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Die Georgskommende war eine Kommende des Deutschen Ordens in Munster Die Niederlassung des Ordens entstand im 13 Jahrhundert und war spatestens seit dem 14 Jahrhundert Sitz des Landkomturs fur die Ballei Westfalen Diesen musste sie seit dem 16 Jahrhundert mit der Kommende Mulheim teilen und es kam 1618 endgultig zum Zusammenschluss beider Einrichtungen Die formell fortbestehende Kommende Munster wurde 1809 aufgehoben Everhard Alerdinck Vogelschau Plan der Stadt Munster 1636 Ausschnitt gelb umrandet die Georgskommende des Deutschen Ordens mit Kirche Konvents und Wirtschaftsgebauden links oben das Fraterhaus der Bruder vom Gemeinsamen Leben rechts oben St Petri rechts die Pfarrkirche St Aegidii 1821 eingesturzt und abgerissen heute Aegidiimarkt rechts unten die Klosterkirche der Kapuziner die nach 1821 Pfarrkirche der Agidiengemeinde wurde und seitdem St Agidii heisstGeschichte BearbeitenDer Deutsche Orden verfugte bereits 1238 uber Zehnteinkunfte in Munster Bischof Ludolf von Holte gab dem Orden 1247 Grundstucke fur den Bau einer Kirche Die Kirche war dem heiligen Georg geweiht Danach wurde auch die gesamte Einrichtung als St Georgs Kommende bezeichnet Aus dem folgenden Jahr stammt die erste bekannte Erwahnung eines Komturs Seit 1324 war sie Sitz des Landkomturs fur die Ballei Westfalen Im 13 Jahrhundert und erneut in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts entwickelte sich die Kommende zur reichsten ihrer Art in Westfalen Im Mittelalter verfugte die Kommende uber den Status der Immunitat Die Gebaude des Ordens lagen in einem abgeschlossenen Bereich innerhalb der Stadtmauern Neben der Kirche gehorten dazu das eigentliche Haus der Kommende ein Verwaltungsgebaude und zwei Muhlen Der ersten Kirche folgte auf dem Hohepunkt des Reichtums der Kommende 1444 der Bau einer zweischiffigen vierjochigen neuen Kirche aus Backstein Diese verfugte uber Kreuzgewolbe und einen Chor mit polygonalem Abschluss Der Bau war immerhin fast 37 m lang und 12 64 m breit Ein Neubau des Kommendenhauses erfolgte unter dem Komtur Rab Dietrich Overlacker im Jahr 1605 Seit dem 16 Jahrhundert kam es aus unterschiedlichen Ursachen zu einer Verarmung Dazu beigetragen haben kriegerische Wirren und die Unruhen im Zusammenhang mit den Taufern Bereits erstmals 1473 wurde die Kommende mit der in Mulheim an der Mohne vereinigt Seit 1544 war Mulheim dann neben Munster Sitz des Landkomturs Der Zusammenschluss mit Mulheim wurde 1618 endgultig festgeschrieben Weiter verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Vielfach verliessen Bauern und Pachter der Kommende ihre Hofe weil sie die Kontributionen der verschiedenen Kriegsparteien nicht mehr tragen konnten Damit gingen der Kommende Einkunfte verloren Hinzu kam dass seit dem spaten 16 Jahrhundert die Bischofe von Munster und die Burger der Stadt die Immunitat der Kommende in Frage stellten Damit wurde die Einrichtung mit hohen Steuerforderungen konfrontiert Unter dem Landkomtur Augustin Oswald von Lichtenstein verbesserte sich die Situation zeitweise Durch den Beschuss der Stadt Munster durch Bischof Christoph Bernhard von Galen 1658 erlitt die Kommende starke Schaden Dasselbe gilt fur die Auseinandersetzungen von 1661 62 Die Schulden waren so hoch dass sie bis zur Auflosung der Kommende nicht mehr abgetragen werden konnten Komtur Wilhelm von Plettenberg liess das stark beschadigte Kommendengebaude 1698 99 umbauen Die Kommende in Munster stand seit dem 17 Jahrhundert trotz des formalen Weiterbestehens meist unter der Verwaltung von Burgerlichen Eine gewisse wirtschaftliche Erholung fand im 18 Jahrhundert bis zum Siebenjahrigen Krieg statt Aus dem 18 Jahrhundert stammte auch ein Kalvarienberg im Suden der Kirche Im Jahr 1809 wurde die Kommende aufgehoben Nach der Aufhebung wurde die Kommende als Proviantamt benutzt Die Reste wurden 1943 beziehungsweise 1945 vollig zerstort Bis 1953 wurden alle noch vorhandenen Ruinen abgebrochen Komture BearbeitenLubert Bischopinck um 1435 Heinrich von Bodelschwing 1494 1533 Heinrich Brunstering 1528 1559 Neveling von der Recke 1562 1591 Georg von Hanxleden 1593 1605 Literatur BearbeitenHeiko K L Schulze Kloster und Stifte in Westfalen eine Dokumentation Geschichte Baugeschichte und beschreibung In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster 1982 ISBN 3 88789 054 X S 397 Ausstellungskatalog Munster Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte 26 September 1982 21 November 1982 Kunibert Bering Die Ritterorden in Westfalen In Geza Jaszai Hrsg Monastisches Westfalen Kloster und Stifte 800 1800 Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Munster 1982 ISBN 3 88789 054 X S 104f Ausstellungskatalog Munster Westfalisches Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte 26 September 1982 21 November 1982 51 9595 7 61988 Koordinaten 51 57 34 2 N 7 37 11 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georgskommende Munster amp oldid 230065840