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Kloster Sielmonken war ein zunachst dem Heiligen Martin und in den letzten Jahren seines Bestehens Maria geweihtes Kloster zwischen Uttum und Freepsum etwa zehn Kilometer nordwestlich von Emden in Ostfriesland Gehoft in Kloster Sielmonken Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaftstatigkeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas genaue Grundungsdatum des Klosters ist unbekannt Moglicherweise gehorte Sielmonken auch Silo mit anderen Niederlassungen des Benediktinerordens zu einem Klosterverband der auf den Heiligen Hatebrand 1198 zuruckgeht Er war Abt des Klosters Feldwirth bei Appingedam welches als Mutterkloster der ostfriesischen Benediktinerkloster gilt Sielmonken war wie die anderen fruhen Niederlassungen des Ordens in Ostfriesland ein Doppelkloster Auch wenn mannliche Insassen nicht belegt sind wird dies aus dem Namen der Abtei geschlossen Bereits 1255 tritt der Abt bei einer Beurkundung auf so dass die Grundung vor diesem Jahr erfolgt sein muss Erster Sitz der Benediktinerniederlassung war moglicherweise Freepsum denn in der Urkunde ist von einem abbas de Frebestum die Rede im Siegel aber in der Umschrift vom SIGIL UM ERBRANDI AB BATIS DE SILO gesprochen Die weitere Uberlieferung beschrankt sich bis zur Mitte des 15 Jahrhunderts auf die Nennung einiger Abte 1 Im Jahr 1444 wurde das Kloster umstrukturiert die Nonnen wurden auf Kloster Marienthal in Norden und Kloster Thedinga bei Leer aufgeteilt Monche werden in diesem Zusammenhang nicht genannt 1 In Sielmonken siedelten fortan Augustinermonche Die Initiative fur die Umwandlung ging vom Kloster Marienkamp aus das kurz zuvor ebenfalls an die Augustiner ubergeben worden war 1 Marienkamp hatte dabei die Unterstutzung des spateren Grafen Ulrich I der bei den Schutzherren von Sielmonken den Hauptlingen Wiard von Uphusen und Siebrand von Eilsum die Erlaubnis zu diesem Schritt einholte 1540 bestatigte der Papst die Umwandlung 1 In der Folgezeit gewann Sielmonken an Ansehen was durch reiche Schenkungen von Hauptlingen und Privatpersonen belegt ist So uberliess beispielsweise Hauptling Keno von Loquard den Insassen ein Vorwerk in Logum Grossen Anteil hatte der Konvent auch an der Entwasserung der Region Vermutlich unterhielt es ein Siel am Klosterstandort und war an einem weiteren in Hinte beteiligt 1 Um etwa 1490 begann der Neubau einer Klosterkirche die 1505 geweiht wurde Zum Besitz des Klosters gehorte zeitweise auch das Freepsumer Meer Wahrend der Geldrischen Fehde beraubte und zerstorte Balthasar von Esens das Kloster 1531 Danach wurde es aber wohl teilweise wieder aufgebaut Wann die Aufhebung des Klosters erfolgte ist nicht genau bekannt 1556 wird letztmals ein Prior genannt Der Abbruch der Klostergebaude begann wohl um 1560 Aus diesem Jahr datieren auch die letzten Nachrichten aus dem Kloster Zum Teil blieben die Gebaude bis ins 19 Jahrhundert erhalten 2 Auf der heutigen ehemaligen Kloster Warft befindet sich seit langem ein bauerliches Gehoft Archaologisch sind im Bereich der Wurt verschiedene Funde bezeugt wie Backsteine und Formsteine aber auch gewohnliche Gebrauchsguter wie Keramik oder beinerne Spinnwirtel Nordlich davon wurden bei Erdarbeiten ein Schlussel aus Bronze der im Schild eine Tierdarstellung mit zuruckgewendetem Kopf zeigt sowie eine Nadel aus demselben Material entdeckt Sie ist ebenfalls mit einem Tierkopf verziert aus dessen Maul ein Volutenkranz ragt an dem beidseitig je drei Blechkegel an Osen hangen Bisher ist unklar ob diese Fundstucke aus Grabern stammen oder auf andere Weise in den Boden gelangten 3 Die von Arent van Wou 1508 gefertigte Glocke der Klosterkirche befindet sich heute in der Kirche von Canhusen 4 Die Orgel der Klosterkirche soll nach der Reformation in die Uttumer Kirche verbracht worden sein 5 Das Klostergebaude diente im 17 Jahrhundert zeitweise Uko Walles und seiner Familie als Wohnhaus Uko Walles war ein aus Groningen stammender Taufer der mit den Ukowallisten eine fur kurze Zeit bestehende separate Gruppierung innerhalb der niederlandisch norddeutschen Tauferbewegung etablieren konnte 6 Mitte des 19 Jahrhunderts war Sielmonken Wohnsitz der Familie Reemtsma Johann Bernhard Reemtsma der Grunder der Zigarettenfabrik Reemtsma ist hier geboren Wirtschaftstatigkeit BearbeitenNach Angaben des Chronisten Ubbo Emmius war Sielmonken das reichste und schonste Kloster des Emsigerlandes Es unterhielt Vorwerke in Koldewehr erstmals 1452 genannt und Loquard ab 1494 Das Kloster war moglicherweise an mehreren Sielen beteiligt und unterhielt eine Muhle erstmals 1452 genannt die sich vermutlich in unmittelbarer Nahe der Klosteranlagen befand 1491 besass Sielmonken eine Ziegelei Literatur BearbeitenJosef Dolle Sielmonken In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 2 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 958 5 S 1363 ff Walter Deeters Benediktinische Doppelkloster in Ostfriesland In Res Frisicae Ostfriesische Landschaft Aurich 1975 S 73 85 Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Ein Versuch Hahn Emden 1838 S 61 ff Reprint der Ausgabe von 1838 Verlag Martin Sandig Niederwalluf 1971 ISBN 3 500 23690 1 Textarchiv Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Josef Dolle Sielmonken In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 2 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 958 5 S 1363 ff Wilhelm Kohl Germania sacra Historisch statistische Beschreibung der Kirche des alten Reichs Berlin 1999 S 500 Fundchronik 1999 Archaologischer Dienst der ostfriesischen Landschaft Canhusen kann mit Kolner Dom mithalten In Ostfriesen Zeitung 31 Dezember 2012 abgerufen am 17 Mai 2013 Uttum Gemeinde Krummhorn Landkreis Aurich PDF 849 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Uko Walles PDF 62 kB Ostfriesische Landschaft abgerufen am 25 August 2012 53 42808 7 15117 Koordinaten 53 25 41 1 N 7 9 4 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Sielmonken amp oldid 233117149