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Das vermutlich im spaten 12 Jahrhundert gegrundete Schloss Rochsburg steht auf einem dreiseitig von der Zwickauer Mulde umflossenen Felssporn uber dem Dorf Rochsburg einem Stadtteil von Lunzenau in Sachsen Es befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Mulden Chemnitztal und wird vollstandig umschlossen vom FFH Gebiet Mittleres Zwickauer Muldental vom Vogelschutzgebiet Taler in Mittelsachsen sowie vom Naturschutzgebiet Um die Rochsburg Schloss Rochsburg im Marz 2020Die mittelalterliche Gesamtanlage und ihre Untergliederung in Hauptburg Vorburg und zwei Zwingeranlagen ist noch gut zu erkennen In seiner heutigen Erscheinung stammt das Schloss jedoch aus der Spatgotik und der Renaissance Seine Hauptbauphasen datieren ab 1470 und ab 1548 es handelt sich um ein bedeutendes Beispiel der Renaissancearchitektur in Sachsen Uber Jahrhunderte bildete die Rochsburg den namensgebenden Mittelpunkt im sachsischen Amt Rochsburg Schloss Rochsburg von Norden um 1860 Holzschnitt 11 18 cm Schloss Rochsburg von Suden um 1830 kolorierte Lithografie 26 36 cm DDR Briefmarke der Serie Burgen aus dem Jahr 1985Ortliche Infotafel Lageplan Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauliche Kurzbeschreibung 3 Turmuhr 4 Schlosskapelle 5 Gruft der Grafen von Schonburg Rochsburg 6 Sanierung der Burg 7 Museum Schloss Rochsburg 8 Veranstaltungen 9 Ehemaliger Schlossgarten mit dem Lusthaus 9 1 Der Garten 9 2 Das Lusthaus 9 3 Zur Idee 9 4 Zur Baugeschichte und Architektur 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Rochsburg Hof mit BrunnenDie erste urkundliche Erwahnung eines Gunteros de Rochsberg gestorben um 1220 findet sich 1195 in einer wettinischen Urkunde uber einen funf Jahre zuruckliegenden Vorgang Obwohl dieser Gunteros de Rochsberg seit den 1190er Jahren mehrmals erwahnt wird ist nicht sicher ob die Burg bereits vor 1200 errichtet wurde Auch im fruhen 13 Jahrhundert erscheint der Name der Herrschaft Rochsburg mehrmals in Urkunden Vermutlich war Gunteros de Rochsberg ein wettinischer Beamter der mit dem benachbarten Gau Rochlitz in Verbindung stand 1 1283 ist das Jahr der ersten Erwahnung der Burggrafen von Altenburg als wettinische Lehnsnehmer der Rochsburg Die fruheste direkte urkundliche Erwahnung eines castrum Burggravii Rochsberg findet sich in einer Urkunde des Burggrafen Dietrich II von Altenburg 1291 bis 1303 Rochsburger Linie vom 22 Juli 1296 Hier wird die Rochsburg als bevorzugter Wohnort des Burggrafen genannt 2 Durch Heirat kam die Anlage 1329 an Otto von Leisnig dessen Nachfahr Albrecht II von Leisnig sich durch Finanzsorgen dazu genotigt sah die Herrschaft Rochsburg am 10 Marz 1448 an Heinrich Herrn zu Gera zu veraussern Die Herren zu Gera verpfandeten ihre neuerworbene Grundherrschaft bereits vier Jahre spater an Zschaslaw von Schonfeld fur 1500 Schock Freiberger Groschen uber eine Zeit von funf Jahren Da dieser sein Geld nicht zuruckerhielt wurde Rochsburg wettinisches Amt und Zschaslaw von Schonfeld sein Amtmann Am 28 Oktober 1467 nahm der Graf von Hohnstein die Rochsburg im Handstreich Was ihn dazu bewegt hatte konnte bisher noch nicht ergrundet werden Zwei Jahre lang blieb er unbehelligt ehe 1469 kursachsische Truppen die Abwesenheit des Grafen zur Ruckeroberung nutzten Die Anlage ging 1470 gegen Zahlung von 4000 Gulden als Pfand an den politisch einflussreichen kurfurstlichen Ratgeber und Oberhofmarschall Hugold IV von Schleinitz 1435 1490 der ab 1470 umfangreiche 12 Jahre wahrende Aus und Umbaumassnahmen zu einem Schloss einleitete 3 Es entstand unter Einbeziehung der alteren einzeln stehenden Bauten eine geschlossene Vierflugelanlage nach dem Vorbild des ab 1468 modernisierten kurfurstlichen Schlosses zu Dresden Ein kunstvoller Treppenturm auf rechteckigem Grundriss erschloss nun die Obergeschosse Dieser Grosse Wendelstein gilt als eines der ersten von vornherein innen liegend geplanten Treppenhauser in Schlossanlagen Diese Arbeiten betreute der Oberlandesbaumeister Arnold von Westfalen einer der bedeutendsten Architekten seiner Zeit in Mitteleuropa Doch allzu lange konnte sich Hugold IV von Schleinitz nicht an der Rochsburg erfreuen Nach langwierigen Verhandlungen vor dem Landesgericht erging 1488 der Beschluss dass er das Schloss gegen Ruckzahlung seiner 4000 Gulden Pfandsumme und weiteren 4000 Gulden als Entschadigung fur die Baukosten an Herzog Albrecht von Sachsen zuruckzugeben habe Wieder verwalteten Vogte das nunmehr herzogliche albertinische Amt Rochsburg Im Jahr 1503 brannte die Rochsburg vollig aus Unachtsamkeit in der Kuche war die Ursache Die Bruder Heinrich und Gotz von Ende auf dem benachbarten Kriebstein nutzten die Gunst der Stunde und tauschten ihre Herrschaft Kriebstein gegen die Rochsburger Grundherrschaft ein Als kurfurstliche Truppen 1547 wahrend des Schmalkaldischen Krieges das schwach besetzte Schloss plunderten und niederbrannten verkaufte Heinrichs Sohn Wolf von Ende Schloss und Herrschaft Rochsburg fur 60 000 Gulden an die drei Herren Georg Hugo und Wolf II von Schonburg die damit ihre umfangreichen Besitzungen im oberen Tal der Zwickauer Mulde erweiterten Diese bauten die ruinierte Anlage schon ein Jahr spater nicht nur wieder auf sondern gaben ihr mit den Zwerchhausern und neuen Fenstergewanden das Aussehen das heute noch die Anlage pragt Eine Inschrift in der Kapelle erinnert an diesen Wiederaufbau von 1548 bis 1553 4 Auch die Schaden eines weiteren Brandes im Jahr 1582 behoben die Schonburger unter Wolf III zugig damals wurden fast alle holzernen Decken in den Schiffskehlenformen erneuert die noch heute zu sehen sind Auch der erhaltene Fachwerkwehrgang im Nordzwinger stammt noch aus dieser Zeit 1574 entstand vor den Toren des Schlosses ein zweigeschossiges Lusthaus auf rundem Grundriss das heute das letzte erhaltene Beispiel dieses Bautyps in Sachsen darstellt 1637 wurde Christian Ernst von Schonburg durch Kauf alleiniger Besitzer der Rochsburg Sein besonderes Augenmerk lag auf der Ausgestaltung der Gartenanlage des Schlosses Zunehmende finanzielle Schwierigkeiten bewogen den damaligen Besitzer Graf von Schonburg Waldenburg 1911 dazu der Offentlichkeit einige Raume im Schloss als kleines Museum zuganglich zu machen Ausserdem wurden ab Mitte der 1920er Jahre einige Zimmer als Herberge an katholische Gaste vermietet Im Marz 1932 wurde dann eine anfanglich rein katholische Jugendherberge mit insgesamt 50 Platzen in der Hauptburg eroffnet Die Jugendherberge wurde 1934 durch die Hitlerjugend ubernommen die dort schon im folgenden Jahr ein Schulungslager einrichtete bevor die Herberge von der Hitlerjugend schliesslich als Wehrertuchtigungslager genutzt wurde Im August 1948 wurde die Jugendherberge ab 1951 unter dem Namen Heinrich Heine wiedereroffnet 1960 wurde die Kapazitat von 150 auf 170 Platze erweitert Die hochste Auslastung wurde 1967 mit 36 340 Ubernachtungen erreicht 5 Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss auch als Auslagerungsort fur wertvolle Kulturguter genutzt Die Rochsburg blieb von 1548 bis 1945 im Besitz des 1700 in den Grafenstand erhobenen Geschlechts von Schonburg 1945 wurde die Adelsfamilie im Rahmen der Bodenreform enteignet und die Anlage kam an das Land Sachsen Drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Museum auf erweiterter Grundflache wieder eroffnet und zeigt seither Einrichtungsgegenstande aus dem 16 bis 19 Jahrhundert Auch die Jugendherberge offnete in jenem Jahr wieder ihre Pforten und wurde 1998 endgultig geschlossen Im Jahr 1952 ubernahm der damalige Landkreis Rochlitz die Rochsburg Nachdem dieser 1992 im Landkreis Mittweida aufging fuhrte zunachst Mittweida die Nutzung weiter seit 2002 der Landkreis Mittelsachsen Das Museum im Schloss wird seit 2009 von der Mittelsachsischen Kultur gGmbH betrieben Von 1991 bis 1997 wohnte Joachim Graf von Schonburg Glauchau 1929 1998 mit seiner Familie im Sudflugel der Rochsburg Seit 2015 befindet sich im Wirtschaftshof des Schlosses die Schokoladenmanufaktur Choco Del Sol die vor Ort Bean to Bar Schokoladen herstellt und vermarktet sowie jahrlich das internationale EuroBean Chocolate Festival veranstaltet 6 Bauliche Kurzbeschreibung BearbeitenDie Anlage besteht nach dem Umbau von 1470 1482 im Bautyp einer Kastellanlage aus einer vierflugeligen Kernburg mit den in die Anlage integrierten Resten eines spatromanischen Saal oder Wohnbaus und dem um 1200 bzw im fruhen 13 Jahrhundert errichteten Bergfried in ihrem Zentrum Die dicken mehrschaligen Bruchsteinmauern der Burg sitzen teilweise unmittelbar auf dem Fels des Bergsporns Gneisschiefer auf die Gebaudeecken sowie ausgezeichnete Architekturteile wie Fenster und Turgewande sind aus dem fur das Gebiet charakteristischen roten Rochlitzer Porphyrtuff gearbeitet Die Zwerchhauser wie auch die oberen Teile des Bergfrieds sind teilweise aus Backsteinen im Klosterformat ausgefuhrt worden Dieser Rundturm wurde um 1620 unter Johann Georg von Schonburg um zwei zusatzliche Turmgeschosse auf 42 Meter Hohe in Backsteinmauerwerk aufgestockt und mit einer spitz zulaufenden barocken Turmhaube versehen Erst 1842 wurde im Bergfried eine Treppe angelegt die vom damals neu eingebrochenen Hofeingang ins erste Obergeschoss fuhrt Der ursprungliche Zugang befand sich in etwa 10 Metern Hohe uber dem Innenhof 7 Ein grosser Wirtschaftshof mit dreieckigem Grundriss und Pulverturm 1471 1475 obere Teile um 1550 ist der Kernburg vorgelagert Hier befanden sich Pferdestalle Remisen fur Wagen und Gerate sowie Schuttboden und Wohnungen fur Bedienstete An drei Seiten von der Zwickauer Mulde umflossen ist die Rochsburg durch naturliche Gegebenheiten gut gesichert und nur durch das untere Burgtor uber eine Zugbrucke die den Halsgraben uberspannt zu erreichen Hieran schliesst sich der Nordzwinger mit dem erhaltenen mittelalterlichen Fachwerkwehrgang um 1582 an Im Sudzwinger ist nur noch die rohe Wehrmauer erhalten Hier findet sich auch die Ruine einer Rossmuhle Am oberen Burgtor von 1476 ist noch der ursprungliche Metallbeschlag erhalten der Spuren von Kampfhandlungen ausweist wie Einschlagstellen von Armbrustbolzen sowie Einschusslocher aus moderner Zeit Das Tor fuhrt zum quadratischen Innenhof der Kernburg In dessen Mitte befindet sich ein auf das 12 Jahrhundert zuruckgehender Ziehbrunnen der 1470 1475 auf die heutige Tiefe von 53 Metern abgetauft wurde Das holzerne Brunnenhaus und das Raderwerk entstanden im 18 Jahrhundert erneuert Turmuhr BearbeitenAm Bergfried ist die noch voll funktionsfahige Turmuhr von 1640 zu sehen Es handelt sich um eine Einzeigeruhr mit originalem Uhr und Schlagwerk die bei Sonderfuhrungen besichtigt werden kann Zum Stundenschlag ertont die 1620 in Zwickau fur dieses Uhrwerk gegossene tontiefere Schlagglocke mit einer umlaufenden Inschrift HANS HAVBENDACHER HANS RAMIG ZU ZWICKAV HAD MICH GOSSEN ANNO 16 20 Eine tonhohere Glocke von 1474 wird fur jede Viertelstunde innerhalb der angebrochenen Stunde je einmal angeschlagen Die volle Stunde wird durch vier Schlage bezeichnet Diese Glocke tragt am Glockenhals die Inschrift Anno d omi ni m cccc lxxiiii Es handelt sich dabei um eine ehemalige Lauteglocke die nachtraglich in eine Schlagglocke umgewandelt wurde Ihre Herkunft ist ungeklart doch moglicherweise hing sie fruher in einem Glockentrager der spatgotischen Schlosskapelle 8 Die drei Steingewichte zum Antrieb von Werk Zeiger und Glockenschlag konnen separat uber eine Handkurbel mit Rollen aufgezogen werden Seit der Restaurierung von 1999 mit Erneuerung des Ziffernblattes erledigt dies ein automatisch zugeschalteter Elektromotor Schlosskapelle BearbeitenIm Zuge des kompletten Umbaus der Burg zu einem modernen Schloss unter Arnold von Westfalen wurde um 1475 im Sudflugel der Kernburg eine Kapelle zwischen Bergfried und alter Kemenate eingefugt Diese Schlosskapelle St Anna hat mehrere architektonisch bemerkenswerte Bestandteile aufzuweisen Das Sakramentshaus aus rotem Rochlitzer Porphyr stammt aus noch katholisch gepragten vorreformatorischen Erbauungszeit Ein hohes dreibahniges Spitzbogenfenster im Schlosshof mit gotischem Masswerk uber dem ebenfalls spitzbogigen Westportal belichtet die Kapelle Uber der holzernen Furstenloge ist das Wappen der Grafen von Schonburg angebracht Das 1997 restaurierte Netzrippengewolbe wurde vermutlich noch vor 1523 durch den Werkmeister Caspar Krafft eingebaut der kurz darauf nach Halle gerufen wurde um dort die Bauleitung an der Marktkirche Unser Lieben Frauen zu ubernehmen um sie mit einem der Rochsburger Kapellenwolbung ahnlichen Netzgewolbe einzuwolben 9 Die beiden Schlusssteine im Netzrippengewolbe zeigen die Wappen der Familien von Schonburg rot silber rot silber und von Ende springender Wolf Den Altar aus Sandstein fertigte 1576 im Stil der Spatrenaissance der Schlossmeister und Bildhauer Andreas Lorenz nach nunmehr evangelischem Bildprogramm Es zeigt zwischen vollplastischen Saulen Reliefs mit Szenen aus der Passion Christi u a ein Abendmahl in der Predella eine vielfigurige Kreuztragung daruber die Grablegung und Auferstehung Christi sowie die drei Frauen am Grabe Eine von zwei Putten flankierte Steininschrift von 1548 erinnert an den Neuausbau des Schlosses unter Wolf II von Schonburg Der Kapellenraum offnet sich durch einen weiten Rundbogen zu einem ebenso hohen Nebenraum mit Kreuzgratgewolben aus einer alteren Bauphase der Burg Hier ist heute eine moderne Pieta von Siegfried Hanel 1931 2004 aufgestellt Durch ein Gitter in der Tur ist die Gruft der Grafen von Schonburg Rochsburg in einem weiteren Nebenraum einsehbar nbsp Kapelle nbsp Altar mit KreuztragungGruft der Grafen von Schonburg Rochsburg BearbeitenIn der um 1770 angelegten Gruft neben der Kapelle von Schloss Rochsburg ruhen in neun holzernen oberirdischen Doppelsargen die letzten Mitglieder des Familienzweiges Schonburg Rochsburg der mit Heinrich Ernst II ohne mannliche Nachkommen erloschen ist Heinrich Ernst I 1711 bis 1777 Graf und Herr von Schonburg Rochsburg Magdalena Luise 1723 bis 1798 Grafin und Herrin von Schonburg Rochsburg geborene Reichsfreiin von Elstern Ehefrau von Heinrich Ernst I Friedrich Ernst 1748 bis 1770 Graf und Herr von Schonburg erster Sohn von Heinrich Ernst I Heinrich Wilhelm Ernst 1751 bis 1816 Graf und Herr von Schonburg Rochsburg zweiter Sohn von Heinrich Ernst I Wilhelmine Eleonore Sidonie 1756 bis 1822 geborene Grafin und Herrin von Schonburg verwitwete Freiherrin von der Steyden Tochter Heinrich Ernst I Heinrich Ernst II 1760 bis 1825 Graf und Herr von Schonburg Rochsburg vierter Sohn von Heinrich Ernst I Sophie Wilhelmine 1766 bis 1795 Grafin und Herrin von Schonburg geborene Prinzessin von Schonaich Carolath erste Ehefrau von Heinrich Ernst II Ernestine Wilhelmine 1768 bis 1838 Grafin und Herrin von Schonburg geborene von Kohler zweite Ehefrau von Heinrich Ernst II unbeschrifteter Sarg vermutlich Ernst Ferdinand Ludwig Heinrich von Schonburg 1800 bis 1868 Cousin 2 Grades von Heinrich Ernst II Graf Heinrich Ernst II von Schonburg Rochsburg 10 zahlt aufgrund seiner bedeutenden Merino Schafzucht welche europaweit Beruhmtheit erlangte und wegen seines okonomischen Tagebuchs der Jahre 1799 1819 veroffentlicht 1828 zu den bedeutendsten deutschen Okonomen des ausgehenden 18 und fruhen 19 Jahrhunderts 11 Sanierung der Burg BearbeitenMit einer gross angelegten Spendenaktion Rettet die Rochsburg durch den Landesverein Sachsischer Heimatschutz wurde die Anlage 1928 bis 1937 unter Leitung des Dresdner Architekten Otto Rometsch instand gesetzt 1948 wurde der obere Teil des Pulverturms wegen Baufalligkeit abgetragen und bis 1952 durch das Institut fur Denkmalpflege rekonstruiert Die unmittelbare Umgebung der Rochsburg wurde in diesem Jahr zum Naturschutzgebiet erklart Seit Beginn der 1990er Jahre erfolgte durch den Landkreis Mittelsachsen mit Fordermitteln des Bundes und des Freistaates Sachsen kontinuierlich in einzelnen Bauabschnitten in Kooperation mit der langjahrigen Museums und Schlossleiterin Silvia Karsch und deren Nachfolgern die denkmalgerechte Sanierung und Restaurierung des Schlosses 1992 bis 2016 unter der Leitung des Architekten und Meissner Dombaumeisters Gunter Donath die statisch konstruktive Sicherung der einsturzgefahrdeten Sudwehrmauer 1992 bis 1993 es folgten 1992 bis 1999 Bergfried und Turmuhr 1991 bis 1997 Schlosskapelle 1996 Altar Wiedereroffnung der Kapelle 1997 1998 Nordwehrmauer mit Fachwerkwehrgang 1998 bis 2007 Kernburg 1998 und 2007 Nordflugel 2000 2001 Ostflugel mit kleinem Wendelstein und Toranlage 2002 2003 Westflugel mit Festsaal die Gewolberaume im Sudflugel als modernes Besucherzentrum sowie der Kapellen Nebenraum mit neuer Besucherfuhrung 2015 weiter 2015 das Portal im historischen Festsaal 2013 bis 2018 die Gebaude der Vorburg Wirtschaftshof mit Pulverturm dazu die gesamten Dacher und Dachwerke der Burg 2018 Sakramentshaus in der Schlosskapelle 2019 das kleine Turmchen am Burgeingang im Volksmund auch als Rapunzelturmchen bezeichnet 2021 bis 2022 23 die Bruchstein Stutzmauer im Nordwehrgang und der daruberliegende Garten nbsp 1 ausseres Burgtor nbsp 1 Burgtor von Innen nbsp Turmchen vor Sanierung nbsp Wehrgang im Nordzwinger nbsp 2 Burgtor nbsp 3 Burgtor Pulverturm nbsp Bergfried und Kapelle nbsp Brunnenhaus im Burghof nbsp Portal im BurghofMuseum Schloss Rochsburg BearbeitenSeit 1911 befindet sich in Schloss Rochsburg ein Museum das dazu einladt die 800 jahrige Geschichte der Anlage zu erleben In funf reprasentativen Raumen sind historische Mobel Einrichtungsgegenstande und Gemalde aus der Zeit des 16 bis 19 Jahrhunderts ausgestellt darunter die Ahnengalerie der Grafen von Schonburg In der Dauerausstellung Leute machen Kleider werden 52 ausgewahlte Beispiele aus 1000 Jahren Modegeschichte prasentiert Diese Kostume wurden zwischen 1996 und 2003 nach historischen Vorbildern von 113 Frauen aus der Region im Rahmen einer vom Arbeitsamt geforderten Beschaftigungsmassnahme von Hand gefertigt nachdem die regionale Textilindustrie im Zuge des Strukturwandels starke Einbussen erlitten hatte Weitere Ausstellungsraume werden mit wechselnden Sonderausstellungen zu Kunst Kunsthandwerk und Geschichte bespielt Uber Baustoffe aus der Natur informiert die Ausstellung Lehm Schilf Stein Werkstoffe nicht nur fur Pharaonen im Grossen Keller nbsp Herrenzimmer nbsp Salon nbsp Festsaal nbsp Rokoko Saal nbsp Grunderzeit Saal nbsp Kostumausstellung MittelalterVeranstaltungen BearbeitenAuf Schloss Rochsburg finden offentliche Veranstaltungen und Konzerte statt darunter seit 2017 jahrlich Mitte Juni die Weissen Nachte seit 2009 jahrlich Ende Juni Folkkonzerte bei der Irischen Nacht seit 2016 jahrlich Anfang August das internationale Chocolate Festival EuroBean seit 2015 jahrlich Mitte September der Rochsburger Landmarkt seit 2017 jahrlich Anfang Oktober das Campana Festival der Klange sowie im Dezember jeweils am 1 Advent seit 2002 ein Weihnachtskonzert und seit 2009 am 4 Advent ein romantischer Adventsmarkt Im kleinen Festsaal der als Standesamt fungiert konnen Ehen geschlossen werden Ehemaliger Schlossgarten mit dem Lusthaus BearbeitenDer Garten Bearbeiten Im ostlichen Vorfeld der Rochsburg noch vor dem Burggraben und von diesem durch einen Wall abgetrennt befand sich ehemals ein bedeutender Garten in den das schon seinerzeit bestehende etwa 50 Jahre altere Lusthaus integriert wurde Seit 1632 war Andreas Hardten als Hofgartner bei Christian von Schonburg angestellt Die Idee fur den Garten brachte Christian offenbar von einer seiner Reisen durch viele Lander die ihn u a bis in den Orient fuhrten mit In seinem Buch Der Geist und weltliche Gartenbaw 1648 beschreibt Andreas Hardten detailliert den Garten der Rochsburg Symmetrisch angelegte Blumenparterres umrahmten Heckengange die mit Kuppeln Turmen Turen und Fenstern versehen waren Die Parterres waren mit niedrigen Buchsbaumhecken in kleine Bereiche gegliedert in denen je eine besondere Zierpflanze wuchs Hardten liebte vor allem Rosen die er zum Teil auch in Topfen zog Von ihm bevorzugte Zierpflanzen waren ausserdem Nelken Lilien Liebesapfel Aronstab Mandeln Pfirsiche und Maulbeerbaume Das Lusthaus Bearbeiten Am Rande des Schlossgartens befand sich ein zweigeschossiger turmartiger Rundbau mit etwa 9 m Aussendurchmesser das Lusthaus Wahrend in der alteren Literatur das Lusthaus noch auf die Zeit um 1600 datiert wurde belegen die jungst ermittelten Dendro Daten der Deckenbalken 1573 und vom Tragwerk der Dachkonstruktion 1574 dass es bereits 1574 fur Wolf II von Schonburg errichtet worden war 12 Zur Idee Bearbeiten Solche Lusthauser hatten in italienischen Gartenhausern ihr Vorbild und gehorten im ausgehenden 16 Jahrhundert auch nordlich der Alpen zum festen Bestand eines grossen Herrschaftssitzes Auch wenn es nur zu vorubergehenden Aufenthalt im Sommer eingerichtet war so entbehrte es nicht einer gewissen Reprasentanz Es scheint so dass man in diesen Turmhausern auch nachtigen konnte Die Idee seiner Errichtung folgte den Bildungsidealen der Renaissance im Vordergrund stand die Aneignung von Wissen durch Studium der Natur und ihrer Veranderung z B im Laufe der Jahreszeiten hier inmitten eines eigens dafur angelegten Gartens Um das Lusthaus zu erreichen bedurfte es einer Ortsveranderung man ging oder fuhr die kurze Wegstrecke vom Schloss dieses gleichsam hinter sich lassend zum Hort der humanistischen Bildung Zur Baugeschichte und Architektur Bearbeiten Das Rochsburger Lusthaus besitzt eine Hohe von 15 0 m bis zur Spitze der geschweiften welschen Haube die mit einer Wetterfahne verziert ist Die konstruktive Durchbildung des Mauerwerks die Werkform des Dachstuhls und die Profile der aus Rochlitzer Porphyrtuff gearbeiteten Gewande weisen es als einen Bau der Renaissance aus Im Erdgeschoss befand sich ursprunglich der so genannte Grottenraum in dem man sich ganz introvertiert in seine Gedankenwelt versenken konnte Daruber im Obergeschoss befindet sich der lichtdurchflutete Garten oder Sommersaal Die heitere Architektur der inneren Wandflache wird durch eine Reihung von Blendbogen und Pilastern gebildet die wiederum die Wandflachen mit den Fenstern und Turen rahmen An den Pilastern waren Wandblaker zur Beleuchtung befestigt und mit Wandmalereien des Dresdner Hofmalers Heinrich Goding 1531 1606 war der Raum kostbar ausgeziert Das in den Jahrzehnten der Verwahrlosung des Lusthauses eindringende Regenwasser hat viel davon zerstort an erhaltenen Resten erkennt man jedoch in gleicher kunstlerischer Handschrift gemalte Turnierszenen Rankenmalerei oder Grotesken so wie sie einst auch die Fassaden am Stallhof Dresden in Dresden schmuckten Den Gartensaal erreicht man uber eine im Viertelkreis um den Bau herumgefuhrte Aussentreppe er ist aussen von einer Galerie umgeben von der aus man einen herrlichen Ausblick auf das benachbarte Schloss die Mulde und den Garten geniessen konnte Man kann sich vorstellen dass von dort Musik erklang wahrend die Herrschaft im Garten lustwandelte Vor 1945 wurden zwei grossere Umbaumassnahmen am Lusthaus durchgefuhrt 1620 21 unter Johann Georg von Schonburg wurde es renoviert Er zog eine Holzbalkendecke aus zwei parallel gefuhrten und sich mittig kreuzenden schiffskehlenverzierten Balken ein und liess im Erdgeschoss ein andernorts geborgenes Portal einfugen das an der Achse der im Zuge der Gartengestaltung angelegten Kastanienallee orientiert war Seinen Umbau dokumentierte er durch einen Wappenstein mit den Initialen HGHVS der uber der oberen Umgangstur angebracht wurde 1892 wurden wiederum grossere Umbaumassnahmen durchgefuhrt die sich bis in die Veranderung der Dachform auswirkten Um glatte Wandflachen zu erhalten wurden alle Mauerwerksnischen im Erdgeschoss zugesetzt und verputzt und uber alles eine neue Ausmalung gefuhrt sie ist in einer Zierleiste datiert und signiert Arthur Kroll 1892 15 8 An der Decke prangte das Wappen des Hauses Schonburg in einem kaiserlichen Doppeladler Im Zuge der Bodenreform Enteignung des Graflich Schonburgischen Besitzes wurde der Garten mit dem Lusthaus parzelliert und an verschiedene Nutzer wie z B an eine Gartnerei ubertragen die im Laufe der Zeit das Areal uberbauten und veranderten Vom Garten blieb bis auf wenige Relikte wie die das Parterre begrenzenden hohen Stutzmauern praktisch nichts erhalten Am Ende der DDR Zeit konnte man die Ausmasse und Gliederung der Anlage nur noch erahnen Nach einer Notsicherung Anfang der 1950er Jahre verfiel der Bau zusehends nach 1990 schien der Einsturz des Turmes nur noch eine Frage der Zeit zu sein nachdem durch Hausschwammbefall alle Balkenkopfe der Renaissancedecke und das Auflager des Dachstuhls weggefault war 2002 kam das Lusthaus aus Treuhand in Privatbesitz so dass 2003 die statisch konstruktive Sicherung und behutsame denkmalgerechte Erneuerung des kunstgeschichtlich bedeutenden Renaissance Gebaudes von dem sich in Sachsen nur noch wenige dieser Art erhalten haben erfolgen konnte 13 Eine kleine Gartenanlage bettet das Lusthaus wieder in das grosse Areal ein einem irdischen Paradeiss zu vergleichen 14 nbsp Ostseite des Schlosses mit dem Lusthaus nbsp Ost Ansicht des Renaissance Lusthauses 1574 2018 nbsp Ansicht von Sud Ost nbsp Bauakte mit Grundriss und Aufriss des Lusthauses nbsp hist Ansicht 1835 rechts das LusthausLiteratur BearbeitenWalter Bachmann Die Rochsburg In Mitteilungen des Landesverein Sachsischer Heimatschutz Band XVII Heft 5 6 Dresden 1928 S 221 246 Die Rochsburg und ihre Umgebung Ein historischer Abriss hrsg vom Museum Schloss Rochsburg Heine Druck Glauchau 1974 Druckhaus Karl Marx Stadt 1981 und 1984 Wolf Dieter Rober Die Rochsburg In Schonburgische Burgen und Schlosser im Tal der Zwickauer Mulde Sax Verlag Beucha 1999 S 77 90 ISBN 3 930076 77 2 Matthias Donath Hrsg Schloss und Herrschaft Rochsburg Beucha 2006 ISBN 3 934544 92 4 Yves Hoffmann Zur Datierung von Wohnturmen und Bergfrieden des 11 bis 13 Jahrhundert auf sachsischen Burgen In Historische Bauforschung in Sachsen Arbeitsheft 4 des Landesamtes fur Denkmalpflege 2000 S 47 58 Karl Heinz Karsch Rochsburg 1 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 1996 ISBN 978 3 7954 6006 8 Karl Heinz Karsch Zur Baugeschichte des Schlosses Rochsburg unter bes Berucksichtigung der Entwicklung im 15 und 16 Jh Diplomarbeit an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 1984 DDR Lutz Hennig Schloss Rochsburg 1 Auflage STEKO Kunstfuhrer No 51 Wettin Lobejun OT Dossel 2019 ISBN 978 3 89923 404 6 Alexandra Thummler Herrschaft und Unternehmertum Graf Heinrich Ernst II von Schonburg Rochsburg 1760 1825 in Reichsstand Pracht und Frommigkeit Reprasentationsformen der Grafen und Fursten von Schonburg im 18 Jahrhundert Dissertation Schriften zur Sachsischen Geschichte und Volkskunde Band 59 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2019 S 539 560 ISBN 978 3 96023 230 8 Wolf Dieter Rober Steffen Winkler Schloss Rochsburg In Schriftenreihe Heft 6 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Stadt Glauchau 1986 DDR S 27 30 Historie der Besitzer Baugeschichte ehem Park und Lusthaus um 1600 des Hofgartners von Christian von Schonburg Andreas Hardten vor der Ostseite der Rochsburg Abb des Lusthauses S 30 J Muller Zur Geschichte Rochsburgs und seiner Herren Waldenburg 1887 R Hofmann Zur Baugeschichte der Rochsburg In Schonburgische Geschichtsblatter Bd 3 Waldenburg 1896 1897 Andreas Hardten Der Geist und weltliche Gartenbaw 1648 Andreas Hardten seit 1632 Hofgartner von Christian von Schonburg beschreibt darin den Garten der Rochsburg detailliert erhalten blieb nur das Lusthaus A Beil Rochsburg im Besitze der Landesherren In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte Bd 37 Dresden 1916 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Hier Lunzenau Rochsburg Schloss S 662 665 bearbeitet von Irmhild Heckmann von Wehren und Barbara BechterWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Rochsburg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses Grundriss der Rochsburg bei burgenwelt de Website Schlosserland Sachsen Website des Museumstragers Eintrag zu Rochsburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Die Burggrafschaft Altenburg S 561 R Hofmann Zur Baugeschichte der Rochsburg In Schonburgische Geschichtsblatter Bd 3 Waldenburg 1896 1897 Die Rechnungen fur den Umbau ab 1470 sind im Sachsischen Hauptstaatsarchiv Dresden erhalten Loc 10361 dazu Donath Matthias Schloss Rochsburg und der sachsische Schlossbau des 15 und 16 Jahrhunderts In Matthias Donath Hrsg Schloss und Herrschaft Rochsburg Beucha 2006 S 59 75 hier S 60 Die Inschrift ist zitiert bei Wolf Dieter Rober Die Rochsburg In Schonburgische Burgen und Schlosser im Tal der Zwickauer Mulde Sax Verlag Beucha 1999 S 88 Chronik der Jugendherberge Heinrich Heine Rochsburg anlasslich des 40 jahrigen Jubilaums der Wiedereroffnung am 8 Mai 1948 Typoscript 1988 Archiv Museum Schloss Rochsburg S 7 Die Rochsburg und ihre Umgebung Ein historischer Abriss Hrsg vom Museum Schloss Rochsburg Heine Druck Glauchau 1974 S 18 und Aussagen von Anwohnern Schokoladenmanufaktur Choco Del Sol abgerufen am 13 September 2019 Matthias Donath Hrsg Schloss und Herrschaft Rochsburg Beucha 2006 S 85 88 Matthias Donath Hrsg Schloss und Herrschaft Rochsburg Beucha 2006 S 89 90 Wolf Dieter Rober Die Kapelle im Schloss Hinterglauchau In Schriftenreihe Heft 10 Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1994 S 8 15 Bemerkungen zur Rochsburger Schlosskapelle S 9 Sachsische Biografie abgerufen am 12 September 2019 Alexandra Thummler Europaweit bekannt Die Rochsburger Schaferei in Reichsstand Pracht und Frommigkeit Reprasentationsformen der Grafen und Fursten von Schonburg im 18 Jahrhundert Dissertation Schriften zur Sachsischen Geschichte und Volkskunde Band 59 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2019 S 547 551 und S 559 Michael Wetzel Die Musterwirtschaften der Grafen von Schonburg in Rochsburg in Wissen Wolle Wandel Merinoschafzucht und Agrarinnovation in Sachsen im 18 und 19 Jahrhundert Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2016 S 63 73 Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Torsten Remus dendrochronologische Untersuchung vom 13 Mai 2003 Heinrich Magirius Die Hoflossnitz Lusthaus Schloss oder Weingut Ein Beitrag zur Typologie der Architektur des 16 und 17 Jahrhunderts in Kursachsen In Magirius Heinrich 600 Jahre Hoflossnitz Eine historische Weingutanlage Dresden 2001 S 43 45 Ulrike Weber Karge Das Neue Lusthaus in Stuttgart Untersuchungen zu einer Bauaufgabe der deutschen Renaissance Sigmaringen 1989 S 66 50 943530555556 12 764563888889 Koordinaten 50 56 36 7 N 12 45 52 4 O Normdaten Geografikum GND 7555636 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Rochsburg amp oldid 234089246