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Dieser Artikel befasst sich mit dem mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Verwaltungsbezirk Fur das Amt des 19 und 20 Jahrhunderts im Kreis Meschede siehe Amt Fredeburg Kreis Meschede Beim Amt Fredeburg handelte es sich um einen Verwaltungsbezirk dessen Entstehung ins 14 Jahrhundert zuruckreicht und auf die Edelherren von Bilstein zuruckgeht Mit dem Erwerb des Landes Fredeburg in der Soester Fehde fiel damit gleichzeitig dieses Amt um 1450 an das Herzogtum Westfalen und damit an Kurkoln Im 16 Jahrhundert wurden grossere Gebiete im Norden und im Suden abgetrennt und als weitere Verwaltungseinheiten eingerichtet In dieser verkleinerten Form bestand das Amt etwa von 1600 bis 1800 1802 fiel es mit dem Herzogtum an den Landgrafen von Hessen Darmstadt der das Amt 1807 um benachbarte Verwaltungseinheiten erheblich vergrosserte 1817 wurde es wenige Jahre nach dem Ubergang des Herzogtums Westfalen an Preussen als Burgermeisterei Fredeburg kurzfristig in den Kreis Medebach eingegliedert Dieser Kreis wurde 1819 aufgelost wobei der neue Amtsbezirk Fredeburg im Kreis Eslohe aufging Inhaltsverzeichnis 1 Grenzen und Strassen 2 Entstehung des Amtes 3 Geschichte 4 Amtsinhaber und Amtsinsassen 5 Amtmanner 6 Amtsrichter 7 Anmerkungen 8 LiteraturGrenzen und Strassen BearbeitenIm Osten und Suden bildeten die weiten Waldgebiete des Astenbergs mit dem Kahlen Asten und der Rothaar eine breite Grenzzone jenseits der im Osten das Amt Medebach und im Suden die Grafschaft Wittgenstein lagen Im Sudwesten befand sich das Amt Bilstein im Westen das Gericht Stockum im Norden das Amt Eversberg und im Nordosten das Gericht Bodefeld Nach der Aufteilung des alteren Amtes Fredeburg in zwei Teile bildete die Grenze das um 1540 im Westen entstandene Amt Eslohe Im Suden entstand durch eine weitere Abtrennung ab 1592 das Patrimonialgericht Oberkirchen Im Westen in der Nahe von Elspe ins Amt kommend fuhrte die Heidenstrasse uber Wormbach bis hinauf zum Kahlen Asten im Osten durch das Amt Eine weitere Strasse der sogenannte Kriegerweg fuhrte von Suden nach Norden ungefahr an der Grenze zwischen Ober und Niederamt entlang Entstehung des Amtes Bearbeiten nbsp Amt Fredeburg im Herzogtum Westfalen 1793Im Laufe des 11 Jahrhunderts hat die Grafschaftseinteilung dieses Raumes eine grundlegende Neuordnung erfahren welche die alte Einheit des Lochtropgau aufloste Wahrend die Nordhalfte des Gaues das Gebiet der Urpfarre Velmede weiterhin bei der Grafschaft der Grafen von Werl Arnsberg verblieb wurde der Suden das Gebiet der Urpfarre Wormbach mit dem im Westen angrenzenden Gebiet beiderseits der mittleren Lenne zu einer neuen Grafschaft zusammengeschlossen Diese bildete unter den Edelherren von Forde oder Bilstein seitdem den Freibann oder die Herrschaft Bilstein In dieser Gegend bestanden unter ungunstigen landwirtschaftlichen Bedingungen zahlreiche freibauerliche Besitzungen Daher behielt die Freigrafschaft eine grossere Bedeutung als in anderen Gegenden Im Oberamt Fredeburg waren im 16 Jahrhundert rund 85 Prozent aller Bauernhofe von Bilsteiner Freien bewirtschaftet und uber 50 Prozent der Hofe freies Eigentum ihrer Bebauer Da die Burgen Forde und Bilstein im Westteil der Herrschaft lagen und aufgrund der grossen Entfernung das Wormbacher Gebiet nicht genugend zu schutzen vermochten errichteten die Edelherren von Bilstein zu Beginn des 14 Jahrhunderts die Burg Fredeburg Nach ihr wurde das Gebiet der Urpfarre Wormbach seither als Land Fredeburg bezeichnet Innerhalb des Landes Fredeburg unterschied man zwei Amter das grossere Oberamt das dem Dekanat Wormbach entsprach und das kleinere Niederamt das die zum Dekanat Meschede gehorenden Pfarrgebiete Reiste Eslohe Schlipruthen und Oedingen umfasste Jedoch stellten beide Amter zunachst keine selbstandigen Bezirke dar sondern nur Teilstucke des Landes oder Amts Fredeburg das in seiner Gesamtheit von dem auf der Burg Fredeburg residierenden Amtmann verwaltet wurde Erstmals wird ein Amtmann zu Fredeburg im Jahr 1379 erwahnt Die Unterscheidung der beiden Teilamter ist erstmals fur das Jahr 1392 nachweisbar 1 Die beiden Freigrafschaften Bilstein und Fredeburg bildeten bis 1440 den Freibann der Herrschaft Bilstein Erst seit dieser Zeit erhielt jede der beiden Freigrafschaften ihren eigenen Freigrafen Wegen der grossen Zahl der Freien und Freiguter war das Freigericht das wichtigste Gericht des Landes Dies bezeugen zahlreiche von den Fredeburger Freigrafen ausgestellte Urkunden Das Gogericht das dem Kolner Erzbischof gehorte spielte demgegenuber bis in das 16 Jahrhundert nur eine untergeordnete Rolle Geschichte BearbeitenDie Edelherren von Bilstein starben bald nach 1363 aus nachdem ihre Machtstellung schon vorher zusammengebrochen war Burg und Herrschaft Fredeburg befanden sich schon 1353 in der Hand des Grafen Gottfried IV von Arnsberg doch musste dieser das Gebiet 1367 nach einer verlorenen Fehde dem Grafen Engelbert III von der Mark uberlassen Der wiederum hatte 1359 1360 die Lehnshoheit uber Bilstein und die Westhalfte der Herrschaft Fredeburg erworben Die Grafen von der Mark und ihre Erben die Herzoge von Kleve behielten die auf diese Weise wieder vereinigte Herrschaft Bilstein Fredeburg bis zur Soester Fehde In diesem Krieg eroberten kolnische Truppen 1444 Fredeburg und 1445 Bilstein Daraufhin leisteten die Freien beider Lander dem Erzbischof den Treueid Der Erzbischof war seither Inhaber aller Gerichte und damit unbestrittener Landesherr in diesem Gebiet 1451 verpfandete Erzbischof Dietrich II von Moers das Amt Fredeburg zunachst an Graf Johan von Nassau fur 4700 Goldgulden und 1459 zusammen mit dem Amt Bilstein an die beiden Bruder Johan von Hatzfeld fur 6000 Goldgulden Go und Freigericht blieben bis um 1540 in der alten Form bestehen Dann wurden beide vereinigt indem der Frone oder Fuhrer der Freien zum Gografen ernannt wurde Als solcher ubernahm er die Aufgaben des Freigrafen mit Gleichzeitig wurde der Bezirk des neuen Gogerichts Fredeburg auf das Oberamt beschrankt wahrend im Niederamt den aus den arnsbergischen Vogteien hervorgegangenen Kirchspielsgerichten Eslohe Reiste und Schlipruthen die Gerichtsbarkeit des Gogerichts und des Freigerichts ubertragen wurden Aus dem Amt Fredeburg entwickelten sich auf diese Weise zwei getrennte Amter das Oberamt Fredeburg das in der Folgezeit oft mit den Amtern Bilstein und Waldenburg durch einen Drosten verwaltet wurde und das Amt Eslohe Um 1600 wurde das Amt Fredeburg weiter verkleinert als es Kaspar von Furstenberg gelang das Patrimonialgericht Oberkirchen zu bilden und so aus dem Amt herauszutrennen 1802 gelangte das Amt Fredeburg als Teil des Herzogtums Westfalen an den Landgrafen von Hessen Darmstadt Am 22 September 1807 trat ein Gesetz zur Neueinteilung des Herzogtums in 18 Amter in Kraft Dem Amt Fredeburg wurden die Stadt Schmallenberg das Gericht Bodefeld und das Patrimonialgericht Oberkirchen zugeordnet Diese Einteilung blieb bis kurz nach der Herrschaftsubernahme durch Preussen im Jahr 1816 bestehen als das vergrosserte Amt Fredeburg kurzzeitig in den Kreis Medebach eingegliedert wurde Amtsinhaber und Amtsinsassen BearbeitenIn den Quellen heissen die Amtsinhaber Amtleute Amtmann oder Drost Schon im 16 Jahrhundert war es ublich dass ein Droste mehrere Amter innehatte Haufig waren die Amter Bilstein und Waldenburg mit Fredeburg verbunden Eine Anwesenheit im Amtsbezirk war daher nicht immer gegeben Dann nahm ein Amtsverwalter die Aufgaben des Drosten wahr Mit der Position eines Amtsverwalters waren richterliche Funktionen verbunden Daher wurde er auch Amtsrichter Gograf oder Go Richter genannt Ab etwa 1540 hatte er auch hochgerichtliche Funktionen Er wird von da an auch als Hograf des Amts Fredeburg oder als Hograf des Hochgerichts vor Schmallenberg bezeichnet 2 Die Amtseinwohner nannte man im 16 Jahrhundert Eingesessene des Amtes 3 Im Jahr 1561 lasst sich das Gogericht vor der oberen Pforten vor Schmallenberg nachweisen 4 Die Stadt Schmallenberg selbst gehorte nicht zum Amt Fredeburg sondern zum Amt Medebach Ihre Burger waren ausdrucklich vom Gogericht ausgenommen wie Erzbischof Dietrich II von Moers 1427 bestimmte 5 Amtmanner Bearbeiten1379 Johann von Hanxleden 6 1437 Hunold von Hanxleden 7 1437 Godert von Hanxleden 7 1445 Hermann von Dorfeld der Altere 8 1451 Johann von Nassau 9 1459 Johann von Hatzfeld zu Wildenburg der Altere 10 1475 1514 Evert von Bruch 11 1521 1527 Johann von Bruch 12 1537 1541 Wilhelm von Hessen 13 14 1547 1552 Simeon Schutte 15 16 17 1559 Friedrich Furstenberg zur Waterlappe 18 19 1565 Friedrich Furstenberg zur Waterlappe 20 21 1590 Caspar von Furstenberg 22 19 1811 Ferdinand Pape 1811 BrunswickerAmtsrichter Bearbeiten1518 Mandt Waldschmidt 23 1540 Anthonius Heithe 2 1553 1573 Anton Sassen zu Arpe 24 1582 1587 Anton Becker 25 26 27 1591 1601 Johann Hesselingk 28 29 1602 1609 Anton von Plettenberg 30 1667 Friedrich von Stockhausen 31 1715 1716 Johann Reutz 32 1749 Johann Albert Reut er 33 Anmerkungen Bearbeiten Staatsarchiv Dusseldorf Manuskript A IV 2 Blatt 107b ff a b Wolf Nr 304 und 305 Wolf Nr 268 und 288 Wolf Nr 369 Seibertz Urkundenbuch Band 3 Nr 923 Wolf Nr 119 a b Homberg Nachrichten Heft 8 S 60 Homberg Nachrichten Heft 8 S 91 Hansen Band 2 Seite 36 Korte S 101 Wolf Nr 211 und 247 Homberg Nachrichten Heft 8 S 23 Wolf Nr 261 262 und 279 Homberg Nachrichten Heft 8 S 25 Wolf Nr 289 290 und 306 gleichzeitig Kellner zu Arnsberg Wolf Nr 312 313 328 bis 333 1547 gleichzeitig Kellner zu Arnsberg 1551 und 1552 gleichzeitig Drost zu Bilstein Wolf Nr 360 a b gleichzeitig Drost zu Bilstein Wolf Nr 385 gleichzeitig Drost zu Bilstein und Waldenburg Wolf Nr 469 Regest auf Evers Hof zu Heiminghausen Lauber Wolf Nr 341 346 351a 412 Wolf Nr 442 447 und 456 1584 gleichzeitig Richter von Schlipruthen StA Munster Oberlandesgericht Arnsberg Lehnsregistratur Specialia II E 1 Lauber Wolf Nr 473 und 478 Bruns Oberkirchen S 28 Bruns Oberkirchen S 31f Bruns Oberkirchen S 40 Wolf Nr A113 Bruns Oberkirchen S 46Literatur BearbeitenA D Huter Geschichtliche Nachrichten uber die Amter Bilstein Waldenburg und Fredeburg in Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Alterthumskunde Westfalens S 97 ff Google Books Band 17 1857 Bernhard Gobel Ferdinand Tonne Theodor Tochtrop Das obere Sauerland Land und Leute Bigge 1966 Joseph Hansen Westfalen und Rheinland im 15 Jahrhundert 2 Bande Leipzig 1888 1890 Josef Lauber Stammreihen Sauerlandischer Familien Band V Kirchspiel Wormbach Das Land Fredeburg S IV Richard Schwarzbild Dissertationsdruck Witterschlick bei Bonn 1978 Joseph Korte Das westfalische Marschallamt Munster 1909 Albert Homberg Kirchliche und weltliche Landesorganisation Pfarrsystem und Gerichtsverfassung in den Urpfarrgebieten des sudlichen Westfalen Munster 1967 S 8 18 Albert Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen Heft V Munster 1972 Manfred Schone Das Herzogtum Westfalen unter hessen darmstadtischer Herrschaft 1802 1816 Olpe 1966 Elisabeth Schumacher Das kolnische Westfalen im Zeitalter der Aufklarung Olpe 1967 Johann Suitbert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen 3 Bande Arnsberg 1839 1854 Manfred Wolf Das Archiv des ehemaligen Klosters Grafschaft Urkunden und Akten Landeskundliche Schriftenreihe fur das kolnische Sauerland Veroffentlichungen der Kreise Arnsberg Brilon Meschede und Olpe Bd 4 Hrsg vom Kreis Meschede Arnsberg 1972 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Fredeburg amp oldid 226162474