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Die Ballei Westfalen des Deutschen Ordens war die regionale Organisation des Ordens in Westfalen und erstreckte sich mit ihren Kommenden und Pfarreien uber die Bistumer Koln Munster und Osnabruck auf deren weltlichen Territorien sie auch lagen Kommenden der Ballei Westfalen am Ende des 18 JahrhundertsEntstehung und Entwicklung im Mittelalter BearbeitenEine Veranlassung zur Grundung einer Ballei Westfalen d h so etwas wie einer Ordensprovinz war die Vereinigung des insbesondere von westfalischen Rittern getragenen Schwertbruderordens mit dem Deutschen Orden ein Jahr nach der Niederlage gegen Litauer und Semgaller in der Schlacht von Schaulen im Jahr 1236 Noch notiger schien die Erweiterung der Rekrutierungsbasis nach der Niederlage des Deutschen Ordens in der Schlacht auf dem Peipussee im Jahr 1242 Erste Ansatze hatte der Orden seit 1238 durch den Besitz eines Hofes im Kirchspiel Albachten bei Munster Von diesem Hof zogen die Bruder in die Stadt Munster selbst um und grundeten dort um 1248 eine Kommende Diese hatte von Beginn eine uberregionale Bedeutung da ihr auch die Kommende in Bremen unterstellt wurde wie Bremen ja auch zum Bistum Munster gehorte In den folgenden Jahrzehnten nahm der Orden in Westfalen nur einen allmahlichen Aufstieg und es blieb stets eines der armsten Ordensgebiete Im Jahr 1254 existierte die Kommende Welheim bei Recklinghausen der auch die Pfarrkirche in Duisburg unterstand Seit 1266 entstand die Kommende in Mulheim an der Mohne Seit 1285 gab es als Leiter der Ballei einen westfalischen Landkomtur Nachdem dessen Sitz zeitweise in Bremen gelegen hatte amtierte er seither in Munster Gefordert wurde der Orden nicht zuletzt durch die Kolner Erzbischofe die zugleich in Personalunion auch Herzoge von Westfalen waren Dabei taten sich besonders Engelbert I Konrad I und Engelbert II hervor Die politische Rolle des Ordens in Westfalen blieb auf Grund seiner relativen Armut beschrankt Die Schwache der westfalischen Ballei zeigt sich daran dass 1361 nur noch 34 Ordensbruder in den Kommenden lebten und nur in Munster noch ein regelrechter Konvent bestand Bedeutung hatte er vor allem durch die Unterstutzung des Gesamtordens durch die Ubertragung erwirtschafteter Uberschusse und zur Rekrutierung und Ausbildung junger Ritter fur die Kriege in Preussen und im Baltikum Im spaten Mittelalter spielte der Orden in Westfalen eine gewisse Rolle als Versorgungsinstitut fur die nichterbberechtigten Nachkommen des Landadels nbsp Gliederung des Deutschen OrdensReformation und Fruhe Neuzeit BearbeitenSeit der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts besserte sich die wirtschaftliche Lage des Ordens wieder was sich auch in der Zahl neuer Bauten in den Kommenden niederschlug Eine tiefe Krise bedeutete die Sakularisation des Ordensstaates durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg Dadurch verlor auch die westfalische Ballei weitgehend ihre Funktion als Rekrutierungs und Nachschubbasis fur den preussischen Ordensstaat Hinzu kamen Eingriffe der Territorialherren in die bisherigen Rechte der Kommenden selbst Verscharft wurden die Probleme durch die Folgen der Reformation Obwohl sie eindeutig auf katholischen Gebieten beheimatet war schwankte sie doch im 16 und 17 Jahrhundert noch zwischen der katholischen und protestantischen Ordenszugehorigkeit bis sich der Hochmeister durch eine Statuierung der Konfessionsvorschriften durchsetzte indem er kunftig die Aufnahme von Protestanten untersagte und das romisch katholische Bekenntnis zur Voraussetzung machte Eine Folge der Katholisierung war auch der Verlust von Besitzungen in nunmehr protestantischen Gebieten Fur die Ballei Westfalen bedeutete das Ende der grossten und reichsten Kommende in Ottmarsheim Twente einen schweren Schlag Zwar erhielt der Orden dafur eine Kompensation aber das Gut Waldenburg hatte einen deutlich geringeren Wert und ging ohnehin bereits 1691 wieder verloren Im Zuge der Reformation verlor der Orden ausserdem die Rechte an einigen Pfarrkirchen etwa in Brackel oder Duisburg Gleichwohl gelang es dem Deutschen Orden sich in Westfalen zu halten Dazu beigetragen hat der katholische niedere Adel der in einer Ordenszugehorigkeit noch starker als in der Vergangenheit eine Versorgungsmoglichkeit fur nachgeborene Sohne sah Allerdings hatten die einzelnen Kommenden unter den religios motivierten wie dem Truchsessischen Krieg zu leiden Besonders belastend war der Dreissigjahrige Krieg mit seinen Plunderungen Zerstorungen und Kontributionen Eine Generalvisitation im Jahr 1668 zeigte dass die Niederlassungen sich fast am Rande des Zusammenbruchs befanden In den letzten Jahrzehnten des 17 Jahrhunderts begann sich die Lage des Ordens in Westfalen wieder zu stabilisieren zumal sich die Ordensfuhrung um eine bessere Wirtschaftsfuhrung und Verwaltung kummerte Der zunehmenden Kritik der Orden sei nur noch ein sinnloses Spital des Adels versuchte die Ballei mit dem Bau reprasentativer Gebaude etwa am neuen Sitz des Landkomturs in Mulheim an der Mohne zu begegnen Wahrend das Hauptgebaude in barockem Stil errichtet wurde ist die gotisierende Architektur der Pfarrkirche Ausdruck einer restaurativen Ruckbesinnung auf die eigene mittelalterliche Vergangenheit Auch in den anderen verbliebenen Kommenden kam es bis ins fruhe 18 Jahrhundert hinein zu Um und Neubauten In der Mitte des Jahrhunderts wurden die Niederlassungen von den Auswirkungen des Siebenjahrigen Krieges hart betroffen hinzu kam dass die Territorialherren immer starker versuchten die Sonderrechte des Ordens zu beschneiden Das Ende kam als Napoleon Bonaparte 1809 den Deutschen Orden in seinem direkten und indirekten Machtbereich aufloste Kommenden der Deutschordensballei Westfalen BearbeitenLandkommende Mulheim Mohne Kommende Brackel Kommende Duisburg Kommende Malenburg Kommende Munster Kommende Osnabruck Kommende Ottmarsheim Kommende Waldenburg Kommende WelheimLiteratur BearbeitenKunibert Bering Die Ritterorden in Westfalen In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Munster 1982 S 89 110 Hans Jurgen Dorn Die Deutschordensballei Westfalen von der Reformation bis zu ihrer Auflosung im Jahre 1809 Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ostens Bd 26 Marburg 1978 Ritter DOR und Priester DOP der Ballei Westfalen BearbeitenInhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y ZA BearbeitenAsbeck Johann vonB BearbeitenBaer Hermann Otto DOR Berge Gisbert up dem DOR Berge Johann up dem DOR Bessen Philipp DOP Bever Bernhard de DOR Billerbeck Matthias DOR Bodelschwingh Adolf von DOR Bodelschwing Heinrich von DOR Boselager Henrich DOR Boesen Albert DOP Broel Dietrich von dem gen Plaeter DOR Brunstering Heinrich DOP Buschkuhl Johann Melchior DOP C BearbeitenCapellen Gisbert von der DOR Cochois Franz Josef DOP Cramer DOP Cronenberg Eberhard DOP D BearbeitenDellwig Christoph von DOR Dellwig Eberhard von DOR Dellwig Eberhard von DOR Dellwig Rosier Gottfried von DOR Diecke Ludecke von DOP Diepenbroick Johann von DOR Dobbe Ferdinand Rottger von DOR Dorsten Arnold DOP Duseberck Hermann DOP Dungelen Heinrich von DOR E BearbeitenEpp Hans Heinrich von DOR F BearbeitenFrenking Henrich DOP Furstenberg Franz Wilhelm von DOR G BearbeitenGaugreben Ferdinand Caspar von DOR Graugreben Georg Franz Theodor von DOR Geldern Gottgab Matthias Alexander von DOR Graes Heinrich DOR H BearbeitenHanxleden Georg von DOR Hanxleden Johann von DOR Haus Hermann von DOR Haxthausen Ferdinand Wilhelm Otto von DOR Haxthausen Raban Heinrich von DOR Heiden Adam von DOR Heiden Dietrich von DOR Heiden Dietrich von DOR Heiden Johann von DOR Heiden Johann von DOR Heiden Johann Dietrich von DOR Hesselmann Johann DOP Hoffmann Johannes DOP Hoter Henrich DOP Holdinghausen Ferdinand Johann von DOR Holtey Johann Dietrich DOP Horde Hermann Wennemar von DOR Huchtenbroich von DOR I BearbeitenItterusm Henrich von DOR K BearbeitenKaterloe Johann DOP Kaunitz Rietberg Franz Wenzel von DOR Ketteler Johann Heidenreich von DOR Kirschbaum Johann Dietrich 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