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Johann Adolf von Furstenberg 16 Marz 1631 in Koln 14 April 1704 in Herdringen war ein katholischer Geistlicher zuletzt Dompropst in Paderborn und Munster ausserdem Drost im Herzogtum Westfalen Diplomat sowie Bauherr von Schloss Adolfsburg Johann Adolf von Furstenberg Olgemalde aus dem Jahr 1666 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Geistliche und Weltliche Amter 3 Diplomatische Missionen 4 Bauherr und Stifter 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung BearbeitenJohann Adolf von Furstenberg war der jungste Sohn des Landdrosten Friedrich von Furstenberg aus der westfalischen Familie von Furstenberg und dessen Frau Anna geb von Kerpen Die Anfange seiner schulischen Bildung erhielt er in der Jesuitenschule in Siegen Im Jahr 1644 wechselte er zur weiteren Ausbildung nach Paderborn und erhielt dort 1645 die ersten Weihen Zusammen mit seinem Bruder Ferdinand von Furstenberg dem spateren Furstbischof von Paderborn ging er 1652 nach Rom und studierte dort am Collegium Romanum Als die finanziellen Mittel aufgebraucht waren musste Johann Adolf allerdings nach einem Jahr nach Westfalen zuruckkehren Geistliche und Weltliche Amter BearbeitenIm Jahr 1658 erhielt er eine Kanonikerstelle am Dom zu Munster zusatzlich 1661 eine Stelle am Hildesheimer Dom Am 14 August 1662 erhielt er vom Kolner Kurfursten Maximilian Heinrich von Bayern die Position eines Drosten fur die Amter Bilstein Waldenburg und Fredeburg 1 Dabei waren Bilstein und Fredeburg noch erbliche Pfandschaften der Familie von Furstenberg bis 1680 die Kolner Kurfursten einen Kredit abgezahlt hatten Im Jahr 1664 kam eine weitere Pfrunde am Dom in Paderborn hinzu Im Jahr 1668 erhielt er die Propstei zum Heiligen Kreuz in Hildesheim Ausserdem wurde er 1674 zum geheimen Paderborner Rat ernannt Diplomatische Missionen BearbeitenVon Bedeutung war Johann Adolf als Diplomat im Dienste verschiedener Herren So war er 1665 Gesandter des Furstbischofs von Munster Christoph Bernhard von Galen und spielte eine Rolle bei der Vorbereitung des ersten Krieges gegen die niederlandischen Generalstaaten Ein Jahr spater gehorte er zur Delegation aus Munster die in Kleve mit der niederlandischen Gesandtschaft einen Friedensvertrag aushandelten und besiegelten Einige Jahre spater vertrat er die Interessen der Landstande des Herzogtums Westfalen in Wien Die Ursache war das wahrend des Reichskrieges gegen Frankreich 1673 bis 1675 die Einwohner des Herzogtums unter der Einquartierung Durchmarsche und Kontributionen kaiserlicher und verbundeter Truppen stark belastet wurden 2 Um eine Besserung zu erzielen reiste von Furstenberg zusammen mit dem Mendener Richter Johann Heinrich Schmitmann nach Wien Sie erreichten von Kaiser Leopold I die Zusage dass das Sauerland zukunftig nicht mehr zum Durchmarschgebiet werden sollte Allerdings lehnten die Militarbefehlshaber diese Zusage ab Erst nach der Bestechung mit einigen tausend Talern sowie einer Lieferung westfalischer Schinken unterstutzte auch die Generalitat die Zusage Gleichwohl sah sich von Furstenberg aus ahnlichen Grunden auch 1676 und 1677 veranlasst nach Wien zu reisen 3 In den folgenden Jahren unternahm Johann Adolf noch einige Gesandtschaften nach Trier und Mainz In den folgenden Jahren spielte er politisch kaum noch eine Rolle Auch hatte er 1683 eine Ernennung zum Landdrosten abgelehnt Bauherr und Stifter Bearbeiten nbsp Schloss Adolfsburg Neuabzug von einer Kupferdruckplatte aus dem Jahr 1677 nbsp Portal zur Dompropsteikurie in PaderbornObwohl Johann Adolf von Furstenberg nur ein nachgeborener Sohn war hatte er doch die Aufgabe den Familienbesitz zu verwalten Im Jahr 1676 liess er das Schloss Adolfsburg bei Oberhundem errichten und erreichte dass dieser Besitz von Kaiser Leopold zu einem adeligen Herrensitz erhoben wurde 4 Von den Landstanden wurde daher auch die Schatzungsfreiheit anerkannt Allerdings scheiterte Johann Adolf mit dem geplanten Kauf der Herrschaft Buren Ringelstein an der zogerlichen Haltung des Familienrates Nachdem sein Neffe Ferdinand von Furstenberg volljahrig geworden war gab Johann Adolf auch die Verwaltung des Familienbesitzes ab In der Folgezeit lebte er abwechselnd auf der Adolfburg und um seiner Residenzpflicht als Domherr nachzukommen in Munster Paderborn und Hildesheim Bereits wahrend seiner Zeit als Diplomat leistete Johann Adolf zahlreiche geistliche Stiftungen So liess er 1670 die Franziskanerkirche in Attendorn wieder aufbauen Im Jahr 1684 finanzierte er den Bau der Kapuzinerkirche in Ruthen 5 Zwei Jahre spater liess er eine Kapelle im Dom zu Paderborn erneuern Dort und in Limburg stiftete er ausserdem Altare Fur die Kirche in Oberhundem stiftet er eine Monstranz 6 Im Jahr 1681 wurde Johann Adolf zum Dompropst in Paderborn gewahlt und liess 1701 eine neue Dompropsteikurie errichten Johann Adolf starb 1704 in Herdringen und wurde in der Attendorner Franziskanerkirche bestattet Siehe auch BearbeitenListe der Paderborner Domherren Furstenberg Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenOtto Hoffer Johann Adolf von Furstenberg 1631 1704 In Michael Gosmann Hrsg Furstenberger Skizzen Streifzuge durch 700 Jahre westfalische Familien und Landesgeschichte Arnsberg 1995 S 71 73 Furstenbergsche Geschichte Dritter Band Die Geschichte des Geschlechts von Furstenberg im 17 Jahrhundert Bearbeitet von Helmut Lahrkamp Helmut Richtering Manfred Schone und Gerhard Theuerkauf Munster 1971 Artikel Johann Adolf von Furstenberg von Helmut Lahrkamp S 159 168 Einzelnachweise Bearbeiten Details zur Ernennung im Historischen Tagebuch der Stadt Attendorn Brief des Attenorner Gografen an von Furstenberg uber fremde Truppen in Attendorn vom 10 April 1673 Helmut Lahrkamp Ein Bericht uber den Zustand des Sauerlandes aus dem Jahr 1677 In Westfalische Zeitschrift Bd 116 1966 S 101 107 Informationen uber die kaiserliche Urkunde vom 20 Februar 1676 Zur Stiftung eines barocken Tors an der Ruthener Kapuzinerkirche Memento vom 2 April 2008 im Internet Archive Korrespondenz zur Monstranz vom 21 Januar 1680Normdaten Person GND 1013801768 lobid OGND AKS VIAF 172468331 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Johann Adolf vonKURZBESCHREIBUNG katholischer Geistlicher ausserdem Drost im Herzogtum Westfalen Diplomat sowie Bauherr von Schloss AdolfsburgGEBURTSDATUM 16 Marz 1631GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 14 April 1704STERBEORT Herdringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Adolf von Furstenberg amp oldid 237849603