www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Gottlob Heynig 11 April 1772 in Plauen 2 Februar 1837 ebenda war ein deutscher Philosoph Historiker und Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirkung 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 QuellenLeben BearbeitenHeynig besuchte das Gymnasium seiner Heimatstadt und studierte ab 1791 in Wittenberg Theologie ab Fruhjahr 1795 in Jena Philosophie und wurde schon im Herbst des gleichen Jahres wegen der Veroffentlichung religions und gesellschaftskritischer Schriften exmatrikuliert Im Januar 1796 begann er ein unstetes Wanderleben das ihn u a nach Leipzig Gottingen Berlin Altona Zwickau Hof Heidelberg Mannheim Erfurt Dresden Wittenberg Schleusingen Merseburg Bad Kosen und 1820 schliesslich wieder zuruck in seine Heimatstadt Plauen fuhrte Im Juni 1803 heiratete er Sophie von Breitenbauch gestorben 1820 die Nichte des Weimarischen Kammerherrn Georg August von Breitenbauch 1731 1817 mit der er funf Kinder hatte 1816 trennte sich Sophie Heynig geborene von Breitenbauch von ihrem Mann Von 1822 bis 1831 gab er in Plauen die sporadisch erscheinende Zeitschrift Der teutsche Sokrates aus dem Vogtland heraus Wirkung BearbeitenHeynig Pseudonyme auch Samuel Psik Schalscheleth und Wekhrlin der Jungere 1 hinterliess ein umfangreiches z T polemisches Werk das fast vollig in Bedeutungslosigkeit versank Es lassen sich etwa 40 selbstandige Schriften nachweisen die meist in kleinen Auflagen an verschiedensten Orten erschienen sind Immerhin wurden zwei seiner Schriften gegen Kant sowie eine Replik zu Kants Aufsatz Zum ewigen Frieden im 20 Jahrhundert nachgedruckt Aber auch in seiner Bewunderung und spateren Verurteilung Fichtes und in Einwurfen gegen Schelling hat er marginale Spuren in deren Werkausgaben hinterlassen auch wenn die jeweiligen Registerbande seine genauen Lebensdaten nicht kennen Seine Schriften befassen sich mit historischen philosophischen psychologischen theologischen und politischen Themen In einer Autobiographie berichtet er uber seine Schwierigkeiten in Schule und Universitat und stellt sich als Querdenker dar dessen akademischer Erfolg von boswilligen Kraften vereitelt wurde J G Heynig s kurzgefasste Lebensgeschichte nebst einem rasonnirenden Verzeichniss seiner Schriften Strassburg 1806 und 1809 Tatsachlich sind die Bemerkungen seiner Zeitgenossen eher distanziert bis abweisend die Universitaten warnten sich vor seinem Auftreten 2 In der philosophischen Sekundarliteratur taucht Heynig wenn uberhaupt nur in Fussnoten auf Vereinzelt fand sein publizistisches Wirken Erwahnung Alfred Estermann 1991 seine Propadeutik der Geschichte wird gelegentlich in Aufsatzen zur Geschichte der Geschichtswissenschaft zitiert und seine psychologischen Schriften Psychologisches Magazin wird bei Eckardt et al 2001 etwas ausfuhrlicher gewurdigt Heynigs Vorgehen kann als eklektizistisch polemisch und antimetaphysisch bezeichnet werden Philosophisch steht er vor allem in den Schriften gegen Kant und spater Fichte auf dem Standpunkt eines naiven Realismus in der Friedensschrift in einer plebejisch volksaufklarerischen Tradition Gelegentlich und zumal in seinem letzten Werk sind antijudische Tone zu vernehmen Das verstreute und z T verschollene Werk Heynigs spiegelt die philosophischen und politischen Themen der Zeit des klassischen deutschen Idealismus aus der Sicht eines armen umherziehenden selberdenkenden und akademisch glucklosen Gelehrten in z T epigonaler und exzentrischer Weise wieder Dennoch gelingen dem an zahlreichen Universitaten anklopfenden Privatgelehrten mitunter erstaunliche Einsichten Es ist ein grosser aber haarfeiner Unterschied zwischen Etwas denken wollen und zwischen Etwas wirklich denken Im ersten Fall bildet man sich gewohnlich nur ein dass man etwas denke denkt aber eigentlich nichts 3 Werke Auswahl BearbeitenHistorisch geographische Beschreibung Wittenbergs und seiner Universitat nebst ihrem gegenwartigen Zustand Frankfurt und Leipzig 1795 Die armen getauschten Juden Oder Moses und Messias zum zweyten und letzten Mahl enthullt und aufgedeckt Coln Peter Hammer 1798 Immanuel Kants Entwurf zum ewigen Frieden Germanien d i Hamburg 1797 Neudruck in Ewiger Frieden Dokumente einer deutschen Diskussion um 1800 Leipzig und Weimar Kiepenheuer bzw Munchen Beck 1989 S 257 271 An Herrn Professor Fichte in seiner philosophischen Einsamkeit Jena und Leipzig Gabler 1795 nur in der BSB Munchen nachweisbar dort verschollen Uber die ungemeine Schadlichkeit der Brannteweinbrennereiyen An alle Obrigkeiten zur Beherzigung vorgelegt von einem teutschen Patrioten Altona Verlags Gesellschaft 1798 Berichtigung der Urtheile des Publikums uber Kant und seine Philosophie Von keinem Zunftgelehrten und Sektenphilosophen sondern von einem blossen Menschen Coln Peter Hammer 1797 online Neudruck Brussel 1968 Herausforderung an Herrn Professor Kant in Konigsberg die Hauptsatze seiner Transcendental Philosophie entweder von neuem zu begrunden oder sie als unstatthaft zuruckzunehmen Leipzig Kummer 1798 Neudruck Brussel 1968 Psychologisches Magazin Altenburg Richter 1796 7 Heraclius Eine orientalische Geschichte aus den Zeiten der arabischen Welt Revoluzion Leipzig Grasse 1802 Abgepresste Erklarung an die Philosophen und Kritiker in der weltberuhmten Wissenschaftsstadt Jena die angegriffene Kantinische Philosophie entweder zu vertheidigen oder als ungultig zu verdammen Berlin 1799 Europa s Pflicht die Turken wider nach Asien zu treiben und Griechenland mit dem Occident zu vereinigen Leipzig Grasse 1801 zweite Auflage Dessau 1821 Genius der Menschheit oder die wahre Revoluzion Zwickau und Leipzig Friedrich Schumann 1803 Ideen zur Geschichte des grossen Ganges der Cultur und der Menschheit in der Welt Zwickau Friedrich Schumann 1803 Thuringer Volksgeschichte in zwey Theilen erster Theil Nurnberg und Sulzbach Seidel 1804 Plato und Aristoteles oder der Ubergang vom Idealismus zum Empirismus Nurnberg und Sulzbach Seidel 1804 Versuch einer Propadeutik der Geschichte Halle Bantsch 1805 J G Heynig s kurzgefasste Lebensgeschichte nebst einem rasonnirenden Verzeichniss seiner Schriften Strassburg 1806 und 1809 Die Unsterblichkeit der menschlichen Seele ausser allen Zweifel gesetzt Erfurt 1809 mehrere Auflagen Ubersetzung ins Hollandische Der deutsche Sokrates aus dem Voigtland in freien Mittheilungen an Alle denen es um Licht und Wahrheit und Recht und daraus einzig und allein kommendes Menschenwohl zu thun ist Plauen 1822 1826 Das Heil der Welt aus Norden Plauen 1836Literatur BearbeitenA Neupert sen Dr phil J G Heynig der teutsche Sokrates aus dem Vogtland in Mitteilungen des Altertumsvereins Plauen i V 19 Jahresschrift Plauen 1908 S 45 52 Alfred Estermann Die deutschen Literaturzeitschriften 1815 1850 Bd 3 Munchen 1991 G Eckardt Anthropologie und empirische Psychologie um 1800 Koln Weimar Wien 2001 S 177 182 M John Heynig Johann Gottlob in Beruhmte Vogtlander Teil 3 Verein fur Vogtlandische Geschichte Plauen 2002 S 45 Quellen Bearbeiten Das Lutterhaus eine Museumsgeschichte Tumultakten der Universitat Jena J G Heynig in Monatsschrift fur Deutsche Juli 1801 Normdaten Person GND 100258239 lobid OGND AKS LCCN nr2002027808 VIAF 89052596 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heynig Johann GottlobALTERNATIVNAMEN Samuel Pfik Schalscheleth Wekhrlin der JungereKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph Historiker und PublizistGEBURTSDATUM 11 April 1772GEBURTSORT PlauenSTERBEDATUM 2 Februar 1837STERBEORT Plauen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gottlob Heynig amp oldid 190299710