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Kloster Thedinga auch Kloster Seyna 1 war ein Doppelkloster der Benediktiner bei Nuttermoor Geweiht war es Johannes dem Taufer Innerhalb des Ordens gehorte es zur Klosterprovinz Koln Trier 2 Heute besteht der Wohnplatz aus einzelnen Hausern Er gehort zum Stadtteil Nuttermoor und liegt am nordlichen Rand der Stadt Leer Die Bezeichnung Kloster Thedinga ist seit 1787 amtlich Gedenkstein fur das ehemalige Kloster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaftstatigkeit 3 Kunsthistorische Besonderheiten 4 Namensdeutung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenThedinga gehorte mit anderen Niederlassungen des Benediktinerordens zu einem Klosterverband der wohl auf den Heiligen Hatebrand 1198 zuruckgeht Er war Abt des Klosters Feldwirth bei Appingedam welches als Mutterkloster der ostfriesischen Benediktinerkloster gilt Das genaue Grundungsdatum ist nicht bekannt 3 Erstmals wird das Kloster in Person des de abt tho Thedinger Monniken im Jahr 1270 genannt Im Jahre 1475 wird es als Claustrum in Tedingha bezeichnet und seit 1787 ist die heutige Schreibweise gangig 1 Die Klostergebaude sollen befestigt und mit einem Graben umgeben gewesen sein Im Jahre 1399 eroberte Widzeld tom Brok Thedinga und zerstorte es der Uberlieferung zufolge vollig Danach lag das Klosterleben fur acht Jahre brach 2 Die Initiative zum Wiederaufbau soll von der Nonne Pellica ausgegangen sein Es war Focko Ukena der 1424 in Person des Komturs Menno aus der Kommende Langholt erstmals einen Konventsfremden als Abt einsetzte Dies wurde in der Folgezeit ublich Unter der Obhut Mennos begann 1424 der Neubau der Klosterkirche 3 Am 29 September 1437 genehmigte Papst Eugen IV die Wahl des Hayungus von Emden zum Abt des Klosters Thedinga Hayungus von Emden Prior des Zisterzienserklosters Ihlow erklarte sich daraufhin bereit die Leitung des durch kriegerische Wirren und Uberschwemmungen schwer beschadigten Klosters Thedinga zu ubernehmen 2 Er soll den Bau eines neuen Dormitoriums eines Vorwerkes sowie einer Kapelle in Auftrag gegeben haben 1448 wurde das Kloster Opfer eines Feuers Kirche und Abtei blieben dabei verschont Occo von Emden liess Thedinga wieder aufbauen und stiftete eine Windmuhle bei Jemgum und eine Olmuhle bei Emden Im weiteren Verlauf des 15 und 16 Jahrhunderts unterhielt Thedinga gute Beziehungen zum Grafenhaus Die Abte dienten den Cirksena als Gesandte und Rate 3 nbsp Gedenkstein fur den in Kloster Thedinga verstorbenen Grafensohn Ulrich Heute im Giebel des Nordflugels der Lutherkirche in Leer Wann die Reformation Einzug in Thedinga hielt ist unbekannt Letzter Abt war Homerus Beninga Bruder des Chronisten Eggerik Beninga der am 22 Juli 1502 gewahlt wurde Unter seiner Obhut verbrachte der kranke Ulrich 1499 1531 der 1517 als Page mit dem spateren Kaiser Karl V nach Spanien gegangen war seine letzten Tage in Thedinga Er wurde dort 1531 auch begraben 2 Nach dem Tod des Homerus im Jahre 1557 wurde kein neuer Abt mehr gewahlt Auch Monche sind fortan in Thedinga nicht mehr nachweisbar Dennoch bestand das Kloster noch fur Jahrzehnte Andreas de Mare baute um 1570 noch eine Klosterorgel 1573 gab es noch zehn 1604 funf und 1605 drei Nonnen im Kloster 3 Letztmals wird mit der Priorin Frauke von Jemgum am 20 Januar 1616 eine Insassin in Thedinga genannt Nach ihrem Tod liess Graf Johann II das Archiv sicherstellen Anschliessend verschwand es so dass nur wenige Urkunden erhalten blieben Die Gebaude verfielen in der Folgezeit immer mehr Christine Charlotte schenkte die Steine der Klosterkirche nach deren endgultigem Abbruch im Jahre 1674 der lutherischen Kirchengemeinde in Leer zur Errichtung der Lutherkirche 1675 Heute haben sich keine baulichen Reste des Klosters erhalten 3 Auf dem Areal stehen zwei altere Gebaude Wirtschaftstatigkeit BearbeitenDas Kloster war reichlich mit Landbesitz ausgestattet Neben dem Thedingaer Vorwerk besass es ein weiteres in Timmel ferner zwei Muhlen und zahlreiche Grund und Erbpachten Dazu kamen mehrere Hauser in Emden Nach der Reformation burdete Graf Edzard II dem Kloster hohe Zahlungsverpflichtungen auf 3 Dafur verkaufte Thedinga im Jahre 1573 seine Muhle in Jemgum Auch das Kloster Thedinga geriet Mitte des 16 Jahrhunderts im Zuge der Sakularisation in graflichen Besitz 1605 umfassten diese Landereien eine Flache von 707 Grasen Das entspricht etwa 283 Hektar 3 Kunsthistorische Besonderheiten Bearbeiten nbsp Die Orgel des Klosters befindet sich heute in der St Georg Christophorus Jodokus Kirche von Stellichte Wie das Kloster einst ausgesehen hat ist unklar Von seiner Ausstattung sind die meisten Gegenstande verschwunden Graf Enno III schenkte die Orgel 1609 der Reformierten Kirchengemeinde in Leer Ein Teil der Pfeifen bildete den Grundstock fur die neue Orgel der Grossen Kirche wahrend das prachtige Renaissance Gehause moglicherweise fur die Orgel der St Georg Christophorus Jodokus Kirche in Stellichte 1610 verwendet wurde und noch erhalten ist 4 Erhalten blieben auch die Grabplatten des Abtes Homerus Beninga und der Priorin Etta von Oldersum Sie befinden sich heute an den Aussenwanden eines Gebaudes auf der Klosterwustung Ein achteckiger Gedenkstein fur den in Thedinga verstorbenen Grafensohn Ulrich wurde spater im Giebel des Nordflugels der Lutherkirche in Leer verbaut 3 Namensdeutung BearbeitenDie Bezeichnung Thedinga wird von dem friesischen Familiennamen Thedinga abgeleitet was moglicherweise auf den ersten Abt zuruckgeht der nach einer alten Uberlieferung Tede geheissen haben soll Der Alternativname Seyna geht wohl auf den Berg Sinai zuruck an dem Moses laut Uberlieferung von Gott die Zehn Gebote erhielt 1 Literatur BearbeitenJosef Dolle Thedinga In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 2 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 958 5 S 1411 ff Walter Deeters Benediktinische Doppelkloster in Ostfriesland In Res Frisicae Ostfriesische Landschaft Aurich 1975 S 73 85 Friedrich Ritter Der heilige Hatebrand und die Kloster Meerhusen und Thedingen die Benediktiner in Ostfriesland In Jahrbuch der Gesellschaft fur Bildende Kunst und Vaterlandische Altertumer zu Emden Band 20 1920 S 145 173 Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Ein Versuch Hahn Emden 1838 S 25 ff Reprint der Ausgabe von 1838 Verlag Martin Sandig Niederwalluf 1971 ISBN 3 500 23690 1 Textarchiv Internet Archive Weblinks BearbeitenOrtsartikel PDF 39 kB Ostfriesische Landschaft abgerufen am 14 Juli 2009 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Nuttermoor Stadt Leer Landkreis Leer PDF 40 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 9 Mai 2011 a b c d Walter Deeters Benediktinische Doppelkloster in Ostfriesland In Res Frisicae Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands 59 1978 S 73 ff a b c d e f g h Josef Dolle Thedinga In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 2 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 958 5 S 1411 ff Die Orgel der Stellichter Kirche Memento des Originals vom 30 Oktober 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchengemeinde walsrode de abgerufen am 4 Januar 2016 53 271038888889 7 4507 Koordinaten 53 16 15 7 N 7 27 2 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Thedinga amp oldid 233116972