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Als Ingwaonen andere Schreibweisen Ingaevonen Ingvaeonen Ingvaonen wird nach den romischen Schriftstellern Plinius und Tacitus eine Gruppe germanischer Stamme bezeichnet die insbesondere Yngvi verehrten und an der Nordsee proximi oceano wohnten Vielfach werden damit die Angeln Chauken Friesen Sachsen Warnen Juten Kimbern und Teutonen identifiziert Inhaltsverzeichnis 1 Antike Quellen 2 Ingaevonische Sprachen 3 Literatur 4 AnmerkungenAntike Quellen BearbeitenDie Ingaevones Ingvaenoes bei PliniusPlinius berichtet im vierten Buch seiner Naturgeschichte uber die Ingaevonen bei ihm heissen sie Ingvaeonen 4 27 Incipit deinde clarior aperiri fama ab gente Ingvaeonum quae est prima in Germania Mons Saevo ibi inmensus nec Ripaeis iugis minor inmanem ad Cimbrorum usque promunturium efficit sinum qui Codanus vocatur refertus insulis quarum clarissima est Scatinavia inconpertae magnitudinis portionem tantum eius quod notum sit Hillevionum gente quingentis incolente pagis quare alterum orbem terrarum eam appellant nec minor est opinione Aeningia Beginnen wir nun mit der besser bekannten Kunde vom Stamm der Ingvaeonen der der erste bedeutendste in Germanien ist Dort ist der Berg Saevo unermesslich und nicht kleiner als die Ripaische Bergkette Er formt eine gewaltige Bucht bis zur Halbinsel der Kimbern die Bucht wird Codanus genannt und ist voll mit Inseln deren beruhmteste Scatinavia ist ungemessener Grosse In Buch 4 28 schreibt er Germanorum genera quinque Vandili quorum pars Burgodiones Varinnae Charini Gutones Alterum genus Inguaeones quorum pars Cimbri Teutoni ac Chaucorum gentes Der Germanen Stamme sind funf die Vandiler zu denen Burgodionen Varinner Chariner und Gutonen gehoren Anderer Art sind die Ingvaeonen zu denen die Stamme der Kimbern Teutonen und Chauken gehoren Die Ingaevones bei TacitusDie Namensform Ingaevonen geht zuruck auf Tacitus Dieser hatte in seiner ethnographischen Schrift Germania von drei Kultgruppen der Germanen berichtet von denen die Ingaevonen am nachsten dem Ozean wohnten Celebrant carminibus antiquis quod unum apud illos memoriae et annalium genus est Tuistonem deum terra editum Ei filium Mannum originem gentis conditoremque Manno tris filios adsignant e quorum nominibus proximi Oceano Ingaevones medii Herminones ceteri Istaevones vocentur Sie preisen mit alten Gesangen was bei ihnen die einzige Form der Erinnerung und Uberlieferung ist den erdgeborenen Gott Tuisto Ihm weisen sie den Sohn Mannus Ursprung und Grunder des Geschlechts der Germanen dem Mannus wiederum drei Sohne zu nach deren Namen die dem Ozean am nachsten gelegenen Ingaevonen die mittleren Hermionen und die ubrigen Istaevonen genannt wurden Germania Kap 2 1 Ingaevonische Sprachen BearbeitenIn Anlehnung an die bei Tacitus und Plinius genannte Stammesgruppe hat sich im 20 Jahrhundert in der germanischen Sprachwissenschaft der Terminus Ingwaonisch fur eine Gruppe von an der Nordsee verbreiteten Sprachen etabliert In der Regel werden damit fruhe Sprachstufen der Englischen Niederdeutschen und Friesischen Sprache bezeichnet Der Begriff steht allerdings in der Kritik da er den Eindruck erwecken kann dass er sich direkt auf die Sprachen der bei Tacitus und Plinius genannten Stamme bezieht Alternativ wird daher haufig der Begriff Nordseegermanisch verwendet 2 Literatur BearbeitenGunter Neumann Ingwaonen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 15 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016649 6 S 431 f online Anmerkungen Bearbeiten Tacitus De origine et situ Germanorum Wikisource Tacitus De Orignie et Situ Germanorum deutsch lateinisch Klaas Heeroma Zur Problematik des Ingwaonischen In Fruhmittelalterliche Studien 4 1970 S 231 243 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingwaonen amp oldid 234222620