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Dieser Artikel stellt die im Wesentlichen gotische Kirche in Wirdum Ostfriesland dar nicht zu verwechseln mit den etwas alteren Kirchen zweier Dorfer in den Niederlanden Wirdum Friesland und Wirdum Groningen Die evangelisch reformierte Wirdumer Kirche steht im ostfriesischen Wirdum Samtgemeinde Brookmerland Sie wurde um 1300 als Filialkirche des Klosters Aland gebaut und war ursprunglich Johannes geweiht Blick von Nordwesten auf die Wirdumer Kirche Anfang Juni 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWann die erste Kirche in Wirdum errichtet wurde ist unbekannt Das Warftendorf wurde im 8 9 Jahrhundert als Vurtheim erstmals urkundlich erwahnt Im Mittelalter gehorte Wirdum zur Propstei Uttum im Bistum Munster 1 Das heutige Gotteshaus wurde um 1300 von Monchen als Filialkirche des Klosters Aland erbaut und Johannes dem Taufer geweiht Neben Gottesdiensten diente der Kirchbau in fruheren Jahrhunderten auch als Zufluchtsort bei schweren Sturmfluten Im Gefolge der Reformation wechselte die Gemeinde zum reformierten Bekenntnis Nach der Reformation war die Kirche vermutlich Ort des Wirdumer Religionsgesprachs in dem am 10 Mai 1552 Geistliche aus Norden und Emden mit der Formula Wirdumana einen Abendmahlsstreit beilegten 2 3 Im 18 Jahrhundert wurde der Bau um etwa drei Meter verlangert In den Jahren 1986 bis 1993 wurde der Bau grundlegend renoviert Baubeschreibung BearbeitenDie Wirdumer Kirche ist eine rechteckige Saalkirche im Stil der Gotik Sie steht auf dem hochsten Punkt im Zentrum der Dorfwarft und ist wie die meisten mittelalterlichen Kirchen in West Ost Richtung ausgerichtet Das Gebaude weist eine Lange von rund 25 Metern und eine Breite von 8 50 Metern auf Im Aussenmauerwerk der Kirche finden sich deutliche Spuren mehrfacher Umbaumassnahmen Dabei wurden einige Fenster vermauert und neue in die Wande gebrochen An der Ostwand haben sich die ursprunglichen spitzbogigen Fenster erhalten 4 Der Sud sowie der Nordeingang durch den Manner und Frauen die Kirche getrennt betreten haben sind heute ebenso verschlossen wie ein vermuteter dritter Eingang an der Ostseite durch den die katholischen Geistlichen in vorreformatorischer Zeit in das Bauwerk gelangten Seit den Umbaumassnahmen im 18 Jahrhundert befindet sich der Eingang an der Westseite Bei der damaligen Verlangerung des Gebaudes entstanden der Vorraum an der Westseite und die daruber befindliche Empore 5 Zu Zeiten ihrer Erbauung war das Kircheninnere nach oben wahrscheinlich mit einem steinernen Gewolbe abgeschlossen Darauf deuten die bis in etwa vier Funftel ihrer Hohe sehr verstarkten Seitenwande des Kirchenschiffes sowie der nach oben gebogene wulstartige Mauervorsprung hin der sich von Norden nach Suden an der Innenseite uber die ganze Breite des Ostgiebels des Chorraumes ausbreitet 5 Der Glockenturm wurde wie bei vielen historischen ostfriesischen Kirchen abseits des Kirchenschiffs errichtet weil die Bodenverhaltnisse sehr unstabil waren und einen Bau unmittelbar am Kirchenschiff nicht zuliessen 5 Die Bronzeglocke datiert von 1581 nbsp Sudseite mit dem Bogen der einstigen Frauentur nbsp Ansicht von Suden am Turm niederlandischer Hinweis auf die KERK VOOGDEN Kirchenvogte von 1761 nbsp NordseiteAusstattung BearbeitenDer schlicht gestaltete Innenraum wird heute von einer flachen Voute Holzdecke abgeschlossen die im 18 Jahrhundert angebracht wurde In diesem Zuge wurden auch die Empore im Westen der Alanderboden und der Lettner im Osten auf dem spater die Orgel aufgestellt wurde eingebaut Wertvollster Einrichtungsgegenstand der Kirche ist die aufwandig gearbeitete Kanzel die Hinrich Cropelin aus Esens im Jahr 1699 geschaffen hat Der ubergrosse achteckige Schalldeckel ist mit durchbrochenem Rankenwerk und der Kanzelkorb mit sechs gedrehten Saulen die von geflugelten Engelkopfen abgeschlossen werden und geschnitzten Blumengehangen in den Feldern reich verziert 4 Ungewohnlich ist der Laufgang der die Kanzel zu einer sogenannten Wanderkanzel macht Mehrere aus Holz geschnitzte und in Gold gefasste Spruchbander zieren Schalldeckel Laufgang und Kanzelkorb 6 Die prachtigen Kronleuchter gingen wahrend des Zweiten Weltkriegs verloren und wurden durch schlichtere ersetzt Die Inschriften auf den Vasa Sacra berichten von den Stiftern Der silberne Abendmahlskelch stammt aus dem Jahre 1592 und wurde der Gemeinde von den damaligen Kirchvogten geschenkt Er befindet sich heute im Ostfriesischen Landesmuseum 7 Ein Brotteller datiert von 1653 eine Kanne von 1807 8 1854 erhielt die Gemeinde eine erste Orgel von Brond de Grave Winter 9 die 1969 durch einen Neubau von Johann Reil aus dem niederlandischen Heerde ersetzt wurde Das Instrument verfugt uber zehn Register auf einem Manual und Pedal Im Kanzelbereich befinden sich zwei Grabplatten fruherer Pastoren aus dem 16 und 17 Jahrhundert Siehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 168 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wirdumer Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Wirdum PDF Datei 58 kB Genealogie Forum Wirdum Reformiert de Evangelisch reformierte Gemeinde Wirdum ostfriesland brookmerland de Die Kirche in WirdumEinzelnachweise Bearbeiten Menno Smid Ostfriesische Kirchengeschichte Selbstverlag Pewsum 1974 S 44 Ostfriesland im Schutze des Deiches Band 6 Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Wirdum Samtgemeinde Brookmerland Landkreis Aurich PDF 58 kB eingesehen am 12 Mai 2011 Antonius Matthaeus Cornelius Paulus Hoynck Veteris aevi analecta seu Vetera aliquot monumenta quae collegit amp ed amp observationes suas adjecit A Matthaeus C P Hoynck notae S 804 books google de a b Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 103 a b c 700 Jahre Kirchengemauer Schutz vor Fluten und Glaubenshaus PDF 4 74 MB in Dorfchronik Warfendorf Wirdum S 86 f Eingesehen am 21 Mai 2011 700 Jahre Kirchengemauer Schutz vor Fluten und Glaubenshaus PDF 4 74 MB In Dorfchronik Warfendorf Wirdum S 91 96 mit Fotos von der Kanzel Reformiert de Evangelisch reformierte Gemeinde Wirdum gesehen am 13 Juni 2011 Genealogie Forum Wirdum Memento vom 8 Juni 2008 im Internet Archive abgerufen am 24 Mai 2019 Walter Kaufmann Die Orgeln Ostfrieslands Ostfriesische Landschaft Aurich 1968 S 249 53 478431 7 205454 Koordinaten 53 28 42 4 N 7 12 19 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wirdumer Kirche amp oldid 236920613