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Gohren ist ein Ortsteil der Gemeinde Wechselburg im sachsischen Landkreis Mittelsachsen Der Ort wurde gemeinsam mit seinem Ortsteil Corba am 1 Januar 1994 nach Wechselburg eingemeindet Bekannt ist der Ort durch den Gohrener Viadukt auf dem die Zuge zwischen Leipzig und Chemnitz verkehren GohrenGemeinde WechselburgKoordinaten 50 59 N 12 46 O 50 98521 12 761483 242 Koordinaten 50 59 7 N 12 45 41 OHohe 242 m u NHNFlache 1 86 km Einwohner 105 1 Bevolkerungsdichte 56 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 09306Vorwahl 037384Gohren Sachsen Lage von Gohren in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Geschichte der Gohrener Muhle 3 Sehenswurdigkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Gohrener Viadukt nbsp Gohrener MuldenbruckeGeographische Lage und Verkehr Bearbeiten Gohren befindet sich sudwestlich des Hauptorts Wechselburg westlich der Einmundung der Chemnitz in die Zwickauer Mulde Der Ort besteht aus den zwei Siedlungsteilen Obergohren mit der Kirche auf einer Anhohe uber dem Westufer der Zwickauer Mulde und Untergohren mit dem Gohrener Viadukt am Westufer der Zwickauer Mulde Die Bahnstrecke Neukieritzsch Chemnitz umfahrt Obergohren im Norden um anschliessend uber den Gohrener Viadukt die Zwickauer Mulde zu uberqueren Am Ostufer der Zwickauer Mulde bereits in der Flur von Cossen verlauft die Bahnstrecke Glauchau Wurzen Muldentalbahn an Untergohren vorbei und unter dem Gohrener Viadukt hindurch Wahrend auf der Bahnstrecke Neukieritzsch Chemnitz regularer Personenverkehr zwischen Leipzig und Chemnitz stattfindet wird der an Gohren vorbei fuhrende Abschnitt der Muldentalbahn nur noch fur Sonderfahrten mit Motordraisinen genutzt 2 Die Gohrener Muldebrucke in Untergohren ist eine wichtige Strassenbrucke zur Uberquerung der Zwickauer Mulde in der Region Uber den westlichen Nachbarort Himmelhartha wird bei Obergrafenhain die Bundesstrasse 175 und die Bundesautobahn 72 Anschlussstelle Rochlitz erreicht Durch Gohren fuhrt der Lutherweg Sachsen Nachbarorte Bearbeiten Corba AltzschillenHimmelhartha nbsp WechselburgLunzenau CossenGeschichte Bearbeiten nbsp Kirche St Katharinen und St Georgen in Obergohren nbsp Waldcafe Gohren mit Zwickauer MuldeDas Strassenangerdorf Gohren wurde im Jahr 1282 erstmals als Goren erwahnt Es gehort zu einer kleinen Gruppe slawischer Orte auf den Hohen uber dem westlichen Muldenufer zwischen Lunzenau und Wechselburg Der Ortsname leitet sich vom slawischen Wort Gora an und hat die Bedeutung Dorf auf dem Berg Die spatromanische Kirche St Katharinen und St Georgen in Obergohren wurde zu Beginn des 13 Jahrhunderts erbaut Albrecht IV von Altenburg und sein Schwiegersohn Otto von Leisnig wurden im Jahr 1324 mit den Dorfern Gohren Himmelhartha Schlaisdorf und Gutern in Wernsdorf aus wettinischem Besitz belehnt Gohren gehorte fortan zur Herrschaft Rochsburg 3 bei welcher der Ort auch nach einer familiaren Erbteilung zwischen den Brudern Otto II und Albrecht VIII von Leisnig im Jahr 1436 verlieb Die Herrschaft Rochsburg kam im Jahr 1448 durch Verkauf an Heinrich Herrn zu Gera Anschliessend kam sie unter die Verwaltung wettinischer Vogte bis sie im Jahr 1503 gegen die Herrschaft Kriebstein an die Familie von Ende vertauscht wurde Durch den 1548 erfolgten Verkauf an die Herren von Schonburg wurde die Herrschaft Rochsburg eine Schonburgische Landesherrschaft unter wettinischer Oberhoheit Gohren gehorte nun als Amtsdorf zur schonburgischen Herrschaft Rochsburg 4 Ab 1696 unterstand Gohren als Amtsdorf der Herrschaft Wechselburg welche wie die Herrschaft Rochsburg eine schonburgische Landesherrschaft unter wettinischer Oberhoheit war 5 6 Die Gohrener Kirche ist seit 1558 Filialkirche von Wechselburg Im Rahmen der administrativen Neugliederung des Konigreichs Sachsen wurde Gohren als Teil der schonburgischen Lehnsherrschaft Wechselburg im Jahr 1835 der Verwaltung des koniglich sachsischen Amts Rochlitz unterstellt 7 Im Jahr 1856 kam Gohren zum Gerichtsamt Rochlitz und 1875 an die neu gegrundete Amtshauptmannschaft Rochlitz 8 In Vorbereitung der 1872 erfolgten Eroffnung der Bahnstrecke Neukieritzsch Chemnitz wurde zwischen 1869 und 1871 der Gohrener Viadukt uber das Tal der Zwickauer Mulde errichtet Ein Bahnhof entstand an dieser Bahnstrecke im Nachbarort Cossen uber dessen Flur am Ostufer der Zwickauer Mulde seit 1876 die Bahnstrecke Glauchau Wurzen Muldentalbahn verlauft Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Gohren dem Kreis Rochlitz im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt angegliedert Am 1 April 1974 erfolgte die Eingemeindung von Corba nach Gohren 9 Die Gemeinde Gohren gehorte seit 1990 zum sachsischen Landkreis Rochlitz der 1994 im Landkreis Mittweida bzw 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging Mit der Eingemeindung von Gohren nach Wechselburg sind Gohren und Corba seit dem 1 Januar 1994 Ortsteile von Wechselburg 10 Geschichte der Gohrener Muhle Bearbeiten nbsp Alte Muhle Gohren in Untergohren mit Strassenbrucke und MuldewehrDie erste Muhle in Gohren befand sich nach Angaben in den Gohrener Kirchenbuchern uber viele Jahrhunderte am Bornischbach Im Jahr 1616 ist erstmals ein Besitzer der Gohrener Muhle nachgewiesen Am heutigen Standort der Alten Gohrener Muhle an der Zwickauer Mulde in Untergohren baute der Mullermeister Christian Lau im Jahr 1747 eine neue Muhle die aus einer Getreidemuhle einer Knochenmuhle und einer Holzschleiferei und Landwirtschaft bestand Der noch recht junge Kaufmann Adolf Richard Luders kaufte im Jahr 1875 die Gohrener Muhle In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gehorte zu dem Anwesen eine Getreidemuhle mit 4 Mahlgangen die durch zwei unterschlachtige Wasserrader mit einem Durchmesser von ca 8 m angetrieben wurden Zum Antrieb einer Knochen und Schneidemuhle dienten drei weitere unterschlachtige Wasserrader Zusatzlich befand sich auch eine Backerei auf dem Grundstuck Mit dem Umbau im Jahr 1895 wurden zwei Mahlgange der Gohrener Muhle durch zwei Doppelwalzenstuhle ersetzt Dadurch konnte jetzt mit sechs Passagen Durchgangen gearbeitet werden konnte und die Kapazitat auf 120 Zentner taglich erhoht werden Weiterhin wurden zwei Wasserrader durch eine Turbine ersetzt ein Turbinengebaude gebaut und die elektrische Beleuchtung eingefuhrt Im Jahr 1903 erfolgte durch die Familie Luders der Bau der Konig Georg Brucke uber die Zwickauer Mulde zwischen Cossen und Gohren Dieser war mit einem hohen Einsatz von Geld und Grundstucken verbunden Am Cossener Muldenufer gegenuber der Gohrener Muhle entstand im Jahr 1908 ein Getreidespeicher von 400 t Kapazitat welcher ein Anschlussgleis von der Bahnstrecke Glauchau Wurzen Muldentalbahn erhielt Auf diesem Areal entstand 1912 eine neue automatische Roggen und Weizenmuhle mit Silo Der Grund dafur war dass sich das Gohrener Muhlengebaude am alten Standort fur weitere Um und Einbauten als zu klein erwies Der Muhlgraben wurde aufgrund der neuen Situation erweitert Die neue Gohrener Muhle wurde nach einem Brand 1926 nach modernem Standard wiederhergestellt Die Schleiferei in der alten Gohrener Muhle arbeitete bis 1959 Die Einstellung der Mehlproduktion erfolgte im Jahr 1972 Im gleichen Jahr wurde der Eigentumer Herr Luders enteignet und der Betrieb dem VEB Kombinat Getreidewirtschaft Karl Marx Stadt angeschlossen Nach vierjahriger Betriebsruhe der neuen Muhle auf Cossener Flur war der Umbau zur Mischfutterproduktion vollzogen Der Betrieb arbeitete bis zur Wende unter dem Namen VEB Kraftfuttermischwerk Gohren Nach der Reprivatisierung im Jahr 1990 wurde das Kraftfutterwerk am Standort der Neuen Gohrener Muhle auf Cossener Flur als Kraftfutterwerk Richard Luders GmbH amp Co KG weitergefuhrt Am Standort der Alten Gohrener Muhle in Untergohren erfolgte im Jahr 1994 die Modernisierung der Turbinenanlage und der Netzanschluss der modernisierten Wasserkraftanlage 11 Nach dem Insolvenzverfahren 12 der Richard Luders GmbH amp Co KG Kraftfutterwerk Gohren gehorte der Betrieb auf Cossener Flur Ab dem 1 Dezember 2000 zur Altenburger Kraftfutterwerk und Getreidehandel GmbH 13 Im Jahr 2006 war der Standort Cossen der Altenburger Kraftfutterwerk und Getreidehandel GmbH noch als anerkannter Betrieb im Hinblick auf bestimmte Zusatzstoffe Vormischungen und Futtermittel gelistet 14 In der Folgezeit gab die Altenburger Kraftfutterwerk und Getreidehandel ALKA GmbH ihren Standort in Cossen auf worauf ein Fehlen der Niederlassung Cossen in der Standortliste des Unternehmens deutet 15 Sehenswurdigkeiten BearbeitenGohrener Viadukt Kirche St Katharinen und St Georgen in Obergohren Draisinenfahrt auf der Muldentalbahn unter dem Gohrener Viadukt hindurch 16 Ausblick von Gohrener StrassenbruckeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gohren Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gohren im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Gohren auf der Webseite der Gemeinde WechselburgEinzelnachweise Bearbeiten Gohren auf der Webseite der Gemeinde Wechselburg Website der Schienentrabis auf der Muldentalbahn Historische Abhandlung zur Burggrafschaft Altenburg S 559f Die Herrschaft Rochsburg im Sachsischen Staatsarchiv Erwahnung des Wechsels von Gohren in die Herrschaft Wechselburg Gohren im Buch Geographie fur alle Stande S 906 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 82 f Die Herrschaft Wechselburg im Staatsarchiv des Freistaats Sachsen Die Amtshauptmannschaft Rochlitz im Gemeindeverzeichnis 1900 Corba auf gov genealogy net Gohren auf gov genealogy net Geschichte der Gohrener Muhle und des Kraftfutterwerks in Cossen Artikel in der Freien Presse Regionalausgabe Rochlitz vom 4 Juli 2000 Geschichte der Gohrener Muhle Bekanntmachung Nr 06 01 021 uber die anerkannten Betriebe im Hinblick auf bestimmte Zusatzstoffe Vormischungen und Futtermittel vom 12 Juni 2006 Standorte der Altenburger Kraftfutterwerk und Getreidehandel ALKA GmbH es fehlt der einstige Standort Cossen Webseite des Schienentrabis des Vereins Sachsischer Eisenbahnfreunde e V Ortsteile von Wechselburg Altzschillen Carsdorf Corba Gohren Goppersdorf Hartha Meusen Mutzscheroda Nobeln Seitenhain Zschoppelshain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gohren Wechselburg amp oldid 223923961