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Die Edelherren von Bilstein waren ein mittelalterliches Adelsgeschlecht im spateren Herzogtum Westfalen mit Besitz Land Bilstein genannt im Wesentlichen im heutigen Sauerland Ihren Sitz hatten sie auf der Burg Bilstein im heutigen Lennestadt Zu unterscheiden ist die westfalische Familie von dem frankischen Geschlecht der Grafen von Bilstein das an der Werra und in Nordhessen begutert war Wappen der Edlen von Bilstein Inhaltsverzeichnis 1 Gebietsumfang 2 Geschichte und Entwicklung 3 Wappen 4 Orts und Gemeindewappen 5 Personen 5 1 Regenten 5 2 Angehorige der Familie 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGebietsumfang BearbeitenDas Gebiet der westfalischen Edelherren umfasste das Gericht Bilstein mit den Kirchspielen Helden Forde Veischede Kirchhundem Rahrbach Oberhundem und Lenne Diese bildeten den Kern des so genannten Landes Bilstein nbsp Reste der PeperburgHinzu kamen als Teil des Landes Fredeburg das Gericht Eslohe und Reiste Dazu gehorten die Kirchspiele Eslohe Reiste Wenholthausen und Cobbenrode Ein weiteres Gericht war Fredeburg Dazu gehorte die Stadt Fredeburg sowie die Kirchspiele Dorlar Wormbach Berghausen und Kirchrarbach Hinzu kamen die Gerichte Oedingen und Schlipruthen Die Herrschaft uber das Land Fredeburg teilten sich die Edelherren mit den Grafen von Arnsberg Beteiligt waren die Herren mit zahlreichen Rittern an der grossen Waldenburg Die Herrschaft Bilstein grenzte im Suden an Nassau und Wittgenstein ostlich grenzte es an den Besitz der Edelherren von Grafschaft und das Kloster Grafschaft an Nordlich lag das Land Fredeburg und damit der Einflussbereich der Grafen von Arnsberg Ausserdem grenzte das Land Bilstein an das ehemalige Amt Waldenburg Geschichte und Entwicklung BearbeitenUrsprunglich lebte das Geschlecht auf der Burg Peperburg in Forde bei Grevenbruck und trug danach den Namen Gevore aber auch Vuore Vore oder Voere Alteste bekannter Vertreter war Heinrich von Gevore der 1141 als Zeuge des Erzbischofs Arnold I von Koln auftrat Wolmarus de Bilstein Abt von Werden und Helmstadt gehorte nicht der westfalischen Familie an da diese noch nicht diesen Namen trug Sichere Nachrichten von der Familie stammen von 1170 als ein weiterer Henricus de Vare als Zeuge bei der Stiftung des Klosters Bredelar und 1173 bei der Bestatigung des Stifts Wedinghausen genannt wurde Auch in den folgenden Jahren wird Heinrich mehrfach als Zeuge fur die Kolner Erzbischofe etwa bei der Stiftung des Klosters Oelinghausen genannt Mit anderen fuhrenden Adeligen reiste er 1216 oder 1217 nach dem Ende ersten Limburger Krieges nach Koln zu einem Hoftag des Erzbischofs Engelbert I Bruder von Heinrich mit Namen Wittekind und Hermann scheinen Kanoniker des Kolner Doms gewesen zu sein Nachfolger wurde sein Sohn Theoderich I oder Dietrich I Auch er gehorte nach den Arnsberger Grafen zu den wichtigsten Adeligen im sudlichen Westfalen und trat wie sein Vater mehrfach als Zeuge in Urkunden auf Erstmals 1225 wurde er in einer solchen von Bilstein genannt Auch dessen Bruder waren hochrangige Geistliche in Koln Der eine Heinrich war Propst von Sankt Severin der andere Gottfried Kanoniker am Dom Die Macht des Hauses Bilstein war so bedeutend dass Dietrich eine eigene kleine Verwaltung mindestens aus einem Amtmann und einen Truchsess unterhielt Die Besatzung seiner Burg Borghausen wurde von einer Familie von Dusentschuren gestellt Dietrich selbst verlegte seinen Sitz von Forde auf die neu errichtete Burg Bilstein Fur den Bau der Burg waren vor allem Sicherheitsaspekte von Bedeutung Das Gut im Tal bei Forde bot weniger Schutz als eine Burg auf einem Berg Eine andere These geht davon aus dass der Wildreichtum der ausgedehnten Walder des Veischederberglandes Grund fur den Bau der Burg Bilstein und die Verlegung des Wohnsitzes nach dort gewesen sei Dies mag ein nachrangiger Aspekt gewesen sein glaubwurdiger fur eine Verlegung des Wohnsitzes erscheinen allerdings strategische Aspekte Nachfolger von Dietrich I wurde sein Sohn Dietrich II Wie seine Vorfahren wurde er als Zeuge zu wichtigen Akten etwa der Grafen von Arnsberg herangezogen Im Jahr 1250 nahm Dietrich an der Fehde von Erzbischof Konrad von Koln gegen Bischof Simon von Paderborn teil Wie andere hochrangige westfalische Adelige viri nobiles et magnates partium Westfaliae neben den Grafen von Arnsberg Altena und der Mark hat auch Dietrich II in einem Schreiben an den Papst die Aktion gegen Paderborn gerechtfertigt Nachfolger Dietrichs II wurde sein Sohn Johann I Sein Bruder Gottfried von Bilstein war Abt des Klosters Grafschaft Johann tauchte in den Urkunden erstmals 1255 als Herr von Bilstein auf Im Jahr 1282 wurde Johann von Erzbischof Siegfried von Koln zum Landmarschall von Westfalen ernannt und spielte 1298 eine wichtige Rolle bei der Umsetzung eines Landfriedens fur Westfalen Den Anteil des Hauses Bilstein an der Waldenburg verkaufte Johann an Hunold von Plettenberg Ausserdem verkaufte er 1293 die Burg Bilstein an die Landgrafen von Hessen und nahm es von diesem als Lehen Die Herrschaftsrechte im Land Bilstein waren davon nicht beruhrt nbsp Burg BilsteinNachfolger Johanns wurde Dietrich III Durch die Heirat mit Katharina von Arnsberg wurden die familiaren Bande zum Arnsberger Grafenhaus noch enger geknupft Durch die Heirat kamen die graflichen Haupthofe von Oberhundem Oberveischede und Bruchhausen an das Haus Bilstein Im Jahr 1313 erhielt Dietrich von Wilhelm von Arnsberg Guter und eine Reihe von Vogteien zu Lehen Zu diesen gehorte auch die Vogtei Epfingsten bei Soest Mit dem Kapitel des Stift Meschede das den dortigen Haupthof besass kam es zu einem Konflikt Dietrich uberfiel die Leute des Stifts raubte ihnen Vieh und setzte einige gefangen Nach einer Drohung durch Erzbischof Heinrich II und Vermittlung von Wilhelm von Arnsberg kam es schliesslich zu einem Vergleich Zum Besitz Dietrichs gehorte durch familiare Bande auch der Zoll in der Stadt Werl Diesen verkaufte er 1328 an eine Gruppe von Burgern aus Attendorn und Soest Dietrich starb am 5 November 1335 Der letzte Edelherr von Bilstein war Johann II Er war zwar verheiratet blieb aber kinderlos Die Lander Bilstein und Fredeburg gingen zunachst in den Besitz der Grafschaft Mark uber Spater wurden sie Teil des kurkolnischen Herzogtums Westfalen Wappen BearbeitenDas Wappen zeigt drei grune Pfahle in Gold Auf dem Helm mit grun goldenen Decken eine goldene Kugel mit drei grunen Pfahlen daruber drei grune Pfauenfedern 1 Johann I und sein Sohn Dietrich III von Bilstein verwendeten ein Siegel mit im Wappenschild 3 Rosen Orts und Gemeindewappen Bearbeiten nbsp Wappen der Stadt LennestadtPersonen BearbeitenRegenten Bearbeiten Henricus de Vare Gevore Dietrich I Dietrich II Johann I Dietrich III Johann II Angehorige der Familie Bearbeiten Gottfried von Bilstein Heinrich von BilsteinLiteratur BearbeitenJohann Suibert Seibertz Diplomatische Familiengeschichte der Dynasten und Herren im Herzogtum Westfalen Arnsberg 1855 S 1 67 Digitalisierte Fassung in Seibertz Landes und RechtsgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Max von Spiessen Wappenbuch des Westfalischen Adels Gorlitz 1901 1903 Band 1 S 13 Digitalisat Memento vom 4 Mai 2021 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bilstein Adelsgeschlecht amp oldid 238092306