www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Wilhelm von Furstenberg 29 September 1628 auf Schloss Herdringen 2 September 1688 in Mulheim war Ritter des Deutschen Ordens und zuletzt Landkomtur der Ballei Westfalen Er gilt als der bedeutendste westfalische Landkomtur zwischen Reformation und Sakularisation Er hat unter anderem das heutige Gebaude der Kommende Mulheim erbauen lassen Franz Wilhelm von Furstenberg Inhaltsverzeichnis 1 Fruhes Leben 2 Aufstieg im Orden 3 Koadjutor der Ballei Westfalen 4 Landkomtur 5 Literatur 6 EinzelnachweiseFruhes Leben BearbeitenFranz Wilhelm war der Sohn Friedrichs von Furstenberg aus der westfalischen Familie von Furstenberg und der Anna Maria geborenen von Kerpen Einer seiner vielen Bruder war der Bischof Ferdinand von Furstenberg Franz Wilhelm war wie viele seiner Geschwister fruh fur den geistlichen Stand vorgesehen Bereits im Alter von neun Jahren erhielt er 1637 die erste Tonsur Zusammen mit seinem alteren Bruder Ferdinand besuchte er das Gymnasium der Jesuiten in Siegen Spater wechselte er auf das Gymnasium in Paderborn und ab 1646 auf das Gymnasium Paulinum in Munster Der 1618 geborene Friedrich von Furstenberg war nach dem Tod der Eltern fur die Erziehung von Franz Wilhelm zustandig Aus finanziellen Grunden kam fur diesen eine akademische Ausbildung nicht in Frage Auch auf die in der Familie ubliche Grand Tour musste er verzichten Bemuhungen um Domprabenden scheiterten Jedoch gelang ihm auch durch die Fursprache seines Patenonkels Furstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg der Eintritt in den Deutschen Orden Aufstieg im Orden BearbeitenFranz Wilhelm von Furstenberg trat am 14 Februar 1650 in den deutschen Orden ein Er brachte nur einen Harnisch und zwei Pferde mit Erste Station war die Kommende Mulheim Die Quellen bezeichnen ihn 1651 als Okonomie Inspektor Sein Noviziat leistete er 1652 und 1653 am Hauptsitz des Ordens in Mergentheim ab Danach kehrte er als Hauskomtur nach Mulheim zuruck Seine vom Orden vorgesehenen Militardienstverpflichtung leistete er vermutlich in Malta ab Seinen alteren Bruder Wilhelm gelang es anlasslich einer diplomatischen Mission im Jahr 1660 vom Hochmeister Leopold Wilhelm von Osterreich die Zusage zu erhalten dass Franz Wilhelm die nachste freiwerdende Stelle eines Komtur erhalten sollte Noch im selben Jahr erhielt er die Kommende Osnabruck Diese war die kleinste und armste westfalische Kommende Franz Wilhelms Einkommen verbesserte sich als ihn sein Bruder Bischof Ferdinand 1616 zum Hofmarschall des Hochstifts Paderborn ernannte Damit war er der Vorsteher des bischoflichen Haushaltes und ein naher Vertrauter seines Bruders Diesen begleitete er 1664 zum Reichstag nach Regensburg Er war dann von 1664 bis 1671 Komtur der Kommende Brackel Diese verpachtete er jedoch zur Bewirtschaftung weiter Als der munstersche Furstbischof Christoph Bernhard von Galen seinen Krieg gegen die Niederlande vorbereitete versuchte er Franz Wilhelm von Furstenberg in Dienst zu nehmen Insbesondere auf Anraten seines Bruders Wilhelm lehnte Franz Wilhelm ab zumal der Hochmeister Johann Caspar von Ampringen diesen Schritt kaum gebilligt hatte Koadjutor der Ballei Westfalen BearbeitenIm Jahr 1666 bat der alte bisherige westfalische Landkomtur Johann Winold von Westrem um die Zugesellung eines Koadjutors Er hielt dafur Franz Wilhelm von Furstenberg fur geeignet Noch im selben Jahr wahlte ein Kapitel der Ballei Friedrich Wilhelm zu Koadjutor Als Folge dieses Aufstiegs in eine bedeutende Ordensstelle verzichtete er zu Gunsten eines Neffen auf die ihm zustehenden Anteile an den Familiengutern Als Vertreter des Landkomturs ubernahm Franz Wilhelm Verantwortung fur die Ballei Westfalen Deren Situation war hochst schwierig Insgesamt gab es 1651 nur noch 10 Ritter und Priester Die St Georgs Kommende in Munster bestand nur noch dem Namen nach und war mit Mulheim vereinigt Die Kommende Mulheim war hoch verschuldet Abgesehen von den Pachtgeldern aus Brackel brachten nur die Kommenden Welheim und Waldenburg noch nennenswertes Einkommen ein Als Folge eines Urteils des Reichshofrates ging die Waldenburg 1670 dem Orden verloren und fiel an die Familie von Furstenberg Allerdings nahm diese den Besitz aus Rucksicht auf Franz Wilhelm erst zwanzig Jahre spater in Besitz Solange profitierte der Orden noch von diesen Einkunften Landkomtur Bearbeiten nbsp Deutschordenskommende Mulheim nbsp Portal mit Inschrift und Wappen von Franz Wilhelm von FurstenbergBis zum Tod des bisherigen Landkomturs im Jahr 1671 fuhrte Franz Wilhelm sein Amt als Hofmarschall weiter Danach wurde er selbst Landkomtur Noch im selben Jahr hielt er das erste Balleikapitel ab Sein Verhaltnis zum Hochmeister von Ampringen war freundschaftlich Beide sahen sich im Ziel einig den Niedergang des Ordens aufzuhalten In seinem Verantwortungsbereich nahm Franz Wilhelm nur ausserst wenige neue Ritter auf um so die Schulden der Ballei abtragen zu konnen Nicht zuletzt durch eine strenge Rechnungsprufung schaffte er es die Schulden der Kommende und der Ballei bis 1682 zu begleichen Durch die Sicherung von alten Besitzurkunden konnte er Besitzanspruche aufrechterhalten Weil fur den Orden verlustbringend unterstutzte er nicht die geplante Wiedergrundung der St Georgs Bruderschaft in Munster Personlich lebte Franz Wilhelm vergleichsweise bescheiden Bereits 1677 war die finanzielle Situation so stabil dass Franz Wilhelm mit dem Neubau der Kommende in Mulheim beginnen konnte 1 Als Architekten konnte er Ambrosius von Oelde gewinnen Es gelang ihm seinen Bruder Bischof Ferdinand 1681 dazu zu bewegen der Ordenskirche St Margaretha einen bedeutenden Betrag zu stiften Franz Wilhelm verfasste 1682 eine Schrift die sich mit der Verwaltung der Landkommende befasste Sie trug den Titel Grundliche und wahrhafte Nachricht von der Landkomturei Mulheim Gerechtigkeiten uralten Herkommen und Gebrauchen wie dann auch ublichen Verhaltungen in dem Hauswesen Neben allgemeinen Beschreibungen und Darlegungen enthalt die Schrift auch personliche Notizen und Erinnerungen Er hob auch hervor dass bei aller Sparsamkeit die Pflicht zum Almosengeben nicht vergessen werden durfe Ausserdem gab er Hinweise zur zweckmassigen Verwaltung Der Landkomtur starb uberraschend nachdem er sich auf dem Ruckweg von einer Wallfahrt nach Werl eine Verletzung zugezogen hatte Literatur BearbeitenHelmut Lahrkamp Franz Wilhelm von Furstenberg In Ders u a Furstenbergsche Geschichte Bd 3 Die Geschichte des Geschlechts von Furstenberg im 17 Jahrhundert Munster 1971 S 150 158Einzelnachweise Bearbeiten Kommende Mulheim Memento vom 20 Juli 2011 im Internet Archive Normdaten Person GND 14118289X lobid OGND AKS VIAF 120799902 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Franz Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG Ritter des Deutschen Ordens und Landkomtur der Ballei WestfalenGEBURTSDATUM 29 September 1628GEBURTSORT Schloss HerdringenSTERBEDATUM 2 September 1688STERBEORT Mulheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Wilhelm von Furstenberg amp oldid 238120581