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Freepsum ist ein Dorf in der Gemeinde Krummhorn im Landkreis Aurich in Ostfriesland Der Ort mit 381 Einwohnern Stand 31 Dezember 2012 liegt zirka zehn Kilometer nordwestlich der Seehafenstadt Emden Die Haufensiedlung war fruher eine selbstandige Gemeinde Heute bildet das Dorf einen der 19 Ortsteile der Krummhorn wie die Gemeinde umgangssprachlich genannt wird FreepsumGemeinde KrummhornWappen von FreepsumKoordinaten 53 25 N 7 8 O 53 418333333333 7 1358333333333 4 Koordinaten 53 25 6 N 7 8 9 OHohe 4 2 5 5 mFlache 7 34 km Einwohner 381 31 Dez 2012 Bevolkerungsdichte 52 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 26736Vorwahl 04923Karte Karte der Krummhorn Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenFreepsum liegt etwa drei Kilometer sudostlich von Pewsum des Hauptortes der Gemeinde Insgesamt bedeckt die Gemarkung eine Flache von 7 34 Quadratkilometern Das Warftendorf entstand in einem Knickmarschgebiet auf einer Hohe von 5 m u NHN Ostlich grenzt ein Bereich mit Kleimarsch an das Haufendorf 1 Unmittelbar im Sudosten des Dorfes befindet sich das Freepsumer Meer ein inzwischen trockengelegter ehemaliger Binnensee Der tiefste Punkt der entstandenen Senke galt mit 2 5 m unter NHN lange Zeit als der tiefstgelegene Punkt Deutschlands wurde aber inzwischen von in Neuendorf Sachsenbande amtlich vermessenen 3 5 m unter NHN abgelost Geschichte BearbeitenFreepsum wird erstmals im 10 Jahrhundert als Fresbrahtteshem genannt sowie 1255 als Frebestum bezeichnet wurde Die heutige Ortsname ist seit 1355 gelaufig Er ist eine Zusammensetzung des Rufnamens Fresbraht mit um Heim Die Bezeichnung Fresbraht wiederum enthalt neben dem Stammesnamen der Friesen das altniederdeutsche Adjektiv braht das glanzend bedeutet vgl englisch bright 1 In Freepsum liess der ostfriesische Hauptling Folkmar Allena 1404 eine Burg bauten Sie ging spater in den Besitz von Ewo Houwerda von Westerhusen uber Bereits 1436 wurde die Anlage von den Cirksena gemeinsam mit den Hamburgern wieder zerstort Das Material wurde zur Verstarkung der Festung in Emden verwendet 2 Freepsum zahlte in der Hannoverschen Zeit Ostfrieslands zum Amt Emden 1824 darin zur Vogtei Larrelt und darin wiederum zur Untervogtei Larrelt der neben dem Hauptort und Freepsum auch Wybelsum Twixlum Logumer Vorwerk Gross Midlum und Westerhusen angehorten 3 nbsp Ehemals tiefster Punkt Deutschlands nbsp Seitenansicht der Kirche FreepsumJahrhundertelang waren die naturlichen Tiefs und die Entwasserungskanale die die Krummhorn in einem dichten Netz durchziehen der wichtigste Verkehrstrager Uber Graben und Kanale waren nicht nur die Dorfer sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung Dorfschiffer ubernahmen die Versorgung der Orte mit Gutern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche Produkte Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe sog Loogschiffe die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdorfer loog Dorf Bis ins 20 Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhorn die Kanale der Stadt Emden 4 Bereits 1824 schrieb der Kulturhistoriker Fridrich Arends in seiner Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Mit Wasser ist kein Amt reichlicher versehen wie dieses Im Winter und Fruhling geschieht der Transport des Korns und sonstiger Guter sowohl in diesem als im Greetmer Amt immer zu Wasser welches bei den schlechten Kleiwegen in der Jahreszeit ausserordentlichen Nutzen hat 5 Torf der zumeist in den ostfriesischen Fehnen gewonnen wurde spielte uber Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Heizmaterial fur die Bewohner der Krummhorn Die Torfschiffe brachten das Material auf dem ostfriesischen Kanalnetz bis in die Dorfer der Krummhorn darunter auch nach Freepsum Auf ihrer Ruckfahrt in die Fehnsiedlungen nahmen die Torfschiffer oftmals Kleiboden aus der Marsch sowie den Dung des Viehs mit mit dem sie zu Hause ihre abgetorften Flachen dungten 6 Im April 1919 kam es zu sogenannten Speckumzugen Emder Arbeiter an die sich Landarbeiterunruhen anschlossen Zusammen mit dem Rheiderland war der Landkreis Emden der am starksten von diesen Unruhen betroffene Teil Ostfrieslands Arbeiter brachen in geschlossenen Zugen in die umliegenden Dorfer auf und stahlen Nahrungsmittel bei Bauern wobei es zu Zusammenstossen kam Die Lage beruhigte sich erst nach der Entsendung von in der Region stationierten Truppen der Reichswehr Als Reaktion darauf bildeten sich in fast allen Ortschaften in der Emder Umgebung Einwohnerwehren Die Einwohnerwehr Loquards umfasste 50 Personen Diese verfugten uber 20 Waffen Aufgelost wurden die Einwohnerwehren erst nach einem entsprechenden Erlass des preussischen Innenministers Carl Severing am 10 April 1920 7 Die Kreisbahn Emden Pewsum Greetsiel an der Freepsum einen Haltepunkt hatte wurde im Mai 1963 stillgelegt und nachfolgend abgebaut Am 1 Juli 1972 wurde Freepsum in die neue Gemeinde Krummhorn eingegliedert 8 Politik BearbeitenOrtsvorsteher ist Johannes Voss 9 Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Blau eine goldene Wasserschopfmuhle uber einem silbernen Wellenbalken im Schildfuss 10 Wappenbegrundung In der Freepsumer Gemarkung standen ehemals mehrere solcher Wassermuhlen die seit 1664 der Entwasserung der drei um Freepsum gelegenen Meere Freepsumer Meer Uhlsmeer und Sandmeer dienten Blau und Gold sind die Wappenfarben der Allenas denen die heute verschwundene Burg gehorte die 1404 im Vertrag zwischen Keno tom Brok und Folkmar Allena als dessen Besitz anerkannt wurde Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmale in Freepsum Die Freepsumer Kirche erbauten die Einwohner um die Mitte des 13 Jahrhunderts auf dem hochsten Punkt der Warft 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freepsum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Freepsum PDF 893 kB in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen LandschaftEinzelnachweise Bearbeiten a b c Freepsum Gemeinde Krummhorn Landkreis Aurich PDF 893 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 14 Dezember 2012 Eintrag von Frank Both zu Freepsum in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 13 Juli 2021 Curt Heinrich Conrad Friedrich Jansen Statistisches Handbuch des Konigreichs Hannover 1824 S 165 f Textarchiv Internet Archive Harm Wiemann Johannes Engelmann Alte Strassen und Wege in Ostfriesland Selbstverlag Pewsum 1974 S 169 Ostfriesland im Schutze des Deiches 8 Fridrich Arends Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Emden 1824 S 279 ff Textarchiv Internet Archive Gunther Hummerich Die Torfschifffahrt der Fehntjer in Emden und der Krummhorn im 19 und 20 Jahrhundert In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Band 88 89 2008 2009 S 142 173 hier S 163 Hans Bernhard Eden Die Einwohnerwehren Ostfrieslands von 1919 bis 1921 In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Band 65 1985 S 81 134 hier S 94 98 105 114 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 263 f Unsere Ortsvorsteher innen Gemeinde Krummhorn abgerufen am 24 Januar 2021 Karl Leiner Panorama Landkreis Norden Norden 1972 S 125 128 Ortsteile der Gemeinde Krummhorn Campen Canum Eilsum Freepsum Greetsiel Grimersum Groothusen Hamswehrum Jennelt Loquard Manslagt Pewsum Pilsum Rysum Upleward Uttum Visquard Woltzeten Woquard Normdaten Geografikum GND 4506563 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freepsum amp oldid 231877353