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Gottfried Friedrich Albert Wentz 24 Marz 1894 in Luchow Wendland 8 September 1945 in Berlin 1 war ein deutscher Archivar und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenGottfried Wentz wuchs als Sohn eines Leinenfabrikanten in Wustrow Wendland auf und besuchte das Gymnasium Johanneum Luneburg Seit dem 1 April 1913 studierte er an der Universitat Tubingen drei Semester lang Geschichte und deutsche Philologie Wahrend seines Studiums wurde er 1913 Mitglied der Tubinger Burschenschaft Derendingia 2 Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat er als Kriegsfreiwilliger in das Luneburger Dragonerregiment Nr 16 ein war spater im Infanterieregiment Nr 167 und wurde im Krieg mit dem Eisernen Kreuz II und I Klasse ausgezeichnet am 12 Mai 1919 als Leutnant aus dem Militardienst entlassen Wentz setzte anschliessend sein unterbrochenes Studium mit je zwei Semestern in Gottingen Hamburg und Berlin fort Im Dezember 1921 promovierte er bei Dietrich Schafer mit der Arbeit Das Wirtschaftsleben des altmarkischen Klosters Diesdorf im ausgehenden Mittelalter Nachdem er auch noch das Staatsexamen fur das hohere Lehramt in den Fachern Geschichte Deutsch Latein und Erdkunde abgelegt hatte nahm er auf Vorschlag von Hermann Krabbo ab 1 Oktober 1922 die Arbeit am Preussischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin auf Paul Fridolin Kehr Generaldirektor der preussischen Staatsarchive wahlte Gottfried Wentz zur Bearbeitung der Kirchenprovinz Magdeburg im Rahmen der Germania Sacra aus und ordnete ihn vom Sommer 1924 bis 1927 an das Preussische Historische Institut in Rom ab Nach Ruckkehr an das Geheime Staatsarchiv in Berlin wurde er zum 1 Januar 1928 zum Staatsarchivrat ernannt 1929 erschien als erster Band in der systematischen Ordnung allerdings Band 3 der I Abteilung Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg der Germania Sacra gemeinsam von Gustav Abb und Gottfried Wentz bearbeitet Das Bistum Brandenburg 1 Teil Seit 1927 arbeitete Wentz im Auftrag von Dietrich Schafer fur den Hansischen Geschichtsverein an der Fortfuhrung der Hanserezesse Die neubegrundete 4 Reihe der Hanserezesse ab 1535 bereicherte er um zwei Manuskriptbande von denen jedoch nur der erste noch zu seinen Lebzeiten 1941 veroffentlicht wurde Vom 1 Oktober 1931 bis 1936 wurde Gottfried Wentz zur Materialsammlung fur die laut Planung 4 Bande der Germania Sacra zum Erzstift Magdeburg und seiner Diozese an das Staatsarchiv Magdeburg versetzt Wichtigstes Ergebnis dieser Zeit war 1933 der Band 2 Das Bistum Havelberg der I Abteilung der Germania Sacra Ausserdem verfasste er u a kleinere Aufsatze zur urkundlichen Uberlieferung des Augustiner Chorherren Stifts zum Heiligen Geist vor Salzwedel zum mittelalterlichen Stadtrecht Salzwedels und fur den Historischen Atlas der Provinz Brandenburg die Karte Der geistliche Grundbesitz in der Mark Brandenburg und angrenzenden Gebieten um das Jahr 1535 Nach dem Tod von Studienrat Fritz Bunger wurde Wentz an das Geheime Staatsarchiv nach Berlin ruckversetzt um den von Bunger bearbeiteten 2 Teil des Bandes 3 Das Bistum Brandenburg der I Abteilung der Germania Sacra zu vollenden dieses Werk konnte 1940 zum 80 Geburtstag von Paul Fridolin Kehr veroffentlicht werden Der wesentlich von Wentz ausgearbeitete Band 1 1 Teil Das Domstift St Moritz in Magdeburg 2 Teil Das Kollegiatstift St Sebastian St Nicolai St Peter und Paul St Gangolf in Magdeburg der I Abteilung der Germania Sacra ist erst im Jahr 1972 von Berent Schwinekoper herausgegeben worden Als Abteilungsleiter fur die zentralen Bestande des Geheimen Staatsarchivs war er seit 1942 vor allem mit Verwaltungsangelegenheiten und Bergungsmassnahmen befasst zu den letzten wissenschaftlichen Aufgaben gehorten Rezensionen fur die Rubrik Deutsche Landschaften der Historischen Zeitschrift und fur das Deutsche Archiv fur Geschichte des Mittelalters Seine Mitgliedschaft 1925 1933 in der Salzwedeler Freimaurerloge Johannes zum Wohle der Menschheit in der sein Vater Ernst Otto Wentz bis zur Auflosung letzter Meister vom Stuhl war verhinderte in der NS Zeit vermutlich weitere Karrierefortschritte in der preussischen Archivverwaltung wie auch 1936 die Ernennung zum Direktor des Staatsarchivs Bremen oder 1944 die Berufung auf einen Lehrstuhl der Universitat Tubingen Im Februar 1945 wurde Wentz zum Volkssturm eingezogen uberlebte jedoch den Krieg und half dann bei der Rettung der Reste des Geheimen Staatsarchivs bis ihm schliesslich am 18 Juli 1945 in Nachfolge von Erich Randt und Georg Winter kommissarisch die Leitung des Geheimen Staatsarchivs ubertragen wurde In dieser Funktion blieb ihm jedoch kaum noch Zeit zum Wirken da er am 8 September 1945 nach kurzem Krankenhausaufenthalt an der Ruhr starb 1 Werke Auswahl BearbeitenDas offene Land und die Hansestadte Studien zur Wirtschaftsgeschichte des Klosters Diesdorf in der Altmark In Hansische Geschichtsblatter 28 1923 S 61 98 Gewerbe und Kloster Zur Wirtschaftsgeschichte des Klosters Diesdorf In Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte 36 1924 S 1 13 Niedersachsen in Rom Aus den Konfraternitatsbuchern von Santa Maria dell Anima und San Spirito in Sassia In Zeitschrift des Vereins fur Kirchengeschichte der Provinz Sachsen 21 1925 S 1 12 Die Familie Krautt in Berlin und Magdeburg Beamte und Offiziere des preussischen Ancien regime In Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte 38 1926 S 1 29 mit Stammtafel Die Anfange einer Geschichtsschreibung des Bistums Brandenburg In Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte 39 1927 S 28 50 Philipp Wilhelm Gercken In Mitteldeutsche Lebensbilder Band 3 Magdeburg 1928 S 24 45 mit Gustav Abb Bearb Das Bistum Brandenburg Teil 1 Germania sacra I Abteilung Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg 3 Berlin und Leipzig 1929 PDF Die staatsrechtliche Stellung des Stifts Jerichow In Sachsen und Anhalt 5 1929 S 266 299 Samuel Lentz In Mitteldeutsche Lebensbilder Band 4 Magdeburg 1929 S 88 107 Gerhard Cornelis von Walrave In Mitteldeutsche Lebensbilder Band 5 Magdeburg 1930 S 63 85 Havelberg Jerichow und Broda Probleme der markischen Kirchengeschichte und Beitrage zu ihrer Losung In Festschrift fur Albert Brackmann hrsg von Leo Santifaller Weimar 1931 S 324 346 Regesten aus dem Vaticanischen Archiv zur Kirchengeschichte der Mark Brandenburg und angrenzender Gebiete im Bereich der Diozesen Brandenburg und Havelberg Teil I 1450 1499 In Jahrbuch fur brandenburgische Kirchengeschichte 26 1931 S 8 21 Das Prinzipat Jurgen Wullenwevers und die wendischen Stadte In Hansische Geschichtsblatter 56 1932 S 83 111 Regesten aus dem Vaticanischen Archiv zur Kirchengeschichte der Mark Brandenburg und angrenzender Gebiete im Bereich der Diozesen Brandenburg und Havelberg Teil II 1501 1540 In Jahrbuch fur brandenburgische Kirchengeschichte 27 1932 S 3 23 Die Quellen zur Ortsgeschichte der Altmark im Preussischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin Dahlem In Alte Mark 4 1932 S 1 18 Urkundliche Beitrage zur Geschichte des Augustinerchorherrenstifts zum Heiligen Geist vor Salzwedel In Zeitschrift des Vereins fur Kirchengeschichte der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt 28 1932 S 64 85 Die Anfange des Salzwedeler Wochenblattes in den Akten der Staatsbehorden 1830 33 In Festschrift 100 Jahre Salzwedeler Wochenblatt 1832 1932 Salzwedel 1932 S 117 119 Das Bistum Havelberg Germania sacra I Abteilung Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg 2 Band Berlin und Leipzig 1933 Digitalisat Die verlorenen Urkunden des Augustinerchorherrenstifts zum Heiligen Geist vor Salzwedel In Zeitschrift des Vereins fur Kirchengeschichte der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt 29 1933 S 59 78 Das alte Recht der Stadt Salzwedel Ein Versuch In Salzwedel die alte Markgrafen und Hansestadt in der Altmark 1233 1933 Beitrage zur 700jahrigen Stadtgeschichte hrsg von Franz Hartleb Salzwedel 1933 S 63 74 Staatsarchiv und Familienforschung Eine zeitgemasse Betrachtung In Sachsen und Anhalt 10 1934 S 1 29 Adolf II von Schauenburg In Westfalische Lebensbilder Band 5 Munster Westfalen 1935 S 29 47 Der Mitgliederbestand des Magdeburger Domkapitels im Mittelalter In Magdeburger Geschichtsblatter 70 71 1936 S 170 194 Die Kirche in der Altmark Prignitz und Havelland in voraskanischer Zeit In Brandenburgische Jahrbucher Heft 4 1936 S 41 48 mit Karte Luther in Zerbst In Geschichte des Elbe Saale Raumes Festschrift fur Walter Mollenberg Burg 1939 S 198 210 Karl Koppmann zum 100 Geburtstag In Hansische Geschichtsblatter 64 1940 S 88 110 mit Fritz Bunger Bearb Das Bistum Brandenburg Teil 2 Germania sacra I Abteilung Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg 3 Band Berlin und Leipzig 1941 Digitalisat PDF Hanserezesse 4 Abteilung Band 1 1531 1535 Juni Weimar 1941 Die Germania sacra des Kaiser Wilhelm Instituts fur Deutsche Geschichte In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 86 1941 S 92 106 mit Berent Schwinekoper Das Domstift St Moritz in Magdeburg und Die Kollegiatstifter St Sebastian St Nicolai St Peter und St Paul und St Gandolf in Magdeburg Germania Sacra Die Bistumer der Kirchenprovinz Sachsen Teil 1 und 2 Berlin 1972 ISBN 3 11 001811 X pdf Literatur BearbeitenJohannes Bauermann In memoriam Gottfried Wentz In Hansische Geschichtsblatter 70 Jg 1951 S 105 107 Eckart Henning Wentz Gottfried Kirchenhistoriker u Archivar In Brandenburgisches Biographisches Lexikon Hrsg von Friedrich Beck und Eckart Henning Einzelveroffentlichung der Brandenburgischen Historischen Kommission e V Band V Potsdam 2002 S 413 Eckart Henning Gottfried Wentz ein Stiefkind des Glucks Zu den Brandenburg Banden der Germania sacra ihrem Bearbeiter und dem Kaiser Wilhelm Institut fur Deutsche Geschichte In Dahlemer Archivgesprache Band 12 fur das Archiv der Max Planck Gesellschaft herausgegeben von Lorenz Friedrich Beck und Hubert Laitko Berlin 2007 S 11 23 Eckart Henning Gottfried Wentz 1894 1945 Preussischer Staatsarchivar Kirchenhistoriker In Lebensbilder brandenburgischer Archivare und Historiker hrsg von Friedrich Beck und Klaus Neitmann Brandenburgische Historische Studien Im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission e V herausgegeben Band 16 Veroffentlichungen des Landesverbandes Brandenburg des Verbandes Deutscher Archivarinnen und Archivare e V Band 4 Berlin 2013 S 536 544 Einzelnachweise Bearbeiten a b StA Steglitz von Berlin Sterbeurkunde Nr 3667 1945 Mitglieder Verzeichnis der Burschenschaft Derendingia zu Tubingen Oktober 1933 S 46 Weblinks BearbeitenNachlass VI HA Nl Wentz G F A Normdaten Person GND 1027971814 lobid OGND AKS LCCN no2014150715 VIAF 103153989 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wentz GottfriedALTERNATIVNAMEN Wentz Gottfried Friedrich Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Archivar und HistorikerGEBURTSDATUM 24 Marz 1894GEBURTSORT Luchow Wendland STERBEDATUM 8 September 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried Wentz amp oldid 215119326