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St Johannes der Taufer ist eine katholische Filialkirche der Pfarrei St Lucia im ostwestfalischen Greffen einem Ortsteil von Harsewinkel in Nordrhein Westfalen Bundesrepublik Deutschland St Johannes der Taufer Blick auf die Kirche und den Turm von Nordwesten Blick auf die Kirche und den Turm von NordwestenBasisdatenKonfession romisch katholischOrt Greffen DeutschlandDiozese Bistum MunsterPatrozinium Johannes der TauferBaugeschichteBaujahr um 1500 erweitert 1899BaubeschreibungBaustil Gotik NeugotikAusstattungsstil Barock NeugotikBautyp HallenkircheFunktion und TitelFilialkircheKoordinaten 51 58 39 8 N 8 8 36 1 O 51 977727 8 143348 Koordinaten 51 58 39 8 N 8 8 36 1 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Pfarrer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Vorgangerbau der Kirche der 1899 1911 erweitert wurdeBischof Robert 1042 1063 schenke den Greffener Haupthof dem Domkapitel Uber ihn verfugte der Munsteraner Domdechant der vermutlich um 1100 das erste Gotteshaus in Greffen errichten liess Das munsterische Domkapitel grundete die romanische Holzkirche mit einer Flachdecke als Eigenkirche Direkt an den Aussenmauern der Kirche befand sich der Friedhof Bereits 100 Jahre spater also etwa um 1200 ist fur Greffen eine erste Steinkirche mit machtigem Turm nachgewiesen Eine Urkunde von 1229 erwahnt erstmals einen Pfarrer in Greffen den Pleban Godeschalk 1287 wurde die Gemeinde Greffen dem benachbarten Kloster Marienfeld unterstellt Pfarrer und Kaplane waren von nun an meistens Monche des Klosters Um 1500 wurde die Pfarrkirche erneuert und es entstand eine spatgotische Saalkirche Aus dieser Zeit sind noch heute ein Vesperbild und das Taufbecken erhalten Um 1750 wurde die barocke Ausstattung ein Hochaltar eine Kanzel und eine Strahlenmadonna in die Kirche eingebracht 1803 hob der Reichsdeputationshauptschluss das Kloster Marienfeld auf und die Gemeinde Greffen wurde wieder selbststandig Ab 1822 wurden die Verstorbenen der Gemeinde nicht mehr auf dem Kirchhof sondern auf dem neuen Friedhof an der Haller Strasse beigesetzt Die Pfarrgemeinde Greffen wuchs stetig und so kam es von 1899 bis 1911 zu einer grosszugigen Erweiterung des Kirchbaus Nach Planen von Hilger Hertel blieben der Chor und zwei Gewolbe des Mittelschiffes erhalten und ein weiteres Gewolbe sowie zwei Seitenschiffe wurden angebaut Gleichzeitig erhielt die nun dreischiffige Hallenkirche einen neuen Kirchturm mit einer Hohe von 45 7 Metern 1982 liess die Pfarrgemeinde den Innenraum sowie Hochaltar und Kanzel restaurieren 1986 wurde der Auftrag fur eine neue Orgel vergeben Im Jahr 2008 konnte mit Unterstutzung durch die Stadt Harsewinkel der Kirchplatz erneuert werden Die Johannes Kirche als Baudenkmal ist das alteste erhaltene Zeugnis der Greffener Geschichte 1 Zum 27 April 2014 hob Bischof Felix Genn die Pfarrei St Johannes der Taufer Greffen auf und errichtete die Pfarrei St Lucia in Harsewinkel Die ehemalige Pfarrkirche wurde zur Filialkirche erhoben Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum der KircheZur Ausstattung der Kirche zahlt der Hochaltar dessen Aufsatz bis an das Chorgewolbe reicht Das Altargemalde zeigt die Immaculata An den Saulen stehen auf Konsolen links Joseph mit dem Jesuskind rechts Johannes Nepomuk Oben thront der Patron Johannes der Taufer Der Altar wird vom Auge Gottes in einem Wolkenkranz bekront Den Altar ziert das Wappen des Marienfelder Abtes Ferdinandus Oesterhoff so dass anzunehmen ist dass der Altar in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts entstand An der Kanzel sind Figuren der vier Evangelisten mit ihren Attributen zu sehen Verziert sind die Zwischenraume mit Weinranken die unterhalb des Kanzelkorbes in eine Traube munden Unter dem Kanzeldeckel schwebt eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes Die Kanzel entstand in derselben Zeit wie der Hochaltar und die Immaculata mit einer Strahlenglorie Im Zuge der Erneuerung der Kirche 1899 wurde die Ausstattung um zwei neugotische Seitenaltare erganzt Der Marienaltar auf der Nordseite ist der Thematik des Rosenkranzgebetes gewidmet Ihm entspricht die Ausstattung mit einer Marienstatue sowie einer Darstellung des Hl Dominikus und des Papstes Sixtus IV beide engagierte Forderer des Rosenkranzes Der Altar im sudlichen Seitenschiff ist der Darstellung des Todes des Hl Joseph gewidmet der von Engeln mit Krone Palme und einem Spruchband mit der Aufschrift Sancte Joseph ora pro nobis flankiert wird Altester Bestandteil der Ausstattung ist die Pieta das Vesperbild aus Baumberger Sandstein entstanden um 1440 das schon in der romanischen Vorgangerkirche verehrt wurde Der um 1500 gefertigte Taufstein entspricht der zu dieser Zeit ublichen Pokalform Er befindet sich in der Taufkapelle im Turm der Kirche deren Spitzbogenfenster Bilder der Taufe Jesu des Hl Bonifatius und des ersten Bischofs von Munster Liudger zeigen Nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde im Chorraum ein Zelebrationsaltar aus Baumberger Sandstein installiert dessen Gestaltung auf den barocken Hochaltar Bezug nimmt Seine vier Seiten werden von feuervergoldeten Flachreliefs geziert Die Vorderansicht stellt in Abwandlung des Deesismotives die Gottesmutter Maria mit dem Kirchenpatron Johannes dem Taufer unter dem Kreuz dar 2 Orgel Bearbeiten nbsp Breil Orgel von 1987Die fruheste Erwahnung einer Orgel stammt aus dem Jahre 1836 In der Chronik des Amtes Harsewinkel ist verzeichnet dass das Instrument in diesem Jahr durch einen Warendorfer Orgelbauer repariert wurde 1921 wurde durch die Orgelbauwerkstatt Anton Feith jun und Franz Eggert Paderborn eine neue zweimanualige Orgel Opus 288 mit 18 Registern erbaut Die Steuerung der Spieltraktur erfolgte durch eine pneumatische Kegellade Die Orgel besass 1210 Pfeifen Ihre Disposition lautete I Manual C f3Prinzipal 8 Gedeckt 8 Dolze 8 Gamba 8 Octav 4 Sesquialter III 2 2 3 Trompete 8 II Manual C f3Geigenprinzipal 8 Quintaton 16 Hohlflote 8 Aeoline 8 Vox coelestis 8 Traversflote 4 Fugara 4 Mixtur IV 2 2 3 Pedal C d1Subbass 16 Violoncello 8 Tuba 8 Mitte der 1980er Jahre war die romantische Feith Orgel aufgrund ihrer Storanfalligkeit nicht mehr spielbar sodass sich die Gemeinde zu einem Neubau mit der Orgelbaufirma Breil aus Dorsten entschloss Am 1 Februar 1987 wurde die Orgel eingeweiht Sie besitzt 22 Register 1402 Pfeifen verteilt auf zwei Manuale und Pedal Die Spieltraktur ist mechanisch Schleiflade die Register werden elektromagnetisch gesteuert 3 Ihre Disposition lautet I Hauptwerk C g3Bordun 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Blockflote 4 Superoktav 2 Mixtur IV 1 1 3 Trompete 8 II Schwellwerk C g3Holzgedackt 8 Salicional 8 Prinzipal 4 Spitzflote 4 Waldflote 2 Sesquialtera II 2 2 3 Quinte 1 1 3 Zimbel III 1 2 Hautbois 8 Pedalwerk C f1Subbass 16 Oktavbass 8 Gedackt 8 Choralbass 4 Posaune 16 Glocken Bearbeiten In einem Visitationsbericht des Jahres 1662 wird die Existenz dreier Glocken erwahnt Die beiden altesten stammen aus dem Jahr 1407 eine weitere wurde 1515 von Wolter Westerhus aus Munster gegossen Sie ist mit Munzabdrucken profilierten Perlschnuren und Rosetten geziert Eine der beiden altesten Glocken wurde 1697 umgegossen Im Jahr 1785 wurden zwei neu gegossene Glocken installiert fur die zwei alte Glocken das Material geliefert haben Bei einer Glockenvisitation im Ersten Weltkrieg besass die Kirche drei Glocken eine von 1515 zwei von 1785 von den beiden letzteren musste die grossere 1917 und die kleinere 1942 kriegsbedingt abgeliefert werden Nach dem Ende des Krieges fand der Greffener Unternehmer Bernhard Claves sen die 1942 abgelieferte Glocke zusammen mit 137 weiteren auf dem Hamburger Glockenfriedhof wieder und liess sie per Schiff uber die Ems zuruckbringen Inzwischen waren bereits drei neue Glocken bei der Giesserei Petit amp Edelbrock in Gescher in Auftrag gegeben worden Am 31 Juli 1946 wurden die neuen Glocken auf dem Kirchplatz geweiht und durch die Lieferfirma installiert Hierzu musste der Glockenstuhl ursprunglich aus Holz mit einer Stahlkonstruktion ausgebaut werden Nr Name Gussjahr Durchmesser mm Masse kg Schlagton HT 1 16 Kunstler Inschrift1 Herz Jesu Glocke 1946 136 cm 1650 kg d Petit amp Gebr Edelbrock Dank und Ehre Gott dem Herren fur gnadigen Schutz in grosser Bedrangnis2 Marienglocke 1515 103 cm 622 kg f Wolter Westerhus Munster Est Maria nomen mihi Sacros pulsor in usus cogo sonans homines ad pietatis opus Anno domini MCCCCXV ferner Munzabdrucke profilierte Reifen Perlschnure und Rosetten3 Johannesglocke 1946 100 cm 630 kg g Petit amp Gebr Edelbrock Gescher In Dank und Liebe gedenken wir unseres Bischofs Clemens August Cardinal v Galen 22 3 1946 er ruhe in Frieden4 Josephsglocke 1946 86 cm 424 kg a Petit amp Gebr Edelbrock Gescher Religion und Arbeit sind der Boden des Volkes Bernhard Claves sen 19465 Johannesglocke 1785 77 cm 310 kg b Andreas Mabilot Munster oder Feldmann amp Marschel Munster Sub reverendissimo domino Stephano Abbate et Archidiacono reversus dominus E Veldwisch Pastor F Budde C Meyer et P Beermann praepositi in honorem Sancti Johannis baptistae ecclesiae in Greffensis patroni me refundebant per artificem A Mabillo monasteriensem frei ubersetzt Als Stephanus Abt und Archidiakon E Veltwisch Pastor F Budde C Meyer und P Beermann Kirchenvorstandsmitglieder waren wurde ich neu gegossen durch A Mabilot in Munster am 4 September 1785 Die Glocke 5 wurde ursprunglich 1697 oder 1695 von Andreas Mabilot in Munster gegossen Mit denselben Daten findet sich in der Literatur auch eine Bronzeglocke von 1953 die von Feldmann und Marschel in Munster gegossen wurde 4 5 Pfarrer Bearbeitenum 1229 Pleban Godeschalk 1630 1650 Henricus Bodeker Monch im Kloster Marienfeld 1895 1911 Johannes Gedecke 1971 1990 Ludwig Lobbert 1990 1995 Franz Herbert WesterwinterNach der Verabschiedung von Pfarrer Westerwinter im Marz 1995 wurde die Pfarrstelle nicht neu besetzt Es wurde beschlossen dass die Gemeinde St Johannes mit der Gemeinde St Paulus unter der Leitung eines Pfarrers zusammenarbeiten soll Seit der Grundung einer gesamtstadtischen Pfarrei bestehend aus St Lucia Harsewinkel St Paulus Harsewinkel St Marien Marienfeld und St Johannes Greffen ist der Pfarrer in St Lucia auch Pfarrer in Greffen 1995 Gunther Lube 1995 2003 Raimund Uhling 2003 2017 Wim Wigger seit 2017 Marc HeilenkotterLiteratur BearbeitenJ B Nordhoff Die Kunst und Geschichtsdenkmaler des Kreises Warendorf Munster 1886 Karl Holker Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Kreis Warendorf Munster 1936 Walter Werland Aus Greffens alten Tagen Munster 1976 Franz Muhlen Behutsamer Umgang mit den Kostbarkeiten der Kirche in Greffen In Heimat Jahrbuch Kreis Gutersloh 1984 S 126 129 Franz Muhlen Pfarrkirche St Johannes der Taufer in Greffen In Westfalische Kunststatten Heft 39 Westf Heimatbund 1986 ISSN 0930 3952 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Baptist Greffen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Seelsorgebereiches HarsewinkelEinzelnachweise Bearbeiten Franz Muhlen Pfarrkirche St Johannes der Taufer Greffen Munster 1986 S 3 6 Franz Muhlen Pfarrkirche St Johannes der Taufer Greffen Munster 1986 S 7 16 Ludger Stuhlmeyer Zur Geschichte der Orgel in Greffen In Kirchenmusik aktuell Heft 3 Warendorf Januar 1990 S 4 9 Ludger Stuhlmeyer Die Glocken in Greffen In Kirchenmusik aktuell Heft 1 Warendorf April 1989 S 8 11 Heft 2 Warendorf August 1989 S 13 14 Bischofliches Generalvikariat Munster Hrsg Das Bistum Munster Band 3 Verlag Regensberg Munster 1993 ISBN 3 7923 0646 8 S 438 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes der Taufer Greffen amp oldid 235852932