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Der Stedingerkrieg war ein Kreuzzug des Erzbistums Bremen gegen die Bewohner des Landes Stedingen in den Jahren 1233 und 1234 Darstellung Gregors IX in einem Manuskript aus der Zeit um 1270 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Rezeption 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenGraf Heinrich I von Hoya besiegte 1211 1 oder 1213 2 die Stedinger in einer Schlacht bei Hilgermissen Heinrich I stutzte den Bremer Erzbischof Waldemar Waldemar hatte versucht die Stedinger Bauern zur Abgabe eines Zehnts zu zwingen Daher versammelten sich die Bauern in Horn und griffen die im Bau befindliche Burg Hoya an Als sie deren Wall uberwunden hatten fuhrten die Ritter Hoyas einen Flankenangriff durch sodass sich die Bauern nach Wienbergen zuruckziehen mussten Mangels ausreichender Bewaffnung erlitten sie erhebliche Verluste und ergriffen die Flucht Danach konnten aber weder Waldemar noch Gerhard I die Zehntpflicht durchsetzen Geschichte Bearbeiten1229 kam es zu einer ersten Fehde zwischen Erzbischof Gerhard II und den Stedingern Ein erzbischofliches Heer unter der Fuhrung von Hermann zur Lippe einem Bruder des Erzbischofs ruckte in das Stedingerland ein wurde jedoch am 25 Dezember 1229 in der Schlacht bei Hasbergen geschlagen in deren Verlauf auch Hermann getotet wurde Daraufhin rief Gerhard II im Marz 1230 eine Provinzialsynode nach Bremen ein Auf dieser Bremer Fastensynode wurden die Stedinger zu Ketzern erklart Es wurde ihnen vorgeworfen sich der Kirche zu widersetzen Kloster und Kirchen zu verbrennen mit Hostien Missbrauch zu treiben sowie Geister und Wahrsagerbefragungen zu tatigen Gerhard II suchte Unterstutzung bei Papst Gregor IX und forderte zur Bekehrung Bekampfung und Ausrottung der Stedinger auf Tatsachlicher Grund seines Grolls war jedoch ein Aufstand der Stedinger die gegen Steuerabgaben protestierten die sie leisten sollten obwohl sie auf Grund der Urbarmachung der Wesermarsch eigentlich von allen Abgaben befreit sein sollten Den Burgern Bremens wurden bei einer Teilnahme am Krieg grosszugige Rechte und Vergunstigungen zugesprochen So sollten den Burgern Zolle und Abgaben erlassen werden Den Kaufleuten wurde eine Befreiung von der Heeresfolge und ein Drittel der Beute angeboten Mit diesen Zusagen war nicht nur die finanzielle Hilfe der Stadt sichergestellt sondern auch der Einsatz von Schiffen und die Versorgung der Truppen Einen weiteren Ansporn lieferte der Papst der 1233 erklarte jedem Teilnehmer am Feldzug gegen die Stedinger stunden die gleichen Ablasse zu wie sie fur den Zug ins Heilige Land vorgesehen waren Die norddeutschen Bischofe und die Dominikaner wurden zum Kreuzzug aufgefordert Die Verbundeten unter dem Befehl von Heinrich I von Brabant stellten ein Heer von bis zu 4000 Rittern die Quellen berichten sehr verschiedene Zahlen Die Stedinger boten ebenso viele Kampfer auf Anfuhrer des Heers der Stedinger waren Thammo von Huntorp Detmar tom Dyk tom Dieke und Bolko von Bardenfleth Die ersten Angriffe der Lehnsheere konnten die Stedinger zuruckschlagen 1233 wurde jedoch Osterstade unterworfen und 1234 gelang dem Erzbischof und den verbundeten adeligen Herrschern der entscheidende Sieg in der Schlacht bei Altenesch Die Landgewinne an der linken Weserseite wurden unter den Siegern aufgeteilt Die politische Stellung Bremens wurde durch die Teilnahme am Stedingerkrieg gestarkt Rezeption BearbeitenDer Kreuzzug gegen die Stedinger war in der Geschichtswissenschaft eher ein Randthema Auch im Schulunterricht wurde das Thema kaum behandelt Ausnahmen gab es im Nationalsozialismus und in der DDR Zur 700 Jahr Feier der Schlacht bei Altenesch schrieb August Hinrichs das Freilichtspiel De Stedinge das zwischen 1935 und 1937 mehrfach aufgefuhrt wurde So wurde zum Beispiel im Geschichtsbild der DDR und von einzelnen Autoren die Gruppe der Stedinger zur Bauernrepublik hochstilisiert Siehe auch BearbeitenSt Veit Denkmal Freilichtbuhne Stedingsehre Bremer FastensynodeLiteratur BearbeitenFachliteratur Jens Schmeyers Die Stedinger Bauernkriege Wahre Begebenheiten und geschichtliche Betrachtungen Zur Erinnerung an die Schlacht bei Altenesch am 27 Mai 1234 Stedinger Verlag Lemwerder 2004 ISBN 3 927697 38 9 Bernd Ulrich Hucker Das Problem von Herrschaft und Freiheit in den Landesgemeinden und Adelsherrschaften des Mittelalters im Niederweserraum Munster Westfalen 1978 Ders Die politische Vorbereitung der Unterwerfungskriege gegen die Stedinger und der Erwerb der Grafschaft Bruchhausen durch das Haus Oldenburg In Oldenburger Jahrbuch 86 1986 S 1 32 Heinrich Schmidt Zur Geschichte der Stedinger In Bremisches Jahrbuch Band 60 62 S 27f Staatsarchiv Bremen Bremen 1982 83 Stichwort Stedinger Aufstand um 1204 1234 In Worterbuch zur deutschen Militargeschichte 2 Bande Berlin DDR 1985 Band 2 S 948 Rolf Kohn Lieber tot als Sklav Der Stedingeraufstand in der deutschen Literatur 1836 1975 2 Teile In Oldenburger Jahrbuch Band 80 1980 S 1 57 sowie Band 81 1981 S 83 144 Rolf Kohn Die Verketzerung der Stedinger durch die Bremer Fastensynode In Bremisches Jahrbuch Band 57 Bremen 1979 S 15 bis 85 Bruno Gloger Kreuzzug gegen die Stedinger 1233 34 2 uberarbeitete Aufl Berlin Deutscher Verlag der Wissenschaften 1980 Illustrierte historische Hefte Band 22 Bernd Ulrich Hucker Sannau 880 Jahre Zur Fruhgeschichte eines Stedinger Dorfes Bremen 2019 ISBN 978 3 938275 97 9Belletristik Alphabetische Reihenfolge Gerhard Beutel Die Faust der Stedinger Berlin 1975 Friedrich Kuhlken Der Freiheitskampf der Stedinger 3 Auflage Langensalza Berlin Leipzig o J ca 1938 Helmuth Miethke Der Palastmedikus 2 Auflage Berlin Kinderbuchverlag 1980 Olivia Moore Meerweibchenuhr und Winterreise auf der Ollen Phantastische Geschichte uber das Stedinger Land Georg Ruseler Die Stedinger Drama 4 Auflage Varel 1891 Georg Ruseler Der Kampf um die Lechtenburg Wilhelmshaven 1920 Arnold Schloenbach Der Stedinger Freiheitskampf Ein vaterlandisches Gedicht in 18 Gesangen Bremen 1864 Arnold Schloenbach Die Stedinger In Die Gartenlaube Heft 45 47 1854 S 533 536 549 554 561 567 Volltext Wikisource Bernhard Winter De Stedinge woll to gedenken Niederdeutsche Texte Edo Dieckmann Oldenburg 1933 Weblinks BearbeitenHeimatverein Altenesch Chronik private Webseite Von Lanzen durchbohrt von Schwertern getroffen von Pferden zertreten Welt OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Asendorf Die denkwurdige Schlacht bei Hilgermissen im Jahre 1211 in Heimatland 1979 S 208 210 Die Schlacht von Hilgermissen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stedingerkrieg amp oldid 225375578