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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Bischof selben Namens siehe Winrich von Kniprode Bischof 1419 Winrich von Kniprode um 1310 in Knipprath einem ehemaligen Ortsteil von Monheim am Rhein 24 Juni 1382 bei Marienburg poln Malbork war der 22 Hochmeister des Deutschen Ordens Er bekleidete dieses Amt in der Zeit von 1351 bis 1382 In diese Epoche fallen sowohl die Blutezeit des Rittertums als auch die Glanzzeit des Ordensstaates Winrich von Kniprode in einer historisierenden Darstellung in der MarienburgWinrich von Kniprode Lithographie von Heinrich Wilhelm TeichgraberHochmeisterwappen Winrichs von KniprodeGedenkstein Winrichs von Knirode in Monheim am Rhein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWinrich von Kniprode entstammte einem niederrheinischen Rittergeschlecht Geboren wurde er um 1310 in dem fur die Familie namensgebenden Knipprath einem vormaligen Ortsteil von Monheim am Rhein 1 Uber den Zeitpunkt seines Ordenseintrittes ist nichts bekannt seine erste Erwahnung als Kompan des Pflegers von Preussisch Holland datiert aus dem Jahr 1334 In der Zeit von 1338 bis 1341 war Winrich von Kniprode Komtur von Danzig im Jahr 1342 Komtur von Balga Wahrend der Zeit des Hochmeisters Ludolf Konig von Wattzau fuhrte er von 1341 bis 1346 als Ordensmarschall und Komtur von Konigsberg das Ordensheer Sein Vorganger als Hochmeister Heinrich Dusemer ernannte ihn im Jahr 1346 zum Grosskomtur Als solcher siegte er gemeinsam mit dem Ordensmarschall Otto von Danfeld im Winter 1348 uber eine Streitmacht des litauischen Grossfursten Kestutis in der Schlacht an der Streva sudostlich von Kaunas Nach der krankheitsbedingten Abdankung Heinrich Dusemers wurde Winrich von Kniprode am 14 September 1351 zum Hochmeister gewahlt Bis zu seinem Tode 1382 blieb er in diesem Amt und war damit der am langsten amtierende Hochmeister des Deutschen Ordens Seine Regierungszeit gilt als der Hohepunkt der Geschichte des Ordensstaates Es wurde damals beim westeuropaischen Adel zur Mode zu sogenannten Kriegsreisen gegen Litauen aufzubrechen So setzte man auf spezifische Art die Tradition der Kreuzzuge fort Winrich gelang es diese kriegerischen Ambitionen des abendlandischen Adels in die Dienste des Ordens zu stellen siehe Preussenfahrt Auch nahm der Orden unter Kniprodes Agide Einfluss auf die innenpolitischen Verhaltnisse der untereinander verfeindeten Litauer z B der Vertrag von Daudisken im Mai 1380 mit dem Grossfursten Jogaila dem spateren polnischen Konig Wladyslaw II gegen dessen Onkel und Rivalen Kestutis Die Verwaltung wurde modernisiert und die Wirtschaft nachhaltig gefordert So trat der Orden mit einer eigenen Handelsorganisation vertreten durch sogenannte Grossschaffer selbst als Mitbewerber der Hanse auf was sich bei seinem Status als Landesherr mitsamt entsprechenden Regalien Rechten wie z B dem Bernsteinmonopol als sehr Gewinn bringend erwies Die Siedlungstatigkeit an der Weichsel und in der so genannten Wildnis den Urwaldgebieten an den Grenzen zu Litauen wurde planmassig fortgesetzt Nennenswerte Erfolge der Ordenswirtschaft waren vor allem in der Schaf und Bienenzucht sowie im Weinanbau zu verzeichnen Im Kampf gegen Zinswucher konnte der zulassige Hochstzins von 12 5 auf 10 gedruckt werden Parallel dazu wurden neue Silbermunzen ausgegeben der Schilling zu 12 Pfennig der Halbschoter zu 16 Pfennig und das Vierchen zu 4 Pfennig Das preussische Munzsystem wurde endgultig wie folgt festgelegt 1 preussische Mark 60 Schillinge 720 Pfennige Im andauernden Krieg gegen Litauen errang das von ihm und dem Ordensmarschall Henning Schindekopf gefuhrte Ordensheer am 17 Februar 1370 einen entscheidenden Sieg uber ein litauisches Heer in der Schlacht bei Rudau nordlich von Konigsberg Wahrend seiner Zeit gewann ein starker weltlicher Geist im Orden Einfluss Winrich bekampfte diesen indem er eine Art Rotationssystem innerhalb der mittleren und hoheren Ordenamter einfuhrte inklusive strenger Rechenschaftspflicht bei Amtswechsel Ausserdem wurden in den einzelnen Komtureien unangekundigte Visitationen durchgefuhrt Des Weiteren wurden Massnahmen zur Festigung von Disziplin und Ordnung der Ordensmitglieder unternommen So wurde zum Beispiel der aufkommenden Neigung zu Prunk mit einer verscharften Kleiderordnung entgegengetreten Um die Wehrtuchtigkeit der Burger aufrechtzuerhalten wurden von Zeit zu Zeit Reservistenubungen durchgefuhrt Gleichzeitig versuchte Winrich den allgemeinen Bildungsstand zu heben In den Stadten kam es zur Errichtung allgemeinbildender Schulen In Marienburg erfolgte die Errichtung einer Lehranstalt zur hoheren Bildung der Ordensmitglieder Im Jahre 1366 empfing Kniprode als erster Hochmeister auf der Marienburg den polnischen Konig Kasimir III Auch unterstutzte er den Kampf der Hanse gegen die Danen der im Frieden von Stralsund erfolgreich fur jene endete Er setzte den Bau des Mittelschlosses fort und liess die Stadtmauern um Marienburg errichten Winrich von Kniprode starb am 24 Juni 1382 und wurde in der Annenkapelle in der Marienburg beigesetzt Nachwirkung BearbeitenNachhaltig bedingt durch seine lange Regierungszeit in Zeiten relativer okonomischer und militarischer Stabilitat ging Winrich von Kniprode neben Hermann von Salza als der bekannteste Hochmeister des Deutschen Ordens in die Geschichte ein Noch in den 1930er Jahren trug ein Schnelldampfer seinen Namen In einigen deutschen Stadten sind Strassen nach Winrich von Kniprode benannt so zum Beispiel in Wilhelmshaven oder im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg Auch eine katholische Grundschule in seinem vermutlichen Geburtsort Monheim am Rhein fuhrt seinen Namen Literatur BearbeitenErnst Strehlke Ueber die Herkunft des Hochmeisters Winrich von Kniprode in Zeitschrift fur Preussische Geschichte und Landeskunde Band 5 Berlin 1868 S 401 405 online Friedrich Borchert Die Hochmeister des Deutschen Ordens in Preussen in Preussische Allgemeine Zeitung 27 Oktober 2001 Karl Lohmeyer Kniprode Winrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 295 297 Hans Prutz Die Ritterorden Bechtermunz Verlag Berlin 1908 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden Weltbild Verlag Augsburg 1995 Arnold Woltmann Der Hochmeister Winrich von Kniprode und seine nordische Politik Dissertation Universitat Berlin 1901 Digitalisat Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden ECON Verlag Munchen 1998Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Winrich von Kniprode Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel im GenWiki Winrich von Kniprode In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Udo Arnold Winrich von Kniprode im Portal Rheinische Geschichte Illustration von Heinrich Wilhelm Teichgraber von 1838 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Veroffentlichungen der Ostdeutschen Forschungsstelle im Lande Nord Westfalen Ausgabe 11 1966 books google deHochmeister des Deutschen Ordens 1303 1511 Vorganger Gottfried von Hohenlohe Hochmeister 1309 bis 1511 Sitz in der MarienburgSiegfried von Feuchtwangen Karl von Trier Werner von Orseln Luther von Braunschweig Dietrich von Altenburg Ludolf Konig von Wattzau Heinrich Dusemer Winrich von Kniprode Konrad Zollner von Rotenstein Konrad von Wallenrode Konrad von Jungingen Ulrich von Jungingen Heinrich von Plauen Michael Kuchmeister Paul von Rusdorf Konrad von Erlichshausen Ludwig von Erlichshausen Heinrich Reuss von Plauen Heinrich Reffle von Richtenberg Martin Truchsess von Wetzhausen Johann von Tiefen Friedrich von Sachsen Nachfolger Albrecht von Brandenburg Ansbach Normdaten Person GND 118633791 lobid OGND AKS VIAF 74646330 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Winrich von KniprodeKURZBESCHREIBUNG Hochmeister des Deutschen OrdensGEBURTSDATUM um 1310GEBURTSORT Monheim am Rhein ehemaliger Ortsteil KnipprathSTERBEDATUM 24 Juni 1382STERBEORT bei Marienburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Winrich von Kniprode amp oldid 231546205