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Die Wallfahrtskirche Tuntenhausen zahlt zu den altesten Frauenkirchen Altbaierns Sie befindet sich in der Gemeinde Tuntenhausen im oberbayerischen Landkreis Rosenheim und untersteht dem Erzbistum Munchen Das Patrozinium wird am 15 August dem Hochfest Mariae Himmelfahrt begangen Neben Einzelpilgern ist sie Ziel von ungefahr 130 organisierten Wallfahrten Zweimal im Jahr feiern die Mitglieder des Katholischen Mannervereins Tuntenhausen ihren Wallfahrtsgottesdienst in der Kirche Wallfahrtskirche St Maria HimmelfahrtInneres Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie dem Augustinerchorherrenstift Beyharting inkorporierte Kirche von Tuntenhausen wurde bereits 1226 erwahnt Erstmals fur das Jahr 1441 ist sie mit einem Mirakel belegt Wegen des zunehmenden Pilgerstroms wurde sie 1470 80 durch eine grossere Hallenkirche ersetzt die 1513 1533 um die Doppelturme erweitert wurde Nach den Branden von 1548 und 1584 wurde die Kirche jeweils wieder instand gesetzt Nachdem die Zahl der Wallfahrer stetig zunahm erfolgte unter Kurfurst Maximilian I ein Neubau nach Planen des Munchner Baumeisters Veit Schmidt wobei Teile des Vorgangerbaus sowie die Turme beibehalten wurden Der Bauvertrag wurde am 11 April 1628 vom Beyhartinger Propst Johann Gering unterzeichnet Die Bauleitung oblag dem Klosterbaumeister Caspar Pfister Nach zwei Jahren Bauzeit konnte der Kirchenneubau am 1 September 1630 geweiht werden Zu einem Niedergang der Wallfahrt kam es durch die Auswirkungen der Sakularisation die 1803 vom bayerischen Finanzminister Maximilian von Montgelas durchgesetzt wurde Sie sah sogar einen Abbruch der Kirche vor und die Wiederverwendung der dadurch gewonnenen Baumaterialien was jedoch verhindert werden konnte Noch im 19 Jahrhundert wurde die Wallfahrt wieder aufgenommen 1942 erhob Papst Pius XII die Wallfahrtskirche zu einer Basilica minor Heute gehort sie zu den bedeutendsten Wallfahrtskirchen Bayerns Eine besondere Bedeutung in der Offentlichkeit hat die Kirche durch die Wallfahrten und Gottesdienste des Katholischen Mannervereins Tuntenhausen einer CSU nahen christlich konservativen Gruppierung mit teilweise grossem politischem Einfluss An der Nordseite der Kirche befindet sich die neugotische Gruftkapelle der Familie Arco Zinneberg auf Maxlrain Das Vesperbild aus Carrara Marmor schuf Wilhelm Achtermann Ausstattung BearbeitenDen Hochaltar schuf 1630 Hans Schon d A als Stiftung des Kurfursten Maximilian I Im Saulenaufbau befindet sich das Gnadenbild der Muttergottes von 1534 ihr zur Seite die hll Dorothea und Katharina in der Bekronung Gottvater mit Jesuskind Der Altar der Rosenkranzbruderschaft im nordlichen Chorbogen ist eine Stiftung des Feldherrn Tilly Das Altargemalde stellt die Verleihung des Rosenkranzes an Dominikus dar der von den hll Johannes dem Taufer und Johannes Evangelist umgeben ist Das Gemalde des Altars im sudlichen Chorbogen zeigt den Tod des hl Andreas sowie die Figuren der hll Joseph Joachim Erzengel Michael und Raphael In der Bekronung Gemalde der hl Anna mit der jungen Maria Die Altare im Chorumgang entstanden nach 1634 Sie befanden sich bis 1877 an den Mittelschiffpfeilern Der nordliche zeigt im Altarblatt Maria Heimsuchung an der Predella das Martyrium des hl Andreas und in der Bekronung ein ovales Gemalde Gottvater und der hl Augustinus Am sudlichen wird der hl Sebastian dargestellt in der Bekronung der hl Rochus und an der Predella der Bethlehemische Kindermord Von den Zwolf Aposteln an den Wanden entstanden acht von 1630 bis 1644 die anderen vier um 1773 Geschnitzte Sakristeitur von 1647 Die Patrona Bavariae uber dem Triumphbogen entstand um 1630 Zahlreiche Votivtafeln und kerzen aus dem 16 und 17 Jahrhundert Die hohen ungefassten Schranke unter der Empore stammen aus der Werkstatt des Munchner Architekten Joseph Elsner Sie sind dem 17 Jahrhundert nachempfunden 1 Orgel Bearbeiten nbsp Alois Linder Orgel 2019Das Instrument wurde von Orgelbau Linder geschaffen und am 24 November 2019 von Reinhard Marx geweiht Es hat 24 Stimmen auf zwei Manualen und Pedal Das Gehause stammt aus dem Jahre 1749 und enthielt ursprunglich ein Werk von Johann Andreas Fux 4 Dezember 1712 in Donauworth 4 Mai 1772 ebenda das 1903 von Josef Hackl und 1954 von Anton Schwenk und Franz Wappmannsberger stark verandert und damit zerstort worden war um auf der Empore Platz zu gewinnen wurde das Gehause beim Eingriff 1953 54 ca 42 cm in der Tiefe gekurzt als Folge busste die Orgel ihre Stabilitat ein Bei der Erneuerung des Instrumentes mussten zuallererst die fehlenden Teile des Gehauses nachgebaut tischlerisch verbunden und so statisch wieder hergestellt werden 2 Daraufhin wurde die Fassung des Gehauses restauriert und darin ein neues Schleifladen Werk mit mechanischer Traktur eingefugt Die Linder Orgel hat folgende Disposition 3 I Hauptwerk C f30 1 Bordun 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Flaut maior 0 8 0 4 Gamba 0 8 0 5 Biffara A 1 0 8 0 6 Octav 0 4 0 7 Flaut minor 0 0 4 0 8 Quint 0 2 2 3 0 9 Superoctav 0 2 10 Terz 0 1 3 5 11 Mixtur IV 0 1 1 3 12 Trompete 0 8 II Unterwerk C f313 Copel 8 14 Salicional 8 15 Spitzflaut 4 16 Nasard 2 2 3 17 Doublette 2 18 Terz 1 3 5 19 Vox Humana 8 Tremulant A 2 gt 0 Pedal C d120 Violonbass A 3 16 21 Subbass 16 22 Octavbass 0 8 23 Superoctavbass 0 4 24 Posaunbass 16 Koppeln II I I P II P Effektregister Spielwerk Windrad mit gestimmten Rohrenglocken perpetuelles Motiv Salve ReginaAnmerkungen 75 Sn ab g0 uberschwebend Kanaltremulant Fichte offen teilweise von Jos Hackl Glocken Bearbeiten Im Turm hangen 5 Glocken Zwei Glocken mit den Schlagtonen b0 und f1 wurden 1878 von dem Glockengiesser J Grassmayr gegossen die drei weiteren Glocken mit den Schlagtonen d1 g1 und a1 wurden 1949 von dem Glockengiesser Karl Czudnochowsky nach dem Zweiten Weltkrieg wieder erganzt Die Gesamtdisposition b0 d1 f1 g1 a1 4 Literatur BearbeitenDehio Bayern IV Munchen und Oberbayern Darmstadt 1990 S 1193 1195 Reclams Kunstfuhrer Bayern Stuttgart 1956 S 928f J B Mehler Unsere Liebe Frau von Tuntenhausen Tuntenhausen 1901 Katholisches Pfarramt Tuntenhausen Hrsg Festschrift zur Wiedereroffnung der Basilika Tuntenhausen 24 11 2019 Zugl Festschrift zur Weihe der neuen Orgel in der Basilika Tuntenhausen 24 11 2019 Tuntenhausen 2019 S 1 26 und umgedreht S 1 25 Alois Linder Die neue Orgel fur Tuntenhausen In Katholisches Pfarramt Tuntenhausen Hrsg Festschrift zur Weihe der neuen Orgel in der Basilika Tuntenhausen 24 11 2019 Tuntenhausen 2019 S 17 23 Andreas Weigl Orgelgeschichte in der Basilika Tuntenhausen In Katholisches Pfarramt Tuntenhausen Hrsg Festschrift zur Weihe der neuen Orgel in der Basilika Tuntenhausen 24 11 2019 Tuntenhausen 2019 S 6 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Tuntenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wallfahrtsbasilika Tuntenhausen Einzelnachweise Bearbeiten Wallfahrtsbasilika Tuntenhausen Schnell Kunstfuhrer Nr 32 ISBN 3 7954 40939 Alois Linder Die neue Orgel fur Tuntenhausen In Katholisches Pfarramt Tuntenhausen Hrsg Festschrift zur Weihe der neuen Orgel in der Basilika Tuntenhausen 24 11 2019 Tuntenhausen 2019 S 18 f Disposition auf der Website der Erbauerfirma Zum Gelaut und Klangaufnahme 47 93486 12 01485 Koordinaten 47 56 5 5 N 12 0 53 5 O Basilicae minores in Deutschland Baden Wurttemberg Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 St Martin in Weingarten 1956 St Georg in Walldurn 1962 St Vitus in Ellwangen 1964 Maria Heimsuchung in Birnau 1971 St Martin in Ulm Wiblingen 1993 St Georg in Ochsenhausen 2019Bayern Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 St Anna in Altotting 1913 Maria Himmelfahrt in Ettal 1920 Dom St Peter und Georg in Bamberg 1923 St Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 St Mauritius in Niederalteich 1932 St Ulrich und Afra in Augsburg 1937 Maria Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 Heiligste Dreifaltigkeit in Gossweinstein 1948 St Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 Maria Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 St Emmeram in Regensburg 1964 St Michael in Altenstadt 1965 St Lorenz in Kempten 1969 Maria Himmelfahrt in Waldsassen 1969 St Benedikt in Benediktbeuern 1972 St Peter in Dillingen 1979 Heilig Kreuz und Maria Himmelfahrt in Scheyern 1979 St Martin in Amberg 1980 St Margaretha in Altenmarkt 1982 St Jakob in Straubing 1989 Maria Heimsuchung in Marienweiher 1993 Maria Brunnlein in Wemding 1998 St Martin in Landshut 2001 St Vitus und Deocar in Herrieden 2010Berlin St Johannes in Berlin Neukolln 1906 Dom St Hedwig in Berlin Mitte 1927 Maria Rosenkranzkonigin in Berlin Steglitz 1950Hessen St Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 St Maria Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 St Peter in Fritzlar 2004 St Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010Niedersachsen St Godehard in Hildesheim 1963 Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 St Clemens in Hannover 1998 St Cyriakus in Duderstadt 2015Nordrhein Westfalen St Gereon in Koln 1920 St Ursula in Koln 1920 Maria Himmelfahrt in Kevelaer 1923 St Viktor in Xanten 1937 St Severin in Koln 1953 Maria Heimsuchung in Werl 1953 St Martin in Bonn 1956 St Potentinus Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 St Aposteln in Koln 1965 St Maria im Kapitol in Koln 1965 St Suitbertus in Dusseldorf Kaiserswerth 1967 St Lambertus in Dusseldorf 1974 St Andreas in Knechtsteden 1974 St Vitus in Monchengladbach 1974 St Margareta in Dusseldorf Gerresheim 1982 St Ludgerus in Essen Werden 1993 St Kunibert in Koln 1998 St Quirinus in Neuss 2009 St Ida in Herzfeld 2011 St Laurentius in Wuppertal 2013Rheinland Pfalz St Matthias in Trier 1920 Kaiser und Mariendom in Speyer 1925 Dom St Peter in Worms 1925 St Maria am See in Maria Laach 1926 Unsere Liebe Frau in Marienstatt 1927 St Martin in Bingen 1930 St Salvator in Prum 1950 Unsere Liebe Frau in Trier 1951 St Paulin in Trier 1958 St Kastor in Koblenz 1991 St Severus in Boppard 2015Saarland St Wendalinus in St Wendel 1960 St Johann in Saarbrucken 1975Sachsen Heilig Kreuz in Wechselburg 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Tuntenhausen amp oldid 234198414