit nach Hannover nahm um ihn erziehen zu lassen und als Kammerdiener zu beschaftigen Er gewann die Gunst des Herzogs der ihm 1664 den Ballhof schenkte 1665 nach dem Regierungsantritt von Johann Friedrich siedelte Capellini mit Georg Wilhelm nach Celle uber und verkaufte den Ballhof Im ersten Jahr wurde er Hausbesitzer in Celle und ab 1675 gehorte ihm das noch heute erhaltene Stechinelli Haus am Grossen Plan 14 Er erhielt vom Herzog das Monopol fur den Auslandshandel mit Wein und Tuch und heiratete 1665 die Hugenottin Philippine Marchand ein fruheres Kammermadchen der Herzogin Sophie von Hannover funf Kinder aus dieser Ehe 1668 vermittelte Stechinelli zwischen der Republik Venedig und den drei welfischen Herzogen einen Vertrag zur gegenseitigen Hilfe im Kriegsfall 1675 nach dem Tod der ersten Ehefrau heiratete er Agnese Elisabeth Breyger Tochter eines Celleschen Hofrats mit der er schon ein Kind hatte acht Kinder aus dieser Ehe Er wurde 1675 Pfandinhaber des Amtes Clotze mit dem Titel Landdrost und erwarb 1677 das adelige Gut in Wieckenberg heutige Gemeinde Wietze Von diesem Gut mit einem Lustgarten existieren heute noch ein barocker Brunnen und eine Toreinfahrt nbsp Francesco Maria Capellini als BetteljungeIn der Mitte des 17 Jahrhunderts bauten verschiedene Landesfursten ein eigenes Postwesen neben der von den Thurn und Taxis betriebenen Kaiserlichen Reichspost auf Die welfischen Herzoge beauftragten damit Stechinelli Am 17 Juli 1678 wurde er zum General Erbpostmeister der drei welfischen Herzogtumer ernannt und begann mit der Reorganisation des Fernverkehrs und der Errichtung neuer Poststationen so zum Beispiel in Wieckenberg Engensen Ohof und Schafstall bei Unterluss 1682 verkaufte er das Amt an den Grafen Franz Ernst von Platen fur 36 000 Reichstaler was ihm den Erwerb zahlreicher weiterer Guter und Hauser unter anderem das nach teilweiser Zerstorung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute Stechinelli Haus in Braunschweig ermoglichte Stechinelli war sehr geschaftstuchtig und geschickt Zusatzlich wurde er als Agent des Celler Hofes gut besoldet Ausserdem hatte er zahlreiche Drosteien Amtssitze inne die ihm Einnahmen brachten Er kaufte im Furstentum Luneburg Grundstucke und Hauser und verpachtete diese oder verkaufte sie mit Gewinn Hierdurch erlangte er grosse Reichtumer Stechinelli lieh als grosster Kapitalgeber des Landes Johann Duve und Leffmann Behrens in Hannover vergleichbar dem Herzog wiederholt grossere Summen Das Jahr 1688 brachte den Gipfelpunkt seiner Karriere Kaiser Leopold I erhob die Familie Capellini in den erblichen deutschen Reichsadelsstand mit dem Namen von Wickenburg Er begann 1692 unmittelbar neben seinem Gut mit dem Bau der noch heute erhaltenen Stechinelli Kapelle in Wieckenberg in der ausseren Gestalt eines Bauernhauses innen mit Barockausstattung versehen 1699 geweiht Stechinelli starb 1694 in Celle Das Kirchenbuch der Stadtkirche St Marien Celle weist aus dass sein Leichnam vier Tage spater nach Hildesheim gefahren und im Gewolbe unter dem Chor der katholischen Magdalenenkirche beigesetzt wurde Das Ortswappen von Sahrendorf zeigt einen Hut und nimmt damit auf Stechinelli Bezug 1 Johann Franz Capellini von Wickenburg 1677 1752 kurpfalzischer Geheimer Rat und Autor des regionalhistorisch bedeutsamen Werkes Thesaurus Palatinus war sein Sohn nbsp Stechinelli Haus in Braunschweig nbsp Stechinellihaus in Celle nbsp Das Capellini Wappen am Junkerntor in Winsen Aller nbsp Das Wappen am Stechinelli Haus in Braunschweig zeigt das Wappen Capellinis und das seiner zweiten Frau Hut und Rose nbsp Stechinelli Kapelle von 1692 in Wieckenberg zu WietzeLiteratur BearbeitenWilhelm Rothert Hannover unter dem Kurhut 1648 1815 Allgemeine hannoversche Biographie Bd 3 Hannover 1916 Werner von der Schulenburg Stechinelli Roman eines Kavaliers 2 Bande Dresden 1911 Neuauflage Essener Verlagsanstalt Essen 1942 Fritz Pape Franzisco Maria Capellini genannt Stechinelli von Wickenburg In Landkreis Celle Hrsg Der Speicher Fassberg 1978 S 327ff Gerhard Kempkes Der Stechinelli Gutshof in Wieckenberg Ldkr Celle In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Bd 3 Veroffentlichung des Niedersachsischen Landesamtes fur Denkmalpflege Hannover 1983 Barbara und Roderich Schroder Die Stechinelli Kapelle in Wieckenberg Wietze 2 Aufl Wieckenberg 1996 Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 345 Elisabeth Charlotte von Orleans Liselotte von der Pfalz Aus den Briefen an die Kurfurstin Sophie von Hannover Hrsg v Eduard Bodemann 2 Bande Hannover 1891 Neudruck Hildesheim 2003 Dietmar Vonend Der Junge aus Rimini in Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 4 2017 S 292 Online Erhard Leuchtenberger Stechinelli sein Leben seine Kapelle sein Gut Wietze 2020 Heimatkundliche Aufsatze BearbeitenGustav Adolf Kuppers Sonnenberg Ein Kirchenvergleich Stechinellis aus dem Jahre 1692 In Sachsenspiegel 12 1925 Cellesche Zeitung H Sch Kleinod in der Heide Stechinelli Kapelle in Wieckenberg wieder eingeweiht In Sachsenspiegel Cellesche Zeitung vom 15 November 1952 Wilhelm Bonness Schwarzer Hut und rote Rose Stechinellis Wappen auf Ofenplatten In Sachsenspiegel Cellesche Zeitung vom 24 Dezember 1953 Berndt W Wessling Osterfest im Stechinellihaus Carl Maria von Weber in Celle In Sachsenspiegel Cellesche Zeitung vom 11 April 1963 Rab Ralf Busch Francesco Maria Stechinelli kommt nach Celle In Sachsenspiegel Cellesche Zeitung vom 27 Marz 1965 B Friedrich Barenscheer Ein Nachkomme Stechinellis In Sachsenspiegel Cellesche Zeitung vom 6 April 1968 Matthias Blazek Die Poststrasse von Celle nach Hannover oder Der Traum von einstiger Romantik Bis ins Jahr 1785 fuhrte der Hauptverkehrsweg uber stellenweise hundert Meter breite Strassen erster Ordnung In Sachsenspiegel Cellesche Zeitung vom 21 u 28 Januar 2006 H Max Humburg Francesco Maria Stechinelli In Hildesheimer Heimat Kalender Hildesheim 1978 Stefan Thienel Francesco Capellini 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