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Die Burg Gnandstein steht oberhalb des Flusses Wyhra in Gnandstein einem Ortsteil der Stadt Frohburg im Landkreis Leipzig in Sachsen Die Burg gilt als Sachsens besterhaltene romanische Wehranlage Sie entstand im fruhen 13 Jahrhundert als Sitz einer machtigen Familie von Dienstleuten der Wettiner Spater gehorte die Burg uber 500 Jahre lang den Herren von Einsiedel die sie weiter ausbauten Zu den Besonderheiten der Anlage zahlt die Ende des 15 Jahrhunderts entstandene spatgotische Kapelle im Nordflugel Die Burg liegt in der Tourismus Region Kohrener Land und beinhaltet eine Dauerausstellung die historische Einrichtungs und Kunstgegenstande umfasst und in Teilen als Schaudepot gestaltet ist Burg GnandsteinBurg GnandsteinBurg GnandsteinStaat DeutschlandOrt GnandsteinEntstehungszeit Anfang 13 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenGeographische Lage 51 1 N 12 35 O 51 018333333333 12 575833333333 Koordinaten 51 1 6 N 12 34 33 OBurg Gnandstein Sachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Hohenburg steht auf einem Porphyritfelsen uber dem Tal des Flusschens Wyhra im Mittelsachsischen Hugelland Geschichte Bearbeiten nbsp Zwingermauer Ringmauer und Bergfried 2011 nbsp Romanischer Saal mit innen angebrachten Fensterladen 1937Die Burg wurde als romanische Anlage zu Beginn des 13 Jahrhunderts erbaut wohl erst mit rechteckigem Grundriss und Wohnturm Aus dieser Zeit stammt auch ein in der Burg befindlicher 25 m tiefer Burgbrunnen Spater wurde zum Schutz des Brunnens ein Brunnenhaus errichtet welches aber durch den Ausbau des Sudflugels in der Gotik uberbaut wurde Um 1225 1230 entstand ein dreigeschossiger Palas der im spaten 14 Jahrhundert um ein Geschoss erhoht wurde Im zweiten Obergeschoss befindet sich ein Saal mit Drillingsfenstern mit romanischen Kapitellen Nur wenig spater wurde der Ringmauer im Osten als wesentlicher Ausbau der Verteidigungsanlagen eine Zwingermauer vorgelagert Die Aussenmauern wurden mehrfach erweitert In der Mitte des 13 Jahrhunderts wurde im oberen Burginnenhof ein runder Bergfried errichtet Die Burganlage war seit 1228 Sitz der Familie von Schladebach spater Marschall von Bieberstein genannt Nachdem diese Familie im 14 Jahrhundert ihre Erbamter verlor wurde die Burg Gnandstein mit 40 Dorfern und Dorfanteilen im ausgehenden 14 Jahrhundert vom Adelsgeschlecht derer von Einsiedel ubernommen das seit dem 15 Jahrhundert in Sachsen nachweisbar ist und auch im Erzgebirge begutert war Die Einsiedel liessen die Unterburg wohnlich ausbauen Im 15 Jahrhundert entstanden das Torhaus und der dreigeschossige gotische Wohnflugel im Suden der bis heute das Bild der Burg bestimmt Die Schiessscharten in den Untergeschossen des Sudflugels belegen dass auch dieser Teil der Burg verteidigt werden konnte Unter der Dachtraufe befand sich ein spatgotischer Putzfries der an einer Stelle rekonstruiert wurde In den gegenuberliegenden Nordflugel der zwischen zwei altere Burgmauern eingefugt wurde liess Heinrich von Einsiedel um 1500 die Burgkapelle einbauen Der verwinkelte Raum mit Zellengewolbe enthalt drei geschnitzte Flugelaltare aus der Werkstatt des Peter Breuer sowie ein Chorgestuhl aus Eichenholz Trotz des fruhen Bekenntnisses der Einsiedel zur Reformation Heinrich Hildebrand von Einsiedel 1497 1557 korrespondierte mit Martin Luther und anderen Reformatoren erfuhr die nunmehr fur evangelische Gottesdienste genutzte Burgkapelle keine baulichen Eingriffe mehr weshalb sie in ihrem spatgotischen Ursprungszustand hervorragend erhalten ist 1 Bemerkenswert sind die ehemals drei spatgotischen Wehrkeller fruhe Form der Kasematten mit Senkscharten die fur den Einsatz von Feuerwaffen angelegt wurden Ein Wehrkeller mit Brunnenanlage wurde restauriert und ist Teil des Museumsrundganges nbsp Ansicht um 1820Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Burg von schwedischen Truppen heimgesucht und teilweise zerstort Kurz vor Kriegsende brannte der Sudflugel nach einem Blitzschlag aus Die Schaden wurden beseitigt und die Innenausstattung zu Beginn des 18 Jahrhunderts komplett umgestaltet Der Burginnenhof erhielt einen steinernen Arkadengang Im 19 Jahrhundert folgten weitere Umbauten Woldemar Kandler war einer der an den architektonischen Umgestaltungen beteiligten Baumeister Die letzten Privatbesitzer der Burg waren Hanns von Einsiedel 1878 1958 und seine Tochter Sibylla Freifrau von Friesen 1905 1984 bevor sie 1945 enteignet wurden Zuvor liess Herr von Einsiedel Anfang des 20 Jahrhunderts die Burg nochmals renovieren und umgestalten Er grundete das Museum auf der Burg und offnete die Kapelle zur Besichtigung Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 1990 wurden wenige sichernde Arbeiten durchgefuhrt In den 1950er Jahren wurden Raume der Burg von den Chemnitzer Wanderer Werken fur Kinderferienlager genutzt Anfang der 1990er Jahre begannen archaologische Grabungen im Turm und Zwingerhof Seit 1992 untersteht die Burg der Verwaltung Staatliche Schlosser Burgen und Garten Sachsens In den Jahren 1994 2004 wurde die Burg restauriert und konstruktiv gesichert Die Ausstellung wurde 2004 durch die Sammlung Gross bereichert die als Schenkung nach Gnandstein kam Sie umfasst 338 Gegenstande vom Meissner Porzellan uber Mobel und sakrale Plastik bis zu niederlandischen Gemalden des 17 Jahrhunderts Literatur BearbeitenReinhold Grunberg Chronik von Gnandstein Gnandstein 1901 Digitalisat Otto Eduard Schmidt Burg Gnandstein das Spiegelbild eines Jahrtausends deutscher Kultur In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Band XV Heft 11 12 1926 S 361 385 Helmuth Groger Die Feste Gnandstein In Burgen und Schlosser in Sachsen Verlag Heimatwerk Sachsen 1940 S 76 77 Otto Eduard Schmidt Seit wann die Herren von Einsiedel auf den Burgen Gnandstein und Wolkenburg sitzen In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Band XVI 1927 S 316 Falk Schulze Burg Gnandstein Verlag Geiger Horb am Neckar 1996 ISBN 3 89570 087 8 Bildband Falk Schulze Simona Schellenberger Burg Gnandstein Edition Leipzig Leipzig 2012 ISBN 978 3 361 00676 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Gnandstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Gnandstein auf dem Wissensportal der Staatlichen Schlosser Burgen und Garten Sachsen Burgmuseum Gnandstein Die Burg Gnandstein auf www sachsens schloesser de Museum Digital Burg Gnandstein Sammlung Gross Adrian Zingg um 1795 Burg GnandsteinEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Donath Burgen amp Schlosser in Sachsen M Imhof Verlag Petersberg 2012 ISBN 978 3 86568 768 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Gnandstein amp oldid 236735060