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Das Stift Nottuln in Nottuln war zunachst ein Frauenkloster nach der Regel des Augustinus ab etwa 1493 ein freiweltliches adeliges Frauenstift Es bestand bis zu seiner Auflosung 1811 infolge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 Das Gebiet des Stiftes fiel an das Konigreich Preussen Die Stiftskirche heute Pfarrkirche St Martin in Nottuln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste der Abtissinnen 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDie Grundungsgeschichte des Stiftes Nottuln liegt im Dunkeln Die Grundung durch den Heiligen Liudger den ersten Bischof von Munster die durch eine auf 834 datierte Urkunde des Bischofs Gerfried von Munster bestatigt schien war eine Erfindung des Nottulner Kaplans Albert Wilkens der die Urkunde zu Beginn des 19 Jahrhunderts gefalscht hat Als Grunder des Stiftes gilt inzwischen ein ansonsten unbekannter Adeliger Liutbert bei dem es sich um einen Verwandten des Munsteraner Bischofs Liutbert handeln konnte Die Lebensdaten Liutbergs passen zu denen der Heiligen Heriburg von Nottuln die in Nottuln als erste Abtissin angesehen wird Ob eine Kontinuitat der Liutbertschen Grundung zum spateren Stift besteht ist fraglich da es fur eine Existenz des Konvents vor 1184 keine Belege gibt Es gibt weder Urkunden vor 1184 noch andere Erwahnungen eines Konvents noch bauliche Reste Die erste belegte Abtissin ist Hildegund die 1184 Empfangerin einer Urkunde des Bischofs Hermann II von Munster war Die fruhneuzeitlichen Abtissinnenkalender kennen vor ihr ausser Heriburg nur drei Abtissinnen so dass eine Grundung im 11 Jahrhundert angenommen wird Das Stift dessen Vogteirechte die Ministerialen von Nutloen und spater die Edelherren von Holte ausubten besass Landereien und Zehntrechte im Umkreis von 50 km um Nottuln 1493 beantragte Abtissin Anna von Dorsweiler Criechingen bei Papst Alexander VI die Umwandlung des Klosters in ein freiweltliches Damenstift und begrundete dies damit dass Nottuln nie ein Kloster im engeren Sinne gewesen sei Der Papst gestattete die Umwandlung und eine neue Kleiderordnung 1 Demgemass nahm das Stift ab 1501 nur noch ritterblutige Personen auf Es verfugte uber 25 Prabenden fur Stiftsdamen Ab 1587 geriet das Stift in den spanisch niederlandischen Krieg es wurde mehrfach geplundert zudem wutete zwischen 1609 und 1636 dreimal die Pest Die Klostergebaude brannten am 3 Mai 1748 ab lediglich die Stiftskirche wurde wieder aufgebaut Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 bestimmte die Aufhebung des Stiftes zu Gunsten des Konigreichs Preussen das 1811 das Stift aufloste Die Akten des Stiftes kamen in das Staatsarchiv Munster Zur ehemaligen Stifts Kirche St Martinus gehoren noch zwei als Torsten bezeichnete Kerzenhalter aus der Stiftszeit Liste der Abtissinnen Bearbeiten nbsp Grabplatte der Nottulner Abtissin Elisabeth von Berg im Essener MunsterHeriburg 17 Oktober Jutta Godefridus 26 Februar Oderadis 2 April Bertradis 20 Juni Hildegund bezeugt 1184 Jutta von Holte 1211 oder 1246 1260 Gertrud bezeugt 1263 Mechtild von Isenburg 1278 1303 Jutta von Holte bezeugt 1309 Lisa von Katzenelnbogen 1332 1358 Lisa von Solms 1360 1419 Richardis von Merode bezeugt 1428 Agnes von Ahaus 1437 1467 Stephanie von Wullen 1467 1482 als Priorin Anna von Dorsweiler Criechingen 1482 1524 Elisabeth von Holstein Schaumburg 1527 1537 Magdalena von Wied Runkel 1537 1569 sie war Protestantin Elisabeth von Sayn 1572 1585 Elisabeth Droste zu Senden 1588 1613 Elisabeth von Bergh s Heerenberg 1613 1614 Maria Clara von Spaur 1614 1644 Anna Sophia Torck 1645 1676 Elisabeth Wilhelmina von Buren 1676 1699 Helena von Wrede zu Amecke 1699 1728 Margaretha Theodora Agnes von Velen 1728 1750 Anna Maria Theresia von der Recke zu Steinfurt 1750 1780 Ursula Sophia von Ascheberg zu Venne 1780 1811Literatur BearbeitenKatrinette Bodarwe Sophia von Essen und die Urkunde von Nottuln In Munster am Hellweg Mitteilungsblatt des Vereins fur die Erhaltung des Essener Munsters Bd 56 2003 ZDB ID 400327 5 S 29 39 Wilhelm Kohl Bearb Das freiweltliche Damenstift Nottuln Germania Sacra Neue Folge Bd 44 Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster Bd 8 de Gruyter Berlin 2005 Joseph Prinz Die Urkunde Bischof Gerfrieds von Munster von 834 eine Falschung des Albert Wilkens in Westfalische Zeitschrift 112 1962 S 1 51 Hans Jurgen Warnecke Nottuln Damenstift in Westfalisches Klosterbuch Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 44 Quellen und Forschungen zur Kirchen und Religionsgeschichte 2 Teil 2 Munster 1994 S 150 158 Weblinks BearbeitenFindbucher des Landesarchivs NRW Signatur B 232 Stift Nottuln Akten 1491 1890 Signatur B 232u Stift Nottuln Urkunden 10 Jh 1798 Fussnoten Bearbeiten Wilhelm Kohl Bearb Das freiweltliche Damenstift Nottuln de Gruyter Berlin 2005 S 36 37 Ehemalige Stiftskirchen freiweltlich adeliger Damenstifte im Munsterland Stiftskirche Asbeck Stiftskirche Borghorst Stiftskirche Freckenhorst Stiftskirche Hohenholte Stiftskirche Langenhorst Stiftskirche Metelen Stiftskirche Nottuln Stiftskirche Vreden Normdaten Korperschaft GND 4874190 5 lobid OGND AKS VIAF 246313262 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Nottuln amp oldid 233869761