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Die abgegangene Burg Wolbeck war eine Landesburg des Hochstifts Munster und Residenz der Furstbischofe in Wolbeck heute Stadt Munster Burg WolbeckStaat DeutschlandOrt Munster WolbeckEntstehungszeit nach 1242Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung LandesburgGeographische Lage 51 55 N 7 44 O 51 919722222222 7 7327777777778 Koordinaten 51 55 11 N 7 43 58 OBurg Wolbeck Nordrhein Westfalen p1p3Geschichte BearbeitenBischof Ludolf von Holte hatte zwar die Macht des munsterlandischen Ministerialengeschlechts der Meinhovel gebrochen gleichwohl hatte er weiterhin mit dem aufsassigen Stiftsadel zu rechnen Ausserdem begann sich in der Stadt Munster in verstarkten Mass ein burgerliches Selbstbewusstsein zu zeigen Er beschloss daher eine Burg als militarischen Stutzpunkt und als Residenz ausserhalb der Stadt Munster anzulegen Als Bauplatz wurde eine Stelle am Zusammenfluss der Angel und des Piepenbaches in etwa acht Kilometer Entfernung von der Stadt Munster ausgewahlt Strategisch war die Stelle auch deshalb von Bedeutung weil sie die Strasse von Friesland uber Munster zur Lippe bei der kolnischen Burg Hovestadt sowie die Strasse von Hamm nach Osnabruck uber Telgte kontrollierte Ob an dieser Stelle zuvor eine Burg der Meinhovel bestanden hatte ist unwahrscheinlich 1 2 Es wird mittlerweile davon ausgegangen dass die Burg Meinhovel bei Nordkirchen lokalisiert worden ist Burg Wolbeck bestand im Kern aus einem achteckigen Bergfried Dieser war von Graften und Wallen umgeben Der Turm verfugte uber mehrere Stockwerke Die Wohnung des Furstbischofs befand sich in dem Stock uber dem Erdgeschoss Auf dieser Ebene war die Raumhohe deutlich grosser als in den ubrigen Stockwerken Furstbischof Florenz von Wevelinghoven modernisierte die Anlage und liess einen zweiflugeligen Bau als Residenz errichten Der alte Turm blieb bestehen war aber mit der neuen Residenz nicht direkt verbunden Nach Angaben des spateren Baumeisters Johann Krafft aus dem Jahr 1650 war die Anlage etwa 45 m breit und 50 m lang Sie war vollig mit Graften umgeben Insbesondere bot die Burg einerseits den Vorteil der Nahe zur Stadt Munster andererseits schutzte sie gelegentlich die Bischofe vor Angriffen der Burgerschaft Seit der Mitte des 13 Jahrhunderts hatte die Burg eine grossere Bedeutung als Sitz des Landesherren als die Hauptstadt Regelmassig erfolgte der Einzug der Bischofe in die Stadt von der Burg Wolbeck aus Von der Burg koordinierte Franz von Waldeck den Angriff der verbundeten Truppen auf das Tauferreich von Munster Gleichzeitig war die Burg Mittelpunkt des grossen Amtes Wolbeck Dieses umfasste einen grossen Teil des zentralen Munsterlandes In diesem Bereich lagen auch die Schwerpunkte der bischoflichen Besitzungen im engeren Sinn Seit 1243 ist dort ein landesherrlicher Amtmann nachweisbar Unter der Bezeichnung Drost wurde das Amt seit dem 16 Jahrhundert erblicher Besitz derer von Merveldt Dietrich von Merveldt der massgeblich an der Niederschlagung der Wiedertauferherrschaft beteiligt war liess ein Burgmannshaus am Steintor im Stil der Weserrenaissance errichten Der Drostenhof wird heute teilweise falschlich als die Burg Wolbeck bezeichnet Die Burg selbst verlor nach der Herrschaft von Franz von Waldeck an Bedeutung Bischof Christoph Bernhard von Galen plante zwar noch dem Umbau zu einem Schloss diese Ideen wurden aber nicht ausgefuhrt Die Furstbischofe nutzten die Burg ausgiebig auch als Jagdrevier Clemens August von Bayern liess dort einen Tiergarten anlegen In der Nahe hatte schon Franz Arnold von Wolff Metternich zur Gracht ein kleines Jagdschloss errichten lassen Wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde die Anlage durch franzosische Artillerie stark beschadigt und die Uberreste wurden 1767 abgerissen Die Steine wurden teilweise fur den Bau der neuen furstbischoflichen Residenz in Munster genutzt Nur die Reste des alten Bergfriedes blieben noch bis 1810 erhalten Von der eigentlichen Burg in Wolbeck ist kaum etwas erhalten Nur durch einige Bodenerhebungen ist die Stelle der Burg noch sichtbar Literatur BearbeitenHandbuch der historischen Statten Bd 3 Nordrhein Westfalen Stuttgart 1970 S 796 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 1 Berlin 1999 Germania sacra NF 37 1 S 24f Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF 37 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 1 Die Diozese S 24 Wilhelm Kohl in Germania Sacra NF 37 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 1 Die Diozese S 125 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Wolbeck amp oldid 238366948