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Friedrich von Furstenberg Herdringen 1 Marz 1576 auf Burg Bilstein 9 August 1646 war kurkolnischer Land Droste im Herzogtum Westfalen erblicher Pfandherr der Amter Bilstein und Fredeburg sowie Grundbesitzer zu Herdringen und weiterer Besitzungen Friedrich von FurstenbergLeben und Wirken BearbeitenFriedrich war Sohn des Landdrosten Kaspar von Furstenberg aus der westfalischen Familie von Furstenberg und dessen Gemahlin Anna geborene von Spiegel zu Peckelsheim Zur Erziehung wurde er bereits mit acht Jahren auf das Jesuitenkolleg in Fulda gebracht Ursprunglich war Friedrich fur den geistlichen Stand vorgesehen weswegen sich der Vater fruh um geistliche Stellen und Pfrunden bemuhte Bereits im Jahr 1584 erhielt Friedrich die ersten Weihen Im Jahr 1587 wechselte Friedrich mit seinem Bruder Johann Gottfried nach Paderborn wo sie von einem neuen Erzieher weiter unterrichtet wurden Ein Jahr spater gingen sie zusammen mit dem Lehrer zu weiteren Studien nach Trier Im gleichen Jahr verschaffte ihm sein Vater die Pfrunde eines Dechanten von Wormbach 1 Anschliessend studierte Friedrich an der Universitat in Koln 2 Bei Friedrich kamen wahrend des Studiums Zweifel an seiner geistlichen Bestimmung Dies fuhrte 1596 zu heftigen Konflikten mit seinem Vater Da der jungere Bruder sich bereit erklarte in den geistlichen Stand uberzutreten konnte der Familienfrieden gerettet werden Friedrich schloss 1600 seine juristischen Studien mit der Verteidigung seiner Examensarbeit de practis ab Bereits im Jahr 1599 hatte ihn der Kurfurst Ernst von Bayern zum Drosten aller Amter seines Vaters ernannt Im Jahr 1602 hat auch Kurfurst Johann Adam von Bicken ihm die kurmainzerischen Amter ubertragen die sein Vater zu seinen Gunsten aufgegeben hatte Mit der Ernennung des neuen Mainzer Kurfursten Johann Schweikhard von Cronberg fuhrte von Furstenberg als geheimer Rat mehrere Gesandtschaften an so 1605 nach Prag zur Begrussung Kaiser Rudolf II 1606 zum Landgrafen nach Hessen Kassel 1607 zum Reichstag nach Regensburg wo gleichzeitig sein Vater als Kolner Gesandter anwesend war Von seinem Vater bekam er 1607 neben den bereits uberlassenen Amtern Fritzlar und Naumburg die Amter Waldenburg und Lenne sowie das Amt Bilstein das Stammhaus Burg Waterlappe das Vorwerk Hengstebeck und den Salzbrunnen zu Werl ubertragen 3 Diese Ubertragungen standen im Zusammenhang mit der Heirat Friedrichs mit Anne Maria von Kerpen im Jahr 1608 deren Vorbereitung allerdings mehrere Jahre dauerte 4 Mit dieser Frau hatte Furstenberg 15 Kinder von denen funf verstarben Von den sechs mannlichen Nachkommen traten funf in den geistlichen Stand ein Unter diesen war der spatere Paderborner Furstbischof Ferdinand der Landkomtur Franz Wilhelm der papstliche Geheimkammerer und Domdechant Wilhelm und der Dompropst Johann Adolf Auch der gleichnamige Sohn Friedrich war zunachst Domherr ehe er das Familienerbe ubernahm Spater kamen zu seinem Besitz noch einige Renten und Besitzungen unter anderem die Halfte der Weinberge bei Mainz hinzu Von seinem Onkel dem Paderborner Furstbischof Dietrich von Furstenberg wurde ihm nach 1618 das Gut Herdringen geschenkt Mit Urkunde vom 1 Februar 1610 wurde er zum Oberamtmann des Amtes Konigstein ernannt Diese Funktion hatte er bis 1619 innen Friedrich ubernahm 1618 die verbliebenen Besitzungen seines verstorbenen Vaters im Herzogtum Westfalen In diesem Zusammenhang wurde er zum westfalischen Rat und auch zum furstlich paderbornischen Rat ernannt Im Jahr 1619 nahm er als kurmainzischer Rat an der Kaiserwahl Ferdinand II teil 5 Nach Aufgabe des Landdrostenamtes durch Wilhelm von Bayern im Jahr 1624 wurde Friedrich zu dessen Nachfolger als hochster kurfurstlicher Beamter im Herzogtum Westfalen ernannt Als solcher war er Vertreter des Landesherren Kurfurst Ferdinand von Bayern Von Furstenberg gilt als einer der massgeblichen Verantwortlichen fur die Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen Da die Familie Furstenberg das eigentlich landesherrliche Amt Fredeburg als Pfandbesitz innehatte konnte er dort wie auch in seinem Patrimonialgericht Oberkirchen Hexenverfolgungen in eigenem Namen in Gang setzen Daneben wurden auf Betreiben des Kurfursten und des Landdrosten aber auch offizielle Hexenkommissionen aktiv nbsp Barockes Hochgrab Friedrich von Furstenbergs in der Kirche des Stifts Wedinghausen in ArnsbergFriedrich von Furstenbergs Amtszeit fallt in die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Von Furstenberg versuchte in Verhandlungen mit dem Landgrafen von Hessen vergeblich die Raumung des Herzogtums Westfalens von hessischen Truppen zu erreichen Stattdessen wurde Friedrich 1637 bei Meschede von den Hessen gefangen genommen und in Lippstadt interniert Ein Schutzbrief des schwedischen Kanzlers Axel Freiherr von Oxenstierna hatte dabei keinen Schutz geboten Erst ein Jahr spater wurde er befreit Da sich von Furstenberg nach seiner Gefangennahme im Herzogtum Westfalen nicht mehr sicher fuhlte hielt er sich uberwiegend in der Bonner Residenz des Kurfursten auf und wurde dessen Berater in politischen Fragen Nach dem Tod seiner Frau am 15 Marz 1646 trat er von seinem Amt zuruck und starb wenige Monate spater in Bonn Zu seinem Gedenken liess sein Sohn Ferdinand von Furstenberg Furstbischof von Paderborn und Munster dem Vater in der Klosterkirche des Stifts Wedinghausen ein monumentales Grabmal errichten Darauf befindet sich eine von Ferdinand wahrscheinlich selbst verfasste Inschrift Auf Tugend und Wissen verwendete er schon fruh grosse Sorgfalt Beide vermehrte er da wo viele sie verlieren an den Hofen der Fursten Daher wurden von ihm gelehrte und gottesfurchtige Manner so hoch geschatzt daher stand er selbst bei gelehrten und gottesfurchtigen Mannern in so grossen Ansehen 6 Neben Ferdinand hatten er und seine Frau Anna geb von Kerpen noch 15 weitere Kinder von denen die meisten im Kindesalter starben einige aber hohe und hochste Amter innehatten Anna Ursula geboren und gestorben 1609 Maria Katharina 28 Januar 1611 heiratete Jorg Christoph Freiherr von Haslang Anna Barbara 1612 Kapuzinerin Ursula 17 Juni 1614 30 Juni 1667 Dekanin im Stift Heerse Dietrich Kaspar 9 Marz 1615 Domherr zu Mainz Speyer und Kanoniker zu St Alban Friedrich von Furstenberg 1618 1662 Ottilia heiratete 1643 Bernhard von Plettenberg zu Lehnhausen Johann gestorben als Kind Hans Gottfried 1622 gestorben als Kind Anna Wilhelma 1620 1624 Wilhelm von Furstenberg 1623 1699 Ferdinand von Furstenberg 1626 1683 Franz Wilhelm von Furstenberg 29 September 1628 2 September 1688 Deutschordensritter Landkomtur in Westfalen zu Brackel Johann Adolph 16 Marz 1631 14 April 1704 Dompropst zu Paderborn Domherr zu Hildesheim und Munster Anna Helene gestorben als Kind Anna gestorben als Kind Anmerkungen Bearbeiten Hans Mieles Friedrich von Furstenberg Dorst von 1618 bis 1646 aus Bilstein Land Burg und Ort S 94 Lennestadt 1975 zur fur den Adel bemerkenswerten Tradition akademischer Ausbildung in der fruhen Neuzeit bei der Familie von Furstenberg vergl Horst Conrad Splendor Familiae Generationendisziplin und Politik bei der Familie von Furstenberg Eine Skizze In Sudwestfalenarchiv 6 Jg 2006 S 112 Quellen zur Besitzubertragung 1607 Hinweise zum Ehevertrag Ernennung zum kurmainzischen Rat zit nach Rehermann S 66 Literatur BearbeitenKarl Feaux de Lacroix Geschichte Arnsbergs Arnsberg 1895 Nachdruck Werl 1983 S 336 S 351 Ernst Heinrich Rehermann Friedrich von Furstenberg 1576 1646 In Michael Gosmann Hrsg Furstenberger Skizzen Streifzuge durch 700 Jahre westfalische Familien und Landesgeschichte Arnsberg 1995 S 63 67 Dr Alfred Bruns Die Hexenverfolgung in der fruheren Kriminalgerichtsbarkeit in Hexen Gerichtsbarkeit im kurkolnischen Sauerland Hrsg vom Schieferbergbau Heimatmuseum Schmallenberg Holthausen 1984 S 214 Friedrich Stohlker Die Kurmainzer Oberamtmanner in Konigstein 1581 1781 in Heimatliche Geschichtsblatter Konigstein im Taunus 1957 Heft 4 S 43 45Normdaten Person GND 136011888 lobid OGND AKS VIAF 80428438 Wikipedia Personensuche Ober Amtmanner des Amtes Konigstein Kurmainz Gernand von Schwalbach Johann Reichard Bromser von Rudesheim Johann Eberhard Koth von Wahnscheid Friedrich von Furstenberg Rudolf Sparr von Greiffenberg Johann Karl von Schonburg auf Wesel Johann Dietrich von Rosenbach Georg Philipp von Greiffenclau Adolf Johann Karl Freiherr von Bettendorf Lothar Johann Karl Freiherr von Bettendorf Johann Philipp Freiherr von Bettendorf Karl Philipp Reichsgraf zu Ingelheim Nassau Johann Jakob Heinrich Stahl Carl Friedrich Vietor Friedrich Jacob Christian Busgen Peter Grusing Wilhelm Winter Wilhelm Heinrich Viktor Godecke Friedrich Kissel Joseph Werren Ludolf von Langen Friedrich Martin Otto Kraus Bernhard von Schenck Carl Hockner PersonendatenNAME Furstenberg Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Furstenberg Herdringen Friedrich von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG kurkolnischer Land Droste im Herzogtum WestfalenGEBURTSDATUM 1 Marz 1576GEBURTSORT auf Burg BilsteinSTERBEDATUM 9 August 1646 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Furstenberg Landdrost amp oldid 236624568