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Die Burggrafen von Altenburg waren ein deutsches Adelsgeschlecht in Sachsen und Thuringen Wappen der Burggrafen von Altenburg und der Stadt PenigWappen uber Portal am Alten Schloss Penig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung der Burggrafschaft Altenburg im Pleissenland 1 2 Die Burggrafschaft Altenburg seit der Verpfandung an die Wettiner 1243 1 3 Teilung der Burggrafen von Altenburg in Zinnberger und Rochsburger Linie 1 4 Ende der Burggrafen von Altenburg und Ubergang an die Wettiner 1 5 Die burggraflichen Besitzungen nach dem Aussterben der Burggrafen von Altenburg 2 Burggrafen von Altenburg 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung der Burggrafschaft Altenburg im Pleissenland Bearbeiten Die Burggrafschaft Altenburg wurde im Zuge der deutschen Ostkolonisation im Jahr 1147 unter Konig Konrad III im Pleissenland errichtet 1 Sie diente einerseits der Festigung der Position von Konrad III im Reich andererseits diente sie der Sicherung und Verwaltung des koniglichen Gutes in und um die Kaiserpfalz Altenburg Als Inhaber der militarischen richterlichen und politischen Aufgaben in der Burggrafschaft Altenburg traten ab Mitte des 12 Jahrhunderts die Burggrafen von Altenburg auf die vermutlich schon vor der Mitte des 12 Jahrhunderts im Altenburger Raum herrschaftlich verankert waren Erster Inhaber des Burggrafenamts war Heinrich I von Altenburg gest 1203 2 der vermutlich seit 1146 47 sicher seit 1150 aus der Hand von Konig Konrad III den Altenburger Burggrafentitel mit umfangreichen Gebietsrechten uber die Bewohner des Pleissengaus und Burgkorneinkunften innehatte Im Zuge der Formierung des Pleissengaus zum Reichsland ab 1158 65 beteiligte sich Heinrich I von Altenburg massgeblich an der reichslandischen Kolonisation im Raum Altenburg Leisnig Colditz um Frohburg Flossberg Flugelsberg und im Raum Zinnberg Penig an der Zwickauer Mulde Dadurch erlangte die Familie von Altenburg erheblichen herrschaftlichen Zuwachs Heinrich I starb 1203 erschien jedoch 1189 letztmals als Burggraf von Altenburg Der Nachfolger im Burggrafenamt war Heinrichs Sohn Dietrich I von Altenburg 3 der bei der Teilung der vaterlichen Gesamtherrschaft neben dem Burggrafenamt die Guter um Altenburg erhielt wahrend die kolonialen Teile um Frohburg und Flossberg an seine Bruder gingen Als Nachfolger von Dietrich I ist ab 1210 sein Bruder Albrecht I von Altenburg gest 1229 erwahnt 4 Dieser hatte als zweitgeborener Sohn bei der vaterlichen Herrschaftsteilung als Entschadigung die Herrschaftsrechte um Frohburg erhalten Wahrend Albrecht I zur Behauptung der koniglichen und reichslandischen Macht in Mitteldeutschland beitrug hatte er in seinem Frohburger Herrschaftszentrum mit dem Vordringen wettinischer Dienstmannen Herren von Schladebach Gnandstein Ruckschlage einzustecken Weiterhin bedachte er das Bergerkloster zu Altenburg mit zahlreichen Schenkungen Zwischen 1222 und 1273 ist Albrecht II von Altenburg 5 als Burggraf von Altenburg bezeugt Sicher trat er aber das Burggrafenamt erst nach dem Tod seines Vaters Albrecht I im Jahr 1229 an Wahrend seiner Regierungszeit gewann die familiare Landesherrschaft gegenuber dem Amt starkere Bedeutung Nach dem um 1253 erfolgten Tod des Vetters von Albrecht II Konrad von Frohburg fiel die Frohburger Herrschaft als Erbe wieder zuruck an die burggrafliche Linie wodurch Frohburg in dieser Zeit zum neuen Zentrum burggraflicher Machtentfaltung wurde Die Burggrafschaft Altenburg seit der Verpfandung an die Wettiner 1243 Bearbeiten Nach der 1243 erfolgten Verpfandung des Pleissenlands an die Wettiner naherte sich Burggraf Albrecht II dem Meissner Markgrafen Heinrich III an Im Jahr 1253 demonstrierte Markgraf Heinrich III durch Beurkundungen seine Machtanspruche auf das Pleissenland Zur Zeit seiner Regentschaft trug Burggraf Albrecht II zur Stabilisierung der wettinischen Herrschaft im Pleissenland bei Mit seiner Mundigkeit im Jahr 1261 ubernahm Heinrichs Sohn Albrecht II ab 1265 Landgraf von Thuringen die Herrschaft im Pleissenland Im ersten Jahrzehnt seiner Herrschaft blieb der kaiserlicher Burggraf Albrecht II als Landrichter in seinem Amt Als die Kaisertochter Margaretha von Staufen die bei Verlobung mit dem Landgrafen von Thuringen Albrecht II im Jahr 1243 das Pleissenland als Mitgift erhalten hatte im Jahr 1270 von ihrem Ehemann floh zerbrach die Verbindung zwischen dem Burg und dem Landgrafen vollig Burggraf Albrecht II wurde 1270 durch den Landgrafen vertrieben Gleichzeitig verlor er seinen Wohnsitz im Altenburger Schloss Daraufhin zog sich Albrecht II auf seine Guter im Muldenraum um Zinnberg Penig und Rochsburg zuruck Im gleichen Jahr setzte der Landgraf seinen Dienstmann Siegfried von Hopffgarten als Landrichter im Pleissenland mit Sitz auf der Burg Altenburg ein Teilung der Burggrafen von Altenburg in Zinnberger und Rochsburger Linie Bearbeiten Auf Grundlage eines 1270 geschlossenen Vergleichs wurde das vaterliche Erbe nach dem 1275 erfolgten Tod von Albrecht II in der Weise geteilt dass der altere Sohn Albrecht III die Burggrafenwurde und den grosseren Teil der burggraflichen Besitzungen mit der um 1170 erbauten Burg Zinnberg und der um 1260 entstandenen Siedlung Penig 6 erhielt Bereits im Jahre 1276 traten auf Burg Zinnberg mit Heinricus de Cinnenberg Ministeriale der Altenburger Burggrafen auf Diese sind nicht mit dem Burggrafengeschlecht zu verwechseln Der jungere Sohn Dietrich II von Altenburg erhielt bei der Teilung die 1195 erstmals erwahnte Rochsburg und nannte sich seitdem Dietrich II von Rochsburg Die Rochsburger Linie wurde 1283 erstmals als Lehnsnehmer der Rochsburg erwahnt Die Burggrafen von Altenburg erhielten sie vermutlich als wettinisches Lehen als mit Gunteros de Rochsberg um 1220 24 dieses edelfreie Geschlecht ausgestorben war 7 Nach dem Zerwurfnis mit Siegfried von Hopfgarten setzte Landgraf Albrecht II ab 1275 mit Albrecht III den Sohn des ehemaligen Burggrafen Albrecht II in das Burggrafenamt ein Nach seinem Tod folgte ihm 1280 sein Sohn Heinrich IV von Altenburg Da die beiden jungeren Bruder von Heinrich IV in den Deutschen Orden eingetreten waren und Heinrich IV im Jahr 1291 ohne erbberechtigten Nachkommen starb gingen das Altenburger Burggrafenamt und die Besitzungen der Zinnberger Linie an Heinrichs Onkel Dietrich II von Rochsburg uber Ende der Burggrafen von Altenburg und Ubergang an die Wettiner Bearbeiten Der letzte Altenburger Burggraf aus dem Geschlecht derer von Altenburg war Albrecht IV von Altenburg 8 Er wurde 1295 erstmals urkundlich erwahnt und trat nach dem Tod seines Vaters Dietrich II von Rochsburg im Jahr 1303 die Nachfolge in Amt und Herrschaft an Der Kern seiner Macht wurde neben den weitgehend ausgedunnten Amtsrechten im Pleissengau aus den wieder vereinten und weitgehend geschlossenen Rechten und Besitzungen um Zinnberg Penig und Rochsburg an der Zwickauer Mulde und seit 1323 in Lauterstein im mittleren Erzgebirge gebildet Zu Beginn seiner Herrschaft erfolgten zahlreiche Schenkungen an den Deutschen Orden das Bergerkloster zu Altenburg und weitere Kloster Albrecht IV gehorte in den Jahren 1306 07 zunachst mit den pleissenlandischen Reichslandstanden und weiteren Herren zur antiwettinischen Partei die dem Konig Albrecht V von Habsburg eng verbunden war Nachdem der wettinische Markgraf Friedrich der Freidige im Jahr 1308 das Pleissenland in Besitz genommen hatte erkannte Albrecht IV die Oberhoheit der Wettiner faktisch an In der Folgezeit festigte er seinen Einfluss im Machtbereich der Wettiner u a wurde er in die Bemuhungen um einen Landfrieden einbezogen und als Schlichter in adligen Streitfallen herangezogen Weiterhin wurde Albrecht IV enger Vertrauter der Markgrafen Durch seine Beteiligung an der Niederwerfung und Vertreibung der Herren von Schellenberg die nach der Schellenberger Fehde 1275 bis 1293 und der anschliessenden Verwustung der Guter des Klosters Altzella bei Nossen im Jahr 1319 geachtet wurden erhielt Burggraf Albrecht IV aus dem eingezogenen Schellenberger Besitz im Jahr 1322 23 die Herrschaft Lauterstein mit der Stadt Zoblitz im mittleren Erzgebirge zu Lehen Weiterhin konnte er zusammen mit seinem Schwiegersohn Otto von Leisnig noch anderen Besitzzuwachs aus der Hand der Wettiner verzeichnen Dies waren u a im Jahr 1324 die Stadt und Herrschaft Waldheim und die Belehnung mit den Dorfern Gohren Himmelhartha Schlaisdorf und Gutern in Wernsdorf nordlich von Lunzenau an der Zwickauer Mulde 9 Albrecht IV hatte nur eine einzige Tochter namens Elisabeth die mit dem Burggrafen Otto I von Leisnig verheiratet war Sein Bruder Dietrich von Altenburg war durch seinen 1307 erfolgten Eintritt in den Deutschen Orden von der Erbfolge ausgeschlossen Durch konigliche und wettinische Belehnung gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Otto I von Leisnig sicherte Albrecht IV im Jahr 1323 den familiaren Erbgang der herrschaftlichen Besitzungen die nicht zum Burggrafenamt gehorten Das in seinen Rechten und Einkommen stark verringerte Altenburger Burggrafenamt unterstellte Konig Ludwig der Bayer im Jahr 1324 der Lehnshoheit seines aus dem Haus Wettin stammenden Schwiegersohnes Markgraf Friedrich den Ernsthaften Mit dem 1329 erfolgten Tod von Burggraf Albrecht IV wurde durch ein kaiserliches Diplom der Ubergang des Altenburger Burggrafenamts an die Wettiner bestatigt Seit dieser Zeit wurde Altenburg als ein fester Bestandteil des Pleissenlands angesehen Die burggraflichen Besitzungen nach dem Aussterben der Burggrafen von Altenburg Bearbeiten Das Erbe der Burggrafen von Altenburg d h die Haus und Privatguter gingen 1329 ohne die an die Wettiner ubertragene Burggrafenwurde mit ihren Rechten Gutern und Einkunften an Elisabeth die Tochter des letzten Altenburger Burggrafen Albrecht IV uber Da diese mit Otto von Leisnig verheiratet war kam der Besitz der Altenburger Burggrafen somit an die Familie der Burggrafen von Leisnig 10 Nach einer familiaren Erbteilung der Herrschaft Rochsburg im Jahr 1436 blieb die verkleinerte Herrschaft Rochsburg bis 1448 und die Herrschaft Penig bis zum Aussterben der Familie im Jahr 1538 im Besitz der Burggrafen von Leisnig Der Besitz der Frohburger Seitenlinie befand sich bereits im 14 Jahrhundert im Besitz wettinischer Marschalle aus der Familie von Schladebach spater Marschall von Bieberstein genannt die sich als Marschall von Frohburg bezeichneten 11 Das zu jener Zeit Flugelsberg genannte Flossberg kam mit dem Aussterben dieser Seitenlinie im Jahr 1330 an den Deutschen Orden zu Altenburg 12 Burggrafen von Altenburg BearbeitenHeinrich I von Altenburg 1146 47 bis 1189 erwahnt gest 1203 Dietrich I von Altenburg zwischen 1203 und 1210 Albrecht I von Altenburg 1210 bis 1229 Albrecht II von Altenburg 1222 29 bis 1270 Albrecht III von Altenburg 1275 bis 1280 Heinrich IV von Altenburg 1280 bis 1291 Zinnberger Linie Dietrich II von Rochsburg 1291 bis 1303 Rochsburger Linie Albrecht IV von Altenburg 1303 bis 1328 Rochsburger Linie nbsp Wappen der Burggrafen von AltenburgWappen BearbeitenDas Wappen der Burggrafen von Altenburg zeigt im Schild eine Rose Auf dem Helm acht kocherartige Spickel mit Pfauenfedern 13 Das Wappen der Burggrafschaft Altenburg ist die rote Rose auf silbernem Grund Sie findet sich heute u a im Wappen des ostthuringischen Landkreises Altenburger Land und in einigen Ortswappen im Landkreis u a Altenburg Altkirchen Lucka Langenleuba Niederhain und Heukewalde und in den heute im sachsischen Landkreis Mittelsachsen liegenden Herrschaften Penig und Rochsburg u a Penig 14 Literatur BearbeitenLobe entweder Ernst Conon Lobe 1835 1920 oder Victor Loebe 1840 1916 Die Burggrafen und Burgmannen in Altenburg Mitteilungen der Gesch und Altertumsforsch Gesellsch d Osterlandes X 3 S 254 289 ohne Jahresangabe in der zitierenden Quelle Hans Patze Altenburger Urkundenbuch 976 1350 Veroffentlichungen der Thuringischen Historischen Kommission Bd 5 VEB G Fischer Jena 1955 in Altenburg ausgestellte Urkunden meist der Burggrafen von Altenburg oder des deutschen Konigtums Andre Thieme Die Anfange der Burggrafschaft Altenburg In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Nr 65 1994 S 27 38 Andre Thieme Die Burggrafschaft Altenburg Studien zu Amt und Herrschaft im Ubergang vom hohen zum spaten Mittelalter Schriften zur Sachsischen Landesgeschichte 2 Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2001 Stammbaum derer von Altenburg und Altenburg Zinnberg fur 13 14 Jh In Leo Bonhoff Die Herrschaft Pohlberg bis zu ihrem definitiven Anfall an das Haus Wettin Ein Beitrag zur Regionalgeschichte des Erzgebirges In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte von Annaberg und Umgegend Band 2 Heft 10 S 297 320 ohne Jahresangabe verfugbar im Stadtarchiv Annaberg Buchholz auf Seite 310 311 die Genealogie derer von Altenburg im 13 14 Jh inklusive der dann erloschenden Linie Altenburg Zinnberg nach Leo Bonhoff waren die Altenburg Zinnberger hochstwahrscheinlich im Besitz der Herrschaft Pohlberg am Pohlberg bei Annaberg im Erzgebirge Weblinks BearbeitenGeschichte der Burggrafen von Altenburg in der Bayerischen Staatsbibliothek Buch uber die Burggrafschaft AltenburgEinzelnachweise Bearbeiten Zu den Burggrafschaften im Pleissenland s Andre Thieme Die Anfange der Burggrafschaft Altenburg In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Nr 65 1994 S 27 38 und Andre Thieme Die Burggrafschaft Altenburg Studien zu Amt und Herrschaft im Ubergang vom hohen zum spaten Mittelalter Schriften zur Sachsischen Landesgeschichte 2 Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2001 Heinrich von Altenburg in der Sachsischen Biografie Dietrich I von Altenburg in der Sachsischen Biografie Albrecht I von Altenburg in der Sachsischen Biografie Albrecht II von Altenburg in der Sachsischen Biografie Geschichte der Stadt Penig Memento des Originals vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www penig de Die Burggrafschaft Altenburg S 561ff IV von Altenburg in der Sachsischen Biografie Historische Abhandlung zur Burggrafschaft Altenburg S 559 Die Burggrafschaft Altenburg S 559 Webseite uber die Familie Marschall von Bieberstein Erwahnung von Flugelsberg in Fussnote 32 S 16 George Adalbert von Mulverstedt J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch VI Band 12 Abteilung Abgestorbener Adel der Saechsischen Herzogtumer 1907 S 1 und S 28 Tafel 1 und 20 Das Wappen auf der Webseite des Landkreises Altenburger Land Memento des Originals vom 4 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www altenburgerland de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burggrafen von Altenburg amp oldid 234765488