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Die Beningaburg war der Stammsitz der alten ostfriesischen Hauptlingsfamilie Beninga deren prominentester Spross der Chronist Eggerik Beninga ist Die Reste der ehemaligen Wasserburg befinden sich auf zwei Warften zwischen Wirdum und Grimersum im Landkreis Aurich in Niedersachsen BeningaburgStaat DeutschlandOrt WirdumEntstehungszeit um 1200 bis 1300Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung HauptlingssitzGeographische Lage 53 29 N 7 11 O 53 476994 7 191603 Koordinaten 53 28 37 2 N 7 11 29 8 OBeningaburg Niedersachsen p1p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Marschdorfer Grimersum und Wirdum liegen innerhalb eines spatmittelalterlichen Deiches beiderseits einer nach der Bedeichung verlandeten Meeresbucht Die Beningaburg liegt ostlich der einstigen schmalen Meeresbucht am Rande der Gemarkung Wirdum und besass einen direkten Zugang zum Meer Anlage BearbeitenDie kleine Wehranlage ist ein typisches Beispiel einer Hauptlingsburg wie sie in Ostfriesland haufig erbaut wurde Der nordliche Hugel ist rund 130 m lang 80 m breit und erreicht eine Resthohe von 4 7 m NN Der sudliche ist mit 85 m Lange 70 m Breite und einer Resthohe von 3 5 m NN deutlich kleiner Die Burg wurde in den Jahren 1999 und 2000 erforscht Demnach war die Anlage zweigeteilt Im Osten befand sich der wehrhafte Turm im Westen ein Saalbau von uber 30 Metern Lange 1 Umgeben war die gesamte Anlage mit einem Graben der Zugang zum Meer hatte Auf dem nordlichen Hugel mit den Massen von 130 80 m wird die Hauptburg lokalisiert Das darauf befindliche Plateau misst 70 58 m Der niedrigere Hugel im Suden misst an seiner Basis 85 70 m und ist mit 3 4 m uber NN niedriger Ostlich und westlich des Hauptburghugels befinden sich zwei kleinere Podeste die ebenfalls Teil der Burganlage gewesen sein durften Geschichte Bearbeiten nbsp Die beiden Warften der ehemaligen Burg Ein urkundlicher Beleg wann die Burg erbaut wurde konnte bisher nicht aufgefunden werden 1 Nach dem derzeitigen Forschungsstand war die Warft auf der spater die Burg errichtet wurde wohl im spaten Hochmittelalter uber dem Uferwall eines Priels aufgeschuttet worden Zu dieser Zeit erstreckte sich eine Meeresbucht bis nach Grimersum Somit hatte die Anlage einen naturlichen Zugang zur Nordsee der kunstlich freigehalten wurde Erster namentlich bekannter Burgherr ist Liudward Beninga vor 1354 der Urahn der Wirdumer Linie der Beninga Offenbar wurde die Burg von der Familie an einem schiffbaren nach Grimersum fuhrenden Meeresarm angelegt um den Seehandel von Wirdum kontrollieren zu konnen 2 Die ursprungliche Wurt ist bereits im 8 bis 10 Jahrhundert angelegt worden In der 2 Halfte des 12 Jhs wurde sie erheblich erhoht und vermutlich nach Osten vergrossert Moglicherweise als Folge der Luciaflut von 1267 ist die Wurt um einen Meter erhoht und neu bebaut worden Die erste Bautatigkeit auf der Warft wird auf das spate 12 Jahrhundert datiert wobei noch unklar ist ob es sich hierbei um einen Verteidigungsbau etwa einen Wehrturm wie z B das Steinhaus Bunderhee oder noch um ein rein bauerliches Gebaude gehandelt hat 3 In einem spateren Siedlungshorizont aus der Zeit um 1300 wurde auf dem grosseren Hugel ein vermutlich aus Fachwerk errichtetes Turmhaus errichtet das ca durch einen1350 ein Backsteinturm abgelost wurde Ein diesem angefugter Saalbau wurde moglicherweise schon gleichzeitig mit dem Turmhaus errichtet Insgesamt massen diese Gebaude etwa 44 Meter Lange und elf Meter Breite Ihre Entstehung wird in die letzte Bauphase im 14 Jahrhundert datiert Dass die Burg ein herrschaftlicher Bau gewesen sein muss wird durch Funde halbrunder Formsteine Dachziegel vom Monch Nonne Typ grunen gewalzten Fensterglases und Reste von Bleiverglasungen belegt Die Befunde der Befestigung sind schwer mit den Baubefunden In Ubereinstimmung zu bringen Der Priel war noch im Mittelalter befahrbar ist aber spater verlandet In ihm ist danach ein Sohlgraben eingetieft worden Ein weiterer Graben am Fuss der Hauptwurt kann um 1200 ausgeworfen worden sein Er wird von zwei Graben uberlagert die fruhestens nach der Mitte des 13 Jhs angelegt worden sind und wohl unmittelbar vor dem Bau des Backsteinbaus wieder zugeschuttet wurden Im Nordwesten der Wurt wurde wahrscheinlich die Ausbruchgrube einer Ringmauer erfasst Im spaten 14 Jahrhundert herrschte Liudward Beninga dann im Gebiet von Grimersum Uttum und Jennelt sowie Wirdum Alt und Neu Walsum im spateren 14 Jahrhundert in der Leybucht untergegangen uber einen Grundbesitz von ungefahr 700 Hektar Unter seinen Sohnen Gerald und Tiadger wurde der Besitz dann aufgeteilt Zwischen 1376 und 1379 wurde die von Tiadger hinterlassene Burghalfte nebst den Herrschaftsrechten uber Alt und Neu Walsum sowie Borkum von Ocko I tom Brok gekauft Etwa zu dieser Zeit begann die Familie Beninga in Grimersum eine neue Burg zu bauen die spater zum Hauptsitz der Familie wurde In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts gelang es der Familie offenbar die Burg die durch Eindeichung der Bucht und die daraus folgende Verlandung des Meereszuganges an strategischer Bedeutung verloren hatte 4 wieder ganz in Besitz zu nehmen Zerstort wurde die Burg dann in den Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in Ostfriesland die sich zwischen den tom Brok und den Ukena und spater den Cirksena und den Ukena mit ihren jeweiligen Parteigangern und Verbundeten abspielten Die Beninga waren zu dieser Zeit mit den schliesslich unterlegenen Ukenas verbundet Eine Strafexpedition der mit den Cirksena verbundeten Hamburgern zur Bekampfung der von den Ostfriesischen Hauptlingen geduldeten Piraterie besiegelte schliesslich 1426 das Ende der Burg und der Herrschaft der Beninga 2 Literatur BearbeitenSonja Konig Vincent T van Vilsteren Evert Kramer Von Hauptlingen und Burgen In Land der Entdeckungen Die Archaologie des friesischen Kustenraums Ostfriesische Landschaft Aurich 2013 S 283 293 Hajo van Lengen Erik Peters Wolfgang Schwarz Die Burg der Beninga zu Wirdum Archaologische Untersuchungen in den Jahren 1999 und 2000 Wegweiser zur Vor und Fruhgeschichte Niedersachsens Band 23 Isensee Oldenburg 2002 Gunter Muller 293 Burgen und Schlosser im Raum Oldenburg Ostfriesland Kayser Oldenburg 1977 S 211 Wolfgang Schwarz Die Beningaburg zwischen Wirdum und Grimmersum In Frank Both Bearb Archaologische Denkmaler zwischen Weser und Ems Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Beiheft 34 Isensee Oldenburg 2000 S 204 206 Erik Peters Eine alte Burg am verschwundenen Meer In Archaologie in Niedersachsen Band 4 2001 S 105 108 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Beningaburg Wirdum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Frank Both und Stefan Eismann zu Beningaburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 13 Juli 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ostfriesen Zeitung vom 18 Juni 2000 Wehrhafte Burg mit Turm a b Biographisches Lexikon fur Ostfriesland Beninga Rolf Barenfanger Ostfriesische Verteidigung Steinhauser und Burgen In Matthias Utermann Hrsg Archaologie mittelalterlicher Burgen Deutschen Gesellschaft fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit e V Paderborn 2008 ISSN 1619 1439 Print ISSN 1619 148X Internet S 71 Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit Nr 20 online Memento des Originals vom 25 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dgamn de PDF 3 7 MB Ostfriesische Landschaft Grabungbericht 1999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beningaburg Wirdum amp oldid 235802364