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Albrecht II Herzog von Sachsen Wittenberg auch Albert II um 1250 25 August 1298 bei Aken aus dem Geschlecht der Askanier war Kurfurst und Erzmarschall des Heiligen Romischen Reiches sowie Grunder des Herzogtums Sachsen Wittenberg Er regierte von 1260 bis 1298 Albrecht II von Sachsen Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Heirat mit Agnes von Habsburg 1 2 Pfalzgrafschaft Sachsen 1 3 Ausubung der Kurwurde 1 4 Tod 2 Nachkommen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenNach dem Tode Albrechts I am 7 Oktober 1260 und dessen Beerdigung im Kloster Lehnin ubernahmen dessen Sohne die Herzoge Johann I um 1247 in Wittenberg 30 Juli 1286 in Wittenberg und Albrecht II gemeinschaftlich die Rechte eines Erzmarschalls sowie das obere Lehnrecht uber die niedersachsischen Grafschaften Dabei ubernahm Johann I den Part der Regierung uber das spatere Gebiet Sachsen Lauenburg Der jungere Albrecht II ubernahm die Regierungsgeschafte uber den Teil der spater zum Herzogtum Sachsen Wittenberg wurde Nach dem Erwerb der Burggrafschaft Magdeburg 1269 ist eine endgultige Aufteilung in zwei Herzogtumer Sachsen Lauenburg unter der Herrschaft Johanns I und Sachsen Wittenberg unter der Herrschaft Albrechts II nachgewiesen Dessen Kammerguter erstreckten sich auf Gommern Ranis Elbenau und Gottau Die eigentlichen Burggrafenrechte lagen jedoch alleinig bei Albrecht II Heirat mit Agnes von Habsburg Bearbeiten Im weiteren Herrschaftsverlauf erwies es sich als Vorteil das Stimmrecht Kurstimme als Erzmarschall bei der Konigswahl Rudolf I am 24 Oktober 1273 auszuuben Dieser gab Albrecht II dafur die Hand seiner Tochter Agnes am gleichen Tage was wiederum ein gewisses politisches Wohlwollen des Konigs hervorrief So bekam Albrecht Lubeck als Schutzvogt zugewiesen wo er seine Pfrunde erweitern konnte Johann I von Sachsen Lauenburg trat nach rund 20 Jahren seiner unglucklichen Regierung 1282 das Regierungsrecht an seine Sohne ab und setzte wahrend der Zeit ihrer Minderjahrigkeit Albrecht II als Vormund ein Johann I trat nach seiner Amtszeit in das Franziskanerkloster Wittenberg ein und wurde dessen Vorsteher Guardian Er starb am 30 Juli 1285 in Wittenberg Pfalzgrafschaft Sachsen Bearbeiten Im Jahre 1288 erlangte Albrecht II fur seinen Sohn Rudolf I von seinem Schwiegervater dem romisch deutschen Konig Rudolf I die Belehnung der Pfalzgrafschaft Sachsen Dies erregte den Unwillen der Wettiner weil sie mit dem Kurrecht versehen war und sie sich hintergangen fuhlten was in der Folge zu standigen Streitigkeiten fuhrte Als der kinderlose Graf Otto IV von Brehna auf dem Reichstag zu Erfurt plotzlich starb fiel dieses Lehen an den deutschen Konig zuruck Nach altem Recht hatten die Wettiner nun auch den restlichen Teil der erloschenen Grafschaft Brehna bekommen sollen doch durch das Eingreifen des Konigs ging es 1290 an seinen minderjahrigen Enkel Rudolf I von Sachsen Wittenberg dessen Vormund sein Vater Albrecht war So bestand auch kein Anspruch der Sachsen Lauenburger Linie mehr auf den Besitz Albrechts II Kampflos hatte Albrecht II eine Vergrosserung seines Landes erhalten das nun Brehna Bitterfeld Kemberg und das Gebiet bis zur mittleren Elbe und Elster umfasste Allerdings muss dieser Vorgang nicht ganz ohne Gelder abgelaufen sein Denn Albrecht II verkaufte seine burggraflichen Rechte in der Stadt Magdeburg an die Wettiner die dann jene an den Erzbischof von Magdeburg weitergaben Vermutlich aber tat er dies um die erhitzten Gemuter zu beruhigen Ausubung der Kurwurde Bearbeiten Nach dem Tode seines Schwiegervaters griff Albrecht II 1291 wiederum in die grosse Reichspolitik ein als er sich nicht wie erwartet auf Seiten seines Schwagers Albrecht von Osterreich schlug sondern durch die Bemuhungen und Versprechungen des Erzbischofs Gerhard II von Mainz bei der Konigswahl dem Verwandten des Erzbischofs Adolf von Nassau seine Stimme gab Als romischer Konig regierte nun dieser Furst von 1292 bis 1298 dann wurde er nicht zuletzt durch seinen eigenen Gonner den Erzbischof von Mainz durch eine Furstenversammlung in Mainz abgesetzt und fiel bei Gollheim Auch Albrecht II hatte seine Kurrechte wahrgenommen und wahlte nun doch noch seinen Schwager Albrecht I von Osterreich zum romischen Konig 1298 bis 1308 So nahm er an dessen Kronung in Aachen teil Wie bei einer Konigswahl ublich wog auch Albrecht II ab und gab dem die Stimme von dem er sich die meisten Vorteile versprach nbsp Stadtrechtsurkunde Wittenbergs 1293 erlassen von Albrecht II von Sachsen WittenbergTod Bearbeiten Um seine Residenz Wittenberg weiter zu starken verlieh er dieser am 27 Juni 1293 das Stadtrecht und versprach sich davon weiteren Nutzen Albrecht II hatte nicht wie sein Vater schwere Kampfe um die Erhaltung des Herzogtums durchstehen mussen Dennoch gab es immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen vor allen Dingen mit dem Erzbischof Gunther I von Magdeburg So war es auch 1298 als es zu einer Fehde mit dem Erzbischof von Magdeburg kam Schon vorher hatte der Herzog durch einen Pfeiltreffer am Kopf sich mit starken Schmerzen herumplagen mussen doch in dieser Fehde bei Aken an der Elbe wurde er von einer Lanzenspitze todlich getroffen Die Leiche des Herzogs wurde nach Wittenberg uberfuhrt und in der inzwischen fertiggestellten Klosterkirche der Franziskaner der Begrabnisstatte der Askanier mitten im Chor beigesetzt Bei der Umbettung der Fursten im Jahre 1883 war ersichtlich dass der Herzog in einem groben Leinwandhemd beerdigt worden war Auf der Brust des Hemdes war der Abdruck eines rostigen Eisenstuckes zu erkennen Nachkommen BearbeitenAus seiner am 24 Oktober 1273 in Aachen geschlossenen Ehe mit Agnes von Habsburg um 1257 in Rheinfelden 11 Oktober 1322 in Wittenberg Tochter Konig Rudolfs I stammen folgende sechs Kinder Rudolf I um 1284 in Wittenberg 12 Marz 1356 Wittenberg Otto 1349 Lucie von Dalmatien Albert 19 Mai 1342 Passau Bischof von Passau 1320 1342 Wenzel 17 Marz 1327 in Wittenberg Domherr in Halberstadt Elisabeth 3 Marz 1341 angeblich 1317 Obizzo III d Este Ferrara in Italien Anna 22 November 1327 in Wismar 8 August 1308 in Meissen Markgraf Friedrich der Lahme 9 Mai 1293 13 Januar 1315 Sohn von Friedrich I von Meissen 6 Juli 1315 mit Herzog Heinrich II von Mecklenburg genannt der Lowe um 1267 in Riga 21 Januar 1329 in Doberan Literatur BearbeitenJohann Franzl Rudolf I Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron Verlag Styria Graz 1986 ISBN 3 222 11668 7 Helmut Assing Die fruhen Brandenburger und ihre Frauen Kulturstiftung Bernburg 2002 ISBN 978 3 9805532 9 2 A M Meyner Geschichte der Stadt Wittenberg Hermann Neuburger Dessau 1845 Ernst Zitzlaff Die Begrabnisstatten Wittenbergs und ihre Denkmaler P Wunschmann Wittenberg 1896 Samuel Schalscheleth Historisch geographische Beschreibung Wittenbergs und seiner Universitat Frankfurt und Leipzig 1795 Richard Erfurth Geschichte der Stadt Wittenberg Fr Wattrodt Verlag Wittenberg 1910 Heinrich Kuhne Die Askanier Drei Kastanien Verlag 1999 ISBN 3 933028 14 0 Georg Hirschfeld Geschichte der Sachsisch Askanischen Kurfursten Julius Sittenfeld Berlin 1884 Gottfried Wentz Das Franziskanermonchskloster in Wittenberg In Fritz Bunger Gottfried Wentz Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg 3 Bd Das Bistum Brandenburg 2 Teil Walter de Gruyter amp Co Berlin 1963 Nachdruck von 1941 S 372 f Lorenz Friedrich Beck Herrschaft u Territorium der Herzoge von Sachsen Wittenberg 1212 1422 Verlag fur Berlin Brandenburg Potsdam 2000 ISBN 3 932981 63 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albrecht II von Sachsen Wittenberg Sammlung von Bildern VorgangerAmtNachfolgerAlbrecht I Herzog von Sachsen 1260 1298Rudolf I Normdaten Person GND 136183905 lobid OGND AKS VIAF 100592215 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albrecht II ALTERNATIVNAMEN Albrecht II Herzog von Sachsen Wittenberg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Kurfurst und Erzmarschall des Heiligen Romischen Reiches Grunder des Herzogtums Sachsen WittenbergGEBURTSDATUM um 1250STERBEDATUM 25 August 1298STERBEORT bei Aken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht II Sachsen Wittenberg amp oldid 237565620