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Campen ist eine Ortschaft der Gemeinde Krummhorn im Landkreis Aurich in Ostfriesland Die Einwohnerzahl betragt 536 Stand 31 Dezember 2006 CampenGemeinde KrummhornWappen von CampenKoordinaten 53 24 N 7 3 O 53 400555555556 7 0513888888889 1 Koordinaten 53 24 2 N 7 3 5 OHohe 1 0 1 mFlache 6 06 km Einwohner 475 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 78 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 26736Vorwahl 04927Karte Karte der Krummhorn Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Politik 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenCampen ist eine Haufensiedlung Sie liegt etwa zwolf Kilometer nordwestlich von Emden Der Ort entstand in einem Kalkmarschgebiet auf einer Hohen zwischen 0 3 und bis 0 6 m u NHN Insgesamt bedeckt die Gemarkung eine Flache von 6 06 Quadratkilometern 2 Geschichte BearbeitenCampen wird erstmals im 10 Jahrhundert als in Campe maiori Im 10 und 11 Jahrhundert war die Bezeichnung in Campun gelaufig Spatere Namensvarianten waren in maiori Compum 1395 und Kampen 1424 Der Ortsname ist der Dativ Plural des altfriesischen Begriffs kamp oder komp Feld Er bedeutet demnach in den Feldern 2 Munzfunde belegen eine Besiedelung von Campen bereits im Fruhmittelalter Im 13 Jahrhundert errichteten die Bewohner des Ortes auf dem hochsten Punkt der Warft eine Kirche 2 1744 fiel Campen wie ganz Ostfriesland an Preussen Die preussischen Beamten erstellten 1756 eine statistische Gewerbeubersicht fur Ostfriesland In jenem Jahr gab es in Campen 15 Kaufleute und Handwerker womit Campen im Schatten des deutlich starker mit Handwerkern und Kaufleuten besetzten Nachbarortes Loquard blieb In Campen fanden sich vier Schneider jeweils zwei Schmiede Schuster und Leineweber sowie jeweils ein Bottcher Backer Maurer und Zimmermann Der einzige Kaufmann am Ort handelte mit Seife Gewurzen Zucker und Tee 3 Campen und Heiselhusen zahlten in der Hannoverschen Zeit Ostfrieslands zum Amt Emden 1824 darin zur Vogtei Larrelt und darin wiederum zur Untervogtei Loquard die neben Loquard Campen und Heiselhusen auch Rysum und Canum umfasste 4 Jahrhundertelang waren die naturlichen Tiefs und die Entwasserungskanale die die Krummhorn in einem dichten Netz durchziehen der wichtigste Verkehrstrager Uber Graben und Kanale waren nicht nur die Dorfer sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung Dorfschiffer ubernahmen die Versorgung der Orte mit Gutern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche Produkte Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe sog Loogschiffe die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdorfer loog Dorf Bis ins 20 Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhorn die Kanale der Stadt Emden 5 Bereits 1824 schrieb der Kulturhistoriker Fridrich Arends in seiner Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Mit Wasser ist kein Amt reichlicher versehen wie dieses Im Winter und Fruhling geschieht der Transport des Korns und sonstiger Guter sowohl in diesem als im Greetmer Amt immer zu Wasser welches bei den schlechten Kleiwegen in der Jahreszeit ausserordentlichen Nutzen hat 6 Torf der zumeist in den ostfriesischen Fehnen gewonnen wurde spielte uber Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Heizmaterial fur die Bewohner der Krummhorn Die Torfschiffe brachten das Material auf dem ostfriesischen Kanalnetz bis in die Dorfer der Krummhorn darunter auch nach Campen Auf ihrer Ruckfahrt in die Fehnsiedlungen nahmen die Torfschiffer oftmals Kleiboden aus der Marsch sowie den Dung des Viehs mit mit dem sie zu Hause ihre abgetorften Flachen dungten 7 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Campen eine grosse Anzahl Vertriebener aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches auf Sie stellten 1946 23 1 Prozent der Dorfbevolkerung eine Quote die bis 1950 konstant blieb Am 1 Juli 1972 wurde Campen in die neue Gemeinde Krummhorn eingegliedert 8 Politik BearbeitenOrtsvorsteher ist seit 2022 Joachim Kah 9 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmale in Campen Krummhorn In Campen steht mit 65 3 m der zweithochste Leuchtturm Deutschlands Er wurde 1889 erbaut und ist seit 1891 in Betrieb Der Leuchtturm kann besichtigt werden wozu die Besucher 308 Stufen emporsteigen mussen 10 Bei guter Sicht reicht der Blick zu den ostfriesischen Inseln uber die Niederlande bis zur Stadt Emden Eine weitere Sehenswurdigkeit ist das Ostfriesische Landwirtschaftsmuseum das in zwei Gulfhofen untergebracht ist Dort werden alte landwirtschaftliche Gerate der 1850er bis 1950er Jahre ausgestellt Zudem finden in den Sommermonaten Sonderveranstaltungen statt Sehenswert ist unter anderem die Reformierte Kirche die im 13 Jahrhundert errichtet wurde Die Altreformierte Kirche stammt aus dem Jahr 1905 nbsp Leuchtturm und Deich nbsp Blick uber Campen nbsp Altreformierte Kirche Campen nbsp Reformierte Kirche CampenVerkehr BearbeitenDer Ort ist uber die Landesstrasse 2 mit der Stadt Emden verbunden wo ein Anschluss an die A 31 besteht Der OPNV wird durch die taglich verkehrende Linie 422 von DB Weser Ems Bus sichergestellt Literatur BearbeitenHensman Dreesman Beschreibung der Gemeinde Campen Manuskript 1888 hrsg und mit Erlauterungen versehen von Heinrich Schumacher Ostfriesische Landschaft Aurich 1990 ISBN 3 925365 53 2 Jannes Ohling Campen Chronik eines Dorfes im Krummhorn Ostfriesland Im Selbstverlag des Herausgebers Campen 1970 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Campen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetseite der Gemeinde Krummhorn mit Informationen zu den Sehenswurdigkeiten Beschreibung von Campen in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen LandschaftEinzelnachweise Bearbeiten Campen Gemeinde Krummhorn Abgerufen am 27 April 2022 deutsch a b c Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Campen Gemeinde Krummhorn Landkreis Aurich PDF 987 kB abgerufen am 18 April 2013 Karl Heinrich Kaufhold Uwe Wallbaum Hrsg Historische Statistik der preussischen Provinz Ostfriesland Quellen zur Geschichte Ostfrieslands Band 16 Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1998 ISBN 3 932206 08 8 S 383 Friedrich Jansen Statistisches Handbuch des Konigreichs Hannover 1824 S 110 Textarchiv Internet Archive Harm Wiemann Johannes Engelmann Alte Strassen und Wege in Ostfriesland Selbstverlag Pewsum 1974 S 169 Ostfriesland im Schutze des Deiches 8 Fridrich Arends Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Emden 1824 S 279 ff archive org Gunther Hummerich Die Torfschifffahrt der Fehntjer in Emden und der Krummhorn im 19 und 20 Jahrhundert In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Band 88 89 2008 2009 S 142 173 hier S 163 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 263 f Unsere Ortsvorsteher innen Gemeinde Krummhorn Abgerufen am 20 April 2022 deutsch Campener Leuchtturm Abgerufen am 13 Mai 2022 Ortsteile der Gemeinde Krummhorn Campen Canum Eilsum Freepsum Greetsiel Grimersum Groothusen Hamswehrum Jennelt Loquard Manslagt Pewsum Pilsum Rysum Upleward Uttum Visquard Woltzeten Woquard Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Campen Krummhorn amp oldid 237172839