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Gottfried IV Graf von Cuyk Arnsberg um 1295 21 Februar 1371 war der letzte Graf der Grafschaft Arnsberg Er regierte von 1338 bis 1368 Wie zu Zeiten seiner Vorganger wurde der Bestand der Grafschaft durch die Konkurrenz mit den Kolner Erzbischofen und den Grafen der Mark bedroht Da seine Ehe kinderlos blieb verkaufte er die Grafschaft schliesslich an das Erzstift Koln Grabmal von Graf Gottfried IV Kopie in der St Johannes Kirche Arnsberg Neheim Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Letzte Jahre 4 Gedenken 5 Einzelnachweise 6 LiteraturHerkunft und Familie BearbeitenGottfried war der alteste Sohn des Grafen Wilhelm von Arnsberg und Beatrix von Cuyk Rietberg Er selbst heiratete Anna von Kleve eine Tochter von Dietrich VII Die Ehe blieb kinderlos Leben und Wirken BearbeitenObwohl Graf Gottfried der letzte Graf der Grafschaft Arnsberg war spielte er nach aussen eine weit aktivere Rolle als die meisten seiner Vorganger Noch zu Lebzeiten seines Vaters Graf Wilhelm verfiel Gottfried dem papstlichen Bann weil er den Bischof von Munster Ludwig II von Hessen wegen dessen Ubergriffen auf die Grafschaft hatte gefangen nehmen lassen Kurz nach dem Beginn seiner Regentschaft wurde er von diesem Bann gelost In den ersten Jahren seiner Regentschaft war das Verhaltnis zum Kolner Erzbischof Heinrich II von Virneburg relativ entspannt Dieser gab dem Grafen sogar das Recht die Stadt Hirschberg zu befestigen Dieses Einvernehmen endete als Gottfried zusammen mit Graf Adolf II von der Mark die kolnische Stadt Menden belagerte und einnahm Dieser Konflikt endete in einem Vergleich In den Folgejahren verschoben sich die Krafteverhaltnisse in Westfalen drastisch zu Lasten der Arnsberger Grafschaft Nach dem Amtsantritt Wilhelms von Gennep als neuer Kolner Erzbischof kam es zu einem Bundnis des Erzstuhls mit Engelbert III von der Mark Konnten die Arnsberger Grafen in der Vergangenheit zwischen den beiden machtigen Nachbarn lavieren stand Gottfried der vereinten Ubermacht nunmehr isoliert gegenuber Infolge einer Fehde 1352 mit der Grafschaft Mark konnte der Erzbischof Gottfried zwingen unter anderem auf die Ausubung der geistlichen Gerichtsbarkeit zu verzichten Ausserdem musste er alle Anspruche auf die Herrschaft Ardey sowie Gerichtsrechte in Schmallenberg Korbecke und anderen Orten aufgeben Dem Grafen von der Mark musste Gottfried Fredeburg abtreten Im Jahr 1357 kam es erneut zu Ubergriffen Kolns auf die Grafschaft Arnsberg Im Verlauf des sogenannten Arnsberger Krieges wurde von Graf Gottfried vermutlich die Stadt Winterberg zerstort Diese Auseinandersetzung endete ohne einen Sieg einer der beiden Seiten Es kam zeitweise sogar zu einer Annaherung und zur Ernennung von Graf Gottfried zum Marschall von Westfalen durch den Erzbischof Bedrohlich wurde die Lage als der Erzstuhl an Adolf von der Mark 1363 fiel dem nach kurzer Regentschaft aus demselben Hause Engelbert III folgte Nunmehr drohte ein koordiniertes Vorgehen der beiden machtigen Nachbarn gegen die Grafschaft Tatsachlich kam es 1366 zu militarischen Auseinandersetzungen zwischen Mark und Arnsberg In deren Verlauf kam es zur Belagerung Eroberung und Einascherung der Stadt Arnsberg Der Bestand der Grafschaft war aber auch durch die Kinderlosigkeit des Regenten bedroht Als keine Hoffnung auf einen leiblichen Nachkommen mehr bestand wurde die Ubertragung der Herrschaft notig Zunachst dachte Gottfried an einen Neffen aus dem Hause Oldenburg Als dieser und ein weiterer moglicher Nachfolger aber starb war die Situation wieder offen Das Haus der Grafen von der Mark kam aus naheliegenden Grunden nicht in Frage Auch ein Ubergang an Koln war angesichts der zuruckliegenden Konflikte auf den ersten Blick kaum vorstellbar Gleichwohl kam es zum Verkauf der Grafschaft an den Erzstuhl Dazu trug unter anderem bei dass der Bischof Engelberg nicht mehr die volle Verfugungsgewalt uber das Bistum hatte sondern durch die Ernennung von Kuno von Falkenstein zum Koadjutor faktisch entmachtet worden war Im Ubrigen profitierte nach dem Tod des Bischofs 1367 auch nicht das Haus Mark von diesem Schritt sondern mit Friedrich III von Saarwerden ein weitgehend Fremder nbsp Grab von Gottfried IV im Kolner Dom mit Kranz der Stadt Arnsberg anlasslich des Grafenbegangnisses 2009Im Inneren der Grafschaft hat Graf Gottfried den inneren Ausbau des Territoriums fortgesetzt Im Jahr 1348 erhielt die Stadt Arnsberg die Schutz und Schirmherrschaft uber die Arnsberger Mark Die Stadt Neheim erhielt 1358 Lippisches Recht und 1360 die Erlaubnis einen Jahrmarkt abzuhalten Das Dorf Husten wurde 1360 und Freienohl 1364 zu Freiheiten erhoben Das Kloster Wedinghausen bekam 1363 die kirchlichen Rechte uber die Pfarrei Husten Letzte Jahre BearbeitenAm 25 August 1368 verkaufte Gottfried die Grafschaft Arnsberg fur 130 000 Gulden an den Erzbischof von Koln Fur Koln bedeutete der Erwerb der Grafschaft dass ihr Herzogtum Westfalen das zuvor um die Grafschaft herumgewachsen war nun eine Mitte bekommen hatte Graf Gottfried und seine Gemahlin verliessen ihr Herrschaftsgebiet und liessen sich im Rheinland nieder Gottfried verstarb knapp drei Jahre spater am 21 Februar 1371 im Alter von 75 Jahren und wurde als einziger weltlicher Furst in einem Hochgrab im Kolner Dom beigesetzt Seine Frau kehrte nach seinem Tod in das Gebiet der Grafschaft zuruck und nahm ihren Witwensitz auf der Burg Wildshausen Gedenken BearbeitenIm Jahr 1364 schenkte der Graf der Stadt Arnsberg eine Fruchternte unter der Bedingung dass die Kommune seiner selbst und seiner Gemahlin zweimal jahrlich mit Seelenmessen und Furbitten zu gedenken habe Wenn auch mit zeitlichen Unterbrechungen wird diese Tradition des sogenannten Arnsberger Grafenbegangnis auch heute noch alljahrlich vollzogen Der Stadt Neheim schenkte der Graf 1368 uber 900 Morgen Land Dessen wird auch heute noch durch ein festliches Dankmahl Donatorenfeier und das Austeilen susser Brotchen Stutchen an die Kinder der Stadt gedacht Daneben veranstalten auch die Neheimer Burger ein Grafenbegangnis Dazu reist eine Abordnung von Vereinen Schulkindern und Reprasentanten der Stadt nach Koln und legt einen Kranz am Grab Gottfrieds nieder 1 Bis zu seiner Fusion mit dem Franz Stock Gymnasium im Jahr 2002 trug zudem eines der stadtischen Gymnasien in Arnsberg den Namen Graf Gottfried Gymnasium Seit 2012 heisst die fruhere Karl Wagenfeld Schule in Arnsberg Graf Gottfried Schule Einzelnachweise Bearbeiten Kurzbeschreibung des Neheimer Grafenbegagnisses Memento des Originals vom 28 Januar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www arnsberg neheim deLiteratur BearbeitenWilhelm Crecelius Gottfried I IV Grafen von Arnsberg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 460 463 Karl Feaux de Lacroix Geschichte Arnsbergs H R Stein Verlag Arnsberg 1895 S 51 62 Nachdruck Stein Werl 1983 ISBN 3 920980 05 0 Michael Gosmann Auf Geheiss und Willen Graf Gottfrieds von Arnsberg unseres lieben Oheims Die Grafschaft Arnsberg huldigt Christian von Oldenburg In SudWestfalen Archiv 1 Jg 2001 ISSN 1618 8934 S 71 98 Erich Wisplinghoff Gottfried IV von Arnsberg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 661 Digitalisat Normdaten Person GND 136052967 lobid OGND AKS VIAF 80462493 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gottfried IV ALTERNATIVNAMEN Gottfried IV Graf von Cuyk ArnsbergKURZBESCHREIBUNG Graf der Grafschaft ArnsbergGEBURTSDATUM um 1295STERBEDATUM 21 Februar 1371 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried IV Arnsberg amp oldid 233731472