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Kloster Wechselburg fruher auch als Kloster Zschillen bekannt ist ein Benediktinerkloster in Wechselburg in Sachsen Es gehort der Bayerischen Benediktinerkongregation an Die Stiftskirche des Klosters ist als spatromanische Basilika eine der am besten erhaltenen romanischen Grossbauten ostlich der Saale Der Lettner gehort mit seinen Bildwerken zu den hervorragendsten Zeugnissen deutscher Kunst des 13 Jahrhunderts Romanische Basilika Hl Kreuz Kloster und Pfarrkirche Lettner KanzelLettnerChorHauptaltarSeitenaltarGrabmal Dedo von Groitzsch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Zeittafel 4 1 Augustiner Chorherren 1168 1278 4 2 Deutscher Orden 1280 1539 4 3 Benediktiner seit 1993 4 3 1 Abte von Ettal und Wechselburg 4 3 1 1 Hausobere des Klosters Wechselburg als Vertreter fur den Abt von Ettal 4 3 1 2 Prioren des Priorats Wechselburg 5 Nutzung als Schloss altes und neues Schloss Wechselburg 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDedo von Rochlitz Groitzsch grundete das um 1168 von Gerung teilweise Ostpartie der spatromanischen Basilika geweihte Kloster als Hauskloster Das Klosterleben nach den Regeln des heiligen Augustinus nahm kurz nach 1174 seinen Anfang Die ersten Monche kamen aus dem Augustinerchorherrenstift Kloster Petersberg bei Halle Der Abschluss des Baus der dreischiffigen Pfeilerbasilika muss um 1200 angenommen werden Die Konventgebaude scheinen erst im Anschluss errichtet worden zu sein Markgraf Heinrich der Erlauchte ubergab das Kloster 1278 dem Deutschen Ritterorden 1543 fiel das Kloster mit allen Besitzungen an Herzog Moritz von Sachsen der es umgehend sakularisierte und es an die Herren von Schonburg gegen die Orte Hohnstein Wehlen und Lohmen in der heutigen Sachsischen Schweiz vertauschte Daher kam fur den Ort und die Klosteranlage der Name Wechselburg auf Der Deutsche Orden versuchte noch bis 1570 erfolglos das Kloster auf gerichtlichem Weg zuruckzubekommen Carl Heinrich Alban Graf von Schonburg Forderglauchau 1804 1864 gestattete seit 1843 die Abhaltung katholischer Privatandachten in der Basilika 1 Sein Sohn Carl Heinrich Wolf Wilhelm Franz Graf von Schonburg Forderglauchau 1832 1898 und dessen Frau Adelheid Grafin von Rechteren Limpurg 1845 1873 konvertierten wahrend einer Italienreise am 19 Marz 1869 in Rom zum Katholizismus 2 Dies loste einen jahrzehntelangen Streit aus Die evangelische Landeskirche argwohnte dass die Schonburger aus der Schlosskirche unter der Hand eine offentliche katholische Kultusstatte machen und das Recht der evangelischen Kirche an ihr stillschweigend zu beseitigen suchten 3 Zudem entstand im Schlosspark eine Lourdesgrotte 4 und etwa seit 1879 fanden im Schlosspark Fronleichnamsprozessionen unter freiem Himmel statt wahrscheinlich die einzige derartige Veranstaltung im evangelischen Sachsen Eigentlich war die Teilnahme nur Personen der graflichen Familie und des Hausstands gestattet trotzdem zog dieses Ereignis zunehmend auch anderweitige Besucher an besonders Arbeitsmigranten aus Suddeutschland Italien oder Polen Zu Fronleichnam 1900 verbot die Leipziger Kreisdirektion den Zutritt unbefugter Personen zum Schlosspark drohte dem Grafen fur jede Ubertretung 100 Mark Geldstrafe an und entsandte ein Polizeiaufgebot Wechselburger Kulturkampf Schliesslich einigten sich die Schonburger und das Ministerium offentliche katholische Messen durften nun stattfinden Offiziell zur romisch katholischen Pfarrkirche und zudem zum Wallfahrtsort wurde die Basilika jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg 5 Sie ist seitdem eine von zwei Wallfahrtskirchen auf dem Gebiet des Freistaats Sachsens sowie des Bistums Dresden Meissen 6 Die Stiftskirche wurde in den letzten Kriegstagen durch Munitionssprengungen an der Dachhaut schwer beschadigt Es entstanden Folgeschaden an der Ausmalung des 19 Jahrhunderts Ein Notdach wurde 1946 errichtet Restaurierungsarbeiten begannen 1953 und zogen sich bis 1965 hin 7 Benediktinermonche der Abtei Ettal grundeten am 28 August 1993 dem Fest des Hl Augustinus das Kloster Wechselburg als klosterliche Niederlassung erneut Die sechs Monche betreiben ein Jugend und Familienhaus und sind in der Wallfahrts und Pfarrseelsorge engagiert Seit 2010 wurde das Kloster ausgebaut Pater Georg Ross wies dazu auf die jahrhundertelange Wallfahrtstradition in Wechselburg hin 8 Im Rahmen der 2010 offentlich bekannt gewordenen Falle von sexuellem Missbrauch in katholischen Einrichtungen in Deutschland die auch das Mutterkloster Ettal betrafen wurden drei Monche des Konvents von Kloster Wechselburg vom Dienst suspendiert 9 Pater Georg der 2015 sexuellen Missbrauch eingestand und vom Orden ausgeschlossen wurde war in Wechselburg in der Jugendarbeit eingesetzt worden 2016 wurde er vom Landgericht Munchen II zu sieben Jahren Haft verurteilt 10 11 Am Weihetag der Wechselburger Basilika dem 14 September 2012 wurde das Kloster in einem feierlichen Gottesdienst durch den emeritierten Bischof Joachim Reinelt zum abhangigen Priorat der Abtei Ettal erhoben Als erster Prior des Klosters und damit Stellvertreter des Abtes von Ettal wurde der fruhere Schulleiter und Prior von Ettal P Maurus Krass OSB eingesetzt Am 16 September 2018 wurde die Klosterkirche von Papst Franziskus zur Basilica minor erhoben 12 nbsp Plakette neben dem Eingangsportal zur Erinnerung an die Erhebung der Klosterkirche zur Basilica minorArchitektur BearbeitenDie Klosterkirche ist eine spatromanische Basilika und gehort zu den am besten erhaltenen romanischen Kirchen ostlich der Saale Sie war bereits 1160 im Bau wurde in Teilen 1168 geweiht und muss im letzten Viertel des 12 Jahrhunderts fertig gewesen sein Gleichzeitig und bald danach erfolgte der Bau der Klostergebaude sudlich der Kirche Um 1230 35 wurde der Lettner eingebaut Die Einwolbung von Vierung und Querhausarmen erfolgte im ersten Viertel des 15 Jahrhunderts das Langhausgewolbe tragt das Datum 1476 Die Kirche ist eine kreuzformige Pfeilerbasilika von 54 Meter Gesamtlange mit Hauptapsis und einer nordlichen Nebenapsis Die Apsis im sudlichen Querhausarm wurde spater abgebrochen und ist im Innern als Nische angedeutet Im Westen steht ein stattlicher Turmbau aus unverputztem Quadermauerwerk der den Typ des niedersachsischen Westriegels vertritt Er ist heute nur so hoch wie das Mittelschiff und mit einem Satteldach gedeckt besass jedoch ursprunglich achteckige Aufsatze ahnlich der Neuwerkkirche Goslar die wahrscheinlich im 15 Jahrhundert abgetragen wurden In der Mitte befindet sich ein eindrucksvolles Rundfenster Reich geschmuckt ist ein Doppelportal am nordlichen Seitenschiff mit einer zweijochigen Vorhalle Die Bogenfelder zeigen Reliefs mit Kampf des Basilisken gegen einen Lowen und rechts das Lamm Gottes Die Kapitelle zeigen neben niedersachsischen Motiven oberrheinische und franzosische Einflusse Das wohlproportionierte Innere zeigt an den Pfeilern der funf Arkaden des Langhauses Kantensaulen und Karniesprofilierung Ursprunglich war unter dem Chor eine dreischiffige Hallenkrypta vorhanden die 1683 abgebrochen wurde heute ist der Chor fast ebenerdig mit dem Langhaus Der Westbau offnet sich mit einem grossen Rundbogen zum Schiff Eine Westempore die von einer Doppelarkade getragen wird ist im Bogen eingefugt Die Farbigkeit mit den weiss geputzten Flachen und den rot mit weissem Fugennetz bemalten Werksteinteilen entspricht dem ursprunglichen Zustand war jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ursprunglich durch Wandmalereien belebt Ausstattung Bearbeiten nbsp Triumphkreuz vom LettnerDas kunsthistorisch wertvollste Ausstattungsstuck ist der Lettner mit Triumphkreuzgruppe entstanden um 1230 1240 Um 1971 1972 wurde er an seinem ursprunglichen Ort aus zum grossen Teil erhaltenen Werksteinen wieder errichtet nachdem er 1863 auseinandergerissen und teils als Kanzel teils als Altaraufbau verwendet worden war Die Zutaten von 1971 erfolgten in eingefarbtem Kalkstuck 13 Das ikonographische Programm bezieht sich auf Christi Opfertod und auf das Messopfer am Kreuzaltar links und rechts sind im Hochrelief Abraham und Melchisedek dargestellt In den Zwickeln uber dem Blattbogen sind Kain und Abel mit ihren Opfergaben gezeigt Auf der Vorderseite der Kanzel ist der erhohte Christus mit den Evangelistensymbolen abgebildet An der Kanzel ist die Opferung Isaaks und die Erhohung der Ehernen Schlange durch Moses dramatisch dargestellt In den Blendarkaden sind Darstellungen von Daniel David sowie Salomo und ein Prophet moglicherweise Ezechiel zu finden Die Kreuzigungsgruppe zeigt Maria und Johannes unter dem gekreuzigten Christus der von zwei heranfliegenden Engeln getragen und verehrt wird Im oberen Kreuzende ist Gottvater mit der Taube des Heiligen Geistes dargestellt unter dem Kreuz der erwachende Adam Maria und Johannes stehen auf Konigen die wahrscheinlich das uberwundene Heiden und Judentum symbolisieren Stilistisch ist die Kreuzigungsgruppe verwandt mit den etwa gleichzeitigen Triumphkreuzgruppen im Freiberger und im Halberstadter Dom aus dem ersten Drittel des 13 Jahrhunderts Die Monumentalitat und der gleichsam szenische Bezug der Gestalten erinnern an etwa gleichzeitige franzosische Werke ohne dass ein unmittelbarer Einfluss nachweisbar ist nbsp Grablege Groitzsch mit BlattmaskeDas Grabmal des Stifterpaares Dedo von Groitzsch 1190 und seiner Gemahlin Mechthild 1189 ist nur unwesentlich junger als die Lettnerskulpturen und entstammt der gleichen Tradition Das Grabmal ist stilistisch verwandt mit dem Kenotaph des Wiprecht von Groitzsch in der Laurentiuskirche in Pegau Die Tumba stammt in der heutigen Form von 1846 Ebenfalls aus romanischer Zeit sind ein Weihwasserbecken und ein Porphyrtaufstein erhalten der jedoch aus der Kirche im Ortsteil Jerisau von Glauchau stammt In der Hauptapsis ist seit 1979 ein spatgotischer Schnitzaltar aus dem Ortsteil Zaasch von Wiedemar aus der Zeit um 1510 aufgestellt Er zeigt in der Predella als Halbfiguren Elisabeth Katharina Barbara und Margarete im Schrein eine Madonna mit Mauritius Nikolaus Agidius und Laurentius sowie auf den Flugeln Figuren der Apostel in zwei Reihen In der ersten Wandlung sind gemalte Darstellungen der Passion Christi zu sehen in der zweiten die Weihnachtsgeschichte In der Nordapsis sind Teile eines Schnitzaltars aus der Zeit um 1510 aufgestellt Dieser Altar zeigt im Schrein einen unbestimmbaren Heiligen und die Heiligen Blasius und Martin sowie in den Flugeln Anna selbdritt und Maria Magdalena In der Sudapsis ist eine neuromanische Darstellung des Engelsgrusses mit dem Gnadenbild Maria der Immerwahrenden Hilfe zu finden Im sudlichen Querhausarm befindet sich eine Darstellung von Christus in der Rast aus der Zeit um 1500 Eine Orgel der Firma Jehmlich aus dem Jahr 1980 mit 12 Registern wurde durch Winfried Schrammek in Anlehnung an Prinzipien des mittelalterlichen Orgelbaus disponiert 14 Zeittafel BearbeitenAugustiner Chorherren 1168 1278 Bearbeiten 1174 1189 Erster Propst Thiedrich Dietrich von Lautenburg 7 Dezember 1189 1186 Dem Propst von Zschillen Dietrich wird auf Betreiben Dedos die Verwaltung fur einen neu eingerichteten Archidiakonatsbezirk ubertragen zusammen mit der Parochie Rochlitz Als Ausgleich trat Dedo die ihm bislang zustehende Marienkirche in Obergeithain mit ihren Einkunften an den Bischof Eberhard von Merseburg ab 1189 1191 Zweiter Propst Tidericus II 1190 Tod Dedos 1191 1200 Dritter Propst Heidenricus von Zwenkau 1196 Papst Coelestin III 1191 1198 bestatigt in einem Brief den Zschillener Konvent und raumt ihm das Patronatsrecht uber Geithain ein 1200 1231 Vierter Propst Wilhelm Zwischen 1209 und 1228 bestatigt Erzbischof Albrecht II von Magdeburg in einer undatierten Urkunde dem Propst Wilhelm die Gerichtsbarkeit und verleiht ihm das Interdiktsrecht 1210 Mit dem Tod des Markgrafen Konrad Sohn von Dedo erlischt das Geschlecht der Stifter in der mannlichen Linie ab 1230 Bau des Lettners und des Grabmales fur Dedo und Mechthild in der Stiftskirche 1278 Visitation durch Bischof Withego von Meissen Aufhebung des Augustinchorherrenklosters durch den Bischof auf Betreiben von Markgraf Heinrich dem Erlauchten und Ubertragung an den Deutschen Ritterorden Letzter Prior der Kirche von Zschillen war der Augustiner Conradus de Lome Als solcher gab er Bischof Withego von Meissen seine Zustimmung zur Ubertragung an den Deutschen Orden Urkunde Nr 376 der Deutschordensballei Thuringen Deutscher Orden 1280 1539 Bearbeiten 1280 Hartmanus Comes de Hebrungis Hartmann Graf von Hellobrunn Ordensmeister 1283 Burkhard von Sohwenden 1290 Conrad von Feuchtwangen 1297 Gottfried Graf von Hohenlohe 1307 Siegfried von Feuchtwangen Ordensmeister 1313 Conrad Peffart 1326 Werner von Orsela 1329 Lutherus Herzog von Braunschweig 1333 Theodor Graf von Oldenburg 1343 Ludwig Koenigk 1346 Heinrich von Thusomer 1351 Heinrich von Knopffenrodt 1382 Carl Zoellner von Rotenstein 1391 Conrad von Waldenroth 1395 Conrad von Jungingen 1407 Ulrich von Jungingen 1410 Heinrich Graf von Plauen 1420 Michael von Sternberg 1429 Paul von Rusdorff 1438 Conrad von Erlingshausen 1450 Ludwig von Erlingshausen 1467 Heinrich Reuss von Plauen 1476 Martin Truchsess von Wetzhausen 1480 Johannes von Triffen 1489 Andreas von Herda 1492 Johannes von BenhusenBenediktiner seit 1993 Bearbeiten Das Priorat Wechselburg ist der Abtei Ettal angegliedert Abte von Ettal und Wechselburg Bearbeiten 1993 2005 Abt Edelbert Horhammer OSB Wiederbegrundung als Benediktinerkloster 2005 2010 Abt Barnabas Bogle OSB 2010 Februar Juli P Emmeram Walter OSB als Vakanz Administrator seit 2010 Abt Barnabas Bogle OSBHausobere des Klosters Wechselburg als Vertreter fur den Abt von Ettal Bearbeiten 1993 2007 P Gabriel Heuser OSB 2007 2012 P Angelus Waldstein OSBPrioren des Priorats Wechselburg Bearbeiten seit 2012 P Maurus Krass OSB Abt Barnabas Bogle Nutzung als Schloss altes und neues Schloss Wechselburg BearbeitenNach der Auflosung des Klosters und der Ubergabe Tausch von Zschillen 1543 durch Herzog Moritz von Sachsen an die Schonburger als kursachsisches Lehen wurden die Klausurgebaude des 1541 aufgelosten Klosters als Schloss umgenutzt Diese erhaltenen alteren Schlossbauten der Spatgotik oder Renaissance werden heute als altes Schloss Wechselburg bezeichnet Diese Gebaude werden heute 2018 teilweise als Wohnungen genutzt 1582 1583 diente die Anlage Wolf III von Schonburg 1556 1612 als Ubergangsresidenz nachdem 1582 die Rochsburg abgebrannt war Eine dauerhafte Residenz wurde Wechselburg im 17 Jh unter Christian von Schonburg Penig 1598 1664 der seit den 1620er Jahren hier wohnte Samuel Heinrich von Schonburg Forderglauchau 1642 1706 machte Wechselburg zu einer standigen Residenz der neu begrundeten Linie Schonburg Forderglauchau 1674 war ein erster Umbau der Dreiflugelanlage der ehemaligen Klosterklausur zur Nutzung als Schloss abgeschlossen Doch schon 1721 zerstorte ein Brand diese Gebaude 15 Nach dem Brand wurde in den Jahren 1753 1756 durch den Freiberger Ratsbaumeister Johann Gottlieb Ohndorff im Auftrag der Herren von Schonburg ein neues Barockschloss als Dreiflugelanlage auf den Fundamenten der der romanischen Klosterklausur die sich sudlich an die Klosterkirche anschloss errichtet Teile des erhaltenen Mauerwerkes der Klausur und romanische Kellerraume wurden beim Schlossneubau mit einbezogen erhalten Dieser Schlossneubau ist ein einfacher zweigeschossiger Bau mit hohem Mansarddach Als Bauhandwerker sollen hier hauptsachlich Einheimische tatig gewesen sein Die Klosterkirche diente zunachst als evangelische Schlosskapelle 16 Nachdem die Familie Schonburg Forderglauchau 1813 von Kassel nach Penig umgezogen war bewohnten sie dort das Schloss Neues Schloss Penig Nach dem Tode des Grafen Carl Heinrich III von Schonburg Forderglauchau 1757 1815 am 14 April 1815 erbte sein jungerer Bruder Graf Wilhelm Dieser starb jedoch schon am 2 September 1815 in Wechselburg Der erst zehnjahrige Alban wurde Erbe Die Verwaltung dessen Erbes als Vormund trat Graf Ludwig von Schonburg Hinterglauchau 1762 1842 an Am 18 November 1823 wurde Alban von Schonburg Forderglauchau mundig und erbte die Herrschaften Forderglauchau Penig und Wechselburg 17 Graf Alban von Schonburg 1804 1864 und seine Frau Amalie Christiane Marie 1806 1880 genannt Emilie oder Emmy geborene Grafin von Jenison Walworth bezogen im August 1824 das neue Wechselburger Schloss nachdem die Renovierung von Schloss und einigen Salons abgeschlossen war Die Einrichtung eines Salons im Neuen Schloss zeigt das Gemalde Die Kinder des Grafen Alban von Schonburg in einem Salon des Schlosses Wechselburg um 1837 Das Gemalde wurde mutmasslich von der Mutter der portratierten Grafin Emilie gemalt und zeigt Emilie mit ihren drei Kindern Auf Einladung der Grafin Emilie lebte der Dresdner Spatromantiker Johann Hermann Carmiencke 1810 1867 einige Monate in Wechselburg und unterrichtete hier ihre Tochter im Zeichnen und Malen Emilie war mit Grafin Ida von Hahn einer Schriftstellerin befreundet die ihr etliche Briefe schrieb und im Roman Ulrich das Leben von Graf und Grafin Schonburg in Wechselburg unter Pseudonymen Furst Thierstein beschreibt 18 Alban von Schonburg genoss grosses Ansehen wegen seiner Toleranz auf religiosem Gebiet Ab 1843 stellte er seine protestantische Schlosskirche die einzige erhaltene spatromanische Basilika Westsachsens den Katholiken der Gegend fur Gottesdienste zur Verfugung Von 1829 bis 1860 liess Alban die Kirche etappenweise unter zum Teil denkmalpflegerischen Gesichtspunkten renovieren Er war Mitglied der Deutschen Gesellschaft fur Erforschung vaterlandischer Sprache und Alterthumer zu Leipzig Am 20 April 1846 fand in der Kirche die Vermahlung seiner altesten Tochter mit dem katholischen Grafen Otto von Quadt zu Wykradt und Isny statt Alban war Ritter des Johanniter Ordens und Trager des Grosskreuzes des Albrecht Ordens Er wurde zusammen mit seiner Frau Emilie auf dem Dresdener Trinitatisfriedhof beerdigt 19 1869 konvertierten die Besitzer von Wechselburg zum Katholizismus liessen die Kirche erneut renovieren und im katholischen Sinne umgestalten Der barocke Schlossbau wird als neues Schloss Wechselburg bezeichnet Bereits 1829 war Graf Alban von Schonburg Besitzer der Herrschaften Forderglauchau Penig und Wechselburg geworden 20 Bis 1945 waren die Wechselburger Schlosser Besitz der Familie Schonburg Forderglauchau die sich seit dem Jahr 1900 Erloschen der Linie Hinterglauchau 21 wieder Schonburg Glauchau nannte und zusatzlich die Schlosser Forderglauchau sowie das neue Schloss in Penig und Schloss Rochsburg besassen Das neue Schloss gehorte den Schonburgern bis zu ihrer Enteignung 1945 und wurde auch von ihnen bewohnt bis sie 1945 vor der anruckenden Roten Armee fluchteten 22 In der DDR Zeit diente das neue Schloss als Kinder Tuberkuloseheilstatte Dr Friedrich Wolf Noch um 1991 wurde das neue Schloss als neurologisch psychiatrisches Kinderkrankenhaus genutzt 23 Das neue Schloss steht heute leer und ist vom Verfall bedroht Von den Kunstwerken und Mobeln aus den Wechselburger Schlossern haben sich etliche Gemalde und mehrere Empire Mobel erhalten 24 Die Gemalde zeigen u a Angehorige der Familienzweige Schonburg Forderglauchau und Schonburg Glauchau Diese Kunstgegenstande befinden sich heute offenbar im Bestand oder den Ausstellungen des Museums und der Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Ehemals in Wechselburg auf einem grossen Scheunenboden im Wirtschaftshof des Schlosses gelagerte spatgotische und barocke Plastiken Schnitzereien wurden von Graf Joachim von Schonburg Glauchau 1873 1943 um 1901 an den Altenburger Kunstsammler Finanzrat i R Hans Lobe 1870 1947 verkauft Als Hans Lobe Teile seiner Sammlung an verschiedene Museen verkaufte gelangten einige Objekte in den Besitz des Museums und der Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau 25 nbsp Neues Schloss Barockschloss nbsp Neues Schloss nbsp Basilika links und neues Schloss rechts nbsp Haupteingang am neuen Schloss nbsp Renaissanceportal am alten Schloss nbsp Altes Schloss links neues Schloss mittig Basilika rechts hinten im Jahr 1913 nbsp Altes und neues Schloss 1913 nbsp Schloss Wechselburg lith v C Muller gez v C Arldt aus Saxonia um 1837 26 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 1008 1013 Gabriel Heuser OSB Art Wechselburg In Christof Romer Monika Lucke Hrsg Die Monchskloster in Mecklenburg Vorpommern Sachsen Anhalt Thuringen und Sachsen Germania Benedictina Band X EOS Verlag St Ottilien 2012 Teilband 2 ISBN 978 3 8306 7571 6 S 1455 1460 Hans Joachim Krause Die Stiftskirche zu Wechselburg 2 Teil Baugestalt und Baugeschichte Akademie Verlag Berlin 1972 Heinrich Magirius Stiftskirche Wechselburg Das christliche Denkmal H 94 95 Kunstfuhrer Nr 2006 Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 5 Aufl 2012 ISBN 978 3 7954 5734 1 Joseph Prill Die Schlosskirche zu Wechselburg dem ehemaligen Kloster Zschillen Zur Erinnerung an die siebenhundertjahrige Jubelfeier der Kirchweihe am 15 August 1884 Lorenz Leipzig 1884 Digitalisat Wolf Dieter Rober Steffen Winkler Stiftskirche und Schloss Wechselburg in Schriftenreihe Heft 6 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1986 DDR S 31 35 zu Geschichte und Baugeschichte des Klosters und der Stiftskirche Herrschaftsubernahme durch die Schonburger Infos zum neuen barocken Schlossbau 1753 1756 unter Johann Gottlieb Ohndorf Aquarell des Schlosses 1867 von W Gebhardt S 33 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Wechselburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Benediktinerklosters WechselburgEinzelnachweise Bearbeiten Biografie von Carl Heinrich Alban Graf von Schonburg 1804 1864 In Sachsische Biografie Abgerufen am 26 Juni 2020 Biografie von Carl Graf von Schonburg Forderglauchau 1832 1898 In Sachsische Biografie Abgerufen am 26 Juni 2020 Franz Blanckmeister Sachsische Kirchengeschichte Zitiert nach die tagespost de Als der Graf katholisch wurde Walderlebnispfad Wechselburg In Geopark Porphyrland Abgerufen am 26 Juni 2020 Als der Graf katholisch wurde In die tagespost de Abgerufen am 26 Juni 2020 Bistum Dresden Meissen Wallfahrtsorte In bistum dresden meissen de Abgerufen am 14 Juni 2020 Heinrich Magirius in Gotz Eckardt Hrsg Schicksale Deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Henschel Verlag Berlin 1978 Band 2 S 465 Erzbistum Berlin Wechselburg wachst In Tag des Herrn 1 2010 D Razzia in Kloster Ettal Meldung von Radio Vatikan vom 3 Marz 2010 Claudia Mollers Nach Missbrauchsgestandnis Dem Falschen geglaubt Munchner Merkur 28 Februar 2015 Sieben Jahre Haft fur Ex Pater Kloster Ettal zeigt sich entsetzt tz vom 10 August 2016 Steffen Zimmermann Papst verleiht Wallfahrtskirche in Wechselburg Ehrentitel Ostdeutschland hat seine erste Basilica minor In katholisch de 13 November 2018 abgerufen am 13 November 2018 Papst adelt Wallfahrtskirche Wechselburg In Sachsische Zeitung 16 September 2018 abgerufen am 16 September 2018 Elisabeth Hutter Heinrich Magirius Der Wechselburger Lettner Forschungen und Denkmalpflege Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1983 Ernst Schafer Laudatio organi 4 Auflage Deutscher Verlag fur Musik Leipzig 1982 S 190 191 Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 S 36 Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 Kap Burgen und Schlosser Unterkapitel Schloss Wechselburg S 36 Robby Joachim Gotze Graf Alban von Schonburg 1804 1864 in Bildnissen seiner Zeit In Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 43 Robby Joachim Gotze Graf Alban von Schonburg 1804 1864 in Bildnissen seiner Zeit In Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 42 66 Einzug in Wechselburg und Gemalde der Emilie mit ihren drei Kindern in einem Salon des Neuen Schlosses Wechselburg um 1837 S 44 Robby Joachim Gotze Graf Alban von Schonburg 1804 1864 in Bildnissen seiner Zeit In Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 45 u S 46 Robby Joachim Gotze Graf Alban von Schonburg 1804 1864 in Bildnissen seiner Zeit In Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 43 Kurzbiographie des Grafen Alban von Schonburg Wolf Dieter Rober Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 71 Aussage von Georg von Schonburg Glauchau 1940 Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 aktuelle Nutzung von Schloss Wechselburg S 20 Autorenkollektiv u a Helmut Brauer Robby Joachim Gotze Steffen Winkler und Wolf Dieter Rober Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Broschure zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990 91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 Kap Kunst Malerei und Graphik und Mobel S 90 Kunstgegenstande aus dem Schloss Wechselburg Schriftenreihe Heft 11 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1999 Wolf Dieter Rober Kap Zur Sammlung Sakraler Kunst des Museums Schloss Hinterglauchau Katalog der Ausstellung S 37 u S 49 zur Sammlung des Hans Lobe Wolf Dieter Rober Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 84Basilicae minores in Deutschland Baden Wurttemberg Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 St Martin in Weingarten 1956 St Georg in Walldurn 1962 St Vitus in Ellwangen 1964 Maria Heimsuchung in Birnau 1971 St Martin in Ulm Wiblingen 1993 St Georg in Ochsenhausen 2019Bayern Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 St Anna in Altotting 1913 Maria Himmelfahrt in Ettal 1920 Dom St Peter und Georg in Bamberg 1923 St Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 St Mauritius in Niederalteich 1932 St Ulrich und Afra in Augsburg 1937 Maria Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 Heiligste Dreifaltigkeit in Gossweinstein 1948 St Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 Maria Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 St Emmeram in Regensburg 1964 St Michael in Altenstadt 1965 St Lorenz in Kempten 1969 Maria Himmelfahrt in Waldsassen 1969 St Benedikt in Benediktbeuern 1972 St Peter in Dillingen 1979 Heilig Kreuz und Maria Himmelfahrt in Scheyern 1979 St Martin in Amberg 1980 St Margaretha in Altenmarkt 1982 St Jakob in Straubing 1989 Maria Heimsuchung in Marienweiher 1993 Maria Brunnlein in Wemding 1998 St Martin in Landshut 2001 St Vitus und Deocar in Herrieden 2010Berlin St Johannes in Berlin Neukolln 1906 Dom St Hedwig in Berlin Mitte 1927 Maria Rosenkranzkonigin in Berlin Steglitz 1950Hessen St Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 St Maria Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 St Peter in Fritzlar 2004 St Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010Niedersachsen St Godehard in Hildesheim 1963 Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 St Clemens in Hannover 1998 St Cyriakus in Duderstadt 2015Nordrhein Westfalen St Gereon in Koln 1920 St Ursula in Koln 1920 Maria Himmelfahrt in Kevelaer 1923 St Viktor in Xanten 1937 St Severin in Koln 1953 Maria Heimsuchung in Werl 1953 St Martin in Bonn 1956 St Potentinus Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 St Aposteln in Koln 1965 St Maria im Kapitol in Koln 1965 St Suitbertus in Dusseldorf Kaiserswerth 1967 St Lambertus in Dusseldorf 1974 St Andreas in Knechtsteden 1974 St Vitus in Monchengladbach 1974 St Margareta in Dusseldorf Gerresheim 1982 St Ludgerus in Essen Werden 1993 St Kunibert in Koln 1998 St Quirinus in Neuss 2009 St Ida in Herzfeld 2011 St Laurentius in Wuppertal 2013Rheinland Pfalz St Matthias in Trier 1920 Kaiser und Mariendom in Speyer 1925 Dom St Peter in Worms 1925 St Maria am See in Maria Laach 1926 Unsere Liebe Frau in Marienstatt 1927 St Martin in Bingen 1930 St Salvator in Prum 1950 Unsere Liebe Frau in Trier 1951 St Paulin in Trier 1958 St Kastor in Koblenz 1991 St Severus in Boppard 2015Saarland St Wendalinus in St Wendel 1960 St Johann in Saarbrucken 1975Sachsen Heilig Kreuz in Wechselburg 2018 Kloster der Bayerischen Benediktinerkongregation nach 1858 Kloster Metten Kloster Sankt Stephan Augsburg Kloster Scheyern Kloster Weltenburg Abtei St Bonifaz Munchen Kloster Schaftlarn Kloster Ettal Kloster Plankstetten Kloster Ottobeuren Abtei Niederaltaich Kloster Rohr Kloster Andechs Kloster Wechselburg Normdaten Korperschaft GND 1029928657 lobid OGND AKS VIAF 294883725 51 004863888889 12 771147222222 Koordinaten 51 0 17 5 N 12 46 16 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Wechselburg amp oldid 237022011