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Friedrich der Freidige 1257 auf der Wartburg in Eisenach 16 November 1323 ebenda auch Friedrich der Gebissene oder Friedrich mit der gebissenen Wange genannt 1 war Markgraf von Meissen und Landgraf von Thuringen Grabplatte von Landgraf Friedrich dem Freidigen Pfarrkirche St Georgen in Eisenach Thuringen 14 Jahrhundert Detail der GrabplatteEr selbst nannte sich Friedrich III Konig von Jerusalem und Sizilien Herzog von Schwaben Landgraf zu Thuringen und Pfalzgraf zu Sachsen Er wollte durch den Titel wohl seine Anspruche auf den romisch deutschen Herrscherthron in der Nachfolge seines Grossvaters Kaiser Friedrich II deutlich machen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehen und Kinder 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich war der Sohn Albrechts des Entarteten und wurde 1257 auf der Wartburg geboren Der Sage nach biss ihn seine Mutter Margaretha von Staufen die vor ihrem Gemahl 1270 von der Wartburg floh vom Abschiedsschmerz ubermannt in die Wange und so wurde er auch der Gebissene oder mit dem Wangenbiss genannt Schon als Knabe wurde er aufgrund verschiedener Prophezeiungen die das Kommen eines dritten Kaisers Friedrich ankundigten von den lombardischen Ghibellinen als Enkel Kaiser Friedrichs II zur Ubernahme der staufischen Erbschaft in Italien eingeladen ab 1280 war er Pfalzgraf von Sachsen Weil sein Vater den Halbbruder Apitz bevorzugte bekriegte er diesen und wurde dabei von seinem Bruder Dietrich IV von der Lausitz unterstutzt Er geriet zwar 1281 in Gefangenschaft notigte aber 1289 nach langerem Kampf den Vater zur Anerkennung des Rechts der beiden Bruder Nach dem Tod ihres Cousins Friedrich Tuta 1291 setzten sie sich in den Besitz seiner Lander wobei Friedrich die Mark Meissen erhielt ihrem Vater uberliessen sie nur die Mark Landsberg Da aber Konig Adolf von Nassau Meissen und Osterland als durch Tutas Tod heimgefallene Lehen betrachtete und Thuringen dem verschuldeten Albrecht abkaufte griffen beide zur Verteidigung ihres Erbes abermals zu den Waffen mussten aber aus dem Land weichen Friedrich weilte in der Fremde bis ihm 1298 der Tod Konig Adolfs bei Gollheim sein Land zuruckgab Auch sein Vater versohnte sich mit ihm Bald darauf aber erhob Konig Albrecht I Anspruche auf Thuringen und hatte die Stadte die reichsfrei zu werden wunschten auf seiner Seite Die landgrafliche Familie wurde auf der Wartburg von den Eisenachern belagert doch gelang es Friedrich sie zu befreien Aber erst der Sieg bei Lucka am 31 Mai 1307 schaffte dem bedrangten Bruderpaar wieder Raum und neuen Rustungen des Konigs kam dessen blutiges Ende zuvor nbsp Huldigungsurkunde der Stadt Dresden fur Markgraf Friedrich den Freidigen vom 22 Juli 1309Nach Dietrichs Tod im Jahr 1307 huldigten die Vasallen Friedrich allein da Albrecht schon fruher gegen ein Jahrgeld auf die Regierung verzichtet hatte Nur die Stadte zeigten sich noch abgeneigt Aber Erfurt wurde mit Gewalt unterworfen und auch mit Konig Heinrich VII dem sich Friedrich anfangs nicht hatte unterwerfen wollen versohnte er sich und erhielt von ihm 1310 seine Lander in feierlicher Belehnung zuruck Im Sommer 1310 rief der Konig von Bohmen Heinrich von Karnten den Sohn seines Schwagers Friedrichs I Friedrich gen den Lahmen 1293 1315 nach Bohmen um seine Krone gegen die Adelsopposition und das anruckende Heer der Luxemburger zu verteidigen Im September 1310 eroberte und plunderte das Meissnisch Karntnische Heer unter Friedrich dem Lahmen Prag verlor die Stadt jedoch im Dezember an die Luxemburger Friedrich I von Meissen schloss im Dezember 1312 Frieden mit Johann von Luxemburg dem 1311 inthronisierten neuen Konig von Bohmen 2 Mit Brandenburg dauerte der Kampf an und als Friedrich in Gefangenschaft des Markgrafen Waldemar geriet musste er seine Freiheit im Vertrag von Tangermunde 1312 mit 32 000 Mark Silber und der Abtretung der Mark Lausitz des Landes zwischen Elbe und Elster sowie der Stadte Hayn und Torgau erkaufen 3 4 5 Die 1316 erneuerte Fehde wurde 1317 durch den Magdeburger Frieden beendet Durch das Aussterben des askanischen Hauses gewann Friedrich alles Verlorene bis auf die Marken Landsberg und Lausitz zuruck Jetzt erst konnte er einen allgemeinen Landfrieden stiften Seit 1321 durch einen Schlaganfall gelahmt er hatte in einem Kloster zu Eisenach das geistliche Schauspiel von den klugen und torichten Jungfrauen gesehen und war in grosse Aufregung daruber geraten dass den torichten Jungfrauen auch die Anrufung der Heiligen nicht half starb er am 16 November 1323 6 Seine Gebeine wurden spater von Eisenach auf die Burg Grimmenstein in Gotha uberfuhrt sein Grabmal aber wurde in Reinhardsbrunn aufgestellt Ehen und Kinder BearbeitenFriedrich der Freidige schloss zwei Ehen am 1 Januar 1286 mit Agnes Grafin von Gorz und Tirol 14 Mai 1293 und am 24 August 1301 7 mit Elisabeth Grafin von Lobdeburg Arnshaugk 1286 22 August 1359 in Gotha Agnes war die Tochter des Grafen Meinhard von Gorz und Tirol und der Elisabeth von Bayern 1227 1273 Aus der Ehe ging ein Sohn hervor Friedrich der Lahme 9 Mai 1293 13 Januar 1315 in Zwenkau verheiratet mit Anna 22 November 1327 in Wismar Tochter von Albrecht II von Sachsen Elisabeth war die Tochter von Hartmann XI von Lobdeburg Arnshaugk Ihre gleichnamige Mutter war die dritte Ehefrau von Albrecht dem Entarteten und somit auch Friedrichs Stiefmutter Aus Friedrichs Ehe mit Elisabeth uberlebten ihn nur zwei Kinder die 1322 mit Heinrich II von Hessen vermahlte Elisabeth 1306 1368 und Friedrichs Nachfolger Friedrich der Ernsthafte 30 November 1310 in Gotha 18 November 1349 auf der Wartburg in Eisenach Literatur BearbeitenAlexander Rost Landgraf Friedrich mit der gebissenen Wange Romantisches Drama in 5 Akten UA 1847 Verlag Sturm und Koppe Leipzig 1848 Harald Schieckel Friedrich I der Freidige In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 518 f Digitalisat Franz Xaver von Wegele Friedrich der Freidige Markgraf von Meissen Landgraf von Thuringen und die Wettiner seiner Zeit 1247 1325 Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Reiches und der wettinischen Lander Beck Nordlingen 1870 Franz Xaver von Wegele Friedrich I Markgraf von Meissen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 560 563 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich I Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich der Gebissene in Brockhaus Conversations Lexikon Bd 7 Amsterdam 1809 S 368 371 Lenka Bobkova Jan Lucembursky Prag 2018 S 49 72 85 Ralf Uschner Auf Spuren und Identitatssuche 700 Jahre Land zwischen Elbe und Elster 1312 2012 In Heimatkalender fur den Altkreis Bad Liebenwerda das Muckenberger Landchen Ortrand am Schraden und Uebigau Falkenberg Hrsg Arbeitsgemeinschaft fur Heimatkunde e V Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda 2012 S 4 12 Karl Friedrich von Kloden Diplomatische Geschichte des Markgrafen Waldemar von Brandenburg vom Jahre 1295 bis 1323 M Simion Berlin 1844 Teil II S 109 Digitalisat Adolph Friedrich Johann Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen fur die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten Berlin 1838 1869 Zweiter Haupttheil oder Geschichte der auswartigen Verhaltnisse der Mark Brandenburg und ihrer Regenten S 319 Digitalisat Vgl aber Wegele 1870 S 339 341 J C Zenker Historisch topographisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung Jena 1836VorgangerAmtNachfolgerAlbrecht II Markgraf von MeissenLandgraf von Thuringen 1292 1323Friedrich II Normdaten Person GND 118535706 lobid OGND AKS LCCN no2008130580 VIAF 268888104 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich I ALTERNATIVNAMEN Friedrich der Freidige Friedrich der GebisseneKURZBESCHREIBUNG Markgraf von Meissen und Landgraf von ThuringenGEBURTSDATUM 1257GEBURTSORT Wartburg EisenachSTERBEDATUM 16 November 1323STERBEORT Wartburg Eisenach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich I Meissen amp oldid 235551671