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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum niederlandischen Fussballspieler siehe Terence Groothusen Groothusen ist ein altes Langwurtendorf in der Gemeinde Krummhorn im Westen Ostfrieslands ungefahr 15 Kilometer nordwestlich der Seehafenstadt Emden mit 458 Einwohnern Stand 31 Dezember 2012 Die Warft hat eine Lange von etwa 500 Metern und eine Breite von etwa 130 Metern GroothusenGemeinde KrummhornWappen von GroothusenKoordinaten 53 26 N 7 4 O 53 434166666667 7 0677777777778 3 Koordinaten 53 26 3 N 7 4 4 OHohe 3 0 3 mFlache 7 42 km Einwohner 500 3 Okt 2023 Bevolkerungsdichte 67 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 26736Vorwahl 04923Karte Karte der Krummhorn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp St Petrus Kirche nbsp OsterburgNach dem Heberegister des Klosters Werden Werdener Urbaren wird der Ort erstmals um das Jahr 1000 unter dem Namen Husum erwahnt der Ort hat aber wohl bereits im 8 Jahrhundert seinen Ursprung Nach ortlich erfolgten Ausgrabungen kann auf ein Wikdorf d h einen Handelsplatz geschlossen werden Er wurde an einem Priel angelegt der in die sogenannte Bucht von Sielmonken mundete die heute vollstandig verlandet ist Die Entfernung zur Kuste betrug damals nur etwa 500 m und so verliefen in unmittelbarer Nahe die Seeverkehrswege des friesischen Fernhandels unter anderem zwischen Dorestad und Haithabu Friesische Kaufleute stapelten hier ihre Waren und fanden bei langeren Aufenthalten im Ort Unterkunft Nach der Bedeichung im 13 Jahrhundert hat Groothusen seine Bedeutung als Handelsplatz verloren Neben Groothusen findet man in Ostfriesland weitere Langwurtendorfer in Grimersum Krummhorn Jemgum und Hatzum Rheiderland im Ortskern von Oldersum Moormerland und in Nesse Norder Marsch Bereits im fruhen Mittelalter war Husum Sitz einer munsterschen Propstei Den nordwestlichen Abschluss des lang gestreckten Warfdorfes bildet die grosse St Petrus Kirche eine der sechs Propsteikirchen des alten Emsgaues mit ihrem massigen Kirchturm Die Glocke stammt aus dem Jahre 1526 Der aus dem Jahre 1590 in Blaustein geschlagene Grabstein der Adda von Meckenaborg Herrin von Groothusen gilt als besondere Kostbarkeit Neben weiteren sehenswerten Grabplatten stellen das von Ghert Klinghe 1454 gegossene prachtige bronzene Taufbecken und die wertvolle Orgel von Johann Friedrich Wenthin 1798 1801 mit ihren einzigartigen Flotenklangen weitere Sehens und Horenswurdigkeiten der alten Kirche dar Drei Burgen die Oster Middel und Westerburg zierten zu fruheren Zeiten das Dorfbild Groothusens Nur die Osterburg um 1490 neu errichtet blieb bis heute erhalten die beiden anderen wurden in Fehden 1400 und 1432 von den Hamburgern zerstort Die Osterburg liegt an der Ostseite des Dorfes an einem Landschaftsschutzgebiet mit langer alter Lindenallee Sie beherbergt heute zahlreiche geschichtliche Erinnerungsstucke 1744 fiel Groothusen wie ganz Ostfriesland an Preussen Die preussischen Beamten erstellten 1756 eine statistische Gewerbeubersicht fur Ostfriesland In jenem Jahr gab es in Groothusen 23 Kaufleute und Handwerker darunter fanden sich jeweils drei Backer Leineweber und Schneider jeweils zwei Bottcher Schmiede Schuster und Zimmerleute sowie jeweils ein Glaser und Barbier Die drei Kaufleute handelten mit Kleinigkeiten von Salz Tabak und Seife 1 Im Zuge der hannoverschen Amterreform 1859 wurde das Amt Greetsiel aufgelost und dem Amt Emden zugeschlagen Groothusen gehorte seitdem zum letztgenannten 2 Bei der preussischen Kreisreform 1885 wurde aus dem Amt Emden der Landkreis Emden gebildet dem Groothusen danach angehorte Jahrhundertelang waren die naturlichen Tiefs und die Entwasserungskanale die die Krummhorn in einem dichten Netz durchziehen der wichtigste Verkehrstrager Uber Graben und Kanale waren nicht nur die Dorfer sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung Dorfschiffer ubernahmen die Versorgung der Orte mit Gutern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche Produkte Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe sog Loogschiffe die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdorfer loog Dorf Bis ins 20 Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhorn die Kanale der Stadt Emden 3 Torf der zumeist in den ostfriesischen Fehnen gewonnen wurde spielte uber Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Heizmaterial fur die Bewohner der Krummhorn Die Torfschiffe brachten das Material auf dem ostfriesischen Kanalnetz bis in die Dorfer der Krummhorn darunter auch nach Groothusen Auf ihrer Ruckfahrt in die Fehnsiedlungen nahmen die Torfschiffer oftmals Kleiboden aus der Marsch sowie den Dung des Viehs mit mit dem sie zu Hause ihre abgetorften Flachen dungten 4 Im April 1919 kam es zu sogenannten Speckumzugen Emder Arbeiter an die sich Landarbeiterunruhen anschlossen Zusammen mit dem Rheiderland war der Landkreis Emden der am starksten von diesen Unruhen betroffene Teil Ostfrieslands Arbeiter brachen in geschlossenen Zugen in die umliegenden Dorfer auf und stahlen Nahrungsmittel bei Bauern wobei es zu Zusammenstossen kam Die Lage beruhigte sich erst nach der Entsendung von in der Region stationierten Truppen der Reichswehr Als Reaktion darauf bildeten sich in fast allen Ortschaften in der Emder Umgebung Einwohnerwehren Die gemeinsame Einwohnerwehr Pewsums Woquards und Groothusens war die nach Kopfzahl starkste im Landkreis Emden und umfasste 140 Personen Diese verfugten uber 40 Waffen Aufgelost wurden die Einwohnerwehren erst nach einem entsprechenden Erlass des preussischen Innenministers Carl Severing am 10 April 1920 5 Die Kreisbahn Emden Pewsum Greetsiel an der Groothusen einen Haltepunkt hatte wurde im Mai 1963 stillgelegt und nachfolgend abgebaut Am 1 Juli 1972 wurde Grothusen in die neue Gemeinde Krummhorn eingegliedert 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmale in GroothusenPersonlichkeiten BearbeitenDiedrich Janssen Jennelt 1889 1983 Lehrer und Kunstmaler Udo Smidt 1900 1978 evangelisch reformierter Geistlicher und Superintendent der lippischen LandeskircheLiteratur BearbeitenEnno F Kempe Die Osterburg zu Groothusen Ostfriesischer Kunstfuhrer Heft 12 Aurich 1989 Waldemar Reinhardt Die Grabung auf der Dorfwarf von Groothusen Kreis Norden und ihre Ergebnisse In Jahrbuch der Gesellschaft fur bildende Kunst und vaterlandische Altertumer zu Emden Bd 39 1959 S 30 36 Manfred Hulsewede Die Propstei Groothuser Trilogie Emden 2002 u 2010 2 Bd ISBN 3 921229 98 7 u ISBN 978 3 00 032358 4 Ortskarte zum Buch Die Propstei Groothuser Trilogie Bd 2 auf der Grundlage der Gemarkungskarte der Grundsteuervermessung von 1872 73 LGLN Katasteramter Aurich bzw Emden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Groothusen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website zu Groothusen Beschreibung von Groothusen in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen LandschaftEinzelnachweise Bearbeiten Karl Heinrich Kaufhold Uwe Wallbaum Hrsg Historische Statistik der preussischen Provinz Ostfriesland Quellen zur Geschichte Ostfrieslands Band 16 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1998 ISBN 3 932206 08 8 S 387 Verordnung zur Neuordnung der Verwaltungsamter 1859 S 675f abgerufen am 21 Mai 2013 Harm Wiemann Johannes Engelmann Alte Strassen und Wege in Ostfriesland Selbstverlag Pewsum 1974 S 169 Ostfriesland im Schutze des Deiches 8 Gunther Hummerich Die Torfschifffahrt der Fehntjer in Emden und der Krummhorn im 19 und 20 Jahrhundert In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Band 88 89 2008 2009 S 142 173 hier S 163 Hans Bernhard Eden Die Einwohnerwehren Ostfrieslands von 1919 bis 1921 In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Bd 65 1985 S 81 134 hier S 94 98 105 114 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 263 f Ortsteile der Gemeinde Krummhorn Campen Canum Eilsum Freepsum Greetsiel Grimersum Groothusen Hamswehrum Jennelt Loquard Manslagt Pewsum Pilsum Rysum Upleward Uttum Visquard Woltzeten Woquard Normdaten Geografikum GND 4232062 8 lobid OGND AKS VIAF 235112314 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Groothusen amp oldid 238144924