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Die Grafen von Hohnstein zeitgenossisch meist Honstein waren ein deutsches Adelsgeschlecht im Harz Sie traten ab der Mitte des 12 Jahrhunderts zunachst noch als Herren von Ilfeld in den Urkunden auf Sie regierten spatestens ab 1182 die Grafschaft Hohnstein bis 1593 Wappen der Grafen von Honstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bilder 3 Territorium im 19 Jahrhundert 4 Titel 5 Wappen 6 Personlichkeiten 6 1 Stammliste 6 2 Bedeutende Vertreter 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1154 mit Elger von Ilfeld in einer Urkunde Heinrich des Lowen fur das Kloster Volkenroda 1 Adelger von Ilfeld vermahlte sich mit Lutrude die in den Ilfelder Chroniken von Orlamunde genannt wird Im Jahr 1182 trat ein Graf Elger von Hohnstein in einer Urkunde Kaiser Friedrichs I als Zeuge in Erscheinung 2 Keimzelle der Grafschaft war das Gebiet um Ilfeld und Neustadt Harz mit der Burg Hohnstein Harz Die Grafen bauten ihr Territorium bis zur Mitte des 14 Jahrhunderts stark aus so dass sie als die bedeutendsten Grafen am Sudharz angesprochen werden konnten noch vor den Grafen von Schwarzburg und den Grafen zu Stolberg Ende des 13 Anfang des 14 Jahrhunderts begann das Haus Hohnstein sich in mehrere Linien aufzuspalten und ab 1315 war es in drei Linien geteilt 1341 sahen sich die Bruder Graf Heinrich und Graf Bernhard von Hohnstein gezwungen das einige Jahre zuvor von den Grafen von Beichlingen zu Rothenburg erkaufte Gericht und die Grafschaft uber Rossla Uftrungen und weitere Orte an die Grafen zu Stolberg zu verkaufen Im Jahr 1356 erlosch die Linie Hohnstein Sondershausen im Mannesstamm als Erbe traten die Grafen von Schwarzburg in Erscheinung 1373 teilten die Linien Hohnstein Kelbra Heringen und Hohnstein Lohra Klettenberg die Grafschaft untereinander auf wobei die Stammgrafschaft mit der gleichnamigen Burg weiter gemeinsamer Besitz bleiben sollte Im Fleglerkrieg 1412 wurde ein Teil der Herrschaft zerstort und letztlich der Untergang der Hohnsteiner eingeleitet Ihre Herrschaft fiel 1412 17 durch Verkauf an die Grafen zu Stolberg Im Jahr 1467 eroberte Hans von Honstein im Handstreich die kursachsische Rochsburg Wahrend seiner Abwesenheit gewann kursachsisches Militar zwei Jahre spater die Rochsburg zuruck Bislang ist unbekannt warum Hans von Honstein diese Burg besetzt hatte 3 Wahrend die Linie Kelbra Heringen sich spater weiter aufteilte jedoch bis Ende des 15 Jahrhunderts alle Besitzungen am Sudharz abgab regierten die Grafen von Hohnstein weiter in der Linie Lohra Klettenberg Sie erweiterten ihre Besitzungen nochmals im 16 Jahrhundert um die Grafschaften Scharzfeld und Lauterberg Mit der Grafschaft Lauterberg hatten die Hohnsteiner zugleich Zugriff auf das Bergbaurevier von Sankt Andreasberg wo sie 1521 die erste Bergfreiheit ausriefen Mit dem Tode Ernsts VII im Jahre 1593 erlosch das regierende Haus Hohnstein im Harz Die Grafschaften Scharzfeld und Lauterberg zog der Herzog von Grubenhagen 1596 als erloschene Lehen ein so dass nur noch die Herrschaften Lohra und Klettenberg ubrig blieben Aufgrund einer seit 1433 bestehenden Erbverbruderung traten die Grafen von Schwarzburg und zu Stolberg das Erbe an wurden jedoch vom Lehnsherrn dem Bischof von Halberstadt gewaltsam vertrieben Die Grafen klagten vor dem Reichskammergericht gelangten jedoch trotz mehrerer Urteile zu ihren Gunsten erst 1632 in den Besitz eines Teils der Herrschaften Lohra und Klettenberg Der andere Teil verblieb beim Herzog von Braunschweig Wolfenbuttel Durch die kriegerischen Ereignisse wechselte aber die Herrschaft uber die Grafschaft noch mehrmals Unter anderem kam sie an Christoph Simon von Thun Dessen Familie nannte sich seither Thun und Hohenstein verlor die Herrschaft aber noch wahrend des Krieges wieder Bei Abschluss des Westfalischen Friedens 1648 waren die ehemals Hohnsteiner Besitzungen schwedisch besetzt Sie wurden im Friedensvertrag von Osnabruck als Teil des Hochstift Halberstadt dem Kurfursten von Brandenburg zugesprochen und blieben von da an bis 1945 ausgenommen die franzosische Herrschaft 1807 bis 1813 in brandenburg preussischem Besitz Die Verlehnung der Grafschaft durch Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg an den schwedischen Obristen Graf Johann zu Sayn Wittgenstein 1647 fuhrte zu langjahrigen Auseinandersetzungen und 1699 zur Ruckgangigmachung Bilder Bearbeiten nbsp Burg Bilstein Eschwege Stammsitz der Grafen Wigger von Bilstein nbsp Ilburg Stammsitz der Grafen von Ilfeld Nebenlinie der Bilsteiner Grafen nbsp Burg Hohnstein Harz Sitz der Grafen von Hohnstein Nebenlinie der Ilfelder Grafen nbsp Burg Kelbra Kyffhauser nbsp Schloss Heringen nbsp Burg Lohra nbsp Burg Scharzfels nbsp Bad Lauterberg im Harz Hausberg Standort der einstigen Burg Lutterberg nbsp Burg Bodenstein nbsp Grablege im Kloster Walkenried nbsp Grabstein des Wilhelm von Hohnstein 1541 Bischof von Strassburg in der Pfarrkirche Notre Dame de la Nativite SaverneTerritorium im 19 Jahrhundert BearbeitenDer Name Grafschaft Hohenstein bezeichnete im 19 Jahrhundert die preussische Grafschaft aus der Linie Honstein Lohra Klettenberg entstanden daneben gab es die ehemalige Stammgrafschaft Honstein um Ilfeld und Neustadt die aus dem Besitz der Stolberger Grafen 1803 teilweise welfisch geworden war und ab 1815 im Konigreich Hannover zunachst unter dem Namen Provinz Hohnstein dann Grafschaft Hohnstein und schliesslich Amt Hohnstein gefuhrt wurde Nachdem Preussen 1866 Hannover als Provinz eingegliedert hatte trat 1885 eine Verwaltungsreform in Kraft bei der das Amt Hohnstein mit dem Amt Elbingerode zum Kreis Ilfeld vereinigt wurde beide Amter waren voneinander durch braunschweigisches Gebiet getrennt Am 1 Oktober 1932 wurde der Kreis Ilfeld aufgeteilt Das alte Amt Hohnstein wurde dem Kreis Grafschaft Hohenstein im Regierungsbezirk Erfurt der preussischen Provinz Sachsen angegliedert das alte Amt Elbingerode dem Kreis Wernigerode im Regierungsbezirk Magdeburg ebenfalls Provinz Sachsen Titel BearbeitenDen Titel Graf von Hohnstein trugen tragen unter anderem die Grafen zu Stolberg und die Grafen von Schwarzburg beide Hauser beerbten die Hohnsteiner am Sudharz nahezu vollstandig die Grafen von Thun aus der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges die Grafen von Sayn Wittgenstein aus der Zeit nach dem Westfalischen Frieden sowie die Herzoge von Braunschweig und die Konige von Preussen Wappen BearbeitenDas Wappen ist dreimal vier Rot und Silber geschacht manche Darstellungen zeigen auch Silber und Rot geschacht Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein rotes Hirschgeweih Personlichkeiten BearbeitenStammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste von Hohnstein Bedeutende Vertreter Bearbeiten Elger von Hohnstein 1390 Algardus comes de Hoensteyn nahm im Jahr 1390 als Kreuzfahrer an der erfolglosen Belagerung von Wilna Hauptstadt von Grossfurstentum Litauen teil Er wurde wahrend des Sturms des Ordensheeres auf die Burgstadt getotet Wilhelm von Hohnstein um 1470 1541 war von 1506 bis 1541 Bischof von Strassburg Volkmar Wolf von Hohnstein 1512 1580 Martin von Hohnstein 1524 1609 Herrenmeister des Johanniterordens 4 letzter mannlicher Vertreter des Geschlechts Ernst VII von Hohnstein 1562 1593 letzter Regent der Grafschaft HohnsteinLiteratur BearbeitenJohann Gottfried Hoche Vollstandige Geschichte der Grafschaft Hohenstein der Herrschaften Lohra und Klettenberg Heeringen Kelbra Scharzfeld Lutterberg der beiden Stifter Ilfeld und Walkenried nebst einer statistischen Beschreibung des Preussischen Antheils an dieser Grafschaft Ein Anhang zur Brandenburgischen Braunschweigischen Stollbergischen Schwarzburgischen und Witgensteinischen Geschichte Francke und Bispink 1790 Voransicht und kostenloses E Book in der Google Buchsuche Karl Meyer Chronik der Grafschaft Hohnstein Clettenberg Lohra Urkundliche Nachrichten uber den Kreis Nordhausen und uber die in ihm liegenden Oerter Nordhausen 1875 Ludwig Koch Graf Elger von Hohnstein der Begrunder des Dominikanerordens in Thuringen Ein Beitrag zur Kirchengeschichte Thuringens A Perthes 1865 Voransicht und kostenloses E Book in der Google Buchsuche Friedrich Christian Lesser Historie der Grafschaft Hohnstein Nach dem Manuskript im Thuringischen Hauptstaatsarchiv zu Weimar Herausgegeben von Peter Kuhlbrodt Bd 5 der Schriftenreihe der Friedrich Christian Lesser Stiftung Nordhausen 1997 Ernst Schubert Die Harzgrafen im ausgehenden Mittelalter In Rogge Jorg und Uwe Schirmer Hrsg Hochadelige Herrschaft im mitteldeutschen Raum 1200 bis 1600 Formen Legitimation Reprasentation Leipzig 2003 Rudolf Reichhardt Die Grafschaft Hohenstein im 16 und 17 Jahrhundert Festschrift zur 200jahrigen Jubelfeier der Vereinigung der Grafschaft Hohenstein mit dem brandenburgisch preussischen Staate 12 Dezember 1899 Paul Becker Die Grafen von Ilfeld Honstein in der Politik des 13 Jahrhunderts in Beitrage zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen 35 2010 S 33 41 Frank Boblenz Stande in der Grafschaft Honstein wahrend der Zugehorigkeit zu Braunschweig Wolfenbuttel 1593 1628 1636 In Landstande in Thuringen Vorparlamentarische Strukturen und politische Kultur im Alten Reich Schriften zur Geschichte des Parlamentarismus in Thuringen 27 Herausgegeben vom Thuringer Landtag Erfurt und Weimar 2008 S 315 351 ISBN 978 3 86160 527 0Weblinks BearbeitenWappen der Grafen von Honstein im Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter Augsburg 1515 Literatur zu den Grafen von Hohnstein im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten DMGH DD Heinrich der Lowe HL Nr 28 Vgl CDS I A 2 Nr 467 und MGH DD F I 4 1181 1190 Nr 835 Die Schonburger Wirtschaft Politik Kultur Heft zur gleichnamigen Sonderausstellung in Schloss Hinterglauchau Glauchau 1990 91 S 33 Kapitel Rochsburg Wolf Dieter Rober Stadt Schwedt Oder Graf Martin von Hohenstein zu Vierraden und Schwedt In schwedt eu Abgerufen am 27 Juli 2011 Territorien und Stande des Obersachsischen Reichskreises im Heiligen Romischen Reich 1500 1806 Kurfurstentumer Kurfurstentum Sachsen Kurfurstentum BrandenburgGeistliche Furstentumer Hochstift Cammin Hochstift NaumburgReichspralaturen Stift Quedlinburg Stift Gernrode Stift WalkenriedWeltliche Furstentumer Furstentum Anhalt Sachsen Altenburg Sachsen Coburg Sachsen Coburg Eisenach Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Eisenberg Sachsen Eisenach Sachsen Gotha Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Hildburghausen Sachsen Jena Sachsen Saalfeld Sachsen Weimar Herzogtum Sachsen Weissenfels Querfurt Herzogtum Hinterpommern Herzogtum Vorpommern Furstentum Reuss Furstentum Schwarzburg Rudolstadt Furstentum Schwarzburg SondershausenReichsgrafschaften und Reichsherrschaften Grafschaft Barby Furstentum Hatzfeld Grafschaft Hohnstein Grafschaft Lohra Grafschaft Klettenberg Grafschaft Mansfeld Schonburgische Herrschaften Grafschaft Stolberg Grafschaft Wernigerode Normdaten Person GND 129812773 lobid OGND AKS VIAF 42927889 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohnstein Adelsgeschlecht amp oldid 235175078