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Der Deutschordensstaat oder Staat des Deutschen Ordens war das Territorium des Deutschen Ordens in der Zeit von 1230 bis 1561 Der Staat umfasste im Kern etwa das Gebiet Alt Preussens zwischen Weichsel und Memel das spatere West und Ostpreussen sowie als eigenstandiges Meistertum Livland im Baltikum bis 1561 etwa das heutige Estland und Lettland Auch die Ordensprovinzen im Heiligen Romischen Reich die dem Hochmeister direkt unterstellt waren konnen dem Ordensstaat zugerechnet werden Wappenschild des Deutschen OrdensDer Deutschordensstaat Preussen die Furstbistumer und die ubrigen Staaten in Livland 1410 Flagge des Deutschen OrdensIm Gegensatz zu den gescheiterten Versuchen der anderen grossen Ritterorden dauerhaft und staatstragend oder staatsbildend im Heiligen Land Fuss zu fassen schlug der relativ spat gegrundete Deutsche Orden einen anderen Weg ein In seinen Intentionen und Handlungen zunachst vollstandig in der Tradition der Templer und Johanniter stehend begann sein eigentlicher Aufstieg erst mit dem Niedergang der Kreuzfahrerstaaten Durch fruhzeitige Verlagerung seines Handlungsschwerpunktes nach Nordosteuropa wuchs dem Orden bei der Christianisierung und Kolonisierung dieses Raumes eine Hauptrolle zu Unter Fuhrung des Ordens wurde ein aus heutiger Sicht im Vergleich zu zeitgenossischen Territorialstaatsbildungen modern anmutendes Staatswesen errichtet 1 Dessen kulturelle und zivilisatorische Errungenschaften wirkten sich mittelbar bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts aus und bildeten eine der Grundlagen des spateren Staates Preussen Der Ordensstaat selbst stellte keine vollstandig neuartige staatliche Struktur dar sondern ahnelte in seiner Organisation einer klosterlichen Gemeinschaft grosseren Ausmasses Erganzt wurde dies durch die Erfahrungen des in Syrien und Palastina ausgepragten Beamtenapparates Hinzu kam die Nutzung von administrativen Erfahrungen aus dem normannischen Konigreich Sizilien Inhaltsverzeichnis 1 Ethnien 2 Sprachen 3 Geschichte 3 1 Anfange und Konsolidierung 3 1 1 Schaffung staatsrechtlicher Grundlagen 3 1 2 Beginn der Expansion 3 2 Blutezeit 3 3 Niedergang 3 4 Sakularisation und Auflosung 4 Politik 4 1 Landeshoheit 4 2 Organisation 4 3 Staatliche Strukturen 4 3 1 Ordensbesitz im Heiligen Romischen Reich 4 3 2 Livlandische Konfoderation 4 3 3 Ordensland Preussen 4 4 Kirchliche Strukturen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Siedlungstatigkeit und Wirtschaft 5 2 Verkehrswesen 5 3 Handel und Geldwesen 5 4 Postwesen 5 5 Stadte 5 6 Fursorgewesen 5 6 1 Krankenpflege 5 6 2 Bildung 5 6 3 Abgabenpolitik und Subventionen 6 Architektur 6 1 Fruhzeit bis etwa 1270 6 2 Hauptphase bis etwa 1340 6 3 Spatphase bis 1410 6 4 Bischofsburgen 7 Literatur 7 1 Zeitgenossische Chroniken 7 2 Quelleneditionen 7 3 Wissenschaftliche Literatur 7 4 Belletristik 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEthnien Bearbeiten nbsp Baltische Stamme im 12 JahrhundertDer grosste Teil des Ordensgebietes war Siedlungsraum baltischer Volksstamme beispielsweise der Prussen Litauer Letten und Semgallen Das nordliche Baltikum war von den finno ugrischen Volkern der Esten und Liven bewohnt In Pommerellen siedelten die zu den Elbe Oder Slawen gehorenden Pommern Kaschuben Im gesamten Kustenraum des Baltikums gab es punktuelle Ansiedlungen von Schweden und Danen hauptsachlich in Estland In samtlichen Stadten dominierte der deutsche Bevolkerungsanteil Massive bauerliche deutsche Siedlungstatigkeit fand in Preussen statt hier vor allem im westlichen Teil Polnische Bevolkerungsanteile fanden sich in Pommerellen und im Kulmer Land durch Einwanderung seit der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts auch im sudlichen Ostpreussen Masuren Sprachen BearbeitenDa die Deutschen wie auch die Danen und die Polen in diesem Land Eroberer und Zugezogene waren lebten unter der Landbevolkerung die althergebrachten Sprachen der Einheimischen Prussisch Livisch Kurisch Lettisch und Estnisch weiter Deutsch vor allem Mitteldeutsch und in den Kustenregionen Niederdeutsch wurde in den von den deutschen Einwanderern gegrundeten Stadten gesprochen Die deutsche Sprache breitete sich auf dem Lande in Preussen allmahlich auf die prussische und litauische Bevolkerung sowie auf die aus Masowien gefluchteten Masuren aus wahrend sie im Baltikum auf die Stadte und die Oberschicht begrenzt blieb Die hoheren Amtstrager waren fur gewohnlich Deutsche Doch kann man nicht von einer deutschen Amtssprache sprechen da offizielle Dokumente zumeist in Lateinisch verfasst wurden In den Dorfern der Einheimischen also der Verwaltung auf lokaler Ebene lag die Leitung zumeist bei den Einheimischen Albrecht von Preussen liess nach der Umwandlung des Ordensstaates in das Herzogtum Preussen 1525 den lutherischen Katechismus in die prussische Sprache ubersetzen 2 Geschichte BearbeitenAnfange und Konsolidierung Bearbeiten nbsp Erwerbungen des Deutschen Ordens in Preussen und des 1237 mit ihm vereinigten Schwertbruderordens in Kurland und Livland bis 1260Bei den schraffierten Gebieten handelt es sich um die umkampften Territorien in Preussen und Schamaiten Die Idee einer Staatsgrundung des Deutschen Ordens ausserhalb des Heiligen Landes ist auf den 4 Hochmeister Hermann von Salza zuruckzufuhren 3 Dieser erfahrene Politiker und einflussreiche Berater Kaiser Friedrichs II versuchte schon kurz nach seinem 1210 erfolgten Amtsantritt ein vom Orden kontrolliertes Kerngebiet in Europa zu errichten Der Versuch im Siebenburgen Burzenland im Konigreich Ungarn staatsahnliche Strukturen zu errichten scheiterte jedoch 1225 am Widerstand des ortlichen Klerus und des ungarischen Konigtums 4 Schaffung staatsrechtlicher Grundlagen Bearbeiten Das Ersuchen des Herzogs Konrad von Masowien an den Deutschen Orden um Hilfe im Kampf gegen die heidnischen Prussen um 1225 bot Hermann von Salza neue Perspektiven Konrad bot dem Orden das Kulmer Land als Ausgleich fur militarische Hilfeleistung an 5 Bevor der Orden darauf einging versuchte er sich nach den schlechten Erfahrungen mit dem ungarischen Konig rechtlich abzusichern Der erste Schritt auf dem Weg dahin war die Bestatigung der Aufgaben in Preussen durch Kaiser Friedrich II in der Goldenen Bulle von Rimini Friedrich II sicherte darin dem Orden alle Eroberungen im Land der Prussen zu Dazu wurde der Hochmeister des Ordens in den Stand eines Reichsfursten erhoben Diese staatsrechtlich umstrittene Verbriefung bildete eine wesentliche Grundlage des spateren Ordensstaates Nach neusten Forschungen des polnischen Historikers Tomasz Jasinski datiert die Goldene Bulle von Rimini nicht vor 1235 sodass er die obenstehende temporar ablaufende Legitimierung in Frage stellt 6 1230 liess sich der Orden im Vertrag von Kruschwitz von Konrad von Masowien das Eigentum an dem zu erobernden Gebiet bestatigen Die Echtheit der Urkunde ist wissenschaftlich umstritten 7 8 Nachdem ein grosser Teil des Kulmer Landes bereits durch die Ordensritter besetzt worden war bestatigte Papst Gregor IX 1234 in der Bulle von Rieti den Landbesitz des Ordens und erklarte ihn zum Eigentum des Patrimonium Petri also der Kirche 9 wobei er sich auf Vereinbarungen des Ordens mit dem edlen Herzogs Conrad von Polens berief der die Gegenden mit frommer Freigebigkeit geschenkt habe 10 Beginn der Expansion Bearbeiten Seit 1226 hielt sich in Masowien auf Burg Vogelsang der Ordensritter Konrad von Landsberg mit einem weiteren namentlich nicht uberlieferten Ritter auf 11 Aufgrund der personellen Beanspruchung des Ordens infolge des 1227 avisierten Kreuzzuges des Kaisers erfolgte in den folgenden Jahren kein nennenswerter Zuzug Erst 1230 erschien der bisherige Deutschmeister Hermann von Balk mit sieben Ordensrittern 12 und etwa 700 Mann Gefolge und errichtete auf dem linken Weichselufer die Burg Nessau 11 Erst nach eindeutiger Klarung der kunftigen Besitzverhaltnisse im Vertrag von Kruschwitz uberschritt Balk 1231 gemeinsam mit Truppen Konrads von Masowien unweit Nessaus die Weichsel 13 Unweit einer Quercz genannten Siedlung wurde ein erster Bruckenkopf errichtet 14 In erbitterten Kampfen mit drei regionalen Anfuhrern der Prussen wurden grosse Teile des Kulmer Landes erobert und militarisch gesichert 15 Schon 1231 grundete der Orden mit Thorn seine erste Burg im Suden des Kulmer Landes Nach 1233 verscharfte sich die Kreuzzugspropaganda und den Kreuzfahrern wurden durch Papst Gregor IX die gleichen fur einen Kreuzzug ins Heilige Land ublichen Abgeltungen so eine umfassende Vergebung der Sundenstrafen und weitere Heilsversprechungen gewahrt So beteiligten sich neben deutschen Kreuzfahrern Konrad von Masowien Herzog Heinrich II von Breslau sowie die pommerschen Herzoge Swantopolk II und Sambor II Mit diesem Heer stiess der erste Landmeister von Preussen Balk 1234 nach Pomesanien vor 16 Der geforderte Zustrom niederdeutscher Siedler konsolidierte die Herrschaft der Ordensritter nachhaltig Trotz diverser Ruckschlage wie dem ersten Prussenaufstand 1242 oder wie der allgemeinen Revolte infolge der vom Orden am 13 Juli 1261 geschlagenen und schliesslich verlorenen Schlacht an der Durbe gegen die Litauer konnte der Orden in den Jahren 1261 bis 1271 die Prussen in schweren Kampfen endgultig unterwerfen Seit 1202 hatte der Schwertbruderorden im Auftrag des Bischofs von Riga Livland unterworfen dem damals politisch auch das sudlich des Rigaer Meerbusens gelegene Kurland zugerechnet wurde 1237 schloss er sich aus Personalnot als Livlandischer Orden dem Deutschen Orden an 17 jedoch blieben das preussische Ordensland und Livland faktisch getrennte Herrschaftsgebiete Blutezeit Bearbeiten nbsp Ordensgebiet um 1410Auch in den Folgejahren wurde das Territorium des Deutschordensstaates durch weitere Gebiete Pomerellen und Danzig 1308 Estland 1346 und Gotland 1398 erweitert Mit dem Erwerb der Neumark hatte das Deutschordensland im Jahre 1402 seine grosste Ausdehnung erreicht Der Hochmeister welcher seit 1291 in Venedig residierte verlegte 1309 seinen Sitz auf die Marienburg und ubernahm damit weitgehend die Regierung des Landes 1466 nahm er seinen Sitz in Konigsberg Zwar wirkte das Deutschordensland nach aussen wie eine Einheit faktisch stellte es jedoch zwei voneinander unabhangige Herrschaftsgebiete dar Der Landmeister von Livland regierte in seinem Meistertum ebenso frei wie der Hochmeister als Landmeister von Preussen Das Deutschordensland stellte eine bedeutende Wirtschaftsmacht im Ostseeraum dar unter anderem besass der Orden das Bernsteinmonopol siehe Palmnicken und Stadte wie Braunsberg Elbing Danzig Kulm Thorn und Konigsberg gehorten der Hanse an Als Ende des 13 Jahrhunderts die Christianisierung der prussischen Bevolkerung weitgehend abgeschlossen war geriet der Ordensstaat im Laufe des 14 Jahrhunderts zunehmend in kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Grossfurstentum Litauen und ab 1325 auch mit dem Konigreich Polen Polen war seit der Union von Krewo 1385 in Personalunion mit Litauen verbunden wo es dem Deutschen Orden nie gelang Fuss zu fassen Schon relativ fruh konnte sich der regionale Adel eine eigene Position gegenuber dem Orden erstreiten so sind seit 1351 in Preussen Standetage bekannt Dem zunehmend aufbegehrenderen Landadel begegneten Hochmeister bzw Landmeister mit einer auf die jeweilige Person ausgerichteten Furstenherrschaft Diese hatte sich bereits im 15 Jahrhundert so weit durchgesetzt dass die Untertanen nicht mehr dem Orden sondern dem Hochmeister bzw Landmeister huldigten Die Eroberung Danzigs und Pomerellens im Jahre 1308 verschlechterte das Verhaltnis zu dem sudlich angrenzenden Polen Unter Hochmeister Winrich von Kniprode 1351 1382 erlebte der Ordensstaat seine Blutezeit und besiegte 1370 die Litauer in der Schlacht bei Rudau Unter Hochmeister Konrad von Jungingen 1393 1407 kam es zur Erwerbung Gotlands der Neumark und Samaitens das Deutschordensland hatte seine grosste Ausdehnung erreicht Mit der Heirat zwischen dem litauischen Grossfursten Jagiello und der polnischen Konigin Hedwig im Rahmen der Union von Krewo kam es 1386 zur Vereinigung der beiden machtigsten Gegner des Ordens nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Die Ordensburg Marienburg ein Symbol der Macht des Deutschen Ordens im Baltikum Niedergang Bearbeiten nbsp 1466 nach der Teilung durch den Zweiten Thorner FriedenNachdem das Heer des Deutschen Ordens gefuhrt von Hochmeister Ulrich von Jungingen am 15 Juli 1410 bei Tannenberg vom nun polnischen Konig Jagiello und polnisch litauischen Truppen geschlagen worden war konnte der Orden in Preussen 1411 im Ersten Frieden von Thorn zwar den grossten Teil seines Territoriums behalten hatte aber hohe Kontributionen zu leisten In den folgenden Jahrzehnten hohlten innere Streitigkeiten den Ordensstaat immer weiter aus Die Ordensmitglieder zerfielen in landsmannschaftliche Gruppen und stritten um Einfluss im Orden Hierzu kam noch eine schwache Stellung gegenuber dem Deutschmeister welcher um die Hoheit uber den Hochmeister stritt Als der Orden versuchte in einen litauischen Thronfolgestreit einzugreifen um die polnisch litauische Ubermacht zu spalten kam es erneut zum Krieg mit Polen Der anschliessende Friede von Brest beendete die Kampfe zwischen dem Ordensstaat und Polen Litauen und schloss Einspruche des Papstes oder des romisch deutschen Konigs ausdrucklich aus Um die Reparationen aus dem Thorner Frieden aufbringen zu konnen versuchte der Orden von seinen Untertanen vermehrt Abgaben zu erheben Daraufhin forderten Stadte und Landadel die sich der hohen Besteuerung entziehen wollten und seit 1422 einen regelmassigen Landtag durchgesetzt hatten Mitsprache Im Jahre 1440 schlossen diese sich im Preussischen Bund zusammen Dieser unterstellte sich 1453 Konig Kasimir IV von Polen um ihn als Verbundeten zu gewinnen Es brach der Dreizehnjahrige Krieg zwischen Preussischem Bund und Polen auf der einen und dem Orden auf der anderen Seite aus der den Orden wirtschaftlich in die Knie zwang Im Zweiten Frieden von Thorn vom 19 Oktober 1466 der diesen Krieg beendete musste der Orden Pomerellen das Kulmer Land die Marienburg Elbing und das Ermland an die polnische Krone abtreten und daruber hinaus fur sein Restgebiet das mit innerer Autonomie ausgestattet war die polnische Lehnshoheit anerkennen Zum weiteren Erhalt des Ordensstaates waren nun grosse Subventionen aus den Balleien im Heiligen Romischen Reich notig die viele Kommenden in eine prekare finanzielle Lage brachten Sakularisation und Auflosung Bearbeiten nbsp Hellgrau Herzoglich PreussenFarbig Koniglich Preussen mit seinen Wojewodschaften in Personalunion mit dem Konigreich Polen und LitauenNach dem ergebnislos verlaufenen Reiterkrieg trat Hochmeister Albrecht I von Brandenburg Ansbach zum Protestantismus uber und sakularisierte 1525 das preussische Ordensland zu einem erblichen und protestantischen Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit dem Herzogtum Preussen Weder der Papst noch der verbliebene Orden erkannten die Sakularisation an und der romisch deutsche Kaiser Karl V bestatigte den bisherigen Deutschmeister als Hochmeister Im Jahr 1530 ernannte er den Hochmeister formlich zum Administrator fur Preussen Dieser Titel ohne praktische Bedeutung wurde bis weit ins 18 Jahrhundert beibehalten Direkter Besitz wurde das Meistertum Mergentheim Livland unterstellte sich 1526 der Lehenshoheit des Heiligen Romischen Reiches um Unterstutzung bei der Abwehr der Expansion des Grossfurstentums Moskau zu gewinnen Der Landmeister wurde zum Reichsfursten ernannt aber eine nennenswerte Unterstutzung blieb aus 1560 61 zerfiel der livlandische Ordensstaat in die weltlichen protestantische Herzogtumer Livland und Kurland Semgallen die sich der Lehenshoheit Polen Litauens unterstellten ganz im Norden entstand Schwedisch Estland Damit fand der Ordensstaat sein endgultiges Ende Politik BearbeitenLandeshoheit Bearbeiten nbsp Siegel Kaiser Friedrichs II Die Stellung des Ordensstaates zum Heiligen Romischen Reich ist unter Historikern umstritten Die papstliche Bulle von Rieti erklart das Gebiet zu ewigem und freien Besitz des Ordens als einem Teil des Kirchenstaates In der Goldbulle von Rimini garantierte Kaiser Friedrich II dem Hochmeister und seinen Nachfolgern die landesherrlichen Hoheitsrechte sollen jene Macht haben und ausuben in ihren Landern besser als irgendein Reichsfurst potestatem illam habeant et exerceant in terris suis quam aliquis princeps imperii melius In den fur die Zuordnung zur Reichsangehorigkeit massgeblichen Reichsmatrikeln finden sich an Ordensbesitzungen nur die sudwestdeutschen Balleien und der fur die Besitzungen im Reich zustandige Deutschmeister 18 Nicht zum Gebiet des Ordensstaates gehorten die Lander der Bischofe und Domkapitel Diese standen zwar in einer gewissen Abhangigkeit und Verbindung unterstanden jedoch dem jeweiligen Bischof als Landesherrn Auch bildete Livland ein eigenes Staatsgebiet welches dem Landmeister in Livland unterstand 19 Wie in Livland so wurden auch in Preussen diese Rechte zunachst durch einen vom Landeskapitel bestimmten und vom Hochmeister bestatigten Landmeister wahrgenommen Nach der Verlegung des Hochmeistersitzes nach der Marienburg im Jahre 1309 und dann endgultig ab 1324 war der Hochmeister direkter Landesherr in Preussen Zugleich gab es einen abhangigen Landadel prussischer deutscher und polnischer Abstammung Mit den Stadten erstritt sich dieser 1422 einen regelmassigen Landtag und Mitbestimmung in der Landesregierung Organisation Bearbeiten Der Ursprungsgedanke des Ordens liegt im durch Eigeninitiative getragenen christlichen Hospitaldienst der seinerseits Ausdruck des durch die cluniazensische Reformbewegung neu belebten und intensivierten Monchsgedankens darunter ein ausgepragter Armutsgedanke war Somit ergibt sich fur den mittelalterlichen Deutschen Orden grundsatzlich die Struktur einer klosterlichen Ordensgemeinschaft der sich auch das seit 1198 hinzukommende kampfende Rittertum unterordnet Hinsichtlich der Mitgliederstruktur teilen sich die Vollmitglieder des Ordens grundsatzlich in Laien und Priester Laien Vollmitglieder Geistliche Gegurtete Ritter Weisser Mantel Graumantler Halbkreuzler Ordenspriester Kleriker ohne hohere Weihen Sonstige Mitglieder Dienende Bruder Ministrantes Knechte Servientes Ordensschwestern Halbschwestern Novizen Schuler Mit Ausnahme der auf die Besonderheiten des Ordenslandes Preussen zugeschnittenen Amter waren die Organisationsstrukturen des Ordensstaates und des Deutschen Ordens identisch Ratsgebietiger Hochmeister nbsp Kanzlei des Hochmeisters Grosskomtur Magnus Commendator zu Marienburg Ordensmarschall Summus Marescalcus zu Konigsberg Grossspittler Summus Hospitalarius zu Elbing Ordenstressler Summus Thesaurarius zu Marienburg Ordenstrappier Summus Trappearius zu Christburg Deutschmeister Magister Germaniae Landmeister in Livland Magister Livoniae Balleien im Reich Komtureien Livland Vogteien Livland Grossschaffer Marienburg Grossschaffer Konigsberg Bernsteinmeister Lochstadt Pfundmeister Danzig Komtur Ragnit Komtur Konigsberg Komtur Elbing Komtur Balga Komtur Danzig Weitere Komtureien Hauskomtur Pfleger Vogt KarwansherrTrappiererKellermeisterKuchenmeisterForstmeisterGesindemeisterFischmeister Quellen 20 21 Staatliche Strukturen Bearbeiten Die rasche und weitraumige Ausdehnung des Ordensbesitzes wahrend der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts brachte es mit sich dass die staatliche Struktur des Ordens durch die Aufteilung in drei weitgehend unabhangig voneinander agierende Territorialkomplexe gekennzeichnet war Einerseits die Ordensterritorien Livland und Preussen der Ordensstaat im eigentlichen Sinne mit einer Gesamtflache von rund 180 000 km in denen der Orden Landesherr war andererseits die uber das ganze Reich und Teile des Mittelmeerraums verstreuten zahlreichen Besitzungen Kommenden Guter Spitaler Patronate etc Ordensbesitz im Heiligen Romischen Reich Bearbeiten nbsp Deutscher Orden Balleien im ReichIn Deutschland sowie in West und Sudeuropa besass der Orden weit verstreute aber reiche Kommenden mit verschiedenartigsten Besitzkomplexen Patronaten Spitalern mit dem vom Ordenskapitel gewahlten Deutschmeister Meister zu deutschen und welschen Landen Magister Germaniae an der Spitze Sitz des Deutschmeisters war zunachst die Burg Horneck seit 1526 Mergentheim Zur besseren Handhabung der Verwaltung in dem riesigen Gebiet wurden als Zwischenstufe jeweils mehrere Kommenden zu Balleien mit einem Landkomtur an der Spitze zusammengefasst BalleienApulien Armenien Bohmen Mahren Bozen Champagne Deutschmeistertum Elsass BurgundFranken Koblenz Lamparten Lothringen Marburg Osterreich Partes InferioresRomanien Sachsen Sizilien Spanien Thuringen Thuringen Sachsen Westfalen Verwaltung durch die Ballei Elsass Burgund anno 1287 getrenntIm Laufe des 14 Jahrhunderts wurden die reichsten Balleien der Kontrolle des Deutschmeisters entzogen und als Kammerballeien direkt dem Hochmeister unterstellt 1324 Bohmen Mahren Bozen Koblenz Osterreich 1388 Elsass BurgundLivlandische Konfoderation Bearbeiten Hauptartikel Livlandische Konfoderation nbsp Livlandische KonfoderationDie Struktur des aus funf geistlichen Territorien gebildeten Livlandischen Staatenbundes geht auf Vertrage des Erzbischofs von Riga Uxkull und des Schwertbruderordens zuruck und wurde vom Deutschen Orden weitgehend ubernommen Offizielle Bezeichnung Deutscher Orden zu Livland Gesamtflache 108 500 km Einwohner im 16 Jahrhundert 650 000 Sitz des Landmeisters WendenDeutscher Orden 67 000 km Erzbistum Riga 19 000 km Bistum Dorpat 0 9 600 km Bistum Osel Wiek 0 7 600 km Bistum Kurland 0 4 600 km Stadtmark von Riga 00 800 km KomtureienReval Jerwen PernauFellin Talkhof MarienburgSegewold Dunamunde AscheradenDunaburg Bauske MitauDoblen Goldingen Windau VogteienSoneburg Reval NarwaWesenberg Neuschloss KarkhusSelburg Rositten KandauGrobin In das Ordensgebiet eingerechnet ist das 12 000 km grosse als Herzogtum Estland firmierende und kirchenrechtlich zum Erzbistum Lund gehorige nordliche Estland welches 1219 von Danemark unterworfen wurde danach an die Schwertbruder ubergeben 1237 nach Ubernahme durch den Deutschorden an Danemark zuruckgegeben und 1346 endgultig von Danemark fur 19 000 Mark Silber gekauft wurde Ordensland Preussen Bearbeiten nbsp Ordensland Preussen nbsp Ordensland Preussen VerwaltungsgliederungIm Gegensatz zum territorial vollig stabilen Livland war Preussen im Laufe seiner dreihundertjahrigen Ordensgeschichte starkeren territorialen Veranderungen unterworfen Zeitabschnitt OrdensgebietAusgangsgebiet Kulmer Land 1226 31 4 000 5 000 km Ordensland nach der endgultigen Unterwerfung der Prussen 1283 45 000 km Erwerbung Pommerellens 1309 Butow und Lauenburg 61 000 km Ordensgebiet nach dem 2 Thorner Frieden 1466 35 000 km zeitweilige Erwerbungen Gotland 1398 1408 3 140 km Herzogtum Dobrin 3 000 4 000 km Neumark 1402 1455 7 900 km Preussen hatte von 1230 bis 1309 und von 1317 bis 1324 einen eigenen Landmeister Magister Pruscie an der Spitze Sein Amtssitz war zunachst in Thorn dann in Elbing Seither wurde es vom Hochmeister und der Zentralregierung direkt verwaltet Unterteilt war das Land in sogenannte Komtureibezirke auch als Kommenden bezeichnet Grossere Komtureien waren nochmals in Vogteien und Pflegeamter unterteilt Die Gebiete wurden im Laufe der Jahre ofter geandert Vogteien aus und eingegliedert auch Komtureien zusammengelegt KomtureienAlthaus Balga Birgelau Brandenburg Brattian 1Christburg Danzig Elbing Engelsburg 2 GollubGraudenz Konigsberg Kulm Lippinken 3 MarienburgMemel Mewe Nessau 4 Osterode PapauRagnit Rehden Rhein Roggenhausen 5 SchlochauSchonsee Schwetz Strasburg Thorn Tuchel1 Vogteibezirk Brattian und Stadt Neumark 2 1416 aufgehoben und teils mit Rehden teils mit Dirschau verbunden 3 spater mit Schonsee vereinigt 4 1435 an Polen abgetreten 5 in der ersten Halfte des 14 Jh in Vogtei umgewandelt Kirchliche Strukturen Bearbeiten nbsp Kirchliche Einteilung des OrdensstaatesKirchenrechtlich war das Territorium des Ordensstaates weitgehend mit der Erzdiozese Riga identisch Erzbistum RigaBistum Reval Bistum Dorpat Bistum Osel Wiek Bistum KurlandBistum Samland Bistum Ermland Bistum Pomesanien Bistum KulmPommerellen als Bestandteil des Bistums Kujawien und Samogitien als Bestandteil des Bistums Wilna gehorten zur Erzdiozese Gnesen Das bis 1346 zu Danemark gehorige Hzm Estland war Teil der Erzdiozese Lund Die Neumark schliesslich bildete einen Teil der exmittierten Diozese Kammin Die weitgehend souverane Stellung des Erzbischofs von Riga innerhalb Livlands fuhrte zu langen und heftigen Auseinandersetzungen mit dem Orden Diese fanden erst ein Ende als es dem Deutschen Orden 1384 gelang das Erzstift ahnlich den preussischen Diozesen dem Orden zu inkorporieren Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenGrundlage fur den wirtschaftlichen Aufstieg waren zunachst wie bei Klostern die auf Eigenversorgung der einzelnen Kommenden ausgerichteten umfangreichen Wirtschaftshofe Durch planmassige und umfangreiche Neuansiedlung deutscher Bauern vor allem in Preussen sowie umfangreiche Rodungen und Meliorationsmassnahmen vor allem im Weichseldelta entstanden binnen kurzer Frist Dutzende neuer Stadte und Hunderte von Dorfern Zwischen 1300 und 1350 stieg Preussen zum fuhrenden Exportland fur Holz und Getreide auf Flankiert wurde der okonomische Aufschwung durch zielgerichteten Brucken und Kanalbau Der hierdurch wesentlich erleichterte Transit und Handelsverkehr sorgte mit dafur dass sich der Ordensstaat zu einem der reichsten Lander Europas entwickelte Als eine bedeutende zusatzliche Geldquelle erwies sich der Bernsteinhandel auf den der Orden das Monopol besass Ausserst positiv fur die Entwicklung des Landes und seiner Bewohner wirkten sich die allgemeine Steuerfreiheit sowie die an tatsachliche Ertrage gekoppelte massvolle Abgabenwirtschaft aus Massnahmen gegen Zinswucher sowie die Sorge fur ein einheitliches Munzsystem und relativ einheitliche Masse und Gewichte verstarkten diesen Trend In Zeiten wirtschaftlicher Not wurden Unterstutzungen sowie Befreiung von Lasten und Abgaben gewahrt Siedlungstatigkeit und Wirtschaft Bearbeiten Hauptartikel Agrarverfassung des Deutschordensstaates nbsp Dorfgrundung mit Lokator nbsp Bauern des 13 JahrhundertsDie juristische Grundlage fur die planmassige Besiedlung des eroberten Prussenlandes war fur die meisten Ortschaften das nach der ersten vom Orden gegrundeten Stadt benannte Kulmische Recht Kulmer Handfeste eine Modifikation des Magdeburger Stadtrechts welches den Burgern Selbstverwaltung und eigene Gerichtsbarkeit sicherte analog dazu in Livland das Rigaer Recht Lubecker Stadtrecht Das Land wurde dem Siedler zwar zu erblichem Besitz verliehen der Orden behielt sich jedoch das letztliche Eigentumsrecht uber Grund und Boden vor An die Verleihung waren bestimmte dem Orden zu erbringende Reallasten gebunden wie beispielsweise ertragsabhangige Naturalabgaben Geldleistungen oder Kriegsdienst Die Grundung neuer Siedlungen war straff durchorganisiert Sie erfolgte jeweils durch eine bestimmte Gruppe von Bauern angefuhrt von einem Bauernmeister dem sogenannten Lokator Dieser war der eigentliche Vertragspartner des Ordens und mit ihm wurden die Grosse Leistungen und Regalien Rechte zum Betreiben einer Muhle Brauerei Schanke etc des neuen Dorfes und dessen Bewohnern ausgehandelt Zumeist hatten die Neusiedler noch das Recht in den meist reichlich vorhandenen umliegenden Gewassern unentgeltlich fur den Eigenbedarf Fischfang zu treiben Die Gemarkung eines solchen Dorfes hatte im Schnitt eine Flache von 40 bis 60 Hufen Nachdem der Lokator seinen Anteil gewahlt hatte verteilte er die Flache an die ubrigen Siedler deren Anteil bei 2 2 5 Hufen pro Familie lag Zwischen 1280 und 1400 wurden so im Ordensgebiet rund 60 Ordensburgen 90 Stadte und 1500 Dorfer gegrundet Die Rodungs und Meliorationsarbeiten dehnten sich uber das gesamte preussische Land aus Im Weichseldelta wurden aus einem riesigen Sumpfgebiet 150 000 ha Ackerland gewonnen Es verwandelte sich in die Kornkammer Preussens und nach den Exportzahlen wohl auch West und Mitteleuropas Ein ahnliches Projekt namlich die Urbarmachung des Memeldeltas konnte nicht mehr verwirklicht werden Demgegenuber waren die altpreussischen Einwohner des Landes besonders seit dem zweiten grossen Prussenaufstand von 1260 benachteiligt Ihnen stand lediglich je rund eine Hufe zur Bewirtschaftung zur Verfugung und rechtlich galten sie als Unfreie Erst im Verlauf des 14 Jahrhunderts besserte sich ihre Lage bis sie schliesslich den deutschen Kolonisten ganzlich gleichgestellt wurden Die riesigen Domanen der den einzelnen Ordensburgen angeschlossenen Wirtschaftshofe fungierten als landwirtschaftliche Grossbetriebe Auf ihren insgesamt 110 000 ha Land wurden 13 000 Pferde 10 000 Rinder 19 000 Schweine und 61 000 Schafe gehalten Grossen Wert legte die Ordensleitung auf eine eigenstandige Pferdezucht Dabei wurden in den 61 Gestuten sowohl die zahen kleinen einheimischen Swoyken als auch schwere Schlachtrosser fur die Ordensritter gezuchtet Im Normalfalle befanden sich die Wirtschaftshofe in unmittelbarer Nahe zum Ordenshause Bei den preussischen und livlandischen Grenzburgen war es jedoch aus Sicherheitsgrunden erforderlich diese ins Hinterland zu verlegen Der Wirtschaftshof der Festung Ragnit lag beispielsweise im 80 km entfernten Labiau Auf Grund der Naturgegebenheiten mangelte es fur den Bau der gewaltigen Ordenshauser an Natursteinen Demzufolge entschied man sich schon fruh fur den Bau gigantischer Ziegeleien Das Fassungsvermogen derer von Mosland und Butow betrug 75 000 bzw 40 000 Ziegel Parallel zum Baugewerbe entwickelte sich das der Schlosser und Tischler Im Gefolge der verlorenen Kriege des 15 Jahrhunderts durch Brandschatzungen Reparationsleistungen und daraus resultierend der Einfuhrung von direkten Steuern fiel die bluhende Wirtschaft des Ordensgebietes allmahlich wieder auf den europaischen Durchschnitt zuruck Verkehrswesen Bearbeiten Voraussetzung fur den Aufschwung von Wirtschaft und Handel ist eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur Die naturlichen Gegebenheiten Preussens mit seinen umfangreichen Gewassern und Sumpfgebieten liessen den Bau fester Strassen meistens nicht zu Infolgedessen dienten in erster Linie die Flusse dem Warentransport Zur Erleichterung des Weges uber Land wurden jedoch zahlreiche Brucken gebaut an den grossen Stromen jedoch vorzugsweise Fahrstationen Die gewaltigsten Brucken liess der Orden bei Dirschau uber die Weichsel und bei Marienburg uber die Nogat errichten Damit war eine feste durchgehende Landverbindung zwischen dem Reich und dem ostlichen Ordensgebiet uber dessen naturliches Haupthindernis die untere Weichsel und deren Delta sichergestellt Eines der grossten Bauvorhaben des Ordens begann 1395 mit der Schaffung eines schiffbaren Kanals zwischen Konigsberg am Frischen und Labiau am Kurischen Haff den sogenannten Deimegraben Damit war ab ungefahr 1400 die Moglichkeit gegeben zu Schiff von Danzig durchs Frische Haff uber Konigsberg den Deimegraben das Kurische Haff die Memel aufwarts bis nach Kaunas Kowno zu gelangen ohne sich den Fahrnissen der Ostsee aussetzen zu mussen Handel und Geldwesen Bearbeiten nbsp 10 Dukaten Munze Wolter von PlettenbergsZentren des Handels waren vor allem die durch den Orden nach kulmischem und lubischem Recht gegrundeten Stadte sowie das reiche und machtige Danzig Sie waren fast alle Mitglieder der Hanse was einen zusatzlichen positiven Schub fur ihre Prosperitat schuf wie uberhaupt das wirkungsvolle Zusammenspiel von Ordensstaat und Hanse die Grundlage fur die deutsche Nord und Ostseeherrschaft des 13 bis 15 Jahrhunderts bildete Die fur Handelsbeziehungen verantwortlichen Ordensleute waren die Schaffer in den einzelnen Kommenden und die beiden Grossschaffer in Marienburg und Konigsberg Sie arbeiteten mit vertraglich an den Orden gebundenen sogenannten Liegern Dienern und Wirten zusammen Hauptexportartikel des Ordensstaates waren Getreide Holz und dessen Produkte Importiert werden vor allem Salz Gewurze und Wein Aber auch Textilien mussten eingefuhrt werden so weisses flandrisches Tuch fur die Ordensbruder und blaues englisches fur die Postboten Durch die gute Verkehrsanbindung fungierte Preussen aber auch als Drehscheibe fur den lukrativen Zwischenhandel von West nach Osteuropa und umgekehrt So lieferte der Westen hauptsachlich Salz Tuch Wein und Gewurze ins Ordensland welche die preussischen Kaufleute gewinnbringend nach Osten weiter vermittelten Umgekehrt kamen aus Osteuropa vor allem Honig Wachs Pelze und Safran Aus der Levante kamen Seide Gold und Kupfer Eine Sonderrolle als Exportschlager hatte der Bernstein Auf diesen hatte der Orden namlich das alleinige Monopol War der Handel mit dem begehrten Material auch schon lange vorher ublich so kam er doch erst unter der Ordensherrschaft richtig in Schwung Eigens dafur wurde sogar das Amt des Bernsteinvogtes mit Sitz in Lochstadt geschaffen Bei ihm musste jedes gefundene Stuck gegen entsprechendes Entgelt abgegeben werden Auf Zuwiderhandlungen stand offiziell sogar die Todesstrafe WahrungDurch die Goldbulle von Rimini mit dem Munzregal versehen gab der Orden seit 1238 eigenes Geld zunachst nur in Form von silbernen Hohlpfennigen Brakteaten heraus Daneben galten Kolner Pfennige Bohmische Groschen und Ungarische Gulden Der im 14 Jahrhundert stark ansteigende Eigenhandel brachte jedoch die Notwendigkeit der Emission hoherer Munzwerte mit sich Dies fuhrte in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts unter Winrich von Kniprode zu einer Wahrungsreform Von nun an galt 1 preussische Mark 60 Schillinge 720 PfennigeFolgende Munzen wurden gepragt 1 Halbschoter 16 Pfennige 2 H 1 Skot d i 1 24 Kulmische Mark 1 Schilling 12 Pfennige 1 Vierchen 4 Pfennige 1 Pfennig Ende des 15 Jahrhunderts gesellte sich noch der Groschen dazu nbsp Preussischer Halbschoter nbsp Preussischer Schilling nbsp Preussisches Vierchen nbsp Preussischer Groschen Energisch trat der Orden auf seinem Territorium dem Zinswucher entgegen Der allgemein ubliche Zinssatz fur Darlehen konnte von durchschnittlich gt 12 auf 8 3 gedruckt werden Dies fuhrte dazu dass das Ordensgebiet fur Bankiers und Geldwechsler kein so anziehendes Territorium wie etwa das benachbarte Polen war Postwesen Bearbeiten nbsp Klosterbote aus der Legende des St Meinrad 1466 nbsp Reitender Bote nach A DurerDie Ordensritter waren anfangs gleich den ubrigen geistlichen und weltlichen Orden zur Aufrechterhaltung der Verbindung mit ihren Zweigniederlassungen mit den Bistumern und dem heiligen Stuhl in Rom auf die wandernden Monche und Klosterboten angewiesen wenn nicht in besonders dringenden Fallen die Ritter selbst oder deren Knechte die Botschaft uberbrachten Die rasche Ausdehnung des Ordensgebietes sowie die Notwendigkeit eines schnellen und sicheren Verkehrs zwischen dem Haupthaus und den Komtureien sowie den dem Orden angehorenden Stadten und Ortschaften fuhrten dazu dass die umsichtige Ordensleitung eigene Posteinrichtungen schuf Die ersten Nachrichten daruber stammen aus dem Jahr 1380 Im Haupthaus Marienburg leitete einer der Grossgebietiger in den ubrigen Hausern ein dazu bestimmter Ordensbeamter den Postverkehr Der Raum fur die Abwicklung dieser Geschafte hiess Briefstall Stall hatte im Mittelalter eine allgemeinere Bedeutung im Sinne von Raum Hier fertigte der Ordenspostmeister die Postboten Briefjungen genannt ab Diese trugen eine blaue Uniform und waren Angehorige der ersten Klasse der berittenen Ordensdiener Ihnen wurde die Post nachdem sie vom Ordenspostmeister nach Nummer Adresse und Zeit der Abgabe in ein Buch eingetragen worden war in einem leinenen Briefsack ubergeben Der Briefjunge brachte den Briefsack bis zum nachsten Ordenshaus mit Briefstall und ubergab sie dem nachsten Briefjungen der sie auf einem frischen Pferd weiterbeforderte In jedem unterwegs beruhrten Briefstall wurden die Briefe von neuem eingetragen und zugleich auf einem dem Briefjungen ubergebenen Zettel vermerkt Die fur den Postdienst bestimmten Pferde hiessen Briefswoyken Swoyke Pferd im Unterschied zu den ubrigen Reit oder Arbeitspferden Neben dieser postmassigen Beforderung bestand noch der Beforderungsdienst der Wythinge fur besonders wichtige und eilige Sachen Die Wythinge waren freie Grundbesitzer danischer Abstammung die sich gleich beim ersten Auftreten des Ordens im Nordosten Deutschlands demselben angeschlossen hatten und wegen ihrer Treue und Zuverlassigkeit vom Orden reichlich mit Lehen bedacht worden waren Diese Eigenschaften sowie der Umstand dass ihre Wohnsitze in ziemlich regelmassigen Abstanden uber das ganze Land verteilt waren machten sie zur Unterhaltung von Verbindungen fur eilige Falle besonders geeignet Sie mussten dem Willen der Hochmeister mit ihren Pferden wartend sein hatten also die Verpflichtung sofort fur Weiterbeforderung der ihnen ausserhalb des gewohnlichen Postdienstes anvertrauten Briefe zu sorgen Die wohleingerichtete Postanstalt des Deutschen Ordens erstreckte sich in der Hauptsache nur auf sein Staatsgebiet Die Beforderung von Nachrichten nach dem Ausland war mit denselben Schwierigkeiten und Unkosten verknupft wie der Korrespondenzverkehr der damaligen Zeit im Allgemeinen So kostete beispielsweise die Uberbringung eines Briefes durch einen besonderen Boten von Marienburg nach Rom 10 Mark Silber also 2 33 kg Wie lange die Post des Deutschen Ordens bestanden hat lasst sich nicht mit Sicherheit nachweisen Wahrscheinlich hat aber jeder geregelte Postverkehr entweder sofort mit der Aufhebung des Ordens in Preussen im Jahre 1525 oder sehr bald nachher aufgehort denn es finden sich nach diesem Zeitpunkt nirgends mehr Anzeichen dass die Rechtsnachfolger des Ordens auch nur Bruchstucke jener mit der gesamten Organisation des Ordens so eng verbundenen Anstalt zu erhalten vermocht hatten Stadte Bearbeiten Die Stadte des Ordenslandes zumeist von Deutschen besiedelt besassen eine weitgehende Selbstverwaltung Diese basierte auf der Kulmer Handfeste und beschrankte den Orden quasi auf die Oberhoheit Er selbst beschrankte sich fur gewohnlich auf die personelle Besetzung der Stadtkirche Nach dem Vorbild der Stadte des Ordenslandes organisierten sich auch die in den Bistumsgebieten gelegenen Stadte Braunsberg Elbing Danzig Thorn und Kulm waren die wichtigsten Stadte des Landes und gehorten der Hanse an Sie waren auch die grossten Stadte obwohl Danzig erst ab 1500 uber 10 000 Einwohner zahlte und somit nach damaligen Begriffen die einzige Grossstadt dieses Gebietes war Die ubrigen 99 Stadte Preussens waren vor allem Klein und Mittelstadte erstere zahlten damals bis 2 000 Einwohner letztere bis 10 000 Einwohner Manche dieser Stadte erhielten ihr Stadtrecht schon zu einem Zeitpunkt da sie uberwiegend Baustelle waren So erwahnt die Grundungsurkunde der Stadt Preussisch Holland heute Paslek eine grosse Zahl leerer Grundstucke sowie Liegenschaften die zu einer vorhergehenden dorflichen Bebauung gehorten Einige Stadte wurden wie auch in Deutschland damals nicht selten neben einer vorhandenen Stadt gegrundet Die meisten Stadte waren zunachst sehr klein So erhielt Konigsberg das zwischen Burg und Pregel lag sein Stadtrecht umfasste jedoch nur 500 200 Meter Bereits 1300 erhielt das Stadtchen Lobenicht sein Stadtrecht welches lediglich auf der ostlichen Burgfreiheit Konigsbergs gelegen war und 6 ha 300 200 Meter umfasste Auch die sudlich von Konigsberg auf der Pregelinsel gelegene Siedlung Kneiphof wurde zur Stadt erhoben 8 4 ha 280 300 Meter umfassend Die hier angegebenen Masse sind kein Zufall denn diese Stadte wurden geplant und hatten alle einen mehr oder weniger rechteckigen Grundriss Nicht uninteressant ist auch dass es im Deutschordensland Stadte ohne Festungsmauern gab so wie das 215 mal 430 Meter grosse Neustadt Es wuchs jedoch auch niemals uber 2 000 Einwohner hinaus Der Orden wachte genau uber das Anwachsen seiner Stadte und die Stadterhebung von Vorstadten hatte einen wirtschaftlichen Hintergrund Wahrend die Altstadte kaum etwas an Abgaben zahlten wurden die Jungstadte kraftig zur Kasse gebeten So zahlte die Stadt Elbing im Jahr lediglich 3 Mark 1 Pfund Wachs und 3 Pfennig einen Rekognitionszins die von ihr abgetrennte Neustadt jedoch 151 Mark Auch mussten die Neustadte fur Bauten und Anlagen Konzessionsurkunden erwerben wie Abgaben fur die Errichtung von Geschaften und Buden entrichten Fursorgewesen Bearbeiten Basierend auf seinen Regeln und seiner Struktur gepaart mit seinen Erfolgen bei der Kolonisation und der darauf folgenden wirtschaftlichen Erschliessung des baltischen Raumes war der Orden in der Lage ein fur das gesamte Mittelalter beispielloses System der sozialen Fursorge zu schaffen Krankenpflege Bearbeiten Durch sein Hervorgehen aus einer Hospitalgemeinschaft steht im Regelwerk des Ordens der Dienst am Kranken an erster Stelle noch vor dem Glaubenskampf Der hauptamtlich dafur Zustandige war der Oberste Spittler mit Sitz in Elbing seit 1312 bis 1291 in Akkon wo sich auch das Hauptspital des Ordens befand Als einziger Grossgebietiger war er uber seine jahrlichen Ausgaben dem Grosskapitel nur bedingt Rechenschaft schuldig um die Fursorge nicht durch burokratische Hemmnisse zusatzlich zu erschweren Im Laufe des 14 Jahrhunderts entstand so im Ordensgebiet ein System von uber achtzig sogenannten Firmarien also Krankenhausern Lazaretten und Altersheimen in denen jeder kranke und altersschwache Burger kostenlose Aufnahme fand ein fur Europa einmaliger Fall einer staatlichen Krankenversicherung An der Spitze einer jeden dieser Einrichtungen stand ein Spittler bzw Firmarienmeister Entgegen den sonstigen strengen Gepflogenheiten war er dem obersten Spittler zu Elbing nicht monatlich sondern nur jahrlich rechenschaftspflichtig Vielfach unterstutzt wurden diese sozialen Bemuhungen vor allem im Gebiete des Deutschmeisters durch aufopfernde Hingabebereitschaft einzelner wohlhabender Mitburger die teilweise unter Aufgabe ihres gesamten Vermogens den Orden bei der Einrichtung von Spitalern unterstutzten Die Heilkunst des Ordens basierte weitgehend auf der traditionellen Klostermedizin Erganzt wurde diese durch den konsequenten Einsatz aller Arten von Badern Dampfbader Rieselbader u a Erganzend dazu traf die Ordensleitung scharfe Massnahmen gegen Verschwendung Trunksucht und das grassierende Unwesen des Bettelns und Landstreichens Bildung Bearbeiten Obwohl in erster Linie auf administrative sowie militarische Gesichtspunkte nebst dem Spitalwesen orientiert fand die Ordensleitung auch Zeit die Bildung der Untertanen zu verbessern So entstanden im Ordensstaat zahlreiche Dom und Volksschulen Tausende von Preussen wurden an auswartige Hochschulen entsandt an denen wiederum zahlreiche Gelehrte aus dem Ordensland als Professoren wirkten Die Einrichtung einer eigenen Universitat in Kulm scheiterte jedoch Abgabenpolitik und Subventionen Bearbeiten Auf Grund des wirtschaftlichen Erfolges war es dem Orden bis zum Jahre 1411 moglich von den Burgern keinerlei allgemeine und direkte Steuern zu erheben Stattdessen gab es ein System ertragsabhangiger Abgaben und staatlicher Beihilfen Architektur Bearbeiten nbsp Rekonstruierter Teil des Kreuzgangs Osterode nbsp Querschnitt einer Ordensburg Schema Hauptartikel Deutschordensburg Die Deutschordensarchitektur ist ein eigener Zweig der Backsteingotik Ihr Verbreitungsgebiet ist ausschliesslich auf das Staatsgebiet des Deutschen Ordens in Preussen und Livland beschrankt Die vom 13 bis 15 Jahrhundert errichteten Ordensburgen im Sprachgebrauch des Ordens stets Hauser genannt ragen in erheblichem Masse aus dem Rahmen der in dieser Zeit im deutschen Kulturraum ebenfalls entstandenen Ritterburgen heraus denn sie sind nicht wie sonst gewohnlich die festen Einzelwohnsitze eines adligen Inhabers mit seiner Familie und den zum Haushalt und zur Besatzung gehorigen Untergebenen sondern befestigte Ritterkasernen Konventsburgen deren Innenraume zugleich durch den geistlichen Charakter der Ordensleute nach Einteilung und Zweck mit denen eines Klosters grosse Ahnlichkeit haben Demzufolge fehlen in ihnen mit Ausnahme des Bergfrieds meistens die klassischen Elemente einer mittelalterlichen Burg wie Palas und Kemenate So gehorten zu diesen Raumen notwendig die Wohnung des befehlshabenden Komturs die Schlafsale der Ritter Dormitorium die Infirmerie Krankenstation die Kapelle der Remter Refektorium und der Kapitelsaal die letzteren drei in der Regel besonders stattlich und mit kunstreichen Gewolben uberdeckt Zugleich verfugte eine Ordensburg uber alle Einrichtungen die den Zwecken der Landesverteidigung und der Verwaltung des zur Komturei gehorigen Gebietes dienten nbsp Typischer Konventsburg Grundriss Rehden Bei den meisten Bauten handelt es sich um regelmassige drei bzw vierflugelige Kastellburgen auf quadratischem Grundriss Sie bilden nach aussen einen geschlossenen Gebaudeblock Erd und Kellergeschoss dienten Wirtschaftsfunktionen In der ersten Etage befinden sich die oben genannten Hauptraume Die zweite Etage meist als umlaufender Wehrgang eingerichtet diente der Verteidigung und gleichzeitig als Speichereinrichtung Der im Innenhof angebaute oft aus Holz errichtete doppelgeschossige Kreuzgang verband die einzelnen Einrichtungen der Burg untereinander nbsp Typischer Amtsburg Grundriss Soldau Eine Untergruppe der Ordensburgen bilden die so genannten Amtsburgen Sie hatten lediglich Verwaltungsfunktionen z B als Sitz eines Vogtes oder Pflegers oder wurden als so genannte Wildhauser nur zu Verteidigungszwecken in den ostlichen Landesteilen errichtet Der Hauptunterschied zu den grosseren Konventsburgen besteht darin dass es sich hauptsachlich um ein bis zweiflugelige Bauwerke handelt Raumaufteilung und funktionen waren ansonsten mit den Konventsburgen identisch ausser dem Fehlen des Kapitelsaals Fruhzeit bis etwa 1270 Bearbeiten In den ersten Jahrzehnten beschrankte sich die Bautatigkeit des Ordens hauptsachlich auf die Errichtung holzerner Befestigungswerke die oftmals nur die Fortsetzung schon vorhandener prussischer Burgen waren In ihrem Grundriss waren sie meist den Naturgegebenheiten angepasst Einige wenige Ordensburgen Balga Graudenz folgten diesem Prinzip auch nachdem die Holzbauten durch solche aus Feld und Backstein abgelost wurden Hauptphase bis etwa 1340 Bearbeiten Nach der endgultigen Festigung der Ordensherrschaft erfolgte ab den siebziger Jahren des 13 Jahrhunderts auf Beschluss der Ordensleitung der Aus und Neubau von Burgen vorzugsweise aus Backstein In diesem Jahrzehnt setzten sich offenbar auch die oben beschriebenen Prinzipien der Bauweise durch Kastellburgen Hauptmerkmale dieser Periode waren der reichhaltige Einsatz von Dekorationselementen z B Mauermuster aus andersfarbigem Backstein Auflockerung des Blockcharakters der Ordenshauser durch elegante Eckturmchen sowie die Errichtung machtiger Bergfriede Paradebeispiele fur diese Epoche sind die Burgen Strasburg Rehden Gollub Mewe und naturlich die Marienburg Spatphase bis 1410 Bearbeiten Die ab der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts entstandenen Burgen verzichteten weitgehend auf Zierelemente Bergfried und Turme beim Bau Ubrig blieb der nuchterne Blockcharakter der Grundform Die Architekturhistoriker sprechen hier gern vom so genannten Reduktionsstil Referenzbauten dieser Phase sind Osterode und Ragnit Einzig bei den Amtsburgen erlaubten sich die Baumeister eine grossere Vielfalt Baslack Lotzen Soldau Nach 1410 kam der Burgenbau des Ordens weitgehend zum Erliegen Lediglich in Marienburg Stuhm und Konigsberg erfolgte ein weiterer Ausbau der vorhandenen Substanz Bischofsburgen Bearbeiten Die hauptsachlich ab etwa 1330 auf den autonomen Territorien der Bischofe errichteten Bischofs und Kapitelsburgen folgten in ihrer Gestaltung weitgehend den Bauprinzipien der Ordenshauser sowohl bei den Konvents und Bischofsburgen Marienwerder Heilsberg als auch bei den Amtsburgen Allenstein Rossel Unterschiede gibt es organisationsbedingt zumeist bei der inneren Struktur der Gebaude sowie der Gestaltung der Kirchenbauten Literatur BearbeitenZeitgenossische Chroniken Bearbeiten Peter von Dusburg Chronicon Terrae Prussiae um 1326 Nikolaus von Jeroschin Di Kronike von Pruzinlant Ubertragung des Chronicon Terrae Prussae ins Niederdeutsche mit Erganzungen um 1340 Hermann von Wartberge Chronicon Livoniae um 1378 Peter Suchenwirt Von Herzog Albrechts Ritterschaft um 1377 umbenannt 1395 nach dem Tod des Herzogs zu Vom Zuge Herzog Albrechts selig Wigand von Marburg Chronica nova Prutenica in Fragmenten uberliefert um 1400 Johann von Posilge Chronik des Landes Preussen um 1420Quelleneditionen Bearbeiten Theodor Hirsch Max Toeppen Ernst Strehlke Scriptores rerum Prussicarum Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergang der Ordensherrschaft Bande 1 5 Leipzig 1861 1874 Klaus Scholz Dieter Wojtecki Peter von Dusburg Chronik des Preussenlandes Ubersetzung und Erlauterung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1984 ISBN 3 534 00604 6 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Band XXV Evald Mugurevics Hermanni de Wartberge Chronicon Livoniae kommentierte Ubersetzung von Chronicon Livoniae Riga 2005 Juozas Jurginis H Latvis H Vartberge Livonijos kronikos kommentierte Ubersetzung von Chronicon Livoniae Vilnius 1991 P Pakarklis E Gudavicius und A Nikzentaitis Hrsg Popieziaus bules del kryziaus zygiu pries prusus ir lietuvius XIII a Papstbullen bezuglich der Kreuzzuge gegen Prussen und Litauer im 13 Jahrhundert Vilnius 1987 Alois Primisser Peier Suchenwirt s Werke aus dem vierzehnten Jahrhunderte Ein Beytrag zur Zeit und Sittengeschichte Wien 1827 Wissenschaftliche Literatur Bearbeiten Reihe Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Bisher 90 Bande Verlag Elwert N G Marian Biskup Die Sakularisierung des Ordensstaates Preussen und die Preussische Huldigung vom Jahre 1525 In Wissenschaftskolleg zu Berlin Jahrbuch 1981 82 Quadriga Verlag 1983 ISBN 3 88679 300 1 S 35 54 Hartmut Boockmann Der Deutsche Orden 12 Kapitel aus seiner Geschichte Beck Munchen 1999 1981 ISBN 3 406 38174 X Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Durchgesehene und auf den neuesten Stand gebrachte Sonderausgabe Siedler Munchen 2002 1992 ISBN 3 88680 772 X Albert Ludwig Ewald Die Eroberung Preussens durch die Deutschen Band 3 1884 Nachdruck eingeschrankte Vorschau Marie Luise Heckmann und Jurgen Sarnowsky Hrsg Schriftlichkeit im Preussenland Tagungsberichte der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung Bd 30 fibre Verlag Osnabruck 2020 1 Manfred Hellmann Uber die Grundlagen und die Entstehung des Ordensstaates in Preussen In Nachrichten der Giessener Hochschulgesellschaft Band 31 Wildhelm Schmitz Verlag Giessen 1962 S 108 126 uni giessen de Bernhart Jahnig Rezension zu Tomasz Jasinski Kruschwitz Rimini und die Grundlagen des preussischen Ordenslandes In Zeitschrift fur Ostmitteleuropa Forschung 57 Heft 4 Marburg 2008 S 515 517 zfo online de Christofer Hermann Burgen im Ordensland Deutschordens und Bischofsburgen in Ost und Westpreussen Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn Wurzburg 2006 Wolfgang Kleinknecht Herbert Krieger Das Mittelalter Materialien fur den Geschichtsunterricht 4 neubearb Aufl Diesterweg Frankfurt am Main u a 1972 1960 ISBN 3 425 07332 X Handbuch des Geschichtsunterrichts Band 3 Stanislaus J Klimek Im Zeichen des Kreuzes Die anerkannten geistlichen Ritterorden Diethelm Lutze Verlag Stuttgart 1986 Erich Maschke Der Deutsche Ordensstaat Gestalten seiner grossen Meister Hanseatische Verlags Anstalt Hamburg Wandsbek 1942 1935 A M Pankratowa Red Geschichte der UdSSR Band I Verlag fur fremdsprachige Literatur Moskau 1947 Otto Piper Burgenkunde Bauwesen und Geschichte der Burgen Verlag R Piper amp Co Munchen 1912 Hans Prutz Die Ritterorden Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0287 1 Nachdruck der Originalausgabe Die geistlichen Ritterorden Ihre Stellung zur kirchlichen politischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Mittelalters Bechtermunz Verlag Berlin 1908 Conrad Rethwisch Die Berufung des Deutschen Ordens gegen die Preussen Inauguraldissertation zur Erlangung der philosophischen Doktorwurde bei der Georg August Universitat zu Gottingen Moeser Berlin 1868 Volltext Jurgen Sarnowsky Der Deutsche Orden Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53628 1 Hermann Schreiber Preussen und Baltikum unter den Kreuzrittern Die Geschichte des Deutschen Ordens Katz Gernsbach 2003 ISBN 3 925825 83 5 Bruno Schumacher Geschichte Ost und Westpreussens 3 Auflage Holzner Wurzburg 1957 Dariusz Sikorski Neue Erkenntnisse uber das Kruschwitzer Privileg In Zeitschrift fur Ostmitteleuropa Forschung 51 Heft 3 Marburg 2002 S 317 350 zfo online de Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden Weltbild Augsburg 1995 1990 ISBN 3 89350 713 2 Max Toeppen Die Verwaltungsbezirke Preussens unter der Herrschaft des deutschen Ordens In Neue Preussische Provinzial Blatter Band 11 Konigsberg 1857 S 1 33 und S 88 123 Marian Tumler Der Deutsche Orden im Werden Wachsen und Wirken bis 1400 Panorama Verlag Wien 1954 Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 ISBN 3 88778 212 7 Johannes Voigt Die Zeit von der Unterwerfung der Preussen 1283 bis zu Dieterich von Altenburgs Tod 1341 Borntrager Konigsberg 1880 Geschichte Preussens von der altesten Zeit bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens 4 Band PDF 25 9 MB Oliver Volckart Die Munzpolitik im Ordensland und Herzogtum Preussen von 1370 bis 1550 In Deutsches Historisches Institut Warschau Quellen und Studien Bd 30 Harrassowitz Wiesbaden 1996 ISBN 978 3 447 03841 6 Ewald Volgger Hrsg Die Regeln des Deutschen Ordens in Geschichte und Gegenwart Deutschordens Verlag Lana 1985 Johann Matthias Watterich Die Grundung des Deutschen Ordensstaates in Preussen Leipzig 1857 Volltext Jaroslaw Wenta Mittelalterliche Kultur und Literatur im Deutschordensstaat in Preussen Leben und Nachleben Naukowe Uniwersytetu Mikolaja Kopernika Torun 2008 Marcus Wust Studien zum Selbstverstandnis des Deutschen Ordens im Mittelalter Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Bd 73 Weimar 2013 ISBN 978 3 89739 771 2 Uwe Ziegler Kreuz und Schwert Die Geschichte des Deutschen Ordens Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 13402 3 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden Econ Verlag Dusseldorf u a 1988 ISBN 3 430 19959 X Belletristik Bearbeiten Henryk Sienkiewicz Krzyzacy Die Kreuzritter 1900 Ernst Wichert Heinrich von Plauen Historischer Roman aus dem deutschen Osten Schild Verlag Munchen 1959 2 Bde Nachdruck der Ausgabe der Deutschen Buch Gemeinschaft Berlin 1881 22 Ernst Wichert Der Burgermeister von Thorn Historischer Roman aus dem deutschen Osten Verlag Der Buchermarkt Berlin 1938 Nachdruck der Ausgabe der Deutschen Buch Gemeinschaft Berlin 1886 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutschordensstaat Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ordensland de private Seite Geschichte der Bistumer im Deutschordensland Marcus Wust Portal zur preussischen Ordensgeschichte des Herder Instituts in MarburgEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Sarnowsky Insgesamt lassen sich so viele Elemente in der Landesherrschaft des Deutschen Ordens in Preussen auf die grundlegenden Strukturen eines geistlichen Ritterordens zuruckfuhren Dies erklart die scheinbare Modernitat seiner Verwaltung Die besondere Leistung des Ordens lag damit nicht in einer Vorwegnahme neuzeitlicher Administrationsformen sie bestand vielmehr in der erfolgreichen Adaption der Ordensstrukturen fur den Aufbau eines eigenen Territoriums In Der Deutsche Orden Entwicklung und Strukturen im Mittelalter Veroffentlicht als Der Deutsche Orden Entwicklung und Strukturen im Mittelalter Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft der Freunde der Technischen Hochschule Danzig in Wernigerode 6 Okt 1993 o O o J 1996 18 S Martin Luther Catechismus in deutscher Sprache 1545 abgerufen am 15 Mai 2023 Preussischer Katechismus von 1545 Memento vom 3 Februar 2014 im Internet Archive Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 61 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 62 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 63 Tomasz Jasinski Kruschwitz Rimini und die Grundlagen des preussischen Ordenlandes In Urkundenstudien zur Fruhzeit des Deutschen Ordens im Ostseeraum Band 8 Marburg 2008 S 129 153 Anm Wahrend die deutsche Forschung den Vertrag seit der Untersuchung August Seraphims als unbezweifelbar echt ansieht halt ihn die polnische Forschung hierbei dem Historiker Max Perlbach folgend fur eine Falschung Nach Hans Jurgen Karp Grenzen in Ostmitteleuropa wahrend des Mittelalters Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Grenzlinie aus dem Grenzsaum Bohlau Verlag 1972 Seite 31 Andreas Kossert Masuren Ostpreussens vergessener Suden Siedler Verlag Berlin 2001 ISBN 3 88680 696 0 S 24 Andreas Kossert Masuren Berlin 2001 S 24 Bulle von Rieti 1234 in Herder Institut Marburg Hrsg Dokumente und Materialien zur ostmitteleuropaischen Geschichte Themenmodul Deutscher Orden und Preussen im Mittelalter bearb von Marcus Wust online Sprachversionen Deutsch Latein Zugriff am 2 Oktober 2023 a b Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 108 Namentliche Nennung nach der Chronik des Nicolaus von Jeroschin in Theodor Hirsch Max Toeppen Ernst Strehlke Scriptores rerum Prussicarum Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergang der Ordensherrschaft Band 1 S 363 Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 111 Um den Namen Quercz entstand aufgrund einer spateren Fehlinterpretation des Chronisten Peter von Dusburg der Irrtum die Ordensritter hatten auf einer Eiche lat Quercus eine Baumburg als erste Bastion im Kulmer Lande errichtet in Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 112 Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 114 Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 115 Beschreibung der Lage in Livland Die preussischen Stadte Danzig und Elbing erscheinen nur Anfang des 16 Jahrhunderts in den Reichsmatrikeln also nachdem sie sich aus der Hoheit des Ordens befreit und unter die der polnischen Krone begeben haben Vergleich Wikisource zu Reichsmatrikel Listen von 1422 1521 1532 und 1663 Damian Hungs Deutschordensstaat Ordensland Preussen Online Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 166 ff Der Deutschordensstaat Ernst Wichert Heinrich von Plauen im Projekt Gutenberg DE Ernst Wichert Der Burgermeister von Thorn im Projekt Gutenberg DENormdaten Geografikum GND 4076337 7 lobid OGND AKS VIAF 133732800 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschordensstaat amp oldid 238295576