www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geldrische Fehde war eine Auseinandersetzung zwischen den Grafen Enno II und Johann von Ostfriesland einerseits sowie Balthasar von Esens und dem Herzog Karl von Geldern andererseits In diesem Krieg der in den Jahren 1531 bis 1534 Frieden von Logum gefuhrt wurde erlitt Ostfriesland schwere Verwustungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Ende der Geldrischen Fehde 4 Auswirkungen 5 LiteraturVorgeschichte BearbeitenDie Grafen von Ostfriesland aus dem Hause Cirksena hatten schon seit geraumer Zeit Probleme mit Junker Balthasar von Esens dem Herren des Harlingerlandes Im Jahr 1530 war Enno II schliesslich nach Esens gezogen hatte Balthasar besiegt und zu einem demutigenden Frieden gezwungen Enno II nahm ihm mit Wittmund Westerholt Ochtersum Dunum und Werdum einen grossen Teil seines einstigen Herrschaftsgebietes Ausserdem musste Balthasar Enno als Lehnsherren akzeptieren und kniend um Vertragsunterzeichnung bitten Balthasar sann auf Rache Hilfe fand er 1531 bei dem katholischen Herzog Karl von Geldern der den Cirksena nicht wohlgesinnt war da unter Ennos Vater Edzard die Reformation in Ostfriesland eingefuhrt worden war Verlauf Bearbeiten1531 fielen Balthasars Truppen in Ostfriesland ein und verwusteten das Land Im Verlauf des Feldzuges zerstorte Balthasar die Residenz den Vorgangerbau des heutigen Alten Rathauses und die Andreaskirche in Norden sowie die Kloster Mariental Appingen Sielmonken und Dykhusen Maria von Jever nutzte die Gunst der Stunde und vertrieb die ostfriesische Besatzung aus dem Jeverland Eine besondere Erwahnung soll das Kloster Mariental in Norden finden Dort befand sich bis zur Zerstorung durch Balthasar die Familiengruft der Familie Cirksena Sie wurde danach in die Grosse Kirche von Emden verlegt in der sich heute die Johannes a Lasco Bibliothek befindet Dort ist heute noch das Grabmal Ennos II zu sehen Zwar machte auch Graf Johann der katholische Bruder Graf Ennos bei einem Vergeltungsfeldzug ins Harlingerland reiche Beute brandschatzte und mordete genau wie Balthasar in Ostfriesland Der Junker hatte jedoch genug Beute in Ostfriesland gemacht um seine Heimat wieder instand zu setzen die Grafen blieben hingegen zu einem Grossteil auf den Zerstorungen sitzen Balthasar unterstellte schliesslich das Harlingerland der Lehnshoheit Gelderns und rustete mit dem starken Herzog im Rucken weiter auf Im Jahre 1533 zogen die Truppen des Herzogs Karl von Geldern und Balthasars von Esens unter Fuhrung des beruchtigten Soldnerfuhrers Meinhart von Hamme mit 2000 Mann ins Rheiderland Zunachst konnte Enno dem Heerhaufen bei der Dieler Schanze die Stirn bieten und sie aus dem Land vertreiben Ein zweiter Versuch Meinhards von Hamme gluckte jedoch Er marschierte in Eile und auf Heimlichkeit bedacht quer durch das Rheiderland und verschanzte sich in der wehrhaften Kirche von Jemgum Am 14 Oktober 1533 kam es zur Schlacht von Jemgum Dort agierten die graflichen Truppen taktisch derart ungeschickt dass ihre zahlenmassig uberlegenen Truppen zusammengeschossen und in die wilde Flucht getrieben wurden Zwar kamen mit 400 Mann nur vergleichsweise wenige Menschen ums Leben jedoch waren unter den ostfriesischen Opfern zahlreiche Edle die an der Spitze ihres Heerhaufens geritten waren Infolge der Schlacht wurde die Coldeborg eingenommen und Leer wie auch Oldersum geplundert und in Brand gesteckt Zwar zog von Ham danach aus Ostfriesland ab kam aber wenige Wochen spater mit Verstarkung aus Geldern zuruck und setzte den Feldzug fort 1534 musste Albert von Bakemoor Greetsiel die Stammburg der Cirksena an Balthasar von Esens ubergeben Enno II hatte die Fehde verloren und wurde zum Friedensschluss gezwungen Ende der Geldrischen Fehde Bearbeiten1534 schloss Enno II in Logum einen Friedensvertrag mit Karl von Geldern dem Lehnsherren Balthasars Balthasar erhielt die Herrschaft Esens mit Wittmund zuruck Der Frieden von 1530 war damit revidiert worden Des Weiteren verpflichtete sich Enno zur Zahlung von 12000 Emder Gulden in vier Jahresraten fur die dem Herzog von Geldern entstandenen Kriegskosten Auswirkungen BearbeitenGrosse Teile Ostfrieslands waren durch die Kriegswirren der sachsischen Fehde und der geldrischen Fehde zerstort Graf Enno II hatte aus seiner Niederlage gelernt und blieb in der Folgezeit zuruckhaltend Balthasar aber begann siegestrunken ab 1537 einen Konflikt mit den Bremern indem er Kaperbriefe ausstellte Daraufhin erwirkten die Bremer die Verhangung der Reichsacht uber Balthasar welche am 21 Juni 1538 ausgesprochen wurde Im Juli 1540 belagerten die Bremer Esens wobei sie von Maria von Jever unterstutzt wurden Balthasar starb am 18 Oktober 1540 noch wahrend der Belagerung an einer Krankheit Kurz darauf endeten die Kampfhandlungen und im Laufe des Jahres wurde unter Vermittlung des hessischen Landgrafen Philipp ein Friedensvertrag mit den Bremern geschlossen in dem Balthasars Schwester als neue Regentin des Harlingerlandes unter der Lehnshoheit der Bremer eingesetzt wurde Literatur BearbeitenKarl Ernst Behre Hajo van Lengen Hrsg Ostfriesland Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft Ostfriesische Landschaft Aurich 1995 ISBN 3 925365 85 0 Eckart Kroemer Heino Schmidt Hajo van Lengen Ostfriesland Landschaften Niedersachsens und ihre Probleme Bd 5 ZDB ID 585200 6 Niedersachsische Landeszentrale fur Politische Bildung Hannover 1987 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geldrische Fehde Ostfriesland amp oldid 182897266