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Canum ist ein Warftenort im westlichen Ostfriesland Das Dorf gehort zur Gemeinde Krummhorn im Landkreis Aurich Niedersachsen CanumGemeinde KrummhornWappen von CanumKoordinaten 53 26 N 7 7 O 53 426111111111 7 1130555555556 5 Koordinaten 53 25 34 N 7 6 47 OHohe 5 m u NNFlache 3 68 km Einwohner 287 31 Dez 2012 Bevolkerungsdichte 78 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 26736Vorwahl 04923Karte Karte der Krummhorn Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Politik 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Unternehmen 5 2 Verkehr 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenCanum liegt etwa eineinhalb Kilometer sudostlich von Pewsum des Hauptortes der Gemeinde Der Ort entstand auf in einem Knickmarschboden auf einer Hohe von etwa 5 3 m u NHN Insgesamt bedeckt die Gemarkung eine Flache von 3 68 Quadratkilometern 1 Geschichte BearbeitenCanum wurde erstmals im Jahre 950 n Chr unter dem Namen Caninghem erwahnt Aus dem Jahre 1475 ist die Bezeichnung Canigum hodie Canum uberliefert Der Name ist eine Zusammensetzung des Rufnamens Kane mit dem Kollektivsuffix ing Canum bedeutet demnach Heim der Sippe des Kane 1 Keramikfunde deuten auf eine Besiedelung des Ortsgebietes in der Zeit vom ersten Jahrhundert vor Christus bis zum dritten Jahrhundert nach Christus hin 1 Auf dem hochsten Punkt der Warft errichteten die Bewohner im 13 Jahrhundert die Canumer Kirche und spater den Glockenturm Des Weiteren wurde schon um das Jahr 1581 die Canumer Schule erwahnt die heute als Leichenhalle genutzt wird Canum zahlte in der Hannoverschen Zeit Ostfrieslands zum Amt Emden 1824 darin zur Vogtei Larrelt und darin wiederum zur Untervogtei Loquard die neben Loquard und Canum auch Woltzeten Rysum Campen und Heiselhusen umfasste 2 Bei der hannoverschen Amterreform 1852 wurde Canum aus dem Amt Emden herausgelost und dem Amt Greetsiel mit Sitz in Pewsum zugeschlagen 3 Im Zuge der hannoverschen Amterreform 1859 wurde das Amt Greetsiel aufgelost und dem Amt Emden zugeschlagen Canum gehorte seitdem zum letztgenannten 4 Bei der preussischen Kreisreform 1885 wurde aus dem Amt Emden der Landkreis Emden gebildet dem Canum danach angehorte Jahrhundertelang waren die naturlichen Tiefs und die Entwasserungskanale die die Krummhorn in einem dichten Netz durchziehen der wichtigste Verkehrstrager Uber Graben und Kanale waren nicht nur die Dorfer sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung Dorfschiffer ubernahmen die Versorgung der Orte mit Gutern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche Produkte Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe sogenannte Loogschiffe die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdorfer loog Dorf Bis ins 20 Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhorn die Kanale der Stadt Emden 5 Bereits 1824 schrieb der Kulturhistoriker Fridrich Arends in seiner Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Mit Wasser ist kein Amt reichlicher versehen wie dieses Im Winter und Fruhling geschieht der Transport des Korns und sonstiger Guter sowohl in diesem als im Greetmer Amt immer zu Wasser welches bei den schlechten Kleiwegen in der Jahreszeit ausserordentlichen Nutzen hat 6 Torf der zumeist in den ostfriesischen Fehnen gewonnen wurde spielte uber Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Heizmaterial fur die Bewohner der Krummhorn Die Torfschiffe brachten das Material auf dem ostfriesischen Kanalnetz bis in die Dorfer der Krummhorn darunter auch nach Canum Auf ihrer Ruckfahrt in die Fehnsiedlungen nahmen die Torfschiffer oftmals Kleiboden aus der Marsch sowie den Dung des Viehs mit mit dem sie zu Hause ihre abgetorften Flachen dungten 7 Wie nahezu alle Ortschaften in der Gemeinde Krummhorn verlor auch Canum einen Teil seiner Bevolkerung im 19 Jahrhundert Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Canum eine grosse Anzahl Vertriebener aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches auf Sie stellten 1946 21 9 Prozent der Dorfbevolkerung eine Quote die bis 1950 bis auf 30 4 Prozent anstieg In den Jahren von 1967 bis 1969 folgten das Feuerwehrhaus fur die Freiwillige Feuerwehr und ein Dorfgemeinschaftshaus Am 1 Juli 1972 wurde Canum in die neue Gemeinde Krummhorn eingegliedert 8 Politik BearbeitenOrtsvorsteher ist Hartmut Egden 9 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmale in Canum Die Canumer Kirche wurde in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts im spatromanischen Stil erbaut Bei der Kirche handelt es sich um eine Einraumkirche die auf dem hochsten Punkt der Warft steht Im Inneren der Kirche befinden sich drei Rippengewolbe die auf gegliederten Mauern und Eckpfeilern ruhen Auffallig ist die Kirche auch dadurch dass der Eingang in den Jahren immer wieder verlegt wurde Im Jahr 2010 erhielt die Gemeinde eine neue Orgel von Bartelt Immer die sich an Werken von Gerhard von Holy orientiert Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenUnternehmen Bearbeiten Der Ort lebt fast ausschliesslich vom Tourismus und der Landwirtschaft Verkehr Bearbeiten Durch den Ort fuhrt die Landesstrasse 3 Der Haltepunkt an der Kreisbahn Emden Pewsum Greetsiel entfiel mit ihrer Stilllegung im Mai 1963 nachfolgend wurden die Schienen demontiert Weblinks BearbeitenBeschreibung von Canum in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Private Website uber CanumEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Canum Gemeinde Krummhorn Landkreis Aurich PDF 21 kB abgerufen am 18 April 2013 Curt Heinrich Conrad Friedrich Jansen Statistisches Handbuch des Konigreichs Hannover 1824 S 166 books google de Verordnung zur Neueinteilung der Amter 1852 S 76 ff Textarchiv Internet Archive Verordnung zur Neuordnung der Verwaltungsamter 1859 S 675 f books google de Harm Wiemann Johannes Engelmann Alte Strassen und Wege in Ostfriesland Selbstverlag Pewsum 1974 S 169 Ostfriesland im Schutze des Deiches 8 Fridrich Arends Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Emden 1824 S 279 ff Textarchiv Internet Archive Gunther Hummerich Die Torfschifffahrt der Fehntjer in Emden und der Krummhorn im 19 und 20 Jahrhundert In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Band 88 89 2008 2009 S 142 173 hier S 163 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 263 f Gemeinde Krummhorn Ortschaften abgerufen am 23 Mai 2021Ortsteile der Gemeinde Krummhorn Campen Canum Eilsum Freepsum Greetsiel Grimersum Groothusen Hamswehrum Jennelt Loquard Manslagt Pewsum Pilsum Rysum Upleward Uttum Visquard Woltzeten Woquard Normdaten Geografikum GND 4506561 5 lobid OGND AKS LCCN n2004034301 VIAF 146784183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Canum amp oldid 231878056