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Der Ort Canhusen gehort zur Gemeinde Hinte und liegt in Ostfriesland Niedersachsen Die Ortschaft hat 170 Einwohner und ist umgeben von den Ortschaften Osterhusen Wirdum und Loppersum CanhusenGemeinde HinteWappen von CanhusenKoordinaten 53 27 N 7 13 O 53 443055555556 7 2094444444444 Koordinaten 53 26 35 N 7 12 34 OHohe 0 4 m u NNEinwohner 170Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 26759Vorwahl 04925Canhuser Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage Gebiet und Geologie 2 Geschichte 2 1 Entwicklung des Ortsnamens 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft und Verkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Gebiet und Geologie BearbeitenCanhusen ist eine Haufensiedlung Sie liegt etwa drei Kilometer nordnordostlich des Kernortes der Gemeinde Insgesamt bedeckt die Gemarkung eine Flache von 3 94 Quadratkilometern die grosstenteils auf einem schmalen Streifen Kalkmarsch liegen Dieser ist im Osten Suden und Westen von Kleimarsch umgeben und erreicht Hohen von bis zu 4 4 Metern uber Normalnull 1 Vom Ortskern fliesst das Canhuser Tief wenige Hundert Meter in Richtung Nordosten und mundet noch in der Canhuser Gemarkung in das Alte Greetsieler Sieltief Geschichte BearbeitenUm das Jahr 1000 wurden die ersten Deiche gebaut und Hinte das erste Mal erwahnt Um 1200 gab es den schwersten Einbruch der Leybucht dessen Auslaufer frassen sich durch das Land bis nach Canhusen Im Jahre 1379 wurde die Ortschaft Canhusen Kanenghusen das erste Mal urkundlich erwahnt Zu dieser Zeit besass Canhusen eine Burg die an der Nordwestseite des Ortes lag sie gehorte dem Hauptling Folkmar Allena Die Burg wurde nach der Niederlage im gleichen Jahr in der Schlacht bei Loppersum durch Ocko II tom Brok zerstort Im Jahr 1404 gab Ocko tom Brok Canhusen wieder an Hauptling Folkmar Allena zuruck 1417 wurde Folkmar Allena auf seiner Burg in Osterhusen ermordet Er besass weitere Burgen in Suurhusen Loppersum und Canhusen die von Seeraubern als Zuflucht genutzt wurden Mit der Abgabe der Burgen erlangten die Seerauber Reichtum und Wohlstand Im Jahr 1498 wurde das Wirdumer Neuland gemeinsam mit Canhusen eingedeicht und ein Siel eingerichtet Im Jahre 1560 wurde der Vorganger der Canhuser Kirche gebaut zu vor diente das nah gelegene Kloster Aland als Kirche In 1589 wurde die Kirche mit einer Familiengruft Polmann erweitert und eine Spatrenaissancekanzel erbaut Im Jahr 1780 entstand durch einen weiteren Einbruch an der Leybucht ein Priel der spater verlandete Der Priel war als Wasserlauf so bedeutend dass sich zwei Fischerfamilien aus ihm ernahren konnten Durch den Priel kamen vor allem viele Handelssegler und Wattfischer Jahrhundertelang waren die naturlichen Tiefs und die Entwasserungskanale die die Krummhorn in einem dichten Netz durchziehen der wichtigste Verkehrstrager Uber Graben und Kanale waren nicht nur die Dorfer sondern auch viele Hofstellen mit der Stadt Emden und dem Hafenort Greetsiel verbunden Besonders der Bootsverkehr mit Emden war von Bedeutung Dorfschiffer ubernahmen die Versorgung der Orte mit Gutern aus der Stadt und lieferten in der Gegenrichtung landwirtschaftliche Produkte Vom Sielhafenort transportierten kleinere Schiffe sog Loogschiffe die umgeschlagene Fracht ins Binnenland und versorgten die Marschdorfer loog Dorf Bis ins 20 Jahrhundert belebten die Loogschiffe aus der Krummhorn die Kanale der Stadt Emden 2 Bereits 1824 schrieb der Kulturhistoriker Fridrich Arends in seiner Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Mit Wasser ist kein Amt reichlicher versehen wie dieses Im Winter und Fruhling geschieht der Transport des Korns und sonstiger Guter sowohl in diesem als im Greetmer Amt immer zu Wasser welches bei den schlechten Kleiwegen in der Jahreszeit ausserordentlichen Nutzen hat 3 Torf der zumeist in den ostfriesischen Fehnen gewonnen wurde spielte uber Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Heizmaterial fur die Bewohner der Krummhorn Die Torfschiffe brachten das Material auf dem ostfriesischen Kanalnetz bis in die Dorfer der Krummhorn darunter auch nach Canhusen Auf ihrer Ruckfahrt in die Fehnsiedlungen nahmen die Torfschiffer oftmals Kleiboden aus der Marsch sowie den Dung des Viehs mit mit dem sie zu Hause ihre abgetorften Flachen dungten 4 Am 1 Juli 1972 wurde Canhusen in die Gemeinde Hinte eingegliedert 5 Entwicklung des Ortsnamens Bearbeiten Canhusen wird erstmals im Jahre 1381 als Kanenghusen urkundlich erwahnt Die heutige Schreibweise ist seit 1719 gelaufig Der Name wird als Zusammensetzung des Rufnamens Kane oder Kano mit dem Kollektivsuffix ing und dem ostfriesisch niederdeutschen Wort Husen fur Hauser gedeutet Canhusen bedeutet demnach bei den Hauser n der Sippe des Kane 1 Zu Canhusen gehort auch noch 1450 als in de Langhawarra erstmals erwahnte Langewehr Der Name ist eine Zusammensetzung des altfriesischen Wortes lang oder long fur lang und Wehr 1 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 1 1821 751848 1571871 1251885 1271905 1521925 1701933 1811939 1771946 2301950 2201956 1661961 1651970 191Sehenswurdigkeiten BearbeitenZu den Sehenswurdigkeiten gehort die evangelisch reformierte Canhuser Kirche die im 1789 errichtet wurde Bei Renovierungsarbeiten wurde 1989 wurde eine alte Familiengruft wiederentdeckt Im Dachreiter Turm befindet sich eine kleine Glocke die 1508 gegossen wurde und aus der Werkstatt des Glockengiessers Arent van Wou stammt Ihren ursprunglichen Platz hatte die im Durchmesser 60 cm grosse Glocke im ehemaligen Kloster Sielmonken Sie tragt die Inschrift Maria Augustinus Byn yk geheten unt int Jaer 1508 goet Arent Van Wou my 6 Wirtschaft und Verkehr BearbeitenDas Dorf ist fast ausschliesslich landwirtschaftlich gepragt Es gibt aber mittlerweile eine grossere Pension und ein Ferienhaus Auswartige Arbeitsplatze vor allem in Emden spielen eine grosse Rolle fur den Pendlerort Die Anbindung an das uberortliche Verkehrsnetz erfolgt uber Kreisstrassen nach Hinte Hauptort und Loppersum Vom letztgenannten Ort fuhrt die Bundesstrasse 210 nach Emden Literatur BearbeitenKarl Leiner Panorama Landkreis Norden Norden 1972 S 85 88Weblinks BearbeitenCanhusen auf der Homepage der Gemeinde Hinte abgerufen am 26 Marz 2023 Beschreibung von Canhusen in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Eintrag von Stefan Eismann zu Canhusen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 23 Juni 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ortschronisten der ostfriesischen Landschaft Canhusen Gemeinde Hinte Landkreis Aurich PDF 19 kB abgerufen am 27 Marz 2013 Harm Wiemann Johannes Engelmann Alte Strassen und Wege in Ostfriesland Selbstverlag Pewsum 1974 S 169 Ostfriesland im Schutze des Deiches 8 Fridrich Arends Erdbeschreibung des Furstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes Emden 1824 S 279 ff Textarchiv Internet Archive Gunther Hummerich Die Torfschifffahrt der Fehntjer in Emden und der Krummhorn im 19 und 20 Jahrhundert In Emder Jahrbuch fur historische Landeskunde Ostfrieslands Band 88 89 2008 2009 S 142 173 hier S 163 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 263 Canhusen kann mit Kolner Dom mithalten In Ostfriesen Zeitung 31 Dezember 2012 abgerufen am 31 Dezember 2012Ortsteile der Gemeinde Hinte Canhusen Cirkwehrum Gross Midlum Hinte Loppersum Osterhusen Suurhusen Westerhusen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Canhusen amp oldid 232206528