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Als saterfriesische Literatur bezeichnet man das Schrifttum in saterfriesischer Sprache Sie entwickelte sich im Wesentlichen erst seit den 1950er Jahren und besteht vor allem aus Aufzeichnungen mundlicher Erzahlungen in Zeitungen und Sammelbanden erschienenen schwankhaften Anekdoten Doontjene und volkstumlichen Texten sowie Ubersetzungsliteratur Situation bis 1950 BearbeitenAus altfriesischer Zeit bis etwa 1550 sind im ostlichen Friesland vor allem Rechtstexte uberliefert von denen keiner speziell im Saterland verortet werden kann In nachfolgender Zeit war die langsam aussterbende ostfriesische Sprache kaum als Schriftsprache in Verwendung Insgesamt gibt es nur wenige schriftliche Zeugnisse neuostfriesischer Dialekte aus der fruhen Neuzeit Aufzeichnungen in saterfriesischer Sprache setzten erst im 19 Jahrhundert ein als sich die Sprachwissenschaft mit den letzten ostfriesischen Dialekten auseinandersetzte In diesem Zusammenhang schrieb der Sprachforscher Johann Friedrich Minssen im Jahr 1846 viele Geschichten und Marchen nieder die ihm von dem Erzahler Theo Griep diktiert wurden Herausgegeben wurden diese Texte allerdings erst im spaten 20 Jahrhundert Eine herausragende Personlichkeit der saterlandischen Literatur war Gesina Lechte Siemer 1911 2007 Sie begann schon als Kind damit in ihrer Muttersprache zu dichten Im Jahr 1932 erschien ihr Theaterstuck Louts Hinerks Tjoue Situation nach 1950 Bearbeiten1953 schrieb Hermann Janssen einen Artikel in der regionalen Zeitung General Anzeiger in dem er die Leser aufforderte Geschichten in saterfriesischer Sprache an die Zeitung zu schicken Daraus entstand die Zeitungsrubrik Lesebouk foar Seelterlound mit Texten uber Sprache und Kultur des Saterlandes Sie bestand bis 1965 Im Jahr 1964 erschien die Anthologie Dat Ooldenhuus geschrieben von Hermann Janssen und dem Westfriesen Pyt Kramer Nach der Einstellung des Seelter Leesebouk entstand die thematisch ahnlich angelegte Zeitschrift Seelter Trjoue Tidschrift foar alle Seelter die Janssen erneut mit Kramer zusammen herausgab Sie existierte bis 1972 Ein wichtiger Mitarbeiter der Zeitschrift war auch Theo Griep In dieser Zeit schrieb Theo Griep auch das Buch Twiske Tichelai un Baarenbierich Im Jahr 1977 erschien eine illustrierte Gedichtanthologie von Gesina Lechte Siemer mit dem Namen Ju Seelter Kroune Zwischen 1977 und 1990 publizierte Theo Deddens saterlandische Geschichten in der Munsterlandischen Tageszeitung insgesamt umfasste seiner Arbeit etwa 300 Zeitungsartikel Der amerikanische Sprachwissenschaftler Marron Fort publizierte die Textsammlungen Saterfriesisches Volksleben 1985 und Saterfriesische Stimmen 1990 die erneut eine schriftliche Niederlegung von mundlichen Erzahlungen waren Fort war es auch der 2003 eine Ubersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen auf Saterfriesisch herausgab Als Theo Deddens Geschichten ab 1990 nicht mehr in der Zeitung erschienen setzte Margaretha Grosser seine Arbeit fort Sie veroffentlicht ihre Geschichten in zwei Regionalzeitungen und schrieb und ubersetzte zudem verschiedene Bucher in saterfriesischer Sprache dazu gehoren z B Di latje prins 2009 Tuusterpaiter 2010 und Fon dan Fisker un sien Wieuw 2012 Literatur BearbeitenMarron C Fort Das Saterfriesische In Horst H Munske u a Hrsg Handbuch des Friesischen Tubingen 2001 ISBN 3 484 73048 X Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saterfriesische Literatur amp oldid 226975199