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Saterfriesisch oder Saterlandisch Eigenbezeichnung Seeltersk ist die Sprache der Saterfriesen und die letzte verbliebene Varietat der ostfriesischen Sprache Die saterfriesische Sprache oder das Saterlandische wird in der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg nach unterschiedlichen Schatzungen von nur noch 1500 bis 2500 1 Menschen gesprochen Damit handelt es sich um eine der kleinsten Sprachinseln Europas Wahrend vor einigen hundert Jahren in Ostfriesland und den anderen friesischen Gebieten ostlich der Lauwers die ursprungliche ostfriesische Sprache durch niedersachsische Dialekte verdrangt wurde besonders ostfriesisches Platt und Gronings zeigen noch ihr friesisches Erbe uberlebte das Saterfriesische als friesische Sprache im Saterland Saterfriesisch Saterlandisch Seeltersk Gesprochen in DeutschlandSprecher 1500 bis 2500 1 LinguistischeKlassifikation Indogermanische Sprachen GermanischWestgermanischNordseegermanischAnglofriesischFriesischOstfriesisch dd dd dd Saterfriesisch dd dd Offizieller StatusAnerkannte Minderheiten Regionalsprache in Gemeinde Saterland NiedersachsenSprachcodesISO 639 1 ISO 639 2 gem sonstige germanische Sprachen ISO 639 3 stqSaterland Deutschland SaterlandLage des Saterlandes in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Klassifikation 2 Geschichte 3 Geografische Verteilung 3 1 Offizieller Status 3 2 Dialekte 4 Phonetik und Phonologie 4 1 Vokale 4 1 1 Monophthonge 4 1 2 Diphthonge 4 2 Konsonanten 5 Wortschatz 6 Schrift 7 Textprobe 8 Forschung 9 Siehe auch 10 Literatur 10 1 Allgemeine Beschreibungen 10 2 Grammatiken 10 3 Worterbucher 10 4 Saterfriesische Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseKlassifikation BearbeitenDas Saterfriesische ist in diachroner Betrachtung ein emsfriesischer Dialekt des Ostfriesischen Die emsfriesischen Dialekte wurden im westlichen Teil der ostfriesischen Halbinsel sowie in den Groninger Ommelanden bis zur Lauwers gesprochen Ihnen gegenuber standen die weserfriesischen Dialekte des Ostfriesischen die vom ostlichen Teil der Ostfriesischen Halbinsel bis jenseits der Weser gesprochen wurden Synchron betrachtet ist das Saterfriesische eine eigene Sprache die mit der westfriesischen Sprache und dem ebenfalls vom Aussterben bedrohten Nordfriesischen die friesische Sprachgruppe bildet Die drei friesischen Sprachen stammen gemeinsam vom Altfriesischen ab haben sich aber seit Jahrhunderten auseinanderentwickelt Von den noch lebenden friesischen Dialekten steht das Helgolander Friesisch dem Saterfriesischen am nachsten 2 Nachste verwandte Sprache der friesischen Varietaten ist das Englische Fruher wurden Friesisch und Englisch haufig in einer anglo friesischen Sprachgruppe zusammengefasst Heute werden Englisch und Friesisch meist gemeinsam mit der niederdeutschen Sprache und manchmal auch der niederlandischen Sprache als Sprachen nordseegermanischer oder ingwaonischer Herkunft eingeordnet Das genetisch eng mit den friesischen Sprachen verwandte Niederdeutsch hat aber bereits seit altsachsischer Zeit eine andere Entwicklung genommen und viele nordseegermanische Merkmale eingebusst 3 Das Saterfriesische steht allerdings seit langer Zeit in einem engen Sprachkontakt mit den niederdeutschen Dialekten der Umgebung Geschichte BearbeitenSiedler aus Ostfriesland die um 1100 ihre angestammten Wohnsitze wahrscheinlich unter dem Druck von Naturkatastrophen verlassen hatten 4 etablierten die Ursprunge des Saterfriesischen im Saterland Da bereits zu dieser Zeit einige sachsische Bewohner im Saterland lebten begann bereits zu dieser Zeit der enge Sprachkontakt mit dem Niederdeutschen In den friesischen Gebieten auf der ostfriesischen Halbinsel begann bereits im fruhen 16 Jahrhundert der Ruckgang der ostfriesischen Sprache zugunsten des Niederdeutschen Der ostfriesische Dialekt des Saterlandes konnte sich vor allem aufgrund der geographischen Besonderheiten des Landes erhalten Die Saterfriesen standen jahrhundertelang durch die sie umgebenden Moore nur in geringem Kontakt mit ihren Nachbarn Die auf einem Sandrucken erbauten Dorfer bildeten praktisch eine Insel Bis ins 19 Jahrhundert waren die Bewohner fast ausschliesslich per Boot uber das Flusschen Sagter Ems Seelter Ai zu erreichen in seltenen Fallen bei extremen Witterungsverhaltnissen auch uber die ausgetrockneten oder zugefrorenen Moore Politisch gehorte das Land nicht zur im 15 Jahrhundert entstandenen Grafschaft Ostfriesland sondern war im Laufe der Zeit verschiedenen Herrschaften unterworfen und kam zuletzt zum Land Oldenburg Die politische und spater vor allem konfessionelle Grenze nach Ostfriesland einerseits die Saterlander waren nach der Reformation rekatholisiert worden sowie die Stammes und Sprachgrenze in Richtung Oldenburg sorgten fur eine zusatzliche Abschottung Das 19 Jahrhundert mit der Erschliessung des Saterlandes durch Strassenbau Eisenbahn und die Moorkolonisierung kennzeichnet den Anfang des Niedergangs der saterfriesischen Sprache allerdings wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg die bis dahin noch recht geschlossene saterfriesische Sprachgesellschaft aufgebrochen und das Hochdeutsche hielt verbreitet Einzug Das bereits vor hundert Jahren vorhergesagte Aussterben ist allerdings bislang ausgeblieben Die absolute Zahl der Sprecher ist bis zum Ende des 20 Jahrhunderts relativ konstant geblieben 5 die Sprecher des Saterfriesischen sind in der Gemeinde heute jedoch deutlich in der Minderheit Geografische Verteilung BearbeitenDas Saterfriesische ist in der heutigen Gemeinde Saterland noch in allen vier Ortschaften verbreitet Stellmacher gibt auf Basis seiner Umfrage von 1995 an dass 39 7 Prozent der Einwohner der Ortschaft Ramsloh saterfriesisch Roomelse Saterfriesisch sprechen in Scharrel Skaddel sind es 28 9 Prozent in Strucklingen Strukelje 26 2 Prozent Im erst im 19 Jahrhundert besiedelten Sedelsberg Sedelsbierich sind es nur 9 6 Prozent 6 Auf historischem Saterlander Grund liegen auch die nicht friesischsprachigen Ortschaften Idafehn Gemeinde Ostrhauderfehn Elisabethfehn Gemeinde Barssel und Neuscharrel Stadt Friesoythe Die Fehnsiedlungen sind von Anfang an hauptsachlich von Oldenburg und Ostfriesland aus besiedelt worden und damit nicht oder kaum friesischsprachig Neuscharrel entstand im 19 Jahrhundert von Scharrel aus wie in der Kolonie Sedelsberg hatte das Friesische aber einen schweren Stand Ende des 19 Jahrhunderts zahlte Paul Kollmann in Neuscharrel noch 59 friesischsprachige Einwohner 12 7 Prozent 7 Offizieller Status Bearbeiten Zweisprachiges Ortsschild der Ortschaft Scharrel Skaddel Seit 1999 auch in Deutschland die Europaische Charta der Regional oder Minderheitensprachen in Kraft getreten ist geniesst das Saterfriesische als anerkannte Minderheitensprache besonderen Schutz und Recht auf Forderung Im Saterland ist die Sprache auch zum Amtsgebrauch zugelassen Die Ortsschilder der vier Saterlander Ortschaften sind zweisprachig ausgezeichnet Rund 300 Kinder lernen die Sprache freiwillig in der Schule und in Kindergarten Siehe auch Friesischunterricht in Deutschland Seit 2004 hat das Saterfriesische einen eigenen Sendeplatz auf dem lokalen Sender Ems Vechte Welle Fur diese Sprache existiert kein eigenes ISO 639 2 Kurzel es kann gem verwendet werden was fur sonstige germanische Sprachen Dialekte gilt Das ISO DIS 639 3 Kurzel ist stq Dialekte Bearbeiten Das Saterfriesische kann in die drei Ortsdialekte von Scharrel Ramsloh und Strucklingen Utende unterteilt werden Die Unterschiede sind allerdings gering 8 Phonetik und Phonologie BearbeitenDas Saterfriesische gilt in seiner Lautung als sehr konservativ wie auch das gesamte Ostfriesische konservativ in Bezug auf das Altfriesische war 9 Die folgenden Angaben basieren auf den Untersuchungen von Marron Fort 10 Vokale Bearbeiten Wahrend das Hochdeutsche nur 16 lange und kurze Vokale und drei Diphthonge kennt zeigt das Saterfriesische 21 lange und kurze Vokale Monophthonge und 16 Diphthonge 11 Monophthonge Bearbeiten Der Konsonant r wird im Silbenauslaut haufig vokalisch als ɐ realisiert Kurzvokale Phonem Laut Beispiel Bemerkung a a Fat Fett a ɛ Sat Weile e e ze sie Schwa i ɪ Lid Glied o ɔ Dot kleines Kind o œ bolkje rufen u ʊ Buk Buch u ʏ Jupte Tiefe Halblange Vokale Phonem Laut Beispiel Bemerkung ie iˑ Piene Schmerz uu uˑ kuut kurz Langvokale Phonem Laut Beispiel Bemerkung aa aː Paad Pfad aa ɛː taan dunn ee eː Dee Teig ie iː Wiek Woche oa ɔː doalje beruhigen oo oː Roop Seil oa œː Goate Rinne uu yː Duwel Teufel uu uː Muus Maus Diphthonge Bearbeiten Phonem Laut Beispiel Bemerkung ai a i Bail Bugel au a u Dau Tau aau ɛ u saauwen selbst ai ɛɪ wait nass au ɛu hauw hieb eeu e u skeeuw schief ieu iˑu Grieuw Vorteil ieu i u ieuwen eben iu ɪu Kiuwe Kinn oai ɔ ɪ toai zah oi ɔy floitje floten ooi o ɪ swooije schwingen ou o u Bloud Blut oi œ i Boije Windbo uui u ɪ truuije drohen uui y i Skuui Bratensaft Konsonanten Bearbeiten Plosive Stimmhafte Plosive werden heute im Auslaut in der Regel verhartet Insbesondere bei alteren Sprechern finden sich aber noch unverhartete Auslaute Phonem Laut Beispiel Bemerkung p p Pik Pech t t Toom Zaum k k koold kalt b b Babe Vater Im Auslaut gelegentlich stimmhaft d d Dai Tag Bei alteren Sprechern gelegentlich stimmhaft im Auslaut g ɡ Gaize Gans Insbesondere bei jungeren Sprechern verbreitete Realisationsvariante anstelle von ɣ Frikative Phonem Laut Beispiel Bemerkung g ɣ x Gaize Gans Ploug Pflug Stimmhafter velarer Frikativ im Auslaut und vor stimmlosen Konsonanten stimmlos realisiert Bei jungeren Sprechern gibt es statt ɣ eine Tendenz zum Plosiv ɡ wie im Deutschen diese Entwicklung spiegelt sich aber in der Regel noch nicht in den wissenschaftlichen Untersuchungen wider f f v Fjuur Feuer Durch angehangte Endung zwischenvokalisch stimmhaft realisiert ljoof ljowe lieb liebe w v Woater Wasser Normalerweise ein stimmhafter labiodentaler Frikativ wie im Deutschen nach u allerdings als bilabialer Halbvokal realisiert s u v v f iek skraive ich schreie Vor stimmlosen Konsonanten stimmlos realisiert du skraifst du schreist s s z saike suchen zuuzje sausen Stimmhaftes z im Anlaut ist ungewohnlich fur friesische Dialekte und auch im Saterfriesischen selten Es ist kein Minimalpaar s z bekannt z ist daher wohl kein Phonem Bei jungeren Sprechern findet sich bei einem s einen weiteren Konsonanten auch immer haufiger ʃ als Realisation also z B bei fraisk friesisch nicht frɛɪsk sondern frɛɪʃk Diese Entwicklung spiegelt sich aber in der Regel noch nicht in den wissenschaftlichen Untersuchungen wider ch x truch durch Nur im In und Auslaut h h hoopje hoffen Nur im Anlaut Sonstige Konsonanten Phonem Laut Beispiel Bemerkung m m Moud Mut n n nai neu ng ŋ sjunge singen j j Jader Euter l l Lound Land r r ɐ Roage Roggen Traditionell im Anlaut und intervokalisch ein gerolltes oder einfaches Zungenspitzen R r nach Vokal oder im Auslaut ein ɐ Bei jungeren Sprechern findet sich statt r immer mehr das Gaumenzapfchen R R diese Entwicklung spiegelt sich aber in der Regel noch nicht in den wissenschaftlichen Untersuchungen wider w w Kiuwe Kinn Nur nach u als bilabialer Halbvokal realisiert ahnlich wie im Englischen Wortschatz BearbeitenDas Saterfriesische hat einige auffallige lexikalische Besonderheiten der ostfriesischen Sprache bewahrt So hat das Wort fur reichen reke die Vokabel fur geben komplett verdrangt auch in der existenziellen Bedeutung z B Daach rakt et Ljude doo deer baale deutsch Doch gibt es Leute die da sprechen 12 Eine andere auffallige Vokabel ist kwede sagen die sich im Gegensatz zu anderen germanischen Varietaten im Saterland durchgesetzt hat Im Altfriesischen existierten quetha und sedza noch nebeneinander vergleiche Augustinus seith ande queth deutsch Augustinus sagt und sagt 13 und das englische quoth fur sagte Ein weiteres Wort das in fruheren Sprachstufen in vielen westgermanischen Varietaten verbreitet war sich aber nur im Ostfriesischen als allgemein gebrauchliche Bezeichnung durchgesetzt hat ist Soaks fur Messer vergleiche Sax Waffe Schrift BearbeitenDas Saterfriesische ist erst seit jungerer Zeit eine Schriftsprache die u a in saterfriesischer Literatur dokumentiert ist Das deutsche Orthographiesystem eignet sich nur bedingt zur angemessenen Wiedergabe dieser an Lauten reichen Sprache Die zahlreichen Sprachforscher die das Saterfriesische untersuchten benutzten bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts verschiedene teils selbst erdachte Schreibweisen Die Dichterin Gesina Lechte Siemer die ab etwa 1930 Gedichte veroffentlichte orientierte sich in ihren ersten Werken an dem Kulturhistoriker Julius Broring der um 1900 ein Werk uber das Saterland veroffentlichte 14 In den 1950er Jahren erarbeitete der Groninger Professor Jelle Brouwer eine an das Niederlandische angelehnte Schreibweise die sich aber nicht durchsetzte Der Westfriese Pyt Kramer der sich seit den 1950er Jahren intensiv mit dem Saterfriesischen beschaftigt entwickelte eine Schreibweise um das Prinzip ein Laut ein Zeichen 15 Der amerikanische Sprachwissenschaftler Marron Fort entwickelte dagegen Brouwers an das Niederlandische angelehnte Orthographie weiter 16 Grosster offensichtlicher Unterschied zwischen den Schreibweisen ist die Handhabung der langen Vokale Bei Kramer wird ein langer Vokal grundsatzlich durch eine Doppelschreibung markiert z B baale sprechen wahrend bei Fort lange Vokale in offener Silbe nur einfach geschrieben werden da Vokale in offener Silbe grundsatzlich lang sind z B bale Beide Schreibweisen kommen grosstenteils ohne Sonderzeichen aus lediglich bei Fort werden lange von halblangen Vokalen durch einen Akut unterschieden Ein De facto Standard hat sich bislang nicht durchsetzen konnen Die zahlreichen von Kramer betreuten Projekte verwenden dessen Schreibweise wahrend Forts Schreibweise in seinen Veroffentlichungen verwendet und auch von offizieller Seite anerkannt wird Die fortlaufende Weiterentwicklung der Schreibweisen zeigt sich zum Beispiel an den Ortsschildern der Ortschaft Scharrel die bislang saterfriesisch mit Schaddel ausgezeichnet waren wahrend die neue Schreibweise des Namens Skaddel ist Textprobe BearbeitenVater unser Uus Babe Uus Babe in n Heemel lait hilliged waide dien Noome Lait kuume dien Riek Lait geboare dien Wille as in n Heemel so uk appe Aide Uus deegelke Brood reek uus dalich Un ferreek uus uus Skeeld so as wie uk do ferreeke do juun uus skeeldich sunt Stjuur uus nit in Fersaikenge man erloose uus fon dat Kwoode Dan dien is dat Riek un ju Kroasjeun ju Heerligaid in Eeuwigaid AmenSiehe auch Friesische Sprachen Sprachvergleich mit germanischen Sprachen und SaterliedForschung BearbeitenDas Saterland war wegen seiner Abgeschiedenheit und der daraus resultierenden Eigenarten seit dem fruhen 19 Jahrhundert immer wieder das Ziel von Forschungsreisenden Bereits 1794 schrieb der das Saterland besuchende Anthropologe Mauritz Detten uber die Saterlander Er bezeichnete deren Sprache als ein eignes teutsch welches wenigstens zum Theil offenbar verdorbenes plattdeutsch ist und zeichnete ein paar wenige Worter auf Ausfuhrlicher war der Prediger Johann Gottfried Hoche in seiner 1800 erschienenen Reisebeschreibung Reise durch Osnabruck und Niedermunster in das Saterland Ostfriesland und Groningen Er widmete der Sprache ein ganzes Kapitel und bezeugte dort seine Meinung er halte das Saterfriesische fur den altesten Dialekt in Deutschland und fur die Mutter des Englischen Hollandischen Altsachsischen oder Plattdeutschen Im Jahr 1836 erschien das Werk Onze Reis naar Sagelterland der beiden Westfriesen Hettema und Posthumus das umfangreiche Wortersammlungen enthalt Insgesamt ist das Werk aber eher von romantischem und phantasievollem Geprage und wenig wissenschaftlich Im Jahr 1846 besuchte der Jeverlandische Theologe Johann Friedrich Minssen fur mehrere Monate das Saterland Er beschrieb die Sprache sehr genau und sammelte viele Erzahlungen und Sprichworter in saterfriesischer Sprache Seine Forschungen veroffentlichte er teilweise in der Zeitschrift Friesisches Archiv zum grossen Teil wurden seine Aufzeichnungen erst nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergefunden und herausgegeben Der Begrunder der modernen Frisistik Theodor Siebs beschaftigte sich auch mit dem Saterfriesischen In seinen bis heute massgeblichen Schriften Zur Geschichte der englisch friesischen Sprache 1889 und Geschichte der friesischen Sprache 17 behandelte er neben den anderen damals noch lebendigen friesischen Dialekten auch ausfuhrlich die saterfriesische Sprache Auch Siebs letzte allerdings volkskundliche Veroffentlichung im Jahr 1934 war dem Saterland gewidmet Die Erforschung des Saterfriesischen nach dem Zweiten Weltkrieg ist untrennbar mit den Namen Pyt Kramer und Marron Curtis Fort verbunden Der westfriesische Ingenieur Kramer gab bereits im Alter von 25 Jahren ein saterfriesisches Worterbuch heraus 1961 1992 schliesslich den ersten Band eines neuen Worterbuchs 1982 veroffentlichte er eine Kurzgrammatik des Saterfriesischen 18 Neben seinen umfangreichen Forschungen war Kramer vor allem in der Sprachpflege tatig Er gab von 1966 bis 1972 die saterfriesische Zeitschrift Seelter Trjoue und auch noch weitere Werke heraus u a Minssens wiederentdeckte Schriften 19 Der amerikanische Germanist Marron Curtis Fort begann in den 1970er Jahren seine Studien zum Saterfriesischen und leitete schliesslich bis zum Jahr 2003 die Arbeitsstelle Niederdeutsch und Saterfriesisch an der Universitat Oldenburg Er erstellte zusammen mit Hermann Dumstorf das Saterfriesische Worterbuch das 1980 erschien Daneben gab er die Textsammlungen Saterfriesisches Volksleben 1985 und Saterfriesische Stimmen 1990 heraus und ubersetzte das Neue Testament und die Psalmen ins Saterfriesische 2000 20 Siehe auch BearbeitenOstfriesische Sprache Saterfriesische Literatur Wangerooger Friesisch Wurster FriesischLiteratur BearbeitenAllgemeine Beschreibungen Bearbeiten Marron C Fort Das Saterfriesische In Horst H Munske u a Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 ISBN 3 484 73048 X Dieter Stellmacher Das Saterland und das Saterlandische Isensee Oldenburg 1998 ISBN 3 89598 567 8 Jan Wirrer Hrsg Minderheiten und Regionalsprache in Europa Westdeutscher Verlag Opladen 2000 ISBN 3 531 13131 1 Grammatiken Bearbeiten Pyt Kramer Kute Seelter Sproakleere kurze Grammatik des Saterfriesischen Ostendorp Rhauderfehn 1982 ISBN 3 921516 35 8 Bouke Slofstra Eric Hoekstra mit Unterstutzung von Pyt Kramer Tessa Leppers und Henk Wolf Sprachlehre des Saterfriesischen 2 uberarbeitete Auflage Fryske Akademy Ljouwert 2023 PDF abgerufen am 27 Januar 2023 Worterbucher Bearbeiten Marron C Fort Saterfriesisches Worterbuch Helmut Buske Hamburg 1980 ISBN 3 87118 401 2 Marron Curtis Fort Saterfriesisches Worterbuch 2 vollstandig uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Mit 1 CD ROM Buske Hamburg 2015 ISBN 978 3 87548 723 7 Saterfriesische Literatur Bearbeiten Marron C Fort Saterfriesische Stimmen Texte und Zeugnisse aus dem friesischen Saterland mit hochdeutscher Ubersetzung Ostendorp Rhauderfehn 1990 ISBN 3 921516 48 X Margaretha Grosser Doontjene un Fertalstere uut Ljoowe to uus Seeltersk Dontjes und Erzahlungen aus Liebe zur saterfriesischen Sprache Band 1 3 Niehaus Barssel 1992 1994 Gesina Lechte Siemer Ju Seelter Kroune Ostendorp Rhauderfehn 1977 ISBN 3 921516 18 8 Pyt Kramer H Janssen Dat Ooldenhus Ostendorp Rhauderfehn 1964 Theodor Storm Die littje Hawelmon Ubersetzt von Margaretha Grosser Niehaus Barssel 1993 Weblinks Bearbeiten Wikipedia auf Saterfriesisch Wiktionary Saterfriesisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Saterlandisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Naie Seelter Siede Memento vom 17 Juni 2015 im Internet Archive Online Kurs von Pyt Kramer Dat Naie Tastamant un do Psoolme in ju aasterlauwersfraiske Uurtoal fon dat Seelterlound Worterbuch Saterfriesisch Deutsch umbuchstabiert nach P Kramer Seelter Woudebouk Ljouwert 1961 Worterverzeichnis Deutsch Saterfriesisch Nachrichtenseite auf Saterfriesisch Hanne Klover Saterfriesisch Mehr Begriffe als Menschen Memento vom 19 Februar 2015 im Internet Archive auf ndr de am 19 Februar 2015Einzelnachweise Bearbeiten a b Diese Zahlen nennt Fort in seinem Handbuchartikel Das Saterfriesische In Horst H Munske et al Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 S 410 Gegenwartige Schatzungen schwanken zwischen 1500 und 2500 Dieter Stellmacher kam 1995 nach einer gross angelegten Fragebogenaktion auf einer Zahl von 2225 Sprechern Dieter Stellmacher Das Saterland und das Saterlandische Oldenburg 1998 Ethnologue nennt eine Sprecherzahl von 5000 die lediglich auf einer grosszugigen Schatzung in Bezug auf die Einwohnerzahl der Region beruht es handelte sich hierbei ursprunglich nicht um eine Angabe zur Sprecherzahl sondern zur geschatzten Zahl von Personen die sich dieser Volksgruppe zurechnen Marron C Fort Das Saterfriesische In Horst H Munske u a Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 S 418 vgl Hans Frede Nielsen Frisian and the Grouping of the Older Germanic Languages In Horst H Munske Hrsg Handbuch des Friesischen Niemeyer Tubingen 2001 Hanne Klover Spurensuche im Saterland Ein Lesebuch zur Geschichte einer Gemeinde friesischen Ursprungs im Oldenburger Land Norden 1998 S 30 Zahlen laut Sprachstatistiken in Marron Curtis Fort Saterfriesisches Worterbuch Hamburg 1980 S 46 und Dieter Stellmacher Das Saterland und das Saterlandische Oldenburg 1998 Dieter Stellmacher Das Saterland und das Saterlandische Oldenburg 1998 S 28 Paul Kollmann Der Umfang des friesischen Sprachgebiets im Grossherzogtum Oldenburg In Zeitschrift des Vereins fur Volkskunde 1 1891 S 400 ff vgl Marron C Fort Das Saterfriesische In Horst H Munske u a Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 S 419 Arjen Versloot Grundzuge Ostfriesischer Sprachgeschichte In Horst H Munske et al Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 Siehe Marron C Fort Das Saterfriesische In Horst H Munske et al Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 S 411 412 Und Marron C Fort Saterfriesisches Worterbuch Hamburg 1980 S 64 65 Marron C Fort Dat Naie Tastamant un do Psoolme in ju aasterlauwersfraiske Uurtoal fon dat Seelterlound Fraislound Butjoarlound Aastfraislound un do Groninger Umelounde Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg 2000 ISBN 3 8142 0692 4 S XII Aus dem Gedicht Ju Seelter Kroune von Gesina Lechte Siemer in Gesina Lechte Siemer Ju Seelter Kroune Rhauderfehn 1977 Aus Jan Wybren Buma Wilhelm Ebel Hrsg Das Emsiger Recht Gottingen 1967 Julius Broring Das Saterland Eine Darstellung von Land Leben Leuten in Wort und Bild 1 Teil 1897 2 Teil 1901 Vgl Kramers Internetseiten Kramer bezieht sich dort zwar ausdrucklich auf Forts Schreibweise von 1980 weicht aber von dieser ab Vgl Einleitung zu Dat Naie Tastamant un do Psoolme in ju aasterlauwersfraiske Uurtoal fon dat Seelterlound Fraislound Butjoarlound Aastfraislound un do Groninger Umelounde Uursat fon von Marron Fort Oldenburg 2000 PDF Abschnitt 8 Theodor Siebs Geschichte der friesischen Sprache In Hermann Paul Grundriss der germanischen Philologie Bd 1 2 Auflage Trubner Strassburg 1891 1901 Pyt Kramer Kute Seelter Sproakleere kurze Grammatik d Saterfriesischen Memento des Originals vom 18 Juni 2015 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot seelter 16mb com Rhauderfehn 1982 Marron Fort Saterfriesische Stimmen Ostendorp Rhauderfehn 1990 Marron C Fort Das Saterfriesische In Horst H Munske u a Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 ISBN 3 484 73048 X S 422 Moderne germanische Sprachen Westgermanisch Afrikaans Deutsch Englisch Jiddisch Limburgisch Luxemburgisch Niederdeutsch Niederlandisch Nordfriesisch Saterfriesisch Scots WestfriesischNordgermanisch Danisch Faroisch Islandisch Norwegisch Schwedisch Normdaten Sachbegriff GND 4134820 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saterfriesische Sprache amp oldid 230269217