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Ludolf von Holte Juni 1247 war seit 1226 Bischof von Munster Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Anfange der Herrschaft 3 Aussenpolitik 4 Innere Politik 5 Forderung geistlichen Lebens 6 LiteraturFamilie BearbeitenEr stammte aus dem Osnabrucker Adelsgeschlecht von Holte mit dem Stammsitz Holter Burg Der Vater war Wilhelm Edelherr von Holte Der Name der Mutter ist nicht bekannt Sein Bruder Hermann war Dompropst von Merseburg sowie Abt von Corvey Adolf wurde Nachfolger des Vaters Wilhelm war Dompropst in Munster und Osnabruck Wigbold war zunachst verheiratet und ging spater ins Kloster Seine ehemalige Frau wurde Abtissin von Bersenbruck Deren Sohne waren Wilhelm Bischof von Munster und Wigbold Erzbischof von Koln Die Schwester Ludolfs Jutta war Abtissin in Nottuln Anfange der Herrschaft BearbeitenLudolf war ab 1212 Domherr in Munster Spater war er Propst in Friesland Nachdem Bischof Dietrich III von Isenberg wegen seiner Beteiligung am Mord an Engelbert I von Koln suspendiert worden war wurde Ludolf vom Domkapitel zum Bischof gewahlt Seine Amtszeit begann sofort mit Kampfen gegen die aufstandischen Friesen Ihr Ziel war es die Durchsetzung der munsterschen Gerichtsbarkeit zu verhindern Der Streit entzundete sich insbesondere am Suhnegeld fur einen ermordeten Priester Obwohl Ludolf selbst nach Friesland reiste hatte er in diesem Konflikt keinen Erfolg Beruhigung trat ein als Ludolf Eigenmachtigkeiten seiner Beamten ahndete und damit ein besseres Verhaltnis zur Bevolkerung erreichte Im westfalischen Raum ging Ludolf gegen die Morder des Kolner Erzbischofs und deren Anhanger vor Mit Graf Dietrich von Kleve schloss Ludolf 1231 ein Bundnis Aussenpolitik BearbeitenAuf Befehl des Papstes kampfte er 1234 zusammen mit dem Erzbischof von Bremen Gebhard II zur Lippe in einem Kreuzzug gegen die Stedinger Bauern denen man vorwarf die Neueinfuhrung heidnischer Kulte anzustreben Ludolf folgte dem nur widerstrebend weil es den Bauern nicht um heidnische Kulte ging vielmehr hatten sie wirtschaftliche Klagen gegen den Erzbischof von Bremen Im Jahr 1237 trat Ludolf im Auftrag des Papstes als Vermittler zwischen der Stadt Bremen und dem Erzbischof sowie dem Domkapitel auf Das Verhaltnis zum Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden war zunachst gespannt spater besserte es sich Er unterstutzte diesen bei dessen Fehde gegen den Grafen von Julich und weihte ihn 1239 zum Priester und Bischof In der neuen Fehde des Erzbischofs mit Julich stand Ludolf auf Seiten des Grafen Im Jahr 1243 gab Ludolf alle Guter des Bistums jenseits des Rhein Heinrich von Limburg zu Lehen Im Jahr 1246 verbundete sich Ludolf auch mit dem Edelherren Bernhard zur Lippe Dieses Bundnis war gegen alle moglichen Feinde mit Ausnahme des Erzbischofs von Koln gerichtet Eine Rolle in der Reichspolitik spielte Ludolf kaum Innere Politik BearbeitenIm Inneren des Bistums brach Ludolf 1242 die Macht der Meinhovel und starkte damit die Position der Bischofe Zur Sicherung seiner Position liess er in der Nahe der Hauptstadt die Burg Wolbeck errichten Ausserdem verlieh Ludolf Beckum Warendorf Telgte und Ahlen die Stadtrechte Am 7 Januar 1247 gestattete er den Bau einer Filialkirche in Snedwinkele woraus die Gemeinde Neuenkirchen entstand Ausserdem bevorzugte Ludolf Ministeriale die ihm zuverlassiger schienen als dynastische Adelige Den bischoflichen Amtstragern wie Drosten Kammerern oder Mundschenken wurde verboten ohne Zustimmung des Landesherren die Amter zu verkaufen Mit dem Bischof von Osnabruck Engelbert I von Isenberg schloss Ludolf 1245 ein Bundnis das alle funf Jahre erneuert werden sollte Inhalt war dass die Stadte Munster und Osnabruck keine Horigen der Bischofe ohne deren ausdruckliche Zustimmung aufnehmen durften Daraufhin schlossen die beiden Stadte ihrerseits ein Bundnis dem sich weitere Stadte anschlossen Forderung geistlichen Lebens Bearbeiten nbsp Grab von Bischof Ludolf von Holte im Altarraum des Domes zu Munster Westfalen DeutschlandDer Bischof versuchte das geistliche Leben durch die unter ihm urkundlich erstmals nachweisbaren Diozesansynoden zu intensivieren Er soll auch den Katharinenkult im Bistum eingefuhrt haben Zur Feier des Sieges uber die Meinhovel und ihre Verbundeten stiftete er das Fest Victoria sancti Pauli das bis ins 18 Jahrhundert hinein gefeiert wurde Ludolf forderte das Klosterwesen durch die Unterstutzung der Grundung des Zisterzienserinnenklosters Marienborn Dieses stattete er mit Rechten und Besitzungen aus Auch die Grundung des Klosters Gross Burlo unterstutzte er Auch Kloster Marienfeld wurde gefordert Ausserdem uberliess er dem Deutschen Orden in Munster Gelande fur die Anlage der Kommende Munster Dass Ludolf 1240 dem Stift Freckenhorst die Augustinerregel gab zeigt sein Interesse an der Reform der Frauenkloster Begraben wurde Ludolf im Dom zu Munster beim Primaltar vor dem Chor Das Grab wurde im 18 Jahrhundert beschadigt Literatur BearbeitenWilhelm Kohl Ludolf von Holte In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 298 f Digitalisat Wilhelm Kohl Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 3 Die Diozese Berlin Walter de Gruyter 2003 Germania sacra Neue Folge Historisch statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reiches Bd 37 3 ISBN 978 3 11 017592 9 S 296ff TeildigitalisatVorgangerAmtNachfolgerDietrich III Bischof von Munster 1226 1247Otto II Normdaten Person GND 137956061 lobid OGND AKS VIAF 86116973 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludolf von HolteKURZBESCHREIBUNG Bischof von MunsterGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM Juni 1247 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludolf von Holte amp oldid 229755075