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Die Waldenburg ist die Ruine einer Hohenburg in der Nahe der Stadt Attendorn in Nordrhein Westfalen Deutschland Sie ist das alteste bekannte Bauwerk im Kreis Olpe und gilt als Keimzelle der kommunalen Selbstverwaltung in der Region 1 Im 17 Jahrhundert entstand dort die nur kurze Zeit bestehende Kommende Waldenburg des Deutschen Ordens Die Burgruine liegt heute im Naturschutzgebiet Waldenburg WaldenburgStaat DeutschlandOrt AttendornEntstehungszeit um 1000Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineBauweise BruchsteinGeographische Lage 51 6 N 7 54 O 51 103055555556 7 8956944444444 370 Koordinaten 51 6 11 N 7 53 44 5 OHohenlage 370 m u NNWaldenburg Nordrhein Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung der Burg 3 Geschichte 3 1 Ezzonen und Grafen von Zutphen bis 1120 3 2 Grafen von Ravensberg 1120 1234 und von Sayn 1235 1248 3 3 Erzbischofe von Koln 1248 1305 3 4 Herren von Plettenberg 1305 1495 3 4 1 14 Jahrhundert 3 4 2 15 Jahrhundert 3 5 Familie Hoberg 1495 1542 3 6 Herren von Horde zu Boke 1542 1554 3 7 Herren von Ketteler 1554 1576 3 8 Herren von Heiden 1576 1638 3 9 Deutschordensritter 1638 1691 3 10 Herren von Furstenberg 1691 1749 4 Touristische Erschliessung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Luftaufnahme 2014 nbsp Blick ins BiggetalDie Burgruine liegt auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Bergsporn auf 370 Metern unmittelbar an der Biggetalsperre im Sauerland Ostlich der Burganlage verlauft das ansteigende Seitental welches im Bereich der Burg von Nordost in sudwestliche Richtung spater in sudliche Richtung abknickt An der Nordwestseite verlauft von Westen kommend dann in einer Schleife nordostlich verlaufend danach in nordwestliche Richtung um den Dunekenberg das herumfuhrende Tal der Bigge Beschreibung der Burg Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Waldenburg nach Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 59 89 ff Die Zuwegung zur Burg erfolgte fruher aus dem Bremgetal uber Burberg oder durch einen Hohlweg welcher aus dem Biggetal 265 Meter herauf und durch das Seitental von Sudwesten in die Burg fuhrte Uber drei tiefe Abschnittsgraben im Abstand von je 100 m welche den Bergkamm in Querrichtung abriegelten gelangte man vermutlich uber Zugbrucken in die eigentliche Burg Nach den alten Beschreibungen und Urkunden mussen zwischen diesen Graben noch Wirtschafts und oder Wohngebaude gestanden haben Von der Burg aus konnte man weit das obere Biggetal und Listertal sowie auf den Worbscheid Erbscheid den Hohenzug des Ebbegebirges und insbesondere die von Meinerzhagen kommende und uber Elspe in Richtung Wormbach fuhrende Heidenstrasse in Teilstucken uberblicken Der direkte Blick in die damals mauerumwehrte Stadt Attendorn wird durch den Dunnekenberg versperrt Auch zur 3 km entfernten Burg Schnellenberg besteht wegen des dazwischenliegenden Rappelsberges keine Sichtverbindung Moglicherweise hat dies beim Anlegen der Stadt und der Burg aus strategischen Grunden eine Rolle gespielt Zu Fussen der Burg lagen die spater erbaute Waldenburger Kapelle und das Forsthaus Waldenburg In unmittelbarer Nahe der Waldenburg fuhrte die mit doppeltem Graben und Wall gesicherte Grenze der Herrschaft Bilstein vorbei Nach einem Protokoll vom 13 Juni 1778 fuhrten die Richter Scheffen und Vorsteher auf dem Hohenweg bei dem Ausschuss sich fanden wurde der Zug obig Burberg uber den Windhagen hinaus bis auf den Dahl an die Waldenburger Waldung woselbst dem Ausschuss der Branntwein zur Labung gereicht wurde continuiert und so fort langst die Waldenburger Berge herauf bis auf den sogenannten Keller von dort durch den Rappelsberg ohnweit des Galgens also dass dieser Galgen etwa 40 Schritt linker Hand blieben woselbst ein Marquetender aus Attendorn Franz Zeppenfeld mit Weck stunde und ihme solche zum Wahrzeichen abgekaufet wurde weiter die Legelmicke herunter woselbst 3 Baume geplacket demnachst langs den Thiergarten obig den Baumhoff heraus bis an das Leimer Seiffen dieses Seiffen herunter bis an den Biggefluss fort diesen Biggefluss nach langst die Dahmer Felder und langst das Haus Ahausen bis auf die Ahauser Brucke allwohe mitten auf der Brucke die Amts Bilsteinische Fahne geschwenket und von dem Ausschuss das Gewehr losgeschossen wurde Wie nun durch die Tageshitze und Ersteigung der Berge der Zug abgemattet war wurde von der Ahauser Brucke marschieret nach Kirchhelden woselbst zu ubernachten und weilen morgen Sonntag der Messe beizuwohnen Rasttag gemacht wurde 2 Die Burg selber bestand aus einem Wohngebaude neben dem grossen Turm welches nordwestlich zur Seite des Biggetals lag Auf der gegenuberliegenden Seite lagen die Stallungen und Scheunen und zwischen den vorgenannten Gebauden den nordostlichen Abschluss bildend das Back und Brauhaus Zwischen Turm und Stall gab es das Torhaus was den Innenhof mit den anderen Gebauden umschloss Bei einer Inventarisierung im Jahre 1638 sind nachstehende Raumlichkeiten aufgelistet worden Grosse Stube mit Nebenkammer und Kuche mit Stubchen fur die Kuchenmagd Neben dem Wohngebaude lag das Back und Brauhaus Gegenuber uber dem Burghof lag der Stall mit 13 Kuhen 4 Rindern 1 Ochsen 4 Schweinen und 25 Ziegen Daneben lag der Pferdestall fur 3 Pferde der den Ubergang zur Scheune bildete In der Scheune wurden Wagen und Karren sowie Ackergerate aufbewahrt Neben dem grossen Turm lag das Torhauschen in dem sich die Schreibstube und zwei weitere Kammern befanden Im Obergeschoss des Wohnhauses befand sich die Uhrwerkskammer in der die Burg und Hofuhr aufgestellt war Daneben lag eine Schlafkammer und weiter der grosse Saal welcher vermutlich die gesamte Hausbreite einnahm Vor dem Saal befand sich das Treppenhaus welches ins Dachgeschoss fuhrte Hier lag die Knechtkammer der ubrige freie Raum wurde als sogenannter kleiner Kornboden genutzt Im obersten Dachgeschoss Spitzboden speicherte man das Korn hangte Hasen und Rehfelle zum Trocknen auf und stellte den Webstuhl im Sommer ab In einem kleinen Giebelkammerchen vor dem Kornboden war ein Platz fur ein Bett welches dem Verwalter gehorte Im Keller lagen das 3 ohmige Fass mit Bier und eine Futterkiste mit dazugehorigen Scheffeln Geschichte BearbeitenEzzonen und Grafen von Zutphen bis 1120 Bearbeiten nbsp Ruine Waldenburg Blick nach Sud WestDie Waldenburg muss spatestens im 10 Jahrhundert errichtet worden sein Die gleichnamige Grafschaft wurde vermutlich von Kaiser Otto II an seinen Schwiegersohn Graf Ezzo von Lothringen der seine Tochter Mathilde heiratete als Eigengut der Ezzonen verliehen 3 Spater ging die Herrschaft an den erstgeborenen Sohn Ludolf zugleich Vogt der Abtei Brauweiler uber der durch seine Ehe zudem Graf von Zutphen wurde Aus der Ehe Liudolfs mit Mathilde von Zutphen gingen als Kinder hervor Heinrich nach 31 Oktober 1031 Konrad Kuno und Adelheid Da Konrad 1053 verstarb wurde seine Schwester Adelheid Erbin ihres Bruders und somit Besitzerin der Waldenburg Sie heiratete Gottschalk von Zutphen 1063 Graf im Agradingau Emsgau Hettergau von Twente in Westfalen sowie ab 1046 Graf im nordlichen Hamaland mit der Hauptstadt Zutphen 4 Dieser Ehe entsprangen drei Sohne von denen Otto II von Zutphen 1050 als Zweitgeborenem das Erbe der Mutter und damit auch die Waldenburg zugesprochen wurde Der erste Sohn Ottos Heinrich I Graf von Zutphen Vogt von Corvey 1080 war 1114 am Aufstand gegen Kaiser Heinrich V beteiligt Er starb um 1120 mit ihm endete die mannliche Linie der Grafen von Zutphen Das Erbe fiel an seine Schwester Emmengard Die Burg Waldenburg mit der Grafschaft kam als mutterliches Erbe der Grossmutter an ihre Schwester Judith von Zutphen Grafen von Ravensberg 1120 1234 und von Sayn 1235 1248 Bearbeiten Judith von Zutphen heiratete Hermann I von Ravensberg und Calvelage Aus dieser Verbindung ging Otto I von Ravensberg 1170 hervor welcher sich als erster Graf von Ravensberg nannte Er war des Ofteren bei Hofe des Herzogs Heinrich des Lowen Otto I heiratete Oda von Zutphen Tochter des Grafen Otto II welche Erbin der Vogtei Corvey war Der Sohn aus der Verbindung Otto I und Oda von Zutphen war Hermann II Graf zu Ravensberg Dieser Hermann wurde 1176 in einer Urkunde in der Abt Uffo von Grafschaft den Einwohnern von Attendorn das Recht auf eine eigene Wahl ihres Pfarrers verleiht genannt Die Urkunde wurde bezeugt von dem Grafen Hermann von Ravensberg und sechs Ministerialen welche in der Umgebung von Attendorn Ewich Hespecke Ennest usw wohnten und als Burgmanner auf der Waldenburg dienten 5 Dieser ging zu den Gegnern Heinrichs des Lowen uber und geriet damit besonders gegen Lippe Gegen Tecklenburg erlitt er eine schwere Niederlage und verlor dadurch viele bischofliche Lehen und Rechte Nach der Erbteilung von 1226 wurde sein Sohn Ludwig 1249 Graf von Ravensberg Bielefeld dessen Bruder Otto II erhielt Vlotho Die Ravensberger waren noch 1231 im Besitz des Haupthofes Drolshagen und somit der Waldenburg was aus einer Suhne mit den Grafen von Tecklenburg hervorgeht Bereits 1235 wurde jedoch Graf Heinrich von Sayn als der genannt der das Kloster Drolshagen in ein Zisterzienserkloster umwandelte 6 Nach dem Tode des Grafen Heinrich von Sayn im Jahre 1247 fiel die Herrschaft Waldenburg als einst von den Grafen erworbenes Gut an seine Witwe die Grafin Mechtild Diese verkaufte die Herrschaft und das castrum Waldenburg mit den zugehorigen Gutern Drolshagen mit Ausnahme des dort von ihr und ihrem verstorbenen Manne gestifteten Klosters Drolshagen Meinerzhagen mit Ausnahme dessen was der Abt Convent zu Deutz an dem Walde Grisim hat und den Wald Ebbegebirge mit Vorbehalt der Rechte Anderer in demselben am 13 Januar 1248 an den Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden 7 8 Erzbischofe von Koln 1248 1305 Bearbeiten nbsp Kapelle WaldenburgDer Erzbischof von Koln setzte Amtmanner ein die das Gebiet mit den Kirchspielen Attendorn Olpe Wenden Drolshagen Elspe Lenhausen Valbert und Bilstein von der Waldenburg aus verwaltete die erste Form der kommunalen Selbstverwaltung in der Region Als Amtmanner nachgewiesen sind 1258 Johannes de Hurte von Horde 1259 Arnold von Elberfeld 1289 Konrad von Elberfeld Sohn des Arnold Amtmann auf Waldenburg 1300 Johann I von PlettenbergIn der Schlacht von Worringen 1288 traten die Grafen von Julich Berg und Mark unter der Fuhrung von Herzog Johann I von Brabant dem Erzbischof Siegfried von Westerburg entgegen und konnten die kolnische Vormachtstellung brechen Die Auswirkungen fur Westfalen waren entscheidend die alten Widersacher hatten nunmehr die Vorherrschaft gewonnen auch uber die Waldenburg In einem Suhnevertrag 1289 verzichtete der Erzbischof auf alle Anspruche insbesondere auf Entschadigung fur erlittene Verluste Zudem musste er Waldenburg pfandweise dem Grafen Adolf von Berg uberlassen der die Burg an Eberhard von der Mark weiterverpfandete Durch diese Situation liess der Erzbischof durch seinen Landmarschall Johann I von Plettenberg die Burg Schnellenberg instand setzen um von dort gegebenenfalls Ausfalle in die Mark unternehmen zu konnen Daraufhin verstarkte der markische Drost Rutger von Altena die Waldenburg der Graf verband sich mit den Herren von Bilstein Das Gebiet der Stadt Attendorn wurde daraufhin mit zahlreichen Fehden zwischen dem Erzbischof und dem Grafen von der Mark uberzogen 9 Erzbischof Siegfried versprach den Burgern von Attendorn am 23 Februar 1295 dass ihnen von seinem Marschall in Westfalen und den anderen Amtsleuten niemals Schaden zugefuhrt werden solle weil sie ihm beim Bau des Schlosses Schnellenberg behilflich gewesen seien 10 Im Bestande des Marschallamts in Westfalen erscheint 1293 1300 bei den Einkunften des Amts Waldenburg Wedekinus Pepersack mit 6 Soester Mark Einkunften als Lehen und Rembold sein Bruder mit ebenfalls 6 Mark Einkunften 11 Ritter Herbord von Helden verkaufte mit Zustimmung aller seiner Erben am 8 September 1296 dem Ritter Johannes von Plettenberg und seinen Erben das Gericht in Attendorn Der Erzbischof von Koln verzichtete auf das Gericht und bat den Ritter Johann von Plettenberg mit dem Gericht zu belehnen 12 Der Ritter genoss wohl das besondere Vertrauen des Landesherren Im Jahre 1300 wurde die Burg vom Erzbischof Wigbold von Holte wieder eingelost und er bestellte Marschall Johann von Plettenberg zum Drosten des weit ausgedehnten Amtes Waldenburg 13 Funf Jahre spater bestellte der Erzbischof den Sohn Johann von Plettenberg Heidenreich von Plettenberg zum Burggrafen von Waldenburg Dieser uberliess dem Erzbischof Heinrich II von Virneburg 1339 als Gegengabe die Burg Schnellenberg und die Gerichtsbarkeit von Attendorn die sein Vater angekauft hatte Herren von Plettenberg 1305 1495 Bearbeiten 14 Jahrhundert Bearbeiten Nicht weniger als 16 adelige Burgmanner dienten auf der Waldenburg im Jahr 1307 denn sie war fur 200 Jahre der Hauptstutzpunkt fur den Ausbau der kolnischen Landeshoheit im Biggegebiet bis zur Eingliederung der Herrschaft Bilstein Fredeburg in das Herzogtum Westfalen 14 Die beiden Hauptburglehen befanden sich um 1307 im Besitz der Familien von Waldenberg und von Drolshagen doch gelangte das Burglehen der Waldenberger an die Herren von Plettenberg gegen 1400 auch das Burglehen der Herren von Drolshagen Damit waren die Herren von Plettenberg die eigentlichen Herren der Burg 15 Ab Mitte des 14 Jahrhunderts befanden sich mehrere Burghauser im Besitz der Linie der Herren von Plettenberg die zugleich das Herforder Amt Schonholthausen zu Lehen trugen 16 Berthold Edelherr von Buren bekundete am 5 Marz 1333 dass ihn der Kolner Erzbischof Walram von Julich fur ein Darlehen von 1100 kleinen Gulden zum Marschall von Westfalen ernannt und ihm die Amter Waldenburg Menden Werl Hovestadt Brilon Ruden und Medebach versetzt habe 17 Heinrich Edelherr von Grafschaft machte dem Erzbischof Walram weil dieser ihm sein Burglehen zu Waldenburg verwehrt hatte seinen Anteil der Burg Nordenau am 22 Dezember 1338 zum offenen Haus 18 1343 war Hermann gnt Kohle Amtmann auf Waldenburg Am 7 September 1358 reversierte Salentin von Sayn dem Erzbischof Wilhelm von Gennep wegen der Amtmannstelle zu Waldenburg Siegen und Ginsburg und den damit ihm befohlenen Burgen zu Waldenburg Schnellenberg Siegen und Ginsburg und der Stadte derselben Amter 19 In einem Erbteilungsvertrag aus dem Jahr 1362 legten die Bruder Henrich und Arnold von Drolshagen fest dass beide die Freigrafschaft Hundem gemeinsam besitzen sollten Als die Freigrafschaft Hundem 1384 von den Brudern Konrad und Heidenreich von Rudenberg an Wilhelm Vogt von Elspe und Johann von Plettenberg verkauft wurde verausserten sie kurz darauf die Halfte der Freigrafschaft an Heidenricus von Heygen und Wilhelm von Pepersack weiter die bisherigen Lehnstrager Hinrik von Drolshagen und de Pepersacke wurden an die Kaufer verwiesen 20 Im Jahre 1363 wurde Henr Advocatus Vogt de Elsepe vom Kolnischen Elekten Adolf II unter anderem belehnt mit einem Burglehen in Waldenburg mit zwei Mansus in Hoffkule und mit 12 Morgen Ackers in Helden Ein Jahr spater wurde Hermann de Helden vom Erzbischof Engelbert neben einigen Hofen auch mit einem Burglehen auf Waldenburg belehnt 1371 Theodericus de Heldene Letzterer verzichtete auf das Burglehen und sein Enkel Theoderich de Snellenberg wurde 1378 damit belehnt 21 1371 wird Franco de Helden mitsamt seinem Bruder Hermann mit dem Burglehen verpflichtet das jahrlich 5 Mark einbrachte und aus dem Amt Drolshagen zu bezahlen war 21 Graf Engelbert III errang von 1364 bis 1368 einen wichtigen Erfolg Er nutzte die Gelegenheit das Erbe der Edelherren von Bilstein die schon in der Auseinandersetzung um Burg Waldenburg auf der markischen Seite gestanden hatten im Lande Bilstein und Fredeburg an sich zu bringen Damit umklammerte markisches Territorium das Amt Waldenburg im Osten und Westen Das in kolnischer Hand befindliche Biggetal trennte die Herrschaft Bilstein von der Grafschaft Mark so dass Bilstein als es 1365 in den Besitz Engelberts von der Mark gelangte nicht einfach mit der Grafschaft Mark vereinigt werden konnte Zudem mussten die Grafen von der Mark uber kolnisches Gebiet um nach Bilstein zu gelangen 22 Nachdem die Bedeutung als Landesfeste durch die Herrschaft Bilstein verloren gegangen war verliessen die Burgmanner mit Ausnahme der Herren von Plettenberg die Burg Waldenburg Hierdurch verwandelte sich die Burg in ein Rittergut der Herren von Plettenberg Die Lehnsabhangigkeit vom Erzstift Koln geriet in Vergessenheit so dass die Burg und die zugehorigen Guter soweit sie nicht von der Abtissin von Herford zu Lehen gingen als freies Eigentum der Burgherren galten 1400 war Johann von Plettenberg Amtmann von Waldenburg 15 Jahrhundert Bearbeiten 1428 wurden Attendorn Olpe Waldenburg und Schnellenberg an Heinrich von Sayn verpfandet des Weiteren im Jahr 1445 und 1449 das Amt Waldenburg 1442 beschwerte sich Herzog Adolf von Kleve Mark beim Kolner Erzbischof Dietrich dass Wilhelm von Plettenberg und sein Bruder Engelbert in das Land Fredeburg eingefallen sind dort geplundert und die Beute und die Gefangenen auf das Schloss Waldenburg geschleppt haben Zwei Jahre spater bei der Soester Fehde wurde Wilhelm von Plettenberg von den Soestern gefangen genommen und musste sich mit Losegeld freikaufen 1459 und 1460 war er wieder an Raububerfallen in der Soester Borde beteiligt Ein Jahr spater holten die Soester Burger zu einem Gegenschlag aus Sie ersturmten die Vorburg verbrannten die Stallungen und die Kuche konnten aber den festen Turm nicht einnehmen so dass Wilhelm von Plettenberg dem ihm zugedachten Galgen entging Bereits 1453 hatte Engelbert von Plettenberg dem Hermann Pepersack und dem Johann von Odingen bekannt fur Katharina Tochter Peters von Werlinchusen Weringhausen die den Tilmann von Mullen Mullen geheiratet hat eine Eigenhorige zu schulden 23 Im selben Jahr wurden Schloss Bilstein und Amt Waldenburg an Johann von Hatzfeld als Unterpfand verpfandet 1454 wurden Bilstein Schnellenberg und Waldenburg an Wilhelm von Nesselrode verpfandet 1455 war Konrad Vogt von Elspe Vertreter der Ritterschaft des Amts Waldenburg bei der Schlichtung des Zunfteaufruhrs in Attendorn 24 Am 21 Januar 1456 wurden Rabyn und Hedenrich Gebruder van Plettenberg zu Waldenburg genannt die dem Johann van Bonslede gt Draume Dyuist zu Attendorn den Heyneman Vrmmen mit Frau und Kindern uberlassen 25 1458 wurden die Amter Bilstein und Waldenburg an die Bruder von Hatzfeld verpfandet welche die Gebruder von Wilhelm von Nesselrode zum Stein einlosten Die Ritter und Stadte des Amtes Waldenburg schlossen am 30 September 1462 ein Schutzbundnis Waldenburger Bundnis ab mit dem Zweck zusammen bei dem Erzstift Koln zu bleiben und sich gegenseitig beizustehen Zu Vertretern zahlten auch Cord Vogt von Elspe und sein Sohn 26 Das Bundnis der Ritter und Stadte des Amtes Waldenburg wurde am 3 Mai 1480 erneuert Hierzu gehorten die Stadte Olpe Attendorn nebst Kirchspiele die Freiheit und nachmalige Stadt Drolshagen Die Kolnischen Anteile am Kirchspiel Valbert sowie die Kirchspiele Wenden Lenhausen Babenohl Ahausen Schnellenberg Ewig sowie angeschlossene Ritterschaften An dieser Urkunde hingen 14 Siegel die contrahierten Ritter waren Henrich Hoberg Amtmann zu Waldenburg Guntermann und Alderich Gebruder von Plettenberg zu Babenohl Christoff und Christian von Plettenberg zu Lenhausen Johan und Herman Gebruder von Schnellenberg zu Schonholthausen Jaspar Schungel zu Schnellenberg Henrich und Bernd Gebruder die Vogte von Elspe Diese sollen sich wechselseitig ihre Hauser offnen zu Schutz und Trutz ihre Streitigkeiten unter sich durch Schiedsrichter ausmachen weil sie alle untereinander verwandt und da der Ritterschaft eigen Lude mankeinander sitten so sollen auch die unter diesen entstehenden Mangel durch die Ritterschaft gebessert werden Der Amtsbezirk Waldenburg bildete nun ein Ganzes fur sich Fast mit denselben Worten erneuerten Ritterschaft und Stadte des Amtes Waldenburg 1530 die alten Bunde von 1462 und 1480 27 Engelbert von Plettenberg zu Waldenburg und Barbara seine Frau verkauften im Jahre 1469 eine jahrliche Rente von 2 Gulden aus ihren Gutern zu Meinkenbracht im Kirchspiel Hellefeld dem Rektor und Vikar des Liebfrauenaltares zu Eslohe und seinen Nachfolgern Es siegeln die Urkunde Engelbert von Plettenberg dessen Bruder Wilhelm von Plettenberg und dessen Vetter Heinrich von Plettenberg 28 Im selben Jahr verpfandet Erzbischof Ruprecht dem Ruprecht von Hatzfeld zu Wildenburg fur 14 200 oberlandische rheinische Gulden die Amter und Schlosser Bilstein Waldenburg und Schnellenberg Als Amtmanner sind 1480 Engelbert von Plettenberg und 1482 Johann von Hatzfeld nachgewiesen nbsp Ruine des grossen TurmesIn der Zeit der Herren von Plettenberg waren das Amt und die Burg fur gewahrte Darlehen verpfandet So wurde am 5 Marz 1333 das Amt und die Burg an Berthold Edelherr von Buren am 8 Mai 1346 an Johann Herrn zu Reiferscheidt am 14 November 1356 an die Gebruder Friedrich und Gerhard von Seelbach gen Zeppenfeld am 7 September 1358 an Valentin von Sayn Herr zu Hoyberg und Valendar am 4 September 1359 an Ritter Johann von Grafschaft 1371 an Heinrich von Spiegel Bischof zu Paderborn 1378 an Engelbert von der Mark der es eingelost hatte 1404 an Salentin den Alten Herr zu Isenburg am 2 Januar 1428 an den Grafen Heinrich von Nassau Dompropst zu Munster am 1 Januar 1443 an Dietrich Graf zu Sayn Am 15 August 1454 entband Graf Gerhard von Sayn den bisherigen Pfandinhaber der Schlosser Schnellenberg Bilstein und Waldenburg ebenso Attendorn und Olpe und die Untertanen vom geleisteten Eid Am 4 Juli 1454 an Ritter Wilhelm von Nesselrode Herr zum Stein am 4 Juni 1458 an die Gebruder Johann von Hatzfeld und am 20 Januar 1469 an den Ritter Johann von Hatzfeld Familie Hoberg 1495 1542 Bearbeiten Nach dem Aussterben der Linie Waldenburg der Herren von Plettenberg im Jahre 1488 folgte 1495 die Familie Hoberg die Burg hatte inzwischen ihre militarische Bedeutung fast ganz verloren und galt nicht einmal mehr als Lehen 15 Johann Hoberg hatte die Guter des Klosters Herford im Amt Schonholthausen von Plettenberg geerbt und war 1495 mit diesen Gutern belehnt worden 29 Noch am 4 Dezember 1529 wird in der Testamentsanderung des Wilhelm Vogt von Elspe zu Schnellenberg Heinrich Hoberg Herr zu Waldenburg als Testamentsvollstrecker genannt 30 Johann Hoberg war scheinbar der letzte Bewohner der Waldenburg die danach schnell verfiel Nur wenige Trummer sind von ihr vorhanden geblieben 31 Nach dem Tode des Amtmannes Heinrich Hoberg zu Waldenburg im Jahre 1542 erbten seine Schwester Anna Hoberg Witwe des Statthalters Franz von Horde zu Boke bei Paderborn und Klara Hoberg Frau des Drosten Goswin Ketteler zu Hovestadt die Waldenburg 32 Herren von Horde zu Boke 1542 1554 Bearbeiten Der erste Sohn des Phillipp zu Boke wurde 1543 fur seine Familie und die des Dietrich Ketteler zu Hovestadt mit dem Kloster Herforder Amt Schonholthausen belehnt und starb am 30 August 1572 33 Am 22 Januar 1547 stellt die Ritterschaft des Amtes Waldenburg eine Vollmacht auf ihre Bruder Vettern und Schwager Johann von Schnellenberg Eulrich und Christian von Plettenberg und Bernhard Voigt von Elspe dahin aus dass diese sie am 24 desselben Monats auf einem Tage im Capitelshause zu Coln vertreten sollen zu welchem sie auf ausgegangene kaiserliche Mandate vom Domkapitel in Coln geladen waren Die Vollmacht wurde Namens aller von Guntermann von Plettenberg Hermann von Schnellenberg Wilhelm Voigt von Elspe und Johan von Oel Ohle besiegelt 34 In einer Urkunde vom 3 Marz 1554 werden Anna Hoberg und Dietrich Ketteler Droste zu Hovestat Erben des verstorbenen Heinrich Hoberg zu Waldenburg genannt in einem Schreiben an ihren Vetter von Plettenberg dass sich der Schulte vom Hause Waldenburg gern mit Anna Hans Veltmanns Tochter zu Ennest verheiraten wurde Sie bitten um Wechselung der Braut Da sich das Feldmanns Gut in Ennest im Besitz des Grafen von Plettenberg befand musste dieser die Braut die seine Leibeigene war freigeben und in die Leibeigenschaft des Hauses Waldenburg ubertragen 35 Herren von Ketteler 1554 1576 Bearbeiten Anno 1556 hat Dietrich Ketteler mit Bewilligung des Phillipp von Horde ein Lehngericht zu Schonholthausen gehalten im Beisein des Jorgen von Eslohe Richter zu Oedingen als Lehenrichter der Beisitzer Johan von Schnellenbergh Dieterich von Plettenberg Berendt Vogt von Elspe Hermann von Schnellenberg Christian von Plettenberg Johann von Heygen Heggen und Johan von Oell Ohle 36 Erzbischof Adolf I von Koln ernennt Friedrich von Furstenberg zu Waterlappe am 14 Marz 1556 zum neuen Amtmann von Bilstein und Waldenburg Er beschreibt die Rechte des Amtmanns und spezifiziert dessen Einkunfte sowie Fischerei und Jagdrecht Zehnt von allen Bruchten in den Amtern Bilstein Waldenburg und Fredeburg dafur hat er das Recht des Erzstifts in den drei Amtern zu vertreten Hand und Spanndienste zum Haus Bilstein so viel erforderlich ist sowie bekommt der Amtmann alle Einkunfte aus den Immobilien wovon er die Bauten bezahlen soll 37 Sein Nachfolger im Amte war sein Sohn Kaspar von Furstenberg welcher auch die Burg Schnellenberg errichtete Spater erhielt er noch das Amt Fredeburg somit waren die drei Amter in einer Hand was sie bis zur Aufhebung des Herzogtums Westfalen im Jahr 1801 blieben nbsp Ruine Waldenburg Blick nach Sud OstAm 25 Oktober 1564 wurde Friedrich von Furstenberg zu Waterlappe vom Erzbischof Friedrich von Wied zum kurkolnischen Rat und zum Amtmann der Amter Bilstein und Waldenburg ernannt und befiehlt ihm die vorgenannten Amter zu verwalten Furstenberg hat die erzbischoflichen Rechte und Gerechtigkeiten zu bewahren keine Grenzverletzungen durch die Nachbarn zu dulden und die Rechte der Untertanen zu vertreten und zu verteidigen Er ist dem Erzbischof und dem Domkapitel bis zur Wahl eines Nachfolgers zum Gehorsam verpflichtet vom Erzstift hat er jeglichen Schaden abzuwenden und bis zum Tode verschwiegen zu sein Damit er aus der Verwaltung der Amter auch einen Nutzen zieht darf Furstenberg fur die Dauer seiner Tatigkeit als Amtmann samtliche Einkunfte der Amter Bilstein und Waldenburg geniessen mit Ausnahme der Schweine und Hammelabgabe Dafur hat Furstenberg jahrlich 400 Goldgulden an den Erzbischof zu zahlen Ausserdem erhalt er fur sich und die Dienerschaft die erforderliche Kleidung Aus der Schuldverschreibung der verstorbenen Eheleute Schungel uber 10 000 Gulden die Furstenberg an sich gebracht hat sollen ebenfalls 400 Gulden Pension gezahlt werden Daruber hat sich Furstenberg mit dem Erzbischof verglichen und dahingehend geeinigt dass Furstenberg eine jahrliche Pension von 100 Goldgulden erhalt solange er Amtmann der Amter Bilstein und Waldenburg ist Ausserdem erhalt er weitere 50 Taler in seiner Eigenschaft als kurkolnischer Rat Ausserdem erhalt er die Sommer Hofkleidung so wie diese alle anderen Rate auch erhalten Der Bruchtenmeister zu Werl Wilhelm Brandis wird angewiesen dem Furstenberg ab sofort fur die Dauer seines Dienstes jahrlich 100 Goldgulden auszuzahlen 38 1565 war Simon Schulte Kellner zu Arnsberg Befehlshaber der Amter Bilstein und Waldenburg 39 Am 14 Februar 1570 wurde Furstenberg Amtmann von Waldenburg In der Urkunde ubergab Kurfurst Salentin von Koln dem Landdrosten Hennecke Schungel die von Erzbischof Adolf gemachte Pfandverschreibung auf die Amter Bilstein und Waldenburg uber 10 000 Goldgulden dem jetzigen Besitzer derselben Caspar von Furstenberg und ubergab ihm und seinen Erben obige Amter zur weiteren Verwaltung 40 Herren von Heiden 1576 1638 Bearbeiten nbsp Waldenburg mit Burggraben Blick nach OstenDie Familie von Heiden ein altes westfalisches Rittergeschlecht war im Erbgang 1576 Besitzer der Burg geworden Ab 1579 sind die Familie von Heiden zu Bruch bei Hattingen die neuen Burgherren Diese wohnten nicht mehr selber auf der Waldenburg sondern liessen Burg und zugehorige Guter durch Verwalter beaufsichtigen Als neuer Verwalter auf Waldenburg wird am 1 Juli 1611 Johannes Frenkhus zu Olpe der als Nachfolger des alten Johannes Berve Dieses geht aus einem Schreiben des Notars Franz Reinhardts zu Werl an seinen Herrn Bernhard von Heiden zu Bruch hervor Frenkhus sei von guten ehrlichen und habseligen Leuten in Olpe geboren habe sich auf unterschiedlichen Schulen und Universitaten gebildet habe sich auch in der Praxis bewahrt so dass er fur das Amt eines Verwalters auf Waldenburg geeignet sei Falls also Berve abziehen sollte moge man Frenkhus das Amt ubertragen 41 Caspar von Furstenberg teilt Bernhard von Heiden am 27 Juli 1611 mit dass der waldenburgische Verwalter Johannes de Berven verstorben sei Er empfiehlt als Nachfolger Adolf Franz von Oell zu Langenei 42 Nach dem Aussterben der von Heiden zu Bruch folgte im Jahre 1618 eine Nebenlinie vertreten durch Georg von Heiden zu Schonrath und sein Bruder Johann Dietrich von Heiden der als Deutschordensritter die Kommende Ootmarsum verwaltete Der Kolner Erzbischof Ferdinand von Bayern stellt am 22 Mai 1622 eine Quittung uber erhaltene 20 000 Reichstaler aus welche die Gebruder Friedrich von Furstenberg Droste zu Bilstein und Fredeburg und Johann Gottfried von Furstenberg zu Waterlappe und Schnellenberg als Gegenleistung fur die erfolgte Belehnung Manlehen mit den Amtern Bilstein und Waldenburg zu zahlen hatten 43 Die Belehnung mit den Amtern Bilstein und Waldenburg sowie mit dem Lenneamt durch den Erzbischof und Kurfurst Ferdinand erfolgt noch am selben Tage Bernhard von Heyden starb 1628 Sein Bruder Johann Dietrich Landkomtur des Deutschen Ordens und zum reformierten Glauben ubergetreten beantragte seinen Besitz Waldenburg gegen die Deutschordenskommende Ootmarsum zu tauschen 44 Nach einer Schatzungsliste des Jahres 1629 umfasste das ehemalige Amt Waldenburg die Bezirke der spateren Amter Kirchhundem und Bilstein nebst Teilen des spateren Amtsbezirkes Attendorn ferner das Biggeamt das waren die damaligen Gerichte spateren Amter Olpe Wenden und Drolshagen mit der Stadt Olpe Stadt und Gogericht Attendorn standen ausserhalb der Verwaltung und der Gerichtsbarkeit des Amtes Waldenburg 45 Johann Dietrich von Heyden bekam am 20 April 1635 vom Deutschen Orden die Erlaubnis fur den Tausch der Waldenburg wenn er gleichzeitig sein Amt als Komtur niederlegen und aus dem Orden austreten wurde 46 Durch den Tausch mit dem Deutschen Orden ging Johann Dietrich von Heyden als Begunstigter hervor wodurch sich der anschliessende Rechtsstreit mit dem Deutschen Orden begrunden lasst Deutschordensritter 1638 1691 Bearbeiten Im Mai 1638 ergriff der Deutsche Ritterorden Besitz von der Waldenburg Auf Veranlassung des Landkomturs der Balley Westfalen des Deutschen Ritterordens Rab Luther Schilder wurde am 29 September 1638 auf der Waldenburg in Gegenwart des Christoph von Heyden Sohn des verstorbenen Bernhard von Heyden vom Attendorner Gografen Dietrich Burghoff eine Schatzung und Inventarisierung des Nachlasses vorgenommen Hierin wurden die Raume der Burg mit allen Mobeln beschrieben 47 Johann Dietrich von Heyden starb am 29 August 1669 in Ootmarsum Der Deutsche Orden war zu dieser Zeit vollig verweltlicht Seine Kommenden dienten lediglich dazu einer kleinen Anzahl jungerer Sohne des Adels ein sorgenfreies mussiges Leben zu ermoglichen in dem die Jagd naturgemass einen breiten Raum einnahm Jagdstreitigkeiten zwischen den Ordensrittern und ihren adeligen Nachbarn waren deshalb gang und gabe so auch hier in Waldenburg 48 Nach dem Tod Johann Dietrich von Heydens strebten seine Erben wohl auf Betreiben ihrer von Furstenbergischen Verwandtschaft uber einen richterlichen Beschluss die Raumung der Burg an Wieder wurde eine Inventarisierung der Burg vorgenommen Dabei fiel auf dass in den vergangenen Jahren die Grosse des landwirtschaftlichen Betriebes zugenommen hatte Der Rechtsstreit uber die Burg ging jedoch in den nachsten Jahren weiter Erst im September des Jahres 1656 wurde der endgultige Tauschvertrag uber die Waldenburg zwischen dem Deutschen Ritterorden und Johann Dietrich von Heiden zu Bruch abgeschlossen mit allem Zubehor als Allod und das Amt Schonholthausen als Herforder Lehen dazu zwei Hofe im Kirchspiel Korbecke und 5000 Reichstaler in bar Zum neuen Drosten zu Waldenburg wurde am 14 August 1662 Johann Adolf von Furstenberg von Kolner Kurfursten Maximilian Heinrich bis zur Grossjahrigkeit des Maximilian Heinrich von Furstenberg eingesetzt 49 Wilhelm von Furstenberg Domdechant zu Salzburg und zu der Zeit Gast in Rom gratulierte 1662 Johann Adolf von Furstenberg zu seiner Bestallung als Droste der Amter Bilstein Waldenburg und Fredeburg Er soll sich von der Arnsberger Regierung nicht in die Karten schauen lassen andererseits soll er stets ein reines Gewissen bewahren damit er seinem Gegenuber stets klar ins Gesicht sehen kann 50 Hermann Otto de Baer wurde am 21 Oktober 1670 neuer Komtur in Waldenburg Er teilte der Abtei Herford mit dass der bisherige Komtur Eberhard von Dalwig nach Welheim versetzt worden sei und er als Nachfolger sein Amt in Waldenburg angetreten habe Er bat die Reichsabtei Herford um die Belehnung mit dem zur Waldenburg gehorenden Amt Schonholthausen und die Kollation uber die Pfarrkirche Schonholthausen Gleichzeitig teilt er mit dass er den Attendorner Burger Heinrich von der Horst beauftragt habe fur ihn in Herford den Lehnseid zu schworen 51 Durch ein Gerichtsurteil vom 13 Juni 1673 wurden die Freiherren von Furstenberg als Erben der Goda von Furstenberg Gemahlin des Bernhard von Heiden zu Bruch endgultig in den Besitz der Waldenburger Guter imitiert Durch allerlei Prozesse der vergangenen Jahre zwischen den Familien von Heiden zu Bruch und von Heiden zu Schonrath wurde heftigst um die Waldenburg gestritten Nach langwierigen Auseinandersetzungen verkaufte der Deutsche Orden die strittigen Guter am 8 Dezember 1691 fur 31 800 Rtlr an den Reichsfreiherrn von Furstenberg zu Schnellenberg Erbdrosten der Amter Bilstein Waldenburg und Fredeburg 52 Die Abtissin der Reichsabtei Herford belehnte am 26 September 1690 den westfalischen Verwalter Simon Johann Reesen zu Herford als Bevollmachtigten des Heinrich von Boeselager Komtur zu Waldenburg mit dem Amt Schonholthausen nebst Zubehor und der Kollation der Pastorat Zeugen Johann Henrich von Wahden und Arnold Gravius 53 Als Komturen waren eingesetzt 1651 1652 Henrich von Ittersum 1640 1651 Gisbert von der Capellen 1656 1662 Dietrich von dem Broel gen Plaeter 1660 1668 Eberhard von Dellwig 1670 Hermann Otto de Baer 1671 1673 Hermann Otto Baer 1673 1687 Franz Wilhelm von Furstenberg 1689 1691 Heinrich von BoeselagerHerren von Furstenberg 1691 1749 Bearbeiten Im 18 Jahrhundert vermutlich um das Jahr 1712 brannte die Waldenburg nieder Sie wurde zum Teil wieder aufgebaut erhielt aber wohl nicht mehr die Ausmasse aus dem Mittelalter In einem Teil der wiederaufgebauten Stallungen wohnte in den folgenden Jahrzehnten Johann Hardenacke mit seiner Frau und neun Kindern als Aufseher Wegen nachgewiesener Untreue fiel er offenbar bei Freiherr Clemens Lothar von Furstenberg in Ungnade weshalb dieser das Haus Waldenburg einreissen liess Damit waren Johann Hardenacke und seine Familie die letzten Bewohner der Waldenburg 54 Das Gelande befindet sich immer noch im Eigentum der von Furstenbergs seit 1990 ist der Kreis Olpe als Erbbauberechtigter fur die Burgruine verantwortlich 55 Touristische Erschliessung BearbeitenMarkantestes Uberbleibsel der Burg sind Teile des Bergfrieds der von 1989 bis 1991 vom Kreis Olpe und der Stadt Attendorn unter finanzieller Beteiligung des Landes Nordrhein Westfalen umfassend gesichert und restauriert wurde Seit 2011 wurden Treppen Gelander Banke und Infotafeln im Bereich der fruheren Burg aufgebaut 56 der Ausblick auf den Biggesee war schon zwei Jahre zuvor freigeschnitten worden 57 Im Dunkeln wird die Ruine beleuchtet 56 Die Ruine ist in das Wegenetz des Sauerlandischen Gebirgsvereins eingebunden Der 16 8 Kilometer lange Zwei Burgen Wanderweg verbindet seit 2019 die Waldenburg mit der Burg Schnellenberg 58 ausserdem liegt sie am insgesamt 46 Kilometer langen Bigge Lister Weg 59 Siehe auch BearbeitenAmt Waldenburg Liste der Burgen Schlosser und Festungen in Nordrhein WestfalenLiteratur BearbeitenHeimatblatter Zeitschrift der Heimatvereine des Kreises Olpe Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe Gunther Becker Hans Mieles Hg Bilstein Land Burg und Ort Beitrage zur Geschichte des Raumes Lennestadt und der ehemaligen Herrschaft Bilstein Stadt Lennestadt Lennestadt 1975 Josef Brunabend Attendorn Schnellenberg Waldenburg und Ewig Ein Beitrag zur Geschichte Westfalens Im Auftrag der Stadt Attendorn uberarbeitet von Julius Pickert Zu Ende gefuhrt von Karl Boos Aschendorff Munster 2 Aufl 1958 Alfred Bruns Gericht und Kirchspiel Oberkirchen Beitrage zur Geschichte der Stadt Schmallenberg Stadt Schmallenberg Schmallenberg 1981 Friedrich Albert Groeteken Die Benediktinerabtei Grafschaft die Pfarrei Grafschaft und ihre Tochtergemeinde Gleidorf Rheinische Verlagsanstalt und Buchdruckerei Bad Godesberg 1957 Josef Hesse Geschichte des Kirchspiels und Klosters Drolshagen Stadt Drolshagen Drolshagen 1971 Albert K Homberg Die Entstehung der westfalischen Freigrafschaften als Problem der mittelalterlichen deutschen Verfassungsgeschichte Regensberg Munster 1953 Albert K Homberg Die Veme in ihrer zeitlichen und raumlichen Entwicklung In Der Raum Westfalen Band 2 Teil 1 Hermann Aubin Franz Petri Hg Untersuchungen zu seiner Geschichte und Kultur Hobbing Berlin Aschendorff Munster 1955 S 141 172 Albert K Homberg Westfalen und das sachsische Herzogtum Aschendorff Munster 1963 Albert K Homberg Westfalische Landesgeschichte Mehren und Hobbeling Munster 1967 Albert K Homberg Theo Hundt Horst Ruegenbergg Heimatchronik des Kreises Olpe Heimatchroniken der Stadte und Kreise des Bundesgebietes Bd 33 Archiv fur Deutsche Heimatpflege Koln 1967 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer Heft 9 Kirchspiele Attendorn und Helden Stadte Drolshagen und Olpe Aus dem Nachlass veroffentlicht durch die Historische Kommission fur Westfalen Aschendorff Munster 1975 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer Heft 10 Kirchspiele Elspe Forde Kirchhundem Kirchveischede Oberhundem Rahrbach und Schonholthausen Aus dem Nachlass veroffentlicht durch die Historische Kommission fur Westfalen Aschendorff Munster 1975 Herbert Nicke Die Heidenstrasse Geschichte und Landschaft entlang der historischen Landstrasse von Koln nach Kassel Galunder Numbrecht 2001 ISBN 3 931251 74 8 Friedrich W Schulte Der Streit um Sudwestfalen im Spatmittelalter Die Grafen von der Mark Die Erzbischofe von Koln Monnig Iserlohn 1997 ISBN 3 922885 86 1 Johann Carl Bertram Stuve Untersuchungen uber die Gogerichte in Westfalen und Niedersachsen Frommann Jena 1870 Josef Wiegel Grafschaft Beitrage zur Geschichte von Kloster und Dorf Gemeinde Grafschaft Grafschaft 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldenburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hubertus Heuel Die Geheimnisse der Waldenburg 22 April 2008 abgerufen am 28 Mai 2020 deutsch Kreisarchiv Olpe Akte Nr 1294 Bl 1 50 Josef Brunabend Attendorn Schnellenberg Waldenburg und Ewig Ein Beitrag zur Geschichte Westfalens Aschendorff Munster 2 Aufl 1958 S 247 genealogie mittelalter bei Gottschalk de Zutphen ist er ein Sohn von Hermann II Graf von Werl bei graafschap middeleeuwen ein Sohn von Graf Hermann II in Westfalen Albert K Homberg Heimatchronik des Kreises Olpe S 38 Albert K Homberg Grundlagen und Entwicklung der mittelalterlichen Landesorganisation im Gebiet des heutigen Kreises Olpe Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 8 478 Albert K Homberg Heimatchronik des Kreises Olpe S 38 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 9 598 Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 1 Urkunden von 799 bis 1300 Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalens Band 2 A L Ritter Arnsberg 1839 Nr 248 S 308 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe Heft 182 S 35 Johann Suibert Seibertz Urkunden Nr 1102 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 75 61 Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 1 Urkunden von 799 bis 1300 Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalens Band 2 A L Ritter Arnsberg 1839 Nr 484 darin insbesondere S 600 604 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 75 61 Westfalisches Urkundenbuch Bd 7 Die Urkunden des kolnischen Westfalens vom Jahre 1200 bis 1300 Regensberg Munster 1901 1908 Nr 2375 Heimatblatter Zeitschrift der Heimatvereine des Kreises Olpe 18 8 und 75 61 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 9 598 a b Albert K Homberg Heimatchronik des Kreises Olpe S 71 Albert K Homberg Die Herforder Guter im Sauerland In Heimatblatter fur das kurkolnische Sauerland Jg 11 1934 Heft 1 Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 2 Urkunden von 1300 bis 1400 Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalens Band 3 A L Ritter Arnsberg 1843 Nr 642 S 249 250 Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 2 Urkunden von 1300 bis 1400 Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalens Band 3 A L Ritter Arnsberg 1843 Nr 664 S 271 273 Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Urkunde 20902 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Johann Suibert Seibertz Urkunden Nr 101 a b Pickertsche Sammlung S 10 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe Heft 182 S 36 Willi Voss Amt Waldenburg Pfarrei Schonholthausen Hofe im Kirchspiel Schonholthausen 1940 erganzt von Pfarrer Franz Rinschen bearbeitet von Robert J Sasse 2012 S 35 Josef Brunabend Attendorn Schnellenberg Waldenburg und Ewig Ein Beitrag zur Geschichte Westfalens Aschendorff Munster 2 Aufl 1958 S 76 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe Heft 33 1958 1747 Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 3 Urkunden von 1400 bis 1800 A L Ritter Arnsberg 1854 Nr 967 S 130 131 Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 3 Urkunden von 1400 bis 1800 A L Ritter Arnsberg 1854 Nr 981 S 149 151 Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Urkunde 23349 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 78 35 Archiv des Freiherrn von Plettenberg Bamenohl Akte 147 S 2 ff Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Albert K Homberg In Heimatblatter Zeitschrift der Heimatvereine des Kreises Olpe 11 34 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 78 35 und 11 35 Albert K Homberg Die Herforder Guter im Sauerland In Heimatblatter fur das kurkolnische Sauerland Jg 11 1934 Heft 1 Seibertz Landes und Rechtsgeschichte Westfalens S 151 Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen AFH 4134 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 9 600 Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Akte AFH 1142 Bl 103 Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Akte AFH 1145 Bl 29 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Graf von Speesches Archiv in Ahausen VI 1 Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Urkunde 20717 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen AFH 169 Bl 333 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen AFH 169 Bl 341 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen AFH 1142 Bl 545 und AFH 1142 Bl 519 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 59 89 Heimatblatter Zeitschrift der Heimatvereine des Kreises Olpe Jg 14 S 105 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 59 89 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 9 599 und 59 90 Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 9 599 Details zur Ernennung im Historischen Tagebuch der Stadt Attendorn Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Akten AFH 235 Bl 333 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Akte AFH 1440 Bl 79 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe 9 599 und Akte 1537 Bl 10 Archiv des Freiherrn von Furstenberg Herdringen Urkunde 21441 Otto Hoffer Historisches Tagebuch der Stadt Attendorn Hubertus Heuel Waldenburg brannte fruher als vermutet ab 15 Mai 2008 abgerufen am 28 Mai 2020 deutsch Flemming Krause Ruine Waldenburg in Attendorn mit Graffiti beschmiert 6 Juni 2018 abgerufen am 28 Mai 2020 deutsch a b Meinolf Luttecke Ruine erinnert an eine stolze Burg 19 Juli 2017 abgerufen am 28 Mai 2020 deutsch Peter Plugge Ruine wieder zu sehen 22 Oktober 2009 abgerufen am 28 Mai 2020 deutsch Riem Karsoua Eine Reise durch die historische Hansestadt Attendorn 19 Marz 2019 abgerufen am 28 Mai 2020 deutsch Herbert Kranz Wandern rund um den Biggesee ist reizvoll 18 Juli 2017 abgerufen am 28 Mai 2020 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldenburg Attendorn amp oldid 227970275