www.wikidata.de-de.nina.az
Das ostfriesische Wirdum ist eine Gemeinde im Landkreis Aurich Sie ist Teil der Samtgemeinde Brookmerland Wirdum hat 1032 Einwohner Wappen Deutschlandkarte53 4775 7 205 0 Koordinaten 53 29 N 7 12 OBasisdatenBundesland NiedersachsenLandkreis AurichSamtgemeinde BrookmerlandHohe 0 m u NHNFlache 14 94 km2Einwohner 1032 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 69 Einwohner je km2Postleitzahl 26529Vorwahl 04920Kfz Kennzeichen AUR NORGemeindeschlussel 03 4 52 026Adresse der Verbandsverwaltung Am Markt 1026529 MarienhafeBurgermeisterin Yvonne Lengert SEW Lage der Gemeinde Wirdum Ostfriesland im Landkreis AurichKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Entwicklung des Ortsnamens 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Burgermeisterin 4 3 Wappen 5 Bildung 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftaufnahme WirdumDas Warfendorf Wirdum bedeckt eine Flache von 13 86 Quadratkilometern Wirdum liegt etwa 13 Kilometer nordlich von Emden und sieben Kilometer sudwestlich von Marienhafe 2 Die Dorfwarf steigt auf Hohen von bis zu 5 2 Metern uber Normalnull NN an Sie liegt inmitten eines Kalkmarschgebietes das im Suden und Westen von einer Zone mit Kleimarsch begrenzt wird 2 Wirdum liegt am Wirdumer Tief einem Stichkanal der vom Alten Greetsieler Sieltief abzweigt und Wirdum mit dem ostfriesischen Kanalnetz verbindet Geschichte Bearbeiten nbsp Wirdumer Kirche nbsp Wasserpumpmuhle WirdumWirdum gilt als eines der altesten Warfendorfer der Region Erstmals wird es im 8 9 Jahrhundert als Vurtheim urkundlich erwahnt 2 Der Ort entstand am Rand einer inzwischen verlandeten Meeresbucht uber die ein direkter Zugang zur offenen See bestand Wahrend des Mittelalters war Wirdum bedeutender Hauptlingssitz Ab dem spaten 12 Jahrhundert entstand auf dem Uferwall der Meeresbucht der Stammsitz der alten ostfriesischen Hauptlingsfamilie Beninga deren prominentester Spross der Chronist Eggerik Beninga ist Bedingt durch die Lage entwickelte sich Wirdum in Folge zu einem regional bedeutenden Handelsort dessen Anlegestelle fur Schiffe grosseren Tiefgangs kunstlich freigehalten wurde Mit der Eindeichung der Bucht und der darauf folgende Verlandung des Meereszuganges verlor Wirdum an strategischer Bedeutung Bei den Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in Ostfriesland die sich zwischen den tom Brok und den Ukena und spater den Cirksena und den Ukena mit ihren jeweiligen Parteigangern und Verbundeten abspielten wurde die Burg erstmals schwer beschadigt Die Beninga waren zu dieser Zeit mit den unterlegenen Ukenas verbundet Eine Strafexpedition der mit den Cirksena verbundeten Hamburger zur Bekampfung der von den Ostfriesischen Hauptlingen geduldeten Piraterie besiegelte schliesslich 1426 das Ende der Burg und der Herrschaft der Beninga Die Familie verlegte ihren Wohnsitz daraufhin nach Grimersum wo sie eine neue Burg erbaute deren Reste erst im 20 Jahrhundert verschwanden Intensive Beziehungen bestanden auch zum Kloster Aland das Pramonstratenser aus Steinfeld vermutlich in der Mitte des 12 Jahrhunderts grundeten Monche dieses Klosters veranlassten um 1300 den Bau der Wirdumer Kirche als Filialkirche von Aland Moglicherweise waren sie auch am Bau der Marienkirche in Marienhafe dem Hauptort des Brookmerlandes beteiligt Das Kloster bewirtschaftete in Wirdum und der naheren Umgebung grosse Landereien Nach der Reformation begann der letzte Propst Johannes Oldeguil ab 1528 als evangelischer Prediger in Aurich zu wirken Im Jahre 1565 wurde ein Grossteil der Landereien von der ostfriesischen Grafin Anna verpachtet Spater war das Kloster im Besitz des Kanzlers Franzius und ab 1624 Eigentum des Kanzlers Wiarda Nach seinem Tod wurde es vom ostfriesischen Grafenhaus im Jahre 1637 fur 7 000 Gulden gekauft und an Domanen ubertragen 3 Heute befinden sich auf dem Areal des ehemaligen Klosters die Hofe Aland Kloster Aland Meer Aland und Weel Aland Bedeutend fur die ostfriesische Kirchengeschichte war das Religionsgesprach zu dem Grafin Anna am 10 Mai 1552 auf Veranlassung der Emder Prediger Gellius Faber und Hermann Brassius nach Wirdum lud Dabei sollte der Streit um die Auslegung des Abendmahls beigelegt werden Ergebnis des Gesprachs der beiden Emder sowie dreier Norder Pastoren war die Formula Wirumana die unter massgeblicher Federfuhrung Fabers entstand 2 Ein dauerhafter Erfolg war ihr nicht beschieden Die Gemeinde gehorte wahrend der Herrschaft der Cirksena zum Amt Greetsiel 1885 wurde sie dem Landkreis Emden und nach dessen Aufteilung 1932 dem Landkreis Norden zugeschlagen Dieser wurde am 31 Januar 1978 aufgelost Seither ist die Gemeinde Teil des Landkreises Aurich Die Samtgemeinde Brookmerland wurde am 1 August 1969 gegrundet und bestand zunachst aus sieben Mitgliedsgemeinden Da die Verbindungen Wirdums zum Brookmerland intensiver waren als die zur Krummhorn entschied sich die Gemeinde 1971 fur den Anschluss an das Brookmerland Wirdum ist bis heute landwirtschaftlich gepragt Die meisten Betriebe werden aber nur noch im Nebenerwerb betrieben Entwicklung des Ortsnamens Bearbeiten Nach der ersten urkundlichen Erwahnung als Vurtheim im 8 9 Jahrhundert ist aus dem Jahre 1381 die Bezeichnung Wirthum uberliefert Die heutige Schreibweise ist seit 1426 gelaufig Der Name wird als Dativ Plural des altfriesischen Wortes werth werd wirth Gelandeerhebung gedeutet Eine Zusammensetzung des Begriffs mit Heim nach der Wirdum fur eine Hausstatte auf einer Wurt stehen wurde gilt dagegen als unwahrscheinlich 2 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Wirdum war als Warfendorf ursprunglich eine Haufensiedlung Diese entwickelt sich zunehmend zu einer Streusiedlung Einen Schub in der Einwohnerentwicklung gab es nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Von den 997 Einwohnern Wirdums im Jahre 1946 waren 222 Fluchtlinge Dies entsprach einem Anteil von 22 2 Prozent Eine Quote die bis 1950 minimal auf 22 8 Prozent anstieg 2 Jahr Einwohnerzahl 2 1821 5491848 7251871 7431885 6481905 6761925 6681933 705 Jahr Einwohnerzahl1939 7701946 9971950 9991956 8231961 8861970 9912008 1050Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das Steinhaus am WarfrandDie evangelisch reformierte Wirdumer Kirche wurde um 1300 als Filialkirche des Klosters Aland gebaut und war ursprunglich Johannes geweiht Wertvollster Einrichtungsgegenstand der Kirche ist die aufwandig gearbeitete Kanzel die Hinrich Cropelin aus Esens im Jahr 1699 geschaffen hat Die Reste der ehemaligen Wasserburg der Beninga befinden sich auf zwei Warften zwischen Wirdum und Grimersum Sie wurde in den Jahren 1999 und 2000 erforscht Demnach war die Anlage zweigeteilt Im Osten befand sich der wehrhafte Turm im Westen ein Saalbau von uber 30 Metern Lange 4 Umgeben war die gesamte Anlage mit einem Graben der Zugang zum Meer hatte Der spatere Bismarckshof am Warfrand von Wirdum entstand im spaten 16 Jahrhundert als Steinhaus Es wurde mehrmals schwer beschadigt aber immer wieder aufgebaut Aus jungerer Zeit stammt die 1872 errichtete Wasserpumpmuhle Wirdum Ursprunglich diente sie zur Entwasserung der oft niedrig gelegenen Weideflachen spater auch zur Wasserversorgung des Viehs 1919 wurde sie stillgelegt in den Jahren 1986 bis 1988 restauriert und 1988 vor dem Hof Drennhusen am Ortseingang aufgestellt Sie ist die einzige funktionsfahige Muhle ihrer Art in Deutschland Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Rat der Gemeinde Wirdum besteht aus elf Ratsfrauen und Ratsherren Dies ist die festgelegte Anzahl fur die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl von 1001 bis zu 2000 Einwohnern 5 Die elf Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt Die letzte Amtszeit begann am 1 November 2021 und endete am 31 Oktober 2026 Die letzte Kommunalwahl vom 12 September 2021 ergab das folgende Ergebnis 6 Partei Anteilige Stimmen Anzahl SitzeSoziale Einheitsliste Wirdum SEW 37 19 4SPD 43 45 5CDU 9 82 1Moin 9 54 1Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag mit 58 31 6 geringfugig uber dem niedersachsischen Durchschnitt von 57 1 7 Zum Vergleich die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2011 lag mit 60 29 6 deutlich uber dem niedersachsischen Durchschnitt von 52 5 8 Bei der vorherigen Kommunalwahl vom 10 September 2006 lag die Wahlbeteiligung bei 69 85 9 Burgermeisterin Bearbeiten Im November 2021 wurde Yvonne Lengert SEW als Nachfolgerin des bisherigen Burgermeisters Lenhard Janssen SPD gewahlt 10 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Wirdum Blasonierung Gespalten von Rot und Gold vorn ein goldbewehrter goldgezungter silberner Lowe hinten ein blauer Abtsstab mit abflatterndem blauem Velum Der silberne Lowe ist dem Wappen der Hauptlingsfamilie Beninga entnommen Der Abtsstab mit der Krumme und dem Segensvelum reprasentiert das ehemalige Pramonstratenserkloster Aland wahrend die Farben Blau und Gold auf die Zugehorigkeit der Gemeinde zum ehemaligen Landkreis Norden hinweisen Bildung BearbeitenDie Grundschule Wirdum ist eine von funf Grundschulen der Samtgemeinde Brookmerland Sie wird von rund 40 Schulern besucht die aus dem Dorf Wirdum und der naheren Umgebung kommen Das Kollegium besteht aus vier Lehrerinnen einer abgeordneten Kollegin und zwei padagogischen Mitarbeiterinnen Die meisten Schulanfanger waren zuvor im ortlichen Kindergarten Weiterfuhrende Schulen gibt es in Marienhafe Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenLumko Iderhoff 1856 1931 deutscher Landrat und PolitikerSiehe auch BearbeitenWirdum Friesland Wirdum Groningen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wirdum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Wirdum Reisefuhrer Homepage der Samtgemeinde Brookmerland Beschreibung von Wirdum PDF in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen LandschaftEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Statistik Niedersachsen LSN Online Regionaldatenbank Tabelle A100001G Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Stand 31 Dezember 2022 Hilfe dazu a b c d e f g Wirdum Samtgemeinde Brookmerland Landkreis Aurich PDF 58 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft abgerufen am 10 Dezember 2012 Josef Dolle Aland In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 1 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 957 7 S 5 7 Wehrhafte Burg mit Turm In Ostfriesen Zeitung 18 Juni 2000 Niedersachsisches Kommunalverfassungsgesetz NKomVG in der Fassung vom 17 Dezember 2010 46 Zahl der Abgeordneten abgerufen am 3 Dezember 2011 a b c Gemeinde Wirdum Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2021 votemanager kdo de abgerufen am 15 September 2021 Kommunalwahl 2021 Wahlbeteiligung hoher als vor funf Jahren 13 September 2021 abgerufen am 13 September 2021 Abwartstrend bei Wahlbeteiligung gestoppt Nicht mehr online verfugbar In ndr de 12 September 2011 archiviert vom Original am 25 August 2013 abgerufen am 2 Dezember 2014 Gemeinde Wirdum Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2006 abgerufen am 3 Dezember 2011 Wirdum hat die zweite Burgermeisterin in der Ortsgeschichte abgerufen am 26 Juni 2022Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Brookmerland Leezdorf Marienhafe Osteel Rechtsupweg Upgant Schott WirdumGemeinden im Landkreis Aurich Aurich Baltrum Berumbur Dornum Grossefehn Grossheide Hage Hagermarsch Halbemond Hinte Ihlow Juist Krummhorn Leezdorf Lutetsburg Marienhafe Norden Norderney Osteel Rechtsupweg Sudbrookmerland Upgant Schott Wiesmoor WirdumGemeindefreies Gebiet im Landkreis AurichMemmert Normdaten Geografikum GND 4600806 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wirdum Ostfriesland amp oldid 236893153