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Das Kloster Marienfeld ist eine ehemalige Zisterzienserabtei und liegt im Harsewinkeler Stadtteil Marienfeld im ostwestfalischen Kreis Gutersloh Zisterzienserabtei MarienfeldDie Marienfelder KlosterkircheLage Deutschland DeutschlandNordrhein WestfalenLiegt im Bistum Bistum MunsterKoordinaten 51 56 47 3 N 8 16 51 9 O 51 94648 8 281086 Koordinaten 51 56 47 3 N 8 16 51 9 OOrdnungsnummernach Janauschek 475Patrozinium Unbefleckte Empfangnis MariensGrundungsjahr 1185Jahr der Auflosung Aufhebung 1803Mutterkloster Kloster HardehausenPrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster keineEs wurde 1185 von Monchen aus dem Kloster Hardehausen gegrundet Die Weihe der Abteikirche erfolgte 1222 Nach dem Reichsdeputationshauptschluss wurde das Kloster 1803 aufgelost und ging in staatlichen Besitz uber Die Kirche ist heute im Besitz des Landes Nordrhein Westfalen und wird gemass einer Stiftung von 1804 als Pfarrkirche genutzt Ein Teil der Wirtschaftsgebaude ist ebenfalls Landesbesitz und dient als Wohnungen fur Pfarrer Kuster und Organist Weitere Gebaude sind in Privatbesitz und werden als Wohnungen oder fur einen Hotelbetrieb genutzt Die ehemaligen Klausurgebaude verfielen und wurden schliesslich abgerissen Seit Pfingsten 2004 lebten zwei Benediktiner in der Gemeinde um das klosterliche Leben wieder aufzubauen von denen einer jedoch im Sommer 2014 verstarb der andere verliess die Gemeinde 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Geistige Blute 1 3 Paternitat 1 4 Pfarrseelsorge 1 5 Aufhebung 1 6 Wiederbelebung 2 Gebaude 2 1 Wadenhartkapelle 2 2 Klosterkirche 2 3 Ausstattung der Klosterkirche 2 3 1 Altare 2 3 2 Kanzel 2 3 3 Weitere Bildwerke 2 3 4 Heute an anderen Orten 2 3 5 Orgel 2 3 6 Glocken 2 4 Kreuzgang 2 5 Neuzeitliches Abteigebaude 2 6 Verlorene Gebaude 2 7 Wirtschaftsgebaude 3 Alte Schreibweisen Namenkunde 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp Die Abtei Marienfeld und ihre Stifter um 1700 nbsp Blick in den Chor mit dem Chorgestuhl der MoncheIn der Bauerschaft Hundingen stand vor der Grundung des Klosters Marienfeld die kleine Kapelle Wadenhart von der heute noch an der Nordseite des Torgebaudes ein Stuck Mauerwerk zu sehen ist Der alteste Hinweis auf den Ort findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1134 laut der Bischof Weinher von Munster 1132 1151 die Kapelle Wadenhart mit allem Zubehor dem Kloster Liesborn schenkte An der Grundung des Klosters waren mehrere wirtschaftlich potente Hochadelige beteiligt Widukind der Vogt von Rheda Widukinds Mutter Lutrud Luttrudis Bernhard II zur Lippe Wittekind III von Waldeck und Schwalenberg mit seinen Brudern Hermann I von Schwalenberg Volkwin von Schwalenberg und Heinrich I von Waldeck und Schwalenberg Ludiger von WoldenbergWie gut die Stifter die Ansiedelung der Monche vorbereiteten wird daraus deutlich dass der Grundstein zur Klosterkirche schon 1184 gelegt wurde im Jahr bevor die ersten Zisterzienser eintrafen Wie ublich waren es dann zwolf Monche in Erinnerung an die zwolf Junger Christi Sie kamen aus Hardehausen bei Warburg Nach ihrem Eintreffen in Wadenhart grundeten sie am 1 November 1185 das Kloster unter dem Namen Campus Sanctae Mariae das heisst ubersetzt Feld der Heiligen Maria jetzt Marienfeld nbsp Apostel Petrus von Evert van Roden im nordlichen Seitenschiff der AbteikircheHermann II von Katzenelnbogen Furstbischof von Munster weihte die Klostergebaude am 2 November 1186 1 Er zog mit dem Kaiser in das Heilige Land und kehrte 1192 zuruck Nach einer nicht unumstrittenen 2 Uberlieferung trat Hermann in das Kloster ein starb dort und wurde 1202 vor dem Hochaltar der noch im Bau befindlichen Abteikirche beigesetzt Am 4 November 1222 wurde unter dem sechsten Abt Winricus 1220 1226 die grosse Klosterkirche durch Dietrich III von Isenberg Furstbischof von Munster Graf von Isenberg Dompropst zu Koln und Neffe des Kolner Erzbischofs Engelbert des Heiligen eingeweiht Ihm assistierten der Bischof Konrad von Minden Bischof Adolf von Tecklenburg von Osnabruck sowie Bernhard von der Lippe Der Furstbischof weihte den Hochaltar Konrad den linken Adolph den rechten und Bernhard die ubrigen Altare 48 Abte davon zwolf im Bischofsrang lebten und arbeiteten in Marienfeld Geistige Blute Bearbeiten nbsp Verbliebener Teil des Kreuzgangs im KlosterVom 12 bis 15 Jahrhundert erreichte das Kloster den Hohepunkt seiner geistigen Blute insbesondere weil ein Monch des Klosters Hermann Zoestius am Konzil von Basel teilnahm um seine Ideen zur Kalenderreform vorzustellen Paternitat Bearbeiten Die folgenden Zisterzienserinnenkloster waren dem Marienfelder Abt unterstellt St Aegidii in Munster bis 1468 Kloster Marienborn in Coesfeld bis ins 16 Jahrhundert Kloster Marienbrink in Coesfeld Kloster Vinnenberg bis 1468 Kloster Rengering Kloster Gravenhorst Kloster Bersenbruck ab 1443 oder 1465 Zeitweise waren auch diese Kloster seit dem 15 oder 16 Jahrhundert dem Marienfelder Abt unterstellt Kloster Benninghausen Stift Frondenberg Kloster Holthausen Kloster Kentrop Kloster Mariengarten Kloster Rulle Kloster Wormeln 3 Pfarrseelsorge Bearbeiten nbsp Petrus von Hatzfeld der letzte Abt von MarienfeldDem Kloster Marienfeld wurde bei der Grundung 1185 die Pfarrseelsorge der Pfarreien in Harsewinkel Greffen Isselhorst und Stapelage ubertragen Zunachst ubte der Konvent die Seelsorge nicht selbst aus sondern berief Weltgeistliche fur die Dechant und Kaplanstelle in Harsewinkel und die weiteren Pfarrerstellen Erst durch eine Bulle von Papst Leo X die am 2 Juli 1515 in Rom ausgestellt wurde ist die Harsewinkler Kirche rechtlich in das Kloster inkorporiert worden Bereits zur Grundung schenkten Widukind von Rheda und Furstbischof Hermann II die Kirche in Harsewinkel dem Kloster In einem feierlichen Akt am Sonntag dem 23 September 1515 bevollmachtigten Abt Prior Senior und Spitalmeister des Klosters den Marienfelder Kellner Heinrich zum Wyle sowie die Pfarrer Johann Saelwyde Greffen und Ludolf Steynbicker Harsewinkel von der Harsewinkler Pfarrei Besitz zu ergreifen Danach wurden die Dechant Kaplan und Pfarrerstellen in Harsewinkel bis zur Auflosung des Klosters mit Monchen aus Marienfeld besetzt Aufhebung Bearbeiten nbsp Luftbild der Klosteranlage im Jahr 2010Am 23 Februar 1803 hob der Reichsdeputationshauptschluss von Regensburg in Deutschland alle geistlichen Furstentumer auf und verweltlichte deren Besitz Auch die Marienfelder Zisterzienser wurden am 21 Marz 1803 von der Aufhebung ihres Klosters unterrichtet Am 29 Marz 1803 wurde das Kloster nach 618 Jahren aufgehoben Am Tage der Aufhebung hatte das Kloster Grundbesitz von etwa 600 Morgen Zusatzlich verfugte das Kloster uber 400 abhangige Besitzungen und ein Barvermogen von 100 000 Reichstalern Die jahrlichen Einnahmen die das Kloster zuletzt erzielte betrugen etwa 20 000 bis 40 000 Reichstaler Der letzte Abt Petrus von Hatzfeld erhielt 5 000 Florin Die ubrigen 27 Monche erhielten je 600 Florin An weiteren Gutern gab es die Klosterbibliothek mit 7 000 Banden 320 Gemalde zahlreiche Kupferstiche sowie Kirchengerate und liturgische Gewander Durch konigliche Kabinettsorder vom 6 Juli 1804 wurde aus den Bauerschaften Remse und Oester die von Harsewinkel abgetrennt wurden die selbststandige Pfarrgemeinde Marienfeld gebildet und die bisherige Klosterkirche zur Pfarrkirche erhoben In der Stiftungsurkunde verpflichtete sich der Fiskus die Pfarrkirche das Pfarrhaus sowie Wohnungen fur Pfarrer und Kuster bereitzuhalten Wiederbelebung Bearbeiten Pfingsten 2004 kehrte nach 200 jahriger Unterbrechung monchisches Leben nach Marienfeld zuruck Zwei Ordensleute zogen in die ehemaligen Wirtschaftsgebaude im Klosterhof und lebten nach den Regeln des heiligen Benedikt Der letzte Benediktiner verliess im Jahr 2021 die in Grundung befindliche Klostergemeinschaft Monchisches Leben findet bis auf Weiteres in Marienfeld nicht statt Gebaude Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Panorama des Marienfelder Klosterhofs nbsp Ruckwand der Wadenhartkapelle am Kloster MarienfeldNach der Sakularisation sind die Klostergebaude bis auf die Kirche und ein Teil der Wirtschaftsgebaude in Privatbesitz ubergegangen Der grosste Teil der ehemaligen Gebaude wurde abgebrochen Besitzer der Kirche war damals der Staat Preussen Heute ist die Kirche und ein Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebaude Besitz des Landes Nordrhein Westfalen Wadenhartkapelle Bearbeiten Vor der Klosterpforte stand die Wadenhartkapelle die vor der Klostergrundung als Gottesdienstraum fur die umliegenden Bauernhofe diente Betreut wurde die Gemeinde vom Kloster Liesborn Mit der Stiftung des Klosters bekamen die Monche die Kapelle zugeteilt und die Gemeinde wurde nach Harsewinkel verwiesen Nach der Auflosung des Klosters diente die Kapelle wohl als Kirchspielkapelle Im 19 Jahrhundert erfolgte der Abbruch und an der Stelle entstand ein neuer Zweckraum In den 1960er Jahren wurde auch dieser niedergelegt und dabei kam die alte Ostwand der Kapelle wieder zu Tage Klosterkirche Bearbeiten nbsp Chor aus der Vierung nbsp Zeichnung von Kirche und Abtei vor dem Brand des Dachstuhls 1913 nbsp Grundriss der Klosterkirche 1886Die Klosterkirche in Marienfeld ist ein kreuzformiger romanischer Bau der von 1185 bis 1222 errichtet wurde Die Kirche wurde als Erste in Westfalen aus Ziegelsteinen gebaut Und sie ist zusammen mit der Grossen Marienkirche in Lippstadt eine der ersten beiden Kirchen in Westfalen die nach dem Vorbild der angevinischen Gotik Westfrankreichs mit kuppigen Kreuzrippengewolben gedeckt wurden Dabei haben in Marienfeld alle Joche bis auf eines vier Rippen in Lippstadt nur die Vierung Rippen In der Klosterkirche lassen Unterschiede im Backsteinformat und im Mauerverband der Gewolbe erkennen dass Chor und Querhaus einerseits und das Langhaus andererseits in zwei deutlich voneinander getrennten Bauphasen errichtet wurden Die Vierungspfeiler sind kreuzformige Pfeiler mit vorgelegten Halbsaulen und eingestellten Runddiensten die spater Vorbild fur andere Kirchen waren und Marienfelder Pfeiler genannt werden Die Kirche hat nur ein Seitenschiff das sich auf der Nordseite befindet wahrend auf der Sudseite der Kreuzgang liegt Wie in Kirchen der Benediktiner und der Zisterzienser ublich ist der Monchschor mit Chorgestuhl ausgestattet und durch Chorschranken vom Bereich der Laienbruder und der sonstigen Laien getrennt wo es Mittelalter noch kein Gestuhl gab Ausstattung der Klosterkirche Bearbeiten Zur barocken Ausstattung zahlen zwei Beichtstuhle zwei Seitenaltare die Kanzel und der Hochaltar nbsp Hungertuch zur Fastenzeit in der Marienfelder KlosterkircheWahrend der Fastenzeit wird der Hochaltar mit einem Hungertuch verhullt Das 3 Meter hohe und 6 80 Meter breite Tuch ist aus Filetstopferei und Leinenstreifen Dargestellt ist die Kreuzigungsszene mit Maria und Johannes In den vier umgebenden Feldern finden sich die Leidenswerkzeuge Umrahmt ist das Tuch von einem breiten Fries mit Blattkrankenmuster Die eingestickte Jahreszahl 1867 deutet auf eine Ausbesserung Experten sind der Ansicht dass es aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts stammt also aus der aktiven Zeit des Zisterzienserklosters Altare Bearbeiten nbsp Kopie des Marienfelder AltarsDer historisch bedeutendste Altar der Kirche war der Marienfelder Altar ein Flugelaltar mit sechzehn Gemaldetafeln von Johann Koerbecke Er entstand zwischen 1443 und 1457 und wurde am 6 Februar 1457 im Chorraum der Kirche aufgestellt Die Weihe erfolgte am 25 Juni 1458 durch den Munsteraner Weihbischof Johannes Wennecker Furstbischof Ferdinand von Furstenberg riet dem Marienfelder Abt Johannes Stades 1661 1681 den gotischen Flugelaltar durch einen zeitgemasseren barocken zu ersetzen Im Chorumgang befindet sich heute eine Kopie des Marienfelder Altars von Johann Koerbecke Die Originale der noch 15 erhaltenen Tafeln hangen in Museen von Chicago bis Moskau 1681 wurde der barocke Hochaltar angefertigt der noch heute in der Kirche zu sehen ist Der Entwurf stammte von Johann Georg Rudolphi dem Hofmaler dies Bischofs von Furstenberg Die Ausfuhrung des Altars wurde dem Marienfelder Laienbruder Johan Brockelmann aus Beckum aufgetragen Dieser hielt sich jedoch nicht an die Masse und fertigte das Stuck entweder aus Ungeschicklichkeit oder aus ubergrosser Klugheit wie der Chronist des Klosters anmerkte noch massiger als vorgesehen Der Aufbau erfolgte auf der Altarmensa des gotischen Altares und nimmt die gesamte Ostwand des Chores ein In der Predella ruhen vierzig Schadel und weitere Reliquien der Heiligen Ursula und ihrer Gefahrtinnen welche mit Stickereien und kostbaren Stoffen verziert sind Sie befanden sich schon im Marienfelder Altar von 1457 Von zwei Saulengruppen werden vier auswechselbare Olgemalde des Malers F Barckey umrahmt Die Bilder zeigen die Geburt Christi die Kreuzigung die Auferstehung Jesu Christi sowie die Himmelfahrt Mariens Daruber befindet sich das Christusmonogramm IHS mit Strahlenkranz in den Wolken begleitet von zwei Engeln Alten Aufzeichnungen ist zu entnehmen dass die Bekronung erst im 20 Jahrhundert angefugt wurde Ursprunglich standen daruber Petrus und Paulus sowie eine Darstellung der Gottesmutter Maria 4 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren diese Figuren bereits abgetragen und eine grosse Muschel mit einem Kreuz thronten auf dem Altar 5 nbsp Passionsaltar des Kunstlers Evert van RodenVom ehemaligen Lettner der Kirche haben sich die beiden Seitenaltare aus Kalkstein erhalten Der so genannte Antoniusaltar befindet sich heute im Landesmuseum in Munster Der Passionsaltar zeigt in vier Hochreliefs Szenen aus der Passion Christi Bekleidung des Herrn mit dem Mantel die Dornenkronung die Verspottung und die Geisselung Als Kunstler wird Evert van Roden genannt der die Altare in den Jahren 1520 bis 1530 erschaffen haben soll Heute steht er im sudlichen Querhaus der Kirche nbsp Altar der Heiligen FamilieIn den Seitenkapellen des Chorumganges stehen der Altar der Heiligen Familie und der Ordensaltar die sich in Aufbau und Ausmassen gegenseitig entsprechen Sie sind zweigeschossig im Stil des Barock geschaffen Der erstere zeigt den Heiligen Wandel oben Gottvater darunter die Heilige Familie uber denen der Heilige Geist in Form einer Taube schwebt Links neben der Familie sieht man den Heiligen Joachim rechts die Heilige Anna Der Mittelbau des Ordensaltares zeigt den Heiligen Robert mit Abtsstab und Kirchenmodell sowie den Heiligen Bernhard mit Abtsstab und den Leidenswerkzeugen Links daneben steht der Heilige Malachias rechts Abt Stephanus Mitbegrunder der Zisterzienser mit Abtsstab und Buch Oben uberreicht die Gottesmutter Maria das weisse Ordensgewand an Alberich von Citeaux Kanzel Bearbeiten nbsp Barocke KanzelDie Kanzel an der Sudseite des Hauptschiffes entstand im Barock Die Kanzel wird von einem Engel getragen der von einem schmiedeeisernen Gitter mit Rankenwerk umgeben ist Das Gitter tragt das Monogramm F O A was Ferdinandus Oesterhoff abbas bedeutet Uber dem Portal zum Treppenaufgang findet sich eine Figur des Predigers Johannes der Taufer Entlang der Treppe sitzen drei Frauengestalten die die Symbole fur Glaube Kelch Hoffnung Anker und Liebe Kind tragen Um die Kanzelbrustung gruppieren sich die vier Evangelisten mit ihren Symbolen Matthaus mit dem geflugelten Menschen Markus mit dem Lowen Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler Dazwischen sitzt in etwas grosserer Darstellung Jesus Christus mit der Weltkugel Unter dem Schalldeckel symbolisiert eine Taube den Heiligen Geist Zur Vollendung der Dreifaltigkeit thront uber dem Schalldeckel auf einer Volutenkrone Gottvater in einer Wolke begleitet von drei Engeln Zwischen den Voluten sitzen die abendlandischen Kirchenlehrer Augustinus mit dem Bischofsstab und dem flammenden Herzen Papst Gregor der Grosse mit Tiara und Kreuz Abt Bernhard mit der Regel und den Passionswerkzeugen Ambrosius mit dem Bienenkorb und Hieronymus mit Lowe und mit der linken Hand einen Totenkopf umfassend Weitere Bildwerke Bearbeiten In der ehemaligen Klosterkirche befinden sich eine Kreuzigungsgruppe aus den spaten 30er Jahren des 16 Jahrhunderts sowie eine Mondsichelmadonna aus der Zeit um 1545 50 des Bildhauers Johann Brabender aus Munster Im nordlichen Seitenschiff befinden sich die zwolf Apostel des ehemaligen Lettners der Abteikirche An der Westwand dieses Seitenschiffes ist auch die holzerne Madonna aus dem Marienfelder Altar aufgestellt worden Heute an anderen Orten Bearbeiten Die Figuren der Heiligen Anna Dorothea und Elisabeth um 1540 50 die Brabender und seine Werkstatt fur das Kloster schufen gelangten in Privatbesitz Seit 1820 befinden sich vier Kirchenfenster aus dem Kreuzgang der Marienfelder Kirche im Dom zu Munster Diese Fenster stammen aus der Zeit um 1550 Die Entwurfe zu diesen Glasfenstern werden dem munsterschen Maler Hermann tom Ring 1521 1597 zugeschrieben Als Glasbrenner wird der Maler und Glasmacher Johan zu Coesfeld genannt Orgel Bearbeiten nbsp Die Moller Orgel von 1751 in der KlosterkircheDie Orgel der Klosterkirche wurde 1746 bis 1751 durch den Lippstadter Johann Patroclus Moller errichtet Aus der Vorgangerorgel wurde ein grosser Teil der Pfeifen ubernommen und die neue Orgel erhielt 30 Register die sich auf Hauptwerk Ruckpositiv und Pedal verteilen Man vermutet dass ein Brustwerk als 3 Manual geplant war Bereits 1795 wurden mindestens funf Register durch Franz Joseph Epmann Recklinghausen ersetzt 1826 folgte der Austausch der Manualklaviaturen durch Peter Austermann Warendorf 1844 erfolgte ein umfangreicher Umbau durch Franz Heinrich Pohlmann aus Warendorf bei welchem eine neue Traktur und Manualkoppel eingebaut wurde 1884 erhielt die Orgel durch Rudolf Randebrock Paderborn neue Windladen und eine neue Keilbalganlage Ebenfalls wurden alte Register durch romantische Stimmen ersetzt Der nachste Umbau erfolgte 1927 durch Ludwig Fleiter aus Munster der in die Orgel eine pneumatische Traktur einbrachte und neue Windladen einsetzte Er erweiterte die Orgel auf 34 Register 1924 war der Verlust von etwa 50 der vorhandenen Pfeifen zu beklagen Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man eine umfassende Restaurierung der Orgel zu planen Ab 1956 wurden diese Planungen konkreter und es wurde mit Vorarbeiten begonnen Im Dezember 1959 wurde nach einem Gutachten des Staatskonservators Bader in die Kirche eine Warmluftheizung eingebaut um Gebaude und Orgel gegen Feuchtigkeit und Verfall zu schutzen Im Fruhjahr 1960 wurde der Auftrag zur Restaurierung an die Orgelbaufirma Franz Breil in Dorsten vergeben Nach vorheriger Planung und Forschung durch Rudolf Reuter wurden Schleifladen und eine mechanische Spiel und Registertraktur eingebaut Die von Randebrock und Fleiter eingebrachten Register wurden entfernt und durch neue nach barockem Vorbild ersetzt Insgesamt kam die Orgel nun auf 41 Register Im Zuge dieser Restaurierung wurden auch die drei Zimbelsterne reaktiviert deren technische Einrichtung noch vorhanden war Die Restauratoren fertigten Goldsterne und Glocken neu an Die letzte umfassende Restaurierung der Orgel erfolgte 1996 bis 1999 im Stil von 1750 durch die Firma Kreienbrink Osnabruck So wurde die Keilbalganlage neu gebaut und eine hangende Spieltraktur eingesetzt 6 Auf Grund des gemischten Pfeifenbestands wurde von einer Rekonstruktion auf den ursprunglichen Entwurf Mollers Abstand genommen Heute umfasst die Orgel 41 Register auf drei Manualen und Pedal Darunter befinden sich einzelne gotische Pfeifen einige Pfeifen aus dem 17 Jahrhundert das 1795 erganzte Register von Epmann die Pfeifen von Randebrock 1884 und Breil 1962 sowie die erganzten Register der Firma Kreienbrink I Ruckpositiv C f3Principal 8 Gedackt 8 Flauto traverso 8 Octav 4 Rohrflote 4 Nasard 2 2 3 Octav 2 Waldflote 2 Sesquialtera II 2 2 3 Mixtur IVFagott 16 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C f3Principal 16 Octav 8 Gedackt 8 Viola da Gamba 8 Octav 4 Gedacktflote 4 Octav 2 Sesquialtera IIIMixtur IVZimbel IIITrompete 8 Vox humana 8 III Brustwerk C f3Holzgedackt 8 Flote 4 Octav 2 Terz 1 3 5 Quinte 1 1 3 Octav 1 Zimbel IIISchalmey 8 Tremulant Pedal C d1Principal 16 Subbass 16 Octav 8 Octav 4 Nachthorn 2 Mixtur VPosaune 16 Trompete 8 Trompete 4 Koppeln I II III II I P II P Nebenregister Zimbelstern I Zimbelstern II Kalkantenglocke 7 Glocken Bearbeiten Nr Name Gussjahr Durchmesser mm Masse kg Schlagton HT 1 16 Kunstler Inschrift1 1947 92 cm a Petit amp Gebr Edelbrock ARMIS IAM POSITIS DIRIS CAMPNANA REFUSA LAUDES PERPETUAS CANE VIRGINIS IMMACULATAE deutsch Glocke aus furchtbaren niedergelegten Waffen gegossen singe das ewige Lob der unbefleckten Jungfrau 2 1947 76 cm c Petit amp Gebr Edelbrock CAMPANAE SONITU SANCTUS JOSEPH CELEBRATUR SPONSUS CUM SPONSA CASTISSIMUS ATQUE FIDELIS deutsch Mit dem Glockenklang wird der heilige Joseph gefeiert der sehr keusche und treue Brautigam mit seiner Braut 3 1828 69 cm d Alexius Petit Gescher ALEXIUS PETIT GOSS MICH IN GESCHER BEI COESFELD 1828Quelle 8 Kreuzgang Bearbeiten Unter Abt Ludbertus 1294 1321 wurden die Klausurgebaude um den der Kreuzgang von dem heute nur noch der Nordflugel erhalten ist fertiggestellt In den Chroniken wird der Kreuzgang als claustrum sive locu lectionis oder Collatiengang bezeichnet Hier wurden die abendlichen Lesungen der Monche gehalten Neuzeitliches Abteigebaude Bearbeiten Hauptartikel Abtei Marienfeld nbsp Abteigebaude des ehemaligen Klosters erbaut von 1699 bis 1702Von 1699 bis 1702 entstand nach Planen von Gottfried Laurenz Pictorius 9 das Abteigebaude Der zweigeschossige Bau ist in Ziegelsteinmauerwerk ausgefuhrt und wird von gelben Sandsteinelementen gegliedert Die Abtei befindet sich heute in Privatbesitz und wird als Tagungszentrum und Saalgaststatte genutzt Verlorene Gebaude Bearbeiten nbsp Grundriss der Klostergebaude um 1820Rund um den ehemaligen Kreuzgang erstreckten sich die Klostergebaude sudlich der Abteikirche Im Westflugel war die Bibliothek und das Winterrefektorium im oberen Stock das Dormitorium der Laienbruder untergebracht Im Suden lag das Sommerrefektorium der im unteren Teil Kuche und Vorratsraume im oberen Teil die Abtswohnung mit eigener Kapelle umfasst Im Sudwesten lag die Wohnung des Priors Im Ostflugel lagen Kapitelsaal und daruber das Dormitorium der Monche Diese Gebaude wurden von Abt Munstermann 1498 1537 fertiggestellt Unter Abt Johannes Rulle wurden West und Sudflugel abgerissen Am 6 Juni 1711 wurde der Grundstein fur die barocken Klostergebaude gelegt Architekt war Lubbert Hagen der 1707 1710 Maurermeister am Schloss Nordkirchen war Unter den nachsten beiden Abten konnten auch Sud und Ostflugel der Klostergebaude neu errichtet werden In den 1830er Jahren wurden die Klostergebaude vom Tuchkaufmann Tenge der die Gebaude nach der Sakularisation kaufte abgerissen Wirtschaftsgebaude Bearbeiten nbsp Robert von Molesme im Torhaus zum Klosterhof InnenseiteDie Wirtschaftsgebaude liegen nordlich der Abteikirche und umzogen den Klosterhof mit drei Langbauten Im nordlichen Bau befand sich das grosse Haupttor Im Westen und Osten wurden Wirtschaftsraume untergebracht Erbaut wurden die Gebaude aus Backstein mit Werksteinfassungen Der Sandstein wurde in Steinhagen gebrochen Mittig von Ost und Westflugel liegt jeweils ein Giebelbau Nach der Auflosung des Klosters gingen die Gebaude im Westen und Norden in Privatbesitz uber und wurden in Wohnungen umgewandelt Der Ostflugel ging wie die Kirche in Besitz des preussischen Staates und beherbergte die Wohnungen fur Pfarrer Kaplan Organist und Kuster Am 7 Juli 1915 brannte morgens um 4 Uhr ein Teil des westlichen und der gesamte nordliche Flugel in dem die Knabenschule untergebracht war nieder Den Westflugel baute man in den darauffolgenden Jahren wieder auf das Haupttor wurde 1930 wieder hergestellt Ende des 20 Jahrhunderts wurde auch der nordliche Flugel wieder aufgebaut und ist nun Teil eines Hotels Alte Schreibweisen Namenkunde BearbeitenSchreibweisen Wadenhart Wadenhart Wadenhard Werdenhardt Watdenhart Waedenhart Wadenart Wadenhorst Schreibweisen Marienfeld Sunte Marien velde Sunte Marien felde Meryenvelde Mergenfelde Mergenvelde Mergenfeld Mergenfeldt Merienvelde Marienfelde Mergenfeldt oder bezeichnet als Campus Sce Marie Campus Sanctae Mariae Campus Sancte Marei Campus S Marie virginis Campus Sanctae Mariae Feld der heiligen MariaSiehe auch BearbeitenListe der Abte von Marienfeld Marienfelder AltarLiteratur BearbeitenGeschichtePaul Leidinger Marienfeld Zisterzienser in Westfalisches Klosterbuch Bd 1 Munster 1992 S 560 568 Paul Leidinger Die Zisterzienserabtei Marienfeld 1185 1803 Ihre Grundung Entwicklung und geistig religiose Bedeutung in Westfalische Zeitschrift 148 1998 S 9 78 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster 11 Die Zisterzienserabtei Marienfeld In Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Hrsg Germania Sacra Dritte Folge 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Gruyter Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023371 1 Digitalisat Manfred Wolf Kontroversen zur Geschichte des Klosters Marienfeld in Westfalische Zeitschrift 166 2016 S 9 25 Digitalisat ArchitekturHolger Kempkens Bernhard II zur Lippe und die Architektur der Abteikirche Marienfeld In Jutta Prieur Hrsg Lippe und Livland Mittelalterliche Herrschaftsbildung im Zeichen der Rose Verlag fur Regionalgeschichte Gutersloh 2008 ISBN 978 3 89534 752 8 S 103 124 Holger Kempkens Abtei Marienfeld Westfalischer Heimatbund Munster 2011 Westfalische Kunststatten 110 Michael Mette Studien zu den barocken Klosteranlagen in Westfalen Rudolf Habelt Bonn 1993 Denkmalpflege und Forschung in Westfalen 25 S 37 47 Weitere LiteraturLeopold von Ledebur Necrologium Marienfeldense In Wilhelm Dorow Hrsg Denkmaler alter Sprache und Kunst Band II Berlin 1827 S 123 233 Digitalisat in der Google Buchsuche Joseph Bernhard Nordhoff Die Kunst und Geschichtsdenkmaler des Kreises Warendorf In Die Kunst und Geschichts Denkmaler der Provinz Westfalen Band 2 Coppenrath Munster i W 1886 Darpe Franz Bearb Verzeichnisse der Guter Einkunfte und Einnahmen u a Kloster Marienfeld Theissing Munster 1900 Reprint 1958 Hermann Strenger Geschichte des Zisterzienserklosters Marienfeld Tigges Buchhandlung Gutersloh 1913 Gerhard Gruter Fuhrer durch die Abtei Marienfeld Selbstverlag des Verfassers Marienfeld 1927 Aloys Hollander Marienfeld Hrsg Heimatverein Marienfeld 2 Auflage 1955 3 Auflage 1966 Wilhelm Vahrenhold Besitz und Wirtschaftsgeschichte des Zisterzienserklosters Marienfeld in Westfalen 1185 1456 Hrsg Stadtarchiv Warendorf 1966 Walter Werland Marienfelder Chronik Zur Geschichte der Zisterzienserabtei und der Gemeinde Marienfeld 1968 Hans Thummler Kloster Marienfeld Grosse Baudenkmaler Heft 264 Deutscher Kunstverlag Munchen und Berlin 1972 Heinrich Siemann und Rodolf Hoppe Abteikirche Marienfeld 1185 1985 Selbstdruck der St Marien Pfarrgemeinde 1985 Rudolf Bohmer und Paul Leidinger Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185 1803 Selbstdruck der St Marien Pfarrgemeinde 1998 Paul Leidinger Die Zisterzienserabtei Marienfeld 1185 1803 Sonderdruck Selbstdruck der Pfarrgemeinde Marienfeld 1999 Beat Sigrist und Dirk Strohmann Baugeschichtliche Befunde bei der Aussenrestaurierung der ehemaligen Zisterzienserklosterkirche Marienfeld unter besonderer Berucksichtigung der Mauerwerksoberflachenbehandlung durch Putz und Farbe In Westfalen Band 72 1994 S 210 250 Paul Leidinger Die Grundung der Zisterzienser Abtei Marienfeld 1185 und ihre Stifter in Westfalische Zeitschrift 135 1985 181 238 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Marienfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historisches zu Marienfeld Kloster Marienfeld Seelsorgeeinheit Harsewinkel Gebaut eu Burgundische Romanik Pontigny ZisterziensergotikEinzelnachweise Bearbeiten Internetportal Westfalische Geschichte Alois Schroer Die Bischofe von Munster Das Bistum Munster Bd 1 hrsg v Werner Thissen Regensberg Munster 1993 S 129 30 ISBN 3 7923 0646 8 lt Munsterwiki Westfalisches Klosterbuch Band 1 Seite 563 vgl Walter Werland Marienfelder Chronik 1968 Seite 72 f vgl Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde Band 72 Orgelbau Kreienbrink Klosterkirche Marienfeld Orgelatlas Ostwestfalen Lippe Marienfeld Bischofliches Generalvikariat Munster Hrsg Das Bistum Munster Band 3 Verlag Regensberg Munster 1993 ISBN 3 7923 0646 8 S 439 ff Internetportal Westfalische Geschichte Gottfried Laurenz PictoriusNormdaten Korperschaft GND 2000240 3 lobid OGND AKS LCCN n91073946 VIAF 123290524 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Marienfeld Harsewinkel amp oldid 237396328