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Dieser Artikel befasst sich mit dem germanischen Volksstamm bzw der Volksgruppe der Friesen weiteres siehe Friesen Begriffsklarung und Friese Begriffsklarung Die Friesen sind eine Bevolkerungsgruppe die an der Nordseekuste in den Niederlanden und Deutschland lebt 1 2 3 In beiden Landern sind die Friesen als nationale Minderheit anerkannt In Deutschland wird dabei auf die Friesen der Terminus Volksgruppe angewandt ohne dass dies den Status als nationale Minderheit beruhrt Ein germanischer Volksstamm der Friesen lateinisch Frisii griechisch oἱ Frissioi oder Freisioi ist seit der Antike belegt Das historische Siedlungs und Sprachgebiet der FriesenFur den heutigen internationalen Zusammenhang sind sprachliche Gemeinsamkeiten und das Wissen um eine friesische Geschichte von Bedeutung Wahrend in der niederlandischen Provinz Friesland neben Niederlandisch das Westfriesische anerkannte Amtssprache ist ist der Status der friesischen Sprachen in Deutschland schwacher Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Romerzeit 1 2 Zeit der Volkerwanderung 1 3 Herrschaft der Franken 1 4 Nach Karl dem Grossen 1 5 Friesische Freiheit 1 6 Neuzeit 2 Wirtschaftsgeschichte 2 1 Das Wattgebiet Fischfang und Leben auf der Warft Binsen und Schilf Torfstecherei 2 2 Salzgewinnung im Wattgebiet 2 3 Ackerbau und Viehhaltung bauerliche Textilindustrie in den Marschen 2 4 Handel 2 4 1 Nordsee Ostsee 2 4 2 Dorestad 2 4 3 Rheinroute Deutschland Alpen Rom und Italien 2 4 4 Bremen Kreuzfahrerschiffe Westfalen Flandern 3 Die Friesen heute 4 Kultur und Sprache 5 Politik 6 Herzoge Frieslands 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAus der fruheren Geschichte Frieslands sind keine Textquellen erhalten wohl aber gibt es Funde die z T bis in die letzte Zwischeneiszeit zuruck datieren Aus der Mittelsteinzeit sind Funde aus dem Gebiet des Brockzeteler Moors erhalten Mit der Jungsteinzeit vergrossert sich die Zahl der Funde Steinbeile und andere Werkzeuge Becher Urnen und anderes sind erhalten Unter anderem fand sich im Moor von Georgsfeld einer der altesten bisher bekannten Pfluge der Welt Zunachst in das 4 Jahrtausend vor Christus spater in den funfziger Jahren in die ausgehende Jungsteinzeit etwa 2000 v Chr eingeordnet datieren neuere Messungen den Pflug inzwischen in die fruhe Bronzezeit 1940 bis 1510 v Chr 4 Fruhestens 300 v Chr entstanden an der friesischen Kuste die Warften oder Wurten 5 Die grosse Verlandung die im 1 Jahrhundert v Chr begann hatte eine grosse Siedlungswelle zunachst in das Marschgebiet zur Folge Dass auch Land besiedelt wurde das zweimal am Tag von der Flut bedeckt wurde wie Plinius der Altere behauptete ist wohl eher ein Missverstandnis denn Plinius Schilderung 6 scheint eher die Situation nach einer verheerenden Sturmflut darzustellen 7 Romerzeit Bearbeiten Das romische Gallien und rechtsrheinische Germanien um das Jahr 70 n Chr Die antiken Friesen Frisii wurden vom romischen Historiker Tacitus 58 bis 120 n Chr in seiner Germania der Gruppe der Ingaevones zugeordnet zu denen auch die Chauken und Sachsen gezahlt wurden Das Land der Friesen lag an der Kuste der Nordsee von der Mundung des Rheins bis etwa zur Ems Ostwarts der Ems siedelten nach diesen romischen Angaben die Chauken Die erste Erwahnung der Friesen stammt von Plinius dem Alteren und steht in Zusammenhang mit den Drusus Feldzugen 12 bis 8 v Chr Im Jahr 12 v Chr fand Drusus in den Friesen Verbundete Doch bereits in den Jahren von 28 bis 47 lehnten sich die Friesen gegen die Ausbeutung durch die Romer auf wie Tacitus berichtet In seinen Annalen berichtete er uber das Jahr 28 Im selben Jahr brachen die Friesen ein Volk jenseits des Rheins den Frieden mehr infolge unserer Habsucht als aus Trotz gegen unsere Herrschaft Drusus hatte ihnen in Rucksicht auf ihre durftigen Verhaltnisse einen massigen Tribut auferlegt Sie sollten fur Heerzwecke Rinderhaute liefern 8 Obwohl die Rinder der Friesen damals klein waren forderten die romischen Beamten Haute in der Grosse von Auerochsen Tacitus fuhrt aus Die Bedingung die auch andere Volker nur schwer hatten erfullen konnen war um so druckender fur die Friesen denn wenn auch ihre Walder reich an machtigen Ungetumen sind sind ihre zahmen Rinder jedoch klein So lieferten die Friesen am Anfang ihre Rinder dann mussten sie auch ihre Frauen und Kinder oder beides an Tribut leisten Die romischen Soldaten die zur Erhebung des Tributes nach Friesland kamen wurden daher von den Friesen angegriffen und ans Kreuz geschlagen Im Zusammenhang mit diesem Aufstand wurde auch Flevum die nordwestlichste romische Garnison Kontinentaleuropas von den Friesen angegriffen In der Folge gelang es den romischen Legionen zwar den Aufstand niederzuschlagen aber sowohl der Feldzug als auch die gewonnene Entscheidungsschlacht fuhrten zu grossen Verlusten So gerieten nahe dem heiligen Hain der Friesen Baduhenna einige romische Verbande in einen Hinterhalt und wurden ausgeloscht wobei nach den Berichten 900 Romer den Tod fanden Die Angehorigen eines weiteren Truppenverbandes von 400 Legionaren wurden ebenfalls eingeschlossen und gaben sich uberwiegend selbst den Tod indem sie sich in ihre Schwerter sturzten nachdem ihre Lage aussichtslos war Tacitus berichtet Seither hat der Name der Friesen bei den Germanen einen hellen Klang 9 Auch wird fur das Jahr 16 die Anwesenheit eines grossen romischen Heeres an der Ems im Bereich des Fundplatzes Bentumersiel bei Jemgum angenommen Die Quellenlage zu den Friesen wird vom 4 bis 7 Jahrhundert sehr dunn Archaologische Funde lassen darauf schliessen dass um 300 die Bevolkerung stark zuruckgegangen war allerdings um das Jahr 500 wieder sprunghaft anstieg Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen wird vermutet dass die Friesen um diese Zeit einen starken Zuzug aus den umliegenden angelsachsischen Stammesgruppen zu verzeichnen hatten Dabei kann bis heute nicht ganz geklart werden ob die Ur Friesen uberhaupt germanischen Ursprungs waren oder erst durch den Zuzug germanisiert wurden im Gegenzug den Neuankommlingen allerdings auch ihren Stempel aufdruckten Eine Kontinuitat der Frisii des Tacitus zu den Friesen ab dem Jahr 500 ist jedenfalls nur sehr bedingt gegeben Zudem waren in den Randgebieten Frieslands sachsische und frankische Bewohner durchaus nicht selten Ins Licht der Geschichte traten die Friesen zuruck als sie mit den Merowingern und Karolingern in Kontakt kamen Zeit der Volkerwanderung Bearbeiten Fur das 5 Jahrhundert dessen Quellen die Friesen nicht erwahnen wird vermutet dass sich Teile von ihnen an den Raub und Eroberungszugen der Angeln und Sachsen beteiligten Bis etwa 1950 wurde deshalb auch die Meinung vertreten dass sich Friesen mit den Juten in Kent niedergelassen hatten Als Begrundung diente den Vertretern dieser These dass das Kentische engl Kentish bis heute eine grosse Ahnlichkeit mit dem Westfriesischen habe Heute gilt diese These als nicht mehr haltbar und wird kaum noch vertreten 10 Es ist jedoch historisch uberliefert dass die Juten uber das damalige Friesland nach Britannien einfielen was auch dort ihr sudostliches Siedlungsgebiet erklart Dieses war am kurzesten uber die Kustengebiete der heutigen Provinzen Zuid und Noord Holland zu erreichen Diese gehoren geschichtlich zum einstigen Siedlungsgebiet der Friesen Heute gilt es aufgrund von Bodenfunden als sicher dass die Juten sich sudlich der spateren Stadt Dorestad niedergelassen und eine langere Zeit dort gewohnt haben Wahrend ihres Aufenthaltes an der Rheinmundung durften sich die Juten sprachlich ihren friesischen Nachbarn angepasst haben was die Ahnlichkeit des Kentischen mit dem modernen Westfriesischen erklart 10 Am Ende des 6 Jahrhunderts besetzten die Friesen die Kuste bis zur Mundung der Weser Dabei assimilierten sie die wenigen noch verbliebenen Sachsen die nicht nach Britannien ausgewandert waren Im Suden grundeten Friesen im 7 Jahrhundert die Siedlung Dorestad und von dort aus dehnten sie den friesischen Einflussbereich bis Brugge aus Herrschaft der Franken Bearbeiten Im Jahre 734 eroberte Karl Martell den westlichen Teil Frieslands und der letzte Gesamtherzog der Friesen Poppo fiel in einem Kampf gegen einen frankischen Adeligen Diese grosste Ausbreitung des friesischen Territoriums ist bekannt als Frisia Magna Das was heute von der Frisia Magna ubriggeblieben ist ist klein und verstreut Das meiste ist von den sich ausbreitenden Nachbarn erobert worden von den Sachsen die in den Norden und Westen vordrangen und den Franken die den Norden und Osten besetzten Karl der Grosse eroberte 785 nach dem Sieg uber die Sachsen ganz Friesland einschliesslich der ostlichen Gebiete bis zur Weser fur das frankische Reich Er vertrat eine Politik die den einzelnen Stammen im Reich eine gewisse Autonomie sicherte Aus diesem Grund liess er gegen Ende des 8 Jahrhunderts die uberlieferten germanischen Stammesgesetze aufzeichnen so auch die Lex Frisionum das alte Gesetz der Friesen Friesische Kolonisation der Sudwestkuste Schleswigs Suderjutlands in gelb zwischen etwa 800 und 1100 n Chr Etwa um 800 besiedelten Friesen die heutigen nordfriesischen Inseln zwischen Eiderstedt und Sylt Die in den Uthlanden wohnenden Friesen unterstanden als Konigsfriesen direkt der danischen Krone Deutlich spater vermutlich im 11 Jahrhundert wurde in einer zweiten Welle dann auch die Westkuste Suderjutlands das spatere Herzogtum Schleswig zwischen den Flussen Eider und Vida besiedelt Moglicherweise bestand bei dieser Auswanderung ein Zusammenhang mit der Ausdehnung der frankischen Herrschaft denn die Nordfriesen siedelten ausserhalb des karolingischen Machtbereichs der an der Eider endete Unter der Frankenherrschaft wurden die Friesen im alten Kernland christianisiert Bis zum Jahr 800 war die Oberschicht zum Christentum konvertiert bei der einfachen Bevolkerung dauerte der Prozess deutlich langer Die an die jutische Kuste in Schleswig ausgewanderten Friesen wurden dagegen erst im 11 Jahrhundert Christen nachdem die Annahme dieser Religion fur sie nicht mehr automatisch die Unterwerfung unter die frankische Herrschaft bedeutete Unter Karl dem Grossen wurden die Friesen von der Heerfolge d h vom frankischen Militardienst befreit und mussten nunmehr nur das Kirchen Zehntel zahlen Die friesischen Seelande um das Jahr 1300Nachdem die Friesen schliesslich die von den Frankenkonigen eingesetzten Grafen wieder vertreiben konnten begann die haufig romantisch uberhoht dargestellte aber dennoch bemerkenswerte Zeit der Friesischen Freiheit Diese Form der friesischen Selbstverwaltung bedeutete einen deutlichen Unterschied zu anderen Territorien in Europa In Friesland von der Zuidersee bis zur Weser bildeten sich zahlreiche kleine Landesgemeinden die haufig freiheitlich und genossenschaftlich organisiert waren und eigene Ratsverfassungen besassen Die Friesen beriefen sich auf Freiheitsrechte die der Legende nach von Karl dem Grossen tatsachlich wohl aber von einem seiner Nachfolger an die Friesen verliehen wurden Im Gegensatz zum ubrigen Europa etablierte sich kein feudalistisches System Nach Karl dem Grossen Bearbeiten Statue von Pier Gerlofs Donia einem friesischen Krieger in KimswerdNach dem Zerfall des Frankenreiches unter den Erben Karls des Grossen gehorte das Gebiet der Friesen ab 843 zum Mittelreich Lothars I und nach dessen Zerschlagung zum Ostfrankischen Reich Dort wurden sie lose dem Herzogtum Niederlothringen zugeordnet Friesische Freiheit Bearbeiten Hauptartikel Friesische Freiheit Die Zeit der Friesischen Freiheit dauerte etwa vom 12 bis zum 14 Jahrhundert Die Landesgemeinden symbolisch die sieben friesischen Seelande genannt waren reichsunmittelbar und somit nur dem Kaiser untertan Die Abgesandten der Landesgemeinden trafen sich einmal im Jahr am Upstalsboom Neuzeit Bearbeiten Mit dem Tod des ostfriesischen Fursten Carl Edzard erlosch mit dem Haus Cirksena im Jahr 1744 das letzte einheimische friesische Geschlecht das eine Herrschaft auf friesischem Boden begrunden konnte Anschliessend wurde Ostfriesland von Friedrich dem Grossen fur Preussen in Besitz genommen Wirtschaftsgeschichte BearbeitenBis zum Aufstieg der Hanse waren die Friesen das bedeutendste Handels und Seefahrervolk der Nordseekuste Der alteste Bericht von der Wirtschaftsweise an der Nordseekuste stammt von Plinius dem Alteren der im Jahr 47 als Reiteroffizier am Feldzug des Corbulus gegen die Chauken die ostlichen Nachbarn der Friesen an der Nordseekuste teilnahm Diese Schilderung der Chauken gibt auch sicherlich ein exaktes Bild der Wirtschaftsweise der Friesen Das Wattgebiet Fischfang und Leben auf der Warft Binsen und Schilf Torfstecherei Bearbeiten Plinius Gesehen haben wir im Norden die Volkerschaften der Chauken die die grosseren und die kleineren heissen In grossartiger Bewegung ergiesst sich dort zweimal im Zeitraum eines jeden Tages und einer jeden Nacht das Meer uber eine unendliche Flache und offenbart einen ewigen Streit der Natur in einer Gegend in der es zweifelhaft ist ob sie zum Land oder zum Meer gehort Dort bewohnt ein beklagenwertes Volk hohe Erdhugel die mit den Handen nach dem Mass der hochsten Flut errichtet sind In ihren erbauten Hutten gleichen sie Seefahrern wenn das Wasser das sie umgebende Land bedeckt und Schiffbruchigen wenn es zuruckgewichen ist und ihre Hutten gleich gestrandeten Schiffen allein dort liegen Von ihren Hutten aus machen sie Jagd auf zuruckgebliebene Fische Ihnen ist es nicht vergonnt Vieh zu halten wie ihre Nachbarn ja nicht einmal mit wilden Tieren zu kampfen da jedes Buschwerk fehlt Aus Schilfgras und Binsen flechten sie Stricke um Netze fur die Fischerei daraus zu machen Und indem sie den mit den Handen ergriffenen Schlamm mehr im Winde als in der Sonne trocknen erwarmen sie ihre Speise und die vom Nordwind erstarrten Glieder durch Erde Gekocht und geheizt wurde also mit Torf Salzgewinnung im Wattgebiet Bearbeiten Kantje mit gesalzenem Hering wurden in grossen Mengen ins Inland verkauftNeben Fischen und dem auch in der Nordsee fundigen Bernstein lieferte Salzgewinnung ein wertvolles und wichtiges Handelsgut fur die Wattbewohner Dazu wurde salzhaltiger Torf getrocknet verbrannt das Restsalz gelost und filtriert und die Sole mittels Torffeuern verdampft wodurch das friesische Salz gewonnen wurde das von der Romerzeit bis ans Ende des Mittelalters ein gefragtes und teures Handelsgut war Spater wurde es auch Grundlage fur den Export von gesalzenem Hering 11 Ackerbau und Viehhaltung bauerliche Textilindustrie in den Marschen Bearbeiten In den Marschen baute man nach den archaologischen Befunden Gerste und Hafer an Bohnen und Raps und zuchtete Rinder Pferde Ziegen und Schafe Wegen der Kalte und des Windes verwendeten die Friesen viel Muhe darauf die Wolle der Ziegen und Schafe zu guten Faden zu verspinnen und zu dichten Stoffen zu weben Neben Salz und getrockneten oder gesalzenen Fischen wurden Stoffe und Mantel ein wichtiges Exportgut der Friesen Bereits die Romer waren Kunden fur friesische Wollmantel Damit standen den Friesen drei selbstproduzierte gesuchte Handelswaren fur den Fernhandel zur Verfugung Handel Bearbeiten Neben den selbstproduzierten Handelsgutern verfugten die Friesen als Fischer und Kustenbewohner uber einen ausgezeichneten Schiffbau und viel Erfahrung auch mit rauer See die uber die Jahrhunderte gewachsen war Damit hatten sie die Mittel ihre Exportwaren an die Kunden und das Eingehandelte heimzubringen Da sie auch sehr wehrhaft waren ihnen wie fruher den Griechen und Phoniziern im Mittelmeer und spater den Portugiesen im Indienhandel das wertvolle Handelsgut nicht leicht zu rauben war waren alle Voraussetzungen fur das lukrative Geschaft des Handels gegeben Die Friesen bauten eine andere Schiffform als ihre Konkurrenten die Wikinger Das 1891 in einem Tief sudlich Dornum Westeraccum gefundene Schiff von Roggenstede war flach gebaut zum Trockenliegen bei Niedrigwasser 1 37 Meter breit und acht Meter lang Gebaut war es stabil aus starkem Eichenholz Spater wurde das weiterhin im Rumpf flach gebaute friesische Schiff zur hochbordigen Kogge mit dem Ruder mittschiffs und zum Vorlaufer der Hansekoggen Im 7 Jahrhundert begannen die Friesen nicht nur Warften fur Einzelgehofte zu bauen sondern errichteten auch bogenformig langs an Buchten und Prielen Dorfwarften als Handelsniederlassungen fur Handler und Handwerker wie Bootsbauer Kufer Segelmacher Diese als Strassendorfer angelegten Handelsniederlassungen wurden Wik genannt Nordsee Ostsee Bearbeiten Zunachst handelten die Friesen an der ganzen Nordseekuste und vor allem mit Jutland und Irland Im Laufe der nachsten hundert Jahre gewannen sie auch uber die Zwischenstation Haithabu eine fuhrende Stellung im Ostseehandel Bezogen wurden von dort Pelze Wie die Wikinger handelten die Friesen aber auch uber Gotland Nowgorod und die russischen Flusse bis nach Byzanz und bezogen von dort Seide die von China uber die Seidenstrasse gekommen war und Pfeffer der uber arabische Zwischenhandler bezogen wurde und von den Gewurzinseln stammte Dorestad Bearbeiten Das grosste Wik war Dorestad an der Gabelung des Alten Rheins und der Lek das sich am flachen Ufer 1000 Meter hinzog und eine Breite von 90 bis 150 Meter hatte Die Strasse verlief in Nord Sud Richtung und war auf der Westseite dicht mit Hausern bebaut Gehandelt wurden vor allem Tuche und Wollmantel in verschiedenen Farben Salz und Nahrungsmittel vor allem Getreide und getrockneter Fisch Nach Norden nach Danemark Norwegen und Schweden wurden dort hochgeschatzte Ziegenhaardecken aus friesischer Produktion verkauft Kauffahrer aus Byzanz verkauften Seide und erwarben friesische Tuche Soweit nicht Waren getauscht wurden war Silber in Drahtstucken oder als Munzen das Hauptzahlungsmittel Die von Dorestad selbst gepragten Munzen waren uberall anerkannt und zeugen in ganz Europa von den weiten Handelsbeziehungen der Friesen Uber den Rhein nach Deutschland und weiter uber die Alpen verlief eine weitere wichtige Handelsroute Rheinroute Deutschland Alpen Rom und Italien Bearbeiten Friesische Mantel genossen hochste Wertschatzung So verschickte Karl der Grosse diese Mantel als Geschenke auch zum Beispiel an Harun ar Raschid Frankische Hofbeamte erhielten als Teil ihrer Entlohnung jahrlich einen Mantel aus Friesland Grosskunden wie das Kloster Fulda bezogen pro Jahr 700 bis 800 Mantel fur die Monche und zum Weiterverkauf Die Besitzungen des Klosters Werden hatten ihren Zehnten in Wolle Ziegenhaardecken und Manteln zu entrichten Der Fries war ein uberall in Norden anerkanntes Tuchmass Uber den Rhein importierten die Friesen etwa aus dem Brohltal bei Andernach Tuffstein fur den Kirchenbau Krapp zum Rotfarben der Wolle und Wein aus der Pfalz und dem Elsass Handelsniederlassungen der Friesen gab es in allen Rheinstadten bis Strassburg und Basel In Speyer etwa dem zentralen Weinumschlagplatz der Pfalz und Zentrum eines grossen Krappanbaus bestanden im 11 Jahrhundert die Handler im Bereich der Domimmunitat aus Friesen und Juden 12 Siehe auch Geschichte der Juden in Ostfriesland Auf der Route uber die Alpen liessen sich Friesen oberhalb von Bern im Haslital nieder Die Ortsnamen dort erinnern an Friesland und vor allem das Jeverland Sehr fruh waren die Friesen auch in Rom vertreten So half die Bruderschaft der Friesen in Rom Schola im Jahr 854 dem Papst Rom gegen die Sarazenen zu verteidigen In Trani in Mittelitalien bargen die Friesen die Gebeine des Heiligen Magnus und bestatteten sie in der Friesenkirche St Michaelis und St Magnus neben dem Petersplatz Die Rettungstat wurde in der Kirche durch eine Marmortafel vermerkt Spater wurden die Reliquien von St Magnus nach Friesland gebracht und in einem Schrein in der St Magnus Kirche in Esens bestattet was seit 1150 bezeugt ist Bremen Kreuzfahrerschiffe Westfalen Flandern Bearbeiten Zwischen Rustringen und Bremen wurde am 9 Juli 1220 ein regelrechter Handelsvertrag geschlossen Rustringen lieferte Schlachtvieh Haute Schafe Kase Eier wahrend Bremen Bier lieferte An diesem Handel beteiligte sich auch das Harlinger Land In der Zeit der Kreuzzuge rusteten die friesischen Werften viele Schiffe ja ganze Flotten aus die Friesen stellten auch Seeleute und Soldaten Friesische Kreuzfahrer waren am 21 Oktober 1147 dabei als Lissabon zuruckerobert wurde Dabei fiel Bischof Popted Ulvinga 1187 fuhren friesische und danische Kreuzfahrer mit 50 Schiffen ab eroberten auf dem Weg die portugiesische Stadt Silves und erreichten 1189 Akkon Friesland blieb auch Agrarexportland So lieferte es zum Beispiel 1383 uber Oldenburger Handler Pferde Rinder Schafe Butter und Heringe nach Westfalen Im Hafen Damme am Zwin dem Hafen von Brugge in Flandern sind friesische Viehhandler bereits seit 1252 bezeugt Damme wunschte gemass einer Urkunde von 1394 ausdrucklich den Besuch von Kaufleuten aus Norden und Harling Graf Ludwig von Mele sicherte auf Wunsch von Brugge Gent und Ypern auf drei Jahre freien Handel mit Flandern zu Auf der Ruckfahrt wurde Tuch aus Flandern dem neuen Zentrum der Tuchindustrie importiert Die Stadte des ostlichen Friesland vor allem Emden lehnten trotz eines Aufnahmeangebots den Beitritt zur Hanse ab und verloren damit eine wichtige Einflussmoglichkeit im Fernhandel vor allem an die angrenzenden Hansestadte Groningen und Bremen Die Friesen heute BearbeitenHeute gibt es noch drei Gebiete in denen traditionell Friesen anzutreffen sind Die in den Niederlanden zwischen dem IJsselmeer der ehemaligen Zuiderzee und der Lauwers lebenden Friesen werden in Deutschland als Westfriesen bezeichnet Ihre Selbstbezeichnung lautet aber nur Friesen oder westlauwers sche Friesen da die Westfriesland genannte Region in der heutigen Provinz Noord Holland liegt und nicht mit der Provinz Friesland Fryslan identisch ist Die westlauwers schen Friesen leben zum grossten Teil in dieser Provinz die etwa 600 000 Einwohner hat Die zweite Gruppe lebt an der Kuste des deutschen Landes Niedersachsen von der niederlandischen Grenze bis jenseits der Weser Ost Friesland Aufgrund ihrer Geschichte sind diese Friesen territorial sehr zersplittert Traditionell friesische Gebiete in denen die friesische Identitat mehr oder weniger stark ausgepragt ist sind Ostfriesland und das Oldenburger Friesland Wilhelmshaven das Saterland Butjadingen und das Land Wursten Die tatsachliche Anzahl der Friesen in Niedersachsen ist nur schwer zu schatzen in allen genannten Gebieten leben uber 500 000 Menschen Deren Zuordnung ist auch deshalb schwierig weil Friese heutzutage weniger eine ethnisch genetische als vielmehr eine kulturell historische Kategorie der personalen Bestimmung und regionalen Zuordnung ist 13 Obwohl uberwiegend mit benachbarten Friesen verwandt bezeichnen sich nur die aus dem Gebiet der ehemaligen Grafschaft Ostfriesland stammenden Friesen uneingeschrankt als Ostfriesen Die anderen Gruppen bevorzugen Bezeichnungen in Zusammenhang mit ihrer territorialen Zugehorigkeit etwa Wurtfriesen oder Saterfriesen Die dritte Gruppe sind die Nordfriesen in Schleswig Holstein Sie leben an der Kuste und auf den Inseln und Halligen Nordfrieslands im Westen des Kreises Nordfriesland gelegen Zu ihnen werden in der Regel auch die Helgolander Friesen gerechnet Es wird von offizieller Seite davon ausgegangen dass sich etwa 50 000 Menschen zu den Nordfriesen rechnen Durch die Nationalisierung des Grenzraumes und die Volksabstimmung in Schleswig uber die Zugehorigkeit zu Danemark oder Deutschland im Jahre 1920 spalteten sich die Nordfriesen ideologisch in deutsch gesinnte und nationale Friesen die sich fur einen Anschluss an Danemark aussprachen Nachdem das friesische Siedlungsgebiet zum allergrossten Teil bei Deutschland verblieben war betonten die nationalen Friesen die Eigenstandigkeit der Friesen als Volk und betrieben aktive Minderheitenpolitik wahrend die deutsch gesinnten Friesen die Pflege der friesischen Kultur am besten unter dem Dach des Deutschtums aufgehoben sahen und die Friesen nationalromantisch als deutschen Stamm betrachteten Durch den Nationalsozialismus wurde diese ideologische Verwerfung noch verstarkt Erst seit dem spaten 20 Jahrhundert naherten sich die aus diesen Gruppen hervorgegangenen Vereine einander wieder an was unter anderem in der Arbeit des Nordfriisk Instituutes zum Ausdruck kommt 14 15 Unstrittig ist allerdings dass Friesen in der Regel Burger desjenigen Staates sind in dem sie leben Insofern sind auch in Deutschland lebende nationale Friesen deutsche Staatsangehorige Kultur und Sprache BearbeitenIn Deutschland und den Niederlanden sind die Friesen als nationale Minderheit beziehungsweise als eigene Volksgruppe anerkannt Wie viele Mitglieder diese Volksgruppe hat ist jedoch nicht genau festzustellen da das Bekenntnis zu einer Minderheit frei ist und vom Staat nicht abgefragt werden darf Die engste Definition der Minderheit ist jedoch jene die sich rein uber die Sprache definiert Demnach gelten nur solche Menschen als Friesen die eine der friesischen Sprachen sprechen Diese Sprachfriesen sind heute vor allem in der niederlandischen Provinz Friesland anzutreffen Dort sprechen noch etwa 400 000 Menschen Westfriesisch auf dem Festland und auf den Wattenmeerinseln Terschelling und Schiermonnikoog 55 der Bevolkerung bezeichnet das Westfriesische als Muttersprache In der Provinz Fryslan wohnen zudem etwa 120 000 Menschen die das Friesische als Fremdsprache gelernt haben 16 Im schleswigschen Nordfriesland findet man dagegen nur noch geschatzte 10 000 Menschen Stand um 1970 die einen der nordfriesischen Dialekte sprechen vor allem auf den nordfriesischen Inseln Sylt Amrum und Fohr und in der Nahe der deutsch danischen Grenze besonders um Risum Lindholm Allerdings gibt es keine aktuelle empirische Untersuchung daruber wie viele Menschen in Nordfriesland heute noch friesisch sprechen oder verstehen konnen Das Friisk Gesats schuf in Schleswig Holstein fur das Friesische 2004 einen rechtlich klaren Status der Sprache 17 Im ostlichen Friesland ist die ostfriesische Sprache nahezu ausgestorben Lediglich im oldenburgischen Saterland hat sich ein Dialekt erhalten das Saterfriesische ein von ca 2000 Menschen gesprochener ostfriesischer Dialekt Viele der Menschen die heute noch Friesisch sprechen bedienen sich im Alltag auch der verwandten Sprachen wie Niederlandisch Niederdeutsch Hochdeutsch oder Danisch Wie viele andere kleine Minderheitensprachen Europas auch ist das Friesische akut vom Aussterben bedroht Viele Friesen sprechen somit heute kein Friesisch mehr Aber insbesondere in Ostfriesland das seit Jahrhunderten komplett niederdeutsch gepragt ist hat die friesische Identitat den Untergang der friesischen Sprache uberlebt Das Ostfriesische Platt ist zudem eine noch relativ stark friesisch gepragte Variante des Niederdeutschen Sie ist in Ostfriesland ahnlich identitatsstiftend wie die friesischen Sprachen in Nord und Westfriesland und hebt sich von anderen niedersachsischen Dialekten deutlich ab In der niederlandischen Provinz Friesland wird neben dem Friesischen in manchen Gebieten ebenfalls traditionell Niedersachsisch gesprochen Auch hollandisch friesische Mischdialekte sind dort zu finden Stadtfriesisch Bildts Zahlreiche historisch friesische Gebiete werden heute nicht mehr zu Friesland gezahlt Das heute zu den Niederlanden gehorende Hauptgebiet der Friesen West und Mittelfriesland erstreckte sich von Alkmaar in der Provinz Noord Holland entlang der Kuste der Provinzen Friesland und Groningen Ommelande bis zur Mundung der Ems Friesische Identitat ist in Nordholland und Groningen heute jedoch kaum noch vorhanden Es gibt auch noch einige Nachkommen der Friesen an der Kuste von Jutland Es handelt sich hierbei um einige Orte zwischen der deutsch danischen Grenze und dem Fluss Wiedau Die Inseln Romo und Fano werden zum Teil geographisch zu den nordfriesischen Inseln gezahlt wurden jedoch nie von Friesen besiedelt An der Ostseekuste beherbergte nur Flensburg lange Zeit eine bedeutende friesische Minderheit da im 17 und 18 Jahrhundert viele Nordfriesen in die Stadt zogen um dort als Seeleute anzuheuern Heute ist von dieser Vergangenheit nur noch wenig zu bemerken Mitte des 12 Jahrhunderts wurden Friesen durch Adolf II Graf von Schauenburg Holstein und Stormarn in und um Susel angesiedelt Die Wissenschaft von der Sprache Literatur und Landeskunde der Friesen wird als Frisistik bezeichnet Politik BearbeitenDie friesische Volksgruppe stellt zusammen mit den Danen und den Sorben sowie den in Deutschland lebenden Roma und Sinti eine der vier staatlich anerkannten in Deutschland ansassigen nationalen Minderheiten dar Die gesetzlich anerkannte danische Minderheitspartei der Sudschleswigsche Wahlerverband arbeitet auch mit der Stromung der nationalen Friesen in Nordfriesland zusammen Somit setzt sich der SSW auch fur friesische Interessen ein In den Niederlanden gibt es die seit Jahrzehnten etablierte Friesische Nationale Partei und daneben seit 2006 bis 2023 die Partei namens DeFriezen In Ost Friesland gibt es friesische Interessensgemeinschaften Zusatzlich zu den politischen Parteien gibt es mehrere Gruppen die sich fur friesische Belange einsetzen darunter die separatistische Groep fan Auwerk Die Friesen aus West Ost und Nord haben sich im Interfriesischen Rat zusammengeschlossen Herzoge Frieslands BearbeitenFinn um 400 Audulf um 600 Aldegisel 654 680 Radbod 680 719 Poppo 719 734Siehe auch BearbeitenEala Frya Fresena Friesische Sprachen Nationale FriesenLiteratur BearbeitenThomas Steensen Die Friesen Menschen am Meer Wachholtz Kiel Hamburg 2020 ISBN 978 3 529 05047 3 John Hines Nelleke IJssennager Hrsg Frisians and their North Sea Neighbours From the Fifth Century to the Viking Age Boydell Press Woodbridge 2017 ISBN 978 1 78327 179 5 Thomas Steensen Hrsg Die Frieslande Nordfriisk Instituut Braist Bredstedt 2006 ISBN 978 3 88007 333 3 Conrad Borchling Rudolf Muuss Die Friesen Breslau 1931 Nachdruck Reprint Verlag Leipzig Holzminden 2001 ISBN 3 8262 0215 5 Weblinks Bearbeiten Commons Friesen in Deutschland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Friese Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wolfgang Meiners Der Mythos vom Nassen Tod Zur Entwicklung der Nordseekuste und der Kultur an der Kuste aus Sicht der Okologie Iffens 2006Einzelnachweise Bearbeiten Nordfriesischer Verein Die Geschichte der Friesen Memento vom 15 Juli 2014 im Internet Archive Nordfriisk Instituut Karte des Nordfriesischen Sprach und Besiedlungsraums NDR Friesisches Programm Geschichte Geographie Wirtschaft und Kultur Nordfrieslands einige Grundzuge Dirk Hecht Das schnurkeramische Siedlungswesen im sudlichen Mitteleuropa Eine Studie zu einer vernachlassigten Fundgattung im Ubergang vom Neolithikum zur Bronzezeit PDF 34 2 MB Dissertation Heidelberg 2007 S 197 Franz Kurowski Die Friesen Das Volk am Meer Turmer Verlag 1987 Plinius Naturalis historia XVI 1 2 4 Bernd Rieken Nordsee ist Mordsee Sturmfluten und ihre Bedeutung fur die Mentalitatsgeschichte der Friesen Nordfriisk Instituut Band 187 Munster 2005 S 118 Tacitus Annalen 4 72 Tacitus Annalen 4 74 a b Wolfram Euler Das Westgermanische von der Herausbildung im 3 bis zur Aufgliederung im 7 Jahrhundert Analyse und Rekonstruktion Verlag Inspiration Un Limited 2013 ISBN 978 3 9812110 7 8 S 22 23 Salzausstellung Memento vom 25 Januar 2012 im Internet Archive Gunter Stein Stadt am Strom Speyer und der Rhein Zechner Speyer 1989 ISBN 3 87928 892 5 S 35 36 Erwahnung von Friesen und Juden als Fernkaufleute im hohen Mittelalter Hajo van Lengen Siedlungsgebiet der Friesen im nordwestlichen Niedersachsen mit den heutigen Verwaltungsgrenzen Definition des Siedlungsgebietes der Friesen im nordwestlichen Niedersachsen mit Ausnahme der Saterfriesen die die Bundesregierung in den Stand versetzt dieses Siedlungsgebiet fur Zwecke der Anwendung des Rahmenubereinkommens des Europarates zum Schutze nationaler Minderheiten mit Hilfe von Verwaltungsgrenzen zu beschreiben und kartographisch darzustellen Gutachten der Feriening Frysk Underwiis fur das Bundesministerium des Innern 2011 S 46 Thomas Steensen Die Nordfriesen zwischen Kiel Bonn Kopenhagen Berlin und Strassburg In Heinrich Schmidt et al Hrsg Tota Frisia in Teilansichten Aurich 2005 Vgl Steensen 2005 Seite 500 Durk Gorter Reitze J Jonkman Taal yn Fryslan op e nij besjoen Fryske Akademy Nr 807 Fryske Akademy Sosjaal Wittenskiplike Rige Nr 12 Fryske Akademy Ljouwert 1995 ISBN 90 6171 807 4 Friesisch Gesetz auf WikisourceNormdaten Sachbegriff GND 4018610 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friesen amp oldid 235364159