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Dieser Artikel behandelt einen ostfriesischen Landstrich Fur das Schiff siehe Harlingerland Schiff Das Harlingerland ist ein Landstrich an der Nordseekuste in Ostfriesland Wahrend man heutzutage meistens den gesamten Landkreis Wittmund als Harlingerland zu bezeichnen pflegt ist es historisch vor allem der nordliche Teil des heutigen Landkreises der das alte friesische Land dieses Namens bildete Zu nennen sind vor allem die Gebiete um Esens und Wittmund Das Gebiet um Friedeburg gehorte zu der Zeit noch zu dem friesischen Land Ostringen Umgangssprache ist fur viele Menschen im Harlingerland das ostfriesische Platt in seiner vom ubrigen Ostfriesland etwas abweichenden Harlinger Auspragung Die alte friesische Sprache hielt sich im Harlingerland allerdings langer als in den meisten anderen ostfriesischen Landstrichen In Wittmund erscheint die Heimatzeitung des Harlingerlandes der Anzeiger fur Harlingerland Geschichte Bearbeiten nbsp Das Harlingerland um 1300Das Harlingerland nimmt in der ostfriesischen Geschichte eine besondere Stellung ein In der Zeit der friesischen Landesgemeinden war der Landstrich als Herloga bekannt und hatte sich vermutlich etwa in der Mitte des 11 Jahrhunderts aus Teilen der alten Gaue Nordwidu und Wanga gebildet Politisch trat die Landesgemeinde ab 1237 in Erscheinung bereits zuvor waren die Harlinger allerdings schon an innerfriesischen Streitigkeiten beteiligt Nachdem Hauptling Sibet Attena in den Jahren 1454 55 die Herrschaften Esens Wittmund und Stedesdorf vereinigt hatte bewahrte das geeinte Harlingerland nach der Zeit der friesischen Freiheit und der Hauptlingsherrschaft noch lange seine Eigenstandigkeit Geschah dies zunachst im friedlichen Neben und Miteinander mit den ostfriesischen Grafen so kam es bald zu Konflikten mit den Cirksena den Landesherren von Ostfriesland Insbesondere die Harlinger Hauptlinge Hero Omken und sein Sohn Balthasar von Esens waren ausserst streitbar Als Graf Enno II im Jahr 1530 das Harlingerland auf militarischem Wege einnahm floh Balthasar in die Grafschaft Rietberg mit deren Herrscherhaus er familiar verbunden war Von dort gelangte er zu Herzog Karl von Geldern Dieser half ihm ab Jahr 1531 in der Geldrischen Fehde das Harlingerland zuruckzugewinnen Allerdings stellte Balthasar sein Land unter die Lehnshoheit von Geldern Damit verlor das Harlingerland seine Eigenstandigkeit Nach dem Tod Balthasars im Jahr 1540 fiel das Harlingerland an die Grafen von Rietberg da Balthasar keine Kinder hatte seine Schwester Onna aber mit einem Grafen von Rietberg verheiratet war Deren Sohn Graf Johann II von Rietberg brach noch einmal Streit mit Ostfriesland vom Zaun und wurde als der tolle Johann bekannt In der Folgezeit legte sich der Konflikt zwischen dem Harlingerland und Ostfriesland Graf Enno III von Ostfriesland heiratete sogar eine Erbtochter der Rietberger Aus dieser kurzen Ehe uberlebten jedoch nur zwei Tochter die Erben des Harlingerlandes geworden waren Nachdem aber die mannliche Linie der Rietberger ausgestorben war einigte sich Enno mit seinen Tochtern im Jahr 1600 im Berumer Vergleich Enno erhielt das Harlingerland seine Tochter die Grafschaft Rietberg und finanzielle Abfindungen Seit 1600 gehorte das Harlingerland also zu Ostfriesland auch wenn es rechtlich in vielerlei Hinsicht noch eine Sonderstellung einnahm So hatten die ostfriesischen Stande mit denen die Grafen in standigem Konflikt lagen keine Handhabe im Harlingerland Erst mit der Neugrundung der Landstande nach der Franzosenzeit Anfang des 19 Jahrhunderts waren auch die Harlinger dort vertreten Im Kirchenrecht gibt es ebenfalls bis in die Neuzeit einige Besonderheiten Auch fuhrten die Rietberger Herren auch ohne im Besitz des Landstriches zu sein nach wie vor den Titel Herr von Esens Stedesdorf und Wittmund wie ubrigens auch die ostfriesischen Grafen und Fursten sich Grafen von Rietberg nennen durften Der Titel ist bis zum Aussterben der osterreichisch mahrischen Familie Kaunitz Rietberg Nachkommen der rietbergischen Cirksena im Jahr 1845 belegt Literatur BearbeitenHendrik Grottrup Die Verfassung und Verwaltung des Harlingerlandes 1581 1744 Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands 38 Aurich 1962 Waldemar Reinhard 151 Das Harlingerland In Archaologische Denkmaler zwischen Weser und Ems Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Beiheft 34 Isensee 2000 Almuth Salomon Geschichte des Harlingerlandes bis 1600 Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 41 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1965 Literatur uber das Harlingerland in der Niedersachsischen Bibliographie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harlingerland amp oldid 238144681