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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Fritzlar Begriffsklarung aufgefuhrt Fritzlar ist eine Kleinstadt und ein wirtschaftliches Mittelzentrum im nordhessischen Schwalm Eder Kreis Die Entstehung der Stadt geht auf eine Kirchen und Klostergrundung durch Bonifatius zuruck Sie gilt als der Ort an dem sowohl die Christianisierung Mittel und Norddeutschlands mit dem Fallen der Donareiche um 723 durch Bonifatius als auch das mittelalterliche Deutsche Reich mit der Wahl von Heinrich I zum Konig der Deutschen auf dem Reichstag von 919 ihren Anfang nahmen Der Name Fritzlar ist abgeleitet von der ursprunglichen Bezeichnung Friedeslar Ort des Friedens Fritzlar tragt seit dem 24 November 2001 die amtliche Zusatzbezeichnung Dom und Kaiserstadt 2 Wappen Deutschlandkarte51 131725 9 2745 220 Koordinaten 51 8 N 9 16 OBasisdatenBundesland HessenRegierungsbezirk KasselLandkreis Schwalm Eder KreisHohe 220 m u NHNFlache 88 81 km2Einwohner 15 031 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 169 Einwohner je km2Postleitzahl 34560Vorwahlen 05622 05683Kfz Kennzeichen HR FZ MEG ZIGGemeindeschlussel 06 6 34 005LOCODE DE FRZStadtgliederung Kernstadt und 10 StadtteileAdresse der Stadtverwaltung Zwischen den Kramen 7 34560 FritzlarWebsite www fritzlar deBurgermeister Hartmut Spogat CDU Lage der Stadt Fritzlar im Schwalm Eder KreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Stadtteile 1 4 Bevolkerungsentwicklung 2 Stadtbild 3 Geschichte 3 1 Bonifatius Donareiche und Stadtgrundung 3 2 Heinrich I und mittelalterliche Reichspolitik 3 3 Territorialer Zankapfel 3 4 Pest und Kriege 3 5 Hexenverfolgung 3 6 Neuzeit 3 7 Eingemeindungen 3 8 Kloster Kirchen und Synagogen 3 9 Garnisonsgeschichte 4 Religionen 4 1 Allgemein 4 2 Die judische Gemeinde 5 Politik 5 1 Stadtverordnetenversammlung 5 2 Koalition 5 3 Burgermeister 5 4 Ortsbeirate 5 5 Wappen 5 6 Stadtepartnerschaften 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Radfernwege 6 3 Bildungseinrichtungen 6 4 Freizeit und Sportanlagen 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 1 Museen 7 2 Bauwerke 7 3 Ausflugsziele in der naheren Umgebung 7 4 Regelmassige Veranstaltungen 7 5 Fritzlar in der Literatur 8 Personlichkeiten 8 1 Sohne und Tochter der Stadt 8 2 In Fritzlar wirk t en ohne dort geboren zu sein 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten nbsp Blick auf die Altstadt von Fritzlar vom Buraberg rechts die Domturme in der Mitte der Graue Turm im Hintergrund am linken Bildrand die Obernburg von Gudensberg nbsp Fritzlar Aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian dem Jungeren 1655Fritzlar liegt im nordhessischen Bergland etwa 25 km Luftlinie sudwestlich von Kassel am Sudrand der Fritzlarer Borde Naturraum Nummer 343 23 und nordlich oberhalb der Fritzlarer Ederflur Naturraum Nr 343 211 am Nordufer der Eder Die nahere Umgebung der Stadt ist durch fruchtbare Ackerboden und zahlreiche meist bewaldete Basaltkuppen gepragt von denen viele mit mittelalterlichen Burgen oder deren Ruinen gekront sind dazu gehoren unter anderem die Buraburg bei Fritzlar die Obernburg und die Wenigenburg in Gudensberg die Hohenburg in Homberg die Felsburg die Heilgenburg und die Altenburg in bzw bei Felsberg die Burg Jesberg in Jesberg die Ruine Falkenberg bei Wabern und die Burgruine Lowenstein in Oberurff Schiffelborn Nachbargemeinden Bearbeiten Fritzlar grenzt im Norden an die Stadt Naumburg die Gemeinde Bad Emstal beide im Landkreis Kassel und die Stadt Niedenstein im Osten an die Stadte Gudensberg und Felsberg im Suden an die Gemeinde Wabern und die Stadt Borken im Sudwesten an die Gemeinde Bad Zwesten alle im Schwalm Eder Kreis sowie im Westen an die Stadt Bad Wildungen und die Gemeinde Edertal beide im Landkreis Waldeck Frankenberg Stadtteile Bearbeiten Neben der Kernstadt Fritzlar selbst gibt es zehn Stadtteile Cappel Geismar Haddamar Lohne Obermollrich Rothhelmshausen Ungedanken Wehren Werkel ZuschenDiese Stadtteile wurden wahrend der Gemeindegebietsreform in Hessen 1972 und 1974 eingemeindet Ungedanken und Rothelmshausen waren bereits geschichtlich eng mit Fritzlar verbunden denn sie gehorten schon seit dem 14 Jahrhundert zur Kurmainzischen Enklave Fritzlar Zuschen war bis zur Eingemeindung nach Fritzlar eine selbstandige Stadt im Kreis Waldeck und im ehemaligen Furstentum Waldeck Die anderen Dorfer waren historisch hessisch Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Im Mittelalter belief sich die Bevolkerung der Stadt durchweg auf 2000 bis 3000 Menschen Genauere Angaben sind erst ab 1740 verfugbar 3 Im 20 Jahrhundert kam es dreimal zu grossen Sprungen in der Einwohnerzahl der Stadt einmal nach 1933 mit der Stationierung von Wehrmachtstruppen in der Stadt und dem Bau des Fliegerhorsts ein zweites Mal ab 1956 mit der Einrichtung einer recht umfangreichen Bundeswehr Garnison in der Stadt wobei jedes Mal Familienangehorige und Zivilangestellte hinzuzogen und ein drittes Mal mit der Eingemeindung von neun umliegenden Dorfern zum 1 Januar 1972 und der ehemals waldeckschen Stadt Zuschen zum 1 Januar 1974 mit insgesamt mehr als 5500 zusatzlichen Einwohnern nbsp Einwohnerentwicklung von Fritzlar von 1740 bis 2017 Deutlich sichtbar die sprunghaften Anstiege durch die Stationierung der Wehrmacht ab 1933 und der Bundeswehr ab 1956 und durch die Eingemeindungen in den 1970er JahrenJahr Einwohner1740 20271812 22741820 26591834 28721837 28901840 30391846 31421852 31421861 28811864 27711871 29221875 2964 Jahr Einwohner1880 30211885 32391895 32961900 32261905 34481910 34941925 39091933 42401939 64681946 66541950 68511956 6985 Jahr Einwohner1961 85391967 88031972 1975 15 0791980 15 1591990 14 0601995 14 4431999 14 7982001 14 8772011 14 4162014 14 3042017 14 676Stadtbild Bearbeiten nbsp Fritzlarer Marktplatz mit dem Kaufmannsgildehaus St Michaelis in der Bildmitte rechts der Rolandsbrunnen nbsp Das Hochzeitshaus nbsp Das Rathaus Blick von Sudwesten nbsp Martins Relief am Rathaus der Heilige Martin mit dem Bettler Rechts oben das Wappen der Erzbischofe von Mainz links oben das Wappen des Mainzer Domkapitels und links unten der Stifter des Reliefs Johannes Katzmann mit seinem Wappen 4 Zu den Besonderheiten Fritzlars zahlt das gut erhaltene mittelalterlich gepragte Stadtbild mit zahlreichen Fachwerkhausern einschliesslich der weithin intakten 2 7 km langen Stadtmauer die den mittelalterlichen Stadtkern umringt Ausgangspunkt und Zentrum der Stadtentwicklung war der im 8 Jahrhundert errichtete Vorgangerbau der Kloster und Stiftskirche St Peter deren heutiges Gebaude der Fritzlarer Dom in zwei romanischen Bauphasen vom spaten 11 bis zum fruhen 13 Jahrhundert entstand und das Stadtbild uberragt Die gotische Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters ist heute evangelische Gemeindekirche wahrend die ubrigen und modernisierten Gebaude dieses Klosters heute zum Krankenhaus Hospital zum Heiligen Geist gehoren Das Rathaus ist das alteste urkundlich erwahnte 1109 und noch heute als solches genutzte Amtshaus in Deutschland Es zeigt ein Steinrelief des Schutzheiligen der Stadt St Martin von 1441 Viele Stadthauser insbesondere um den Markt herum stammen aus dem 15 bis 17 Jahrhundert und sind sorgsam restauriert Der Marktplatz bietet heute eine malerische Kulisse Die etwa 2 7 km lange 7 5 bis 10 m hohe und an ihrer Basis durchschnittlich 3 m dicke Stadtmauer war an strategischen Stellen mit Turmen versehen und an mindestens funf Stellen durch Hurden verstarkt wurde jedoch im Siebenjahrigen Krieg auf Befehl franzosischer Besatzungstruppen auf etwa zwei Drittel ihrer Hohe geschleift Von den einst 23 Wehrturmen stehen heute noch zehn Frauenturm Grauer Turm Grebenturm Rosenturm Jordanturm Regilturm Turm am Bad Bleichenturm Kanzel und Winterturm die vier letzteren als Teil der Mauer um die sogenannte Neustadt Mit 38 5 m Hohe ist der 1274 erstmals erwahnte Graue Turm der hochste noch stehende stadtische Wachturm in Deutschland 5 Nur hier ist ein kurzes Stuck der ehemaligen Mauerkrone mit Wehrgang zu sehen das in den 1980er Jahren wieder hergerichtet wurde Lediglich Turmstumpfe bestehen noch von Alter Turm Kalars Petersturm Nadelohrturm Zuckmantel Steingossenturm und Pavillon sowie von zwei namenlosen Turmen Die der Mauer vorgelagerten Wallgraben sind heute bis auf geringe Reste an der Westseite der Altstadt fast vollstandig verschwunden Die meisten Stadttore mit ihren Barbakanen wurden in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts abgebrochen da sie den Verkehr behinderten das Hospitaltor 1823 das Werkeltor 1829 das Fleckenborntor am Fusse des Ziegenbergs 1834 sowie der prachtige Torturm des Haddamartors 1838 Ausserhalb der Stadt stehen noch heute funf der ehemals sieben Warten die in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts bzw 1425 Galbacher Warte als Wachposten und mit ihren Ringmauern als Zufluchtsorte erbaut wurden und teilweise durch Landwehren miteinander verbunden waren Obermollricher Unroder Warte Kasseler Warte in deren Nahe der kaiserliche General Piccolomini 1640 sein Feldherrenzelt stehen hatte Hellenwarte Eckerichswarte und Galbacher Galberger Warte Die Auewarte wurde 1937 beim Bau des Militarflugplatzes abgerissen die Holzheimer Warte verfiel schon im 18 Jahrhundert Mauerturme nbsp Der Graue Turm nbsp Der Grebenturm nbsp Der Rosenturm nbsp Rest des Alten Turms nbsp Der Jordanturm nbsp Stumpf des Kalars nbsp Der Regiltorturm nbsp Der Turm am Bad nbsp Der Bleichentorturm nbsp Die Kanzel nbsp Rest des Turms ohne Namen nbsp Der FrauenturmWarten nbsp Die Eckerichswarte nbsp Die Galbacher Warte nbsp Die Hellenwarte nbsp Die Kasseler Warte 2015 nbsp Kasseler Warte mit Bedachung von 2018 nbsp Die Obermollricher WarteGeschichte BearbeitenBonifatius Donareiche und Stadtgrundung Bearbeiten Siehe auch Donareiche Bonifatiusdenkmal und Proteste in Fritzlar nbsp Bonifatius als Skulptur von 1999 in FritzlarAusgangspunkt der Stadtentwicklung ist die Kirchengrundung durch Bonifatius Winfrid Laut der Vita Sancti Bonifatii des Willibald von Mainz liess Bonifatius um 723 24 in der Nahe Gaesmere Geismar heute ein Stadtteil von Fritzlar die Donareiche auf dem heutigen Stadtgebiet Fritzlars fallen 6 Bonifatius wollte mit der Fallung der dem Gott Donar geweihten Eiche die als eines der wichtigsten germanischen Heiligtumer galt den Chatten die Uberlegenheit des christlichen Gottes demonstrieren und liess aus dem Holz des Baumes an einem nicht naher bezeichneten Ort ein St Peter geweihtes Bethaus oratorium errichten Die Bonifatius Vita des Willibald erwahnt den Bau einer dem St Peter geweihten Kirche und eines Klosters um 732 in Friedeslar Fritzlar 7 unter dem Abt Wigbert 8 an deren Stelle wohl spater der heutige Fritzlarer Dom errichtet wurde Aufgrund des St Peter Patroziniums wird allgemein angenommen dass sich auch schon das erste St Peter geweihte Bethaus an der gleichen Stelle wie der heutige Dom befand 9 nbsp Kreuzgang und Klosterhof der Stiftskirche St Peter zu Fritzlar 1912Der genaue Standort der Donareiche ist unbekannt aber die vordergrundig unterschiedlichen Ortsangaben in der schriftlichen Uberlieferung bei Geismar und in Fritzlar sind damit zu erklaren dass der Ort Frideslar erst nach dem Bau des Bethauses und der Grundung des Klosters entstand und bei Geismar liegt Man geht daher mehrheitlich davon aus dass sich diese Ortsbezeichnungen auf die grundsatzlich gleiche Stelle beziehen Das erste Bethaus des Bonifatius wurde demnach an der Stelle der Donareiche oder in deren unmittelbarer Nachbarschaft auf dem heutigen Domhugel errichtet Damit wurde der Standort des heidnischen Heiligtums in Besitz genommen der muhsame Transport des aus der Eiche geschlagenen Bauholzes an eine andere Baustelle entfiel und der Ort liess sich wie spater geschehen gut zur Befestigung ausbauen In der Folgezeit entwickelte sich das Kloster zu einem bedeutenden Zentrum kirchlicher und weltlicher Gelehrsamkeit Karl der Grosse aus dessen Zeit die erste Kaiserpfalz in der Stadt stammt verlieh dem Kloster das ihm von Bischof Lullus von Mainz nach der Zerstorung durch den Einfall der Sachsen von 774 aufgetragen worden war Reichsschutz und erhebliche Landereien und mit der Erhebung zur Reichsabtei im Jahre 782 begann die schnelle Entwicklung der umliegenden Siedlung zur Stadt 10 Das Kloster wurde spatestens 1005 nachdem seine ihm von Bonifatius zugewiesene Missionsaufgabe erfullt war in ein Kollegiatstift umgewandelt Die Stiftsherren lebten nicht mehr in klosterlicher Gemeinsamkeit sondern in ihren eigenen Hausern Kurien von denen noch heute einige beachtenswerte Gebaude aus dem 14 Jahrhundert das Stadtbild zieren Das Stift wurde 1803 aufgelost Heinrich I und mittelalterliche Reichspolitik Bearbeiten Die strategisch wichtige Lage der Stadt im Grenzbereich zwischen frankischem und sachsischem Siedlungsgebiet und an einem Kreuzungspunkt wichtiger fruhmittelalterlicher Strassen aus verschiedenen Richtungen machte Fritzlar zu einem bevorzugten Aufenthaltsort der deutschen Konige und Kaiser in Hessen insbesondere im 10 und 11 Jahrhundert Die Kaiserpfalz wahrscheinlich schon zur Zeit Karls des Grossen errichtet ist allerdings heute nicht mehr vorhanden So war Fritzlar bis zum Ausgang des 11 Jahrhunderts Ort bedeutsamer Reichstage Versammlungen Synoden und Kaiserbesuche In einem Gefecht bei Fritzlar im Jahr 906 verlor Graf Konrad der Altere aus dem Geschlecht der Konradiner die mit den Babenbergern um die Vorherrschaft in Franken kampften Schlacht und Leben Nachfolger als Herzog von Franken wurde sein Sohn Konrad der Jungere der funf Jahre spater in Forchheim als Konrad I auch zum Nachfolger seines Onkels Ludwigs des Kindes zum Konig des Ostfrankischen Reiches gewahlt wurde Die konradinische Burg am Westende der Stadt Fritzlar wurde damit zur Konigspfalz Der wohl wichtigste Reichstag in Fritzlar war der von 919 auf dem Heinrich I Herzog von Sachsen am 12 Mai zum Konig des Ostfrankischen Reichs gewahlt wurde Konig Konrad I war im Dezember 918 ohne Sohn verstorben und hatte seinem Bruder Markgraf und nach Konrads Tod Herzog Eberhard von Franken aufgetragen Heinrich die Krone anzutragen da seiner Ansicht nach nur Heinrich in der Lage war den Streit zwischen Franken und Sachsen beizulegen die suddeutschen Stammesherzogtumer Bayern und Schwaben sowie Lothringen wieder fest ins Reich einzubinden und die Reichseinheit zu bewahren Eberhard und in der Folge auch Herzog Burchard I von Schwaben unterstutzten die Wahl Heinrichs aber Herzog Arnulf I von Bayern unterwarf sich erst als Heinrich 921 mit einem Heer in Bayern einmarschierte Heinrich war damit der erste Sachse der den frankischen Nachfahren und Nachfolgern Karls des Grossen auf dem Thron des ostfrankischen Reichs folgte Mehrfach war die Stadt in der Folgezeit Ort von Reichs und Furstentagen und mindestens 15 Mal hielten die Kaiser vor allem die Ottonen und Salier bis 1145 in der Stadt Hof Rat und Gericht Der Fritzlarer Reichstag vom Mai 953 unter Vorsitz von Otto dem Grossen verfugte schwere Strafen gegen des Kaisers Sohn Liudolf und dessen Mitverschworer wie den Herzog von Lothringen Konrad den Roten und den Mainzer Erzbischof Friedrich Wahrend der Auseinandersetzungen zwischen Heinrich IV und dem Gegenkonig Rudolf von Schwaben war Fritzlar 1078 79 mindestens dreimal Ort von Verhandlungen zwischen den Parteien bis Rudolf die Stadt und die dortige Konigspfalz im Herbst 1079 in Schutt und Asche legte Bedeutsam waren auch die drei in Fritzlar gehaltenen Synoden in den Jahren 1118 1244 und 1259 Auf der vom papstlichen Kardinallegaten Kuno von Praeneste geleiteten Generalsynode in Fritzlar von 1118 wurde der papstliche Bann gegen Kaiser Heinrich V der in einem neuen Investiturstreit mit dem Papst lag verkundet und bestatigt Gleichzeitig wurde Furstbischof Otto von Bamberg von der papstlichen Partei seines Amtes enthoben weil er als Reichskanzler seinem Kaiser im Streit mit Rom treu geblieben war Auf derselben Synode verteidigte sich Norbert von Xanten der nachmalige Grunder des Pramonstratenserordens und spatere Erzbischof von Magdeburg durch seine Berufung auf Johannes den Taufer erfolgreich gegen den Vorwurf der Ketzerei den die Amtskirche wegen seiner charismatischen Reform und Busspredigten als Wanderprediger erhoben hatte Die Generalsynode am 30 Mai 1244 wiederholte die papstliche Belegung Kaiser Friedrichs II und die erzbischoflich mainzische Belegung der Stadt Erfurt mit dem Bann und erliess 14 Statuten zur Starkung der kirchlichen Ordnung und Disziplin Die Synode von 1259 erliess ebenfalls eine Reihe von Verordnungen zu Fragen der kirchlichen Verwaltung und Disziplin darunter waren auch die Verweisung der Begarden und Beginen sowie die Verfugung dass am Karfreitag kein Jude dabei gesehen werden durfe wie er aus einem Fenster blicke oder in der Tur stehe Die Reichspolitik streifte Fritzlar noch einmal im Jahr 1400 Herzog Friedrich von Braunschweig und Luneburg wurde auf dem Furstentag in Frankfurt als Gegenkonig zu Wenzel von Luxemburg vorgeschlagen aber Erzbischof Johann II von Mainz favorisierte stattdessen den Pfalzgrafen Ruprecht so dass die beiden Parteien im Unfrieden aus Frankfurt abreisten Friedrich wurde auf seiner Heimreise am 5 Juni 1400 bei Fritzlar in der Nahe des heutigen Dorfes Kleinenglis vom Grafen Heinrich VII von Waldeck und dessen Kumpanen Friedrich III von Hertingshausen und Konrad Kunzmann von Falkenberg ermordet allesamt Lehnsmannen und Ministeriale von Kurmainz Wenzel durfte seine Krone bis zum 20 August behalten ehe er dann doch abgesetzt und durch Ruprecht ersetzt wurde An den Mord von 1400 erinnert seit dem 15 Jahrhundert das am Tatort errichtete sogenannte Kaiserkreuz von Kleinenglis Territorialer Zankapfel Bearbeiten nbsp Blick von der Ederniederung auf vier Turme der StadtmauerAuf Grund seiner Lage im Grenzgebiet zwischen frankischen und sachsischen Landereien spater als erzbischoflich mainzische Enklave in der Landgrafschaft Thuringen und anschliessend in der Landgrafschaft Hessen war die Stadt immer wieder Anlass Ausgangspunkt oder Ort kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Sachsen und Franken zwischen geistlichen und weltlichen Herren und zwischen katholischen und protestantischen Fursten Sie wurde haufig belagert mehrfach erobert und gebrandschatzt aber immer wieder neu aufgebaut Die erste Zerstorung ereignete sich schon im Jahr 774 wahrend der Sachsenkriege Karls des Grossen Als Karl in Italien war drangen die Sachsen nach Nordhessen ein und belagerten die Buraburg wo die Bevolkerung Fritzlars Schutz gesucht hatte Sie konnten zwar die Burg nicht einnehmen plunderten aber die Stadt und brannten sie nieder Nur Wigberts steinerne Basilika blieb unversehrt was dann zu der Legende fuhrte zwei Engel seien erschienen und hatten die Feinde verjagt Die Stadt wurde sofort wieder aufgebaut und schon 786 fand dort eine Kirchenversammlung statt auf der der dritte Erzbischof von Mainz gewahlt wurde Die Fritzlarer Abte wurden von da an bis zum Jahr 1051 in Mainz zu Weihbischofen eingesetzt In den Jahren von 1066 bis 1079 gingen Stift Amt Pfalz und Stadt Fritzlar schrittweise durch Schenkungen von Kaiser Heinrich IV aus koniglichem Besitz in das Eigentum der Mainzer Erzbischofe uber und die Stadt bis dahin der wichtigste Ort in Niederhessen verlor damit sehr bald ihre Bedeutung als Ort der Reichspolitik Die Zugehorigkeit zu Mainz endete erst mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 An diese jahrhundertelange Zugehorigkeit erinnert das Stadtwappen das doppelte rote Mainzer Rad auf silbernem Grund Zuvor jedoch hatte der Streit Heinrichs IV mit Rom und mit dem vom Papst unterstutzten Gegenkonig Rudolf von Rheinfelden fur Fritzlar noch schlimmere Folgen Heinrich der sich haufig in der Pfalz in Fritzlar aufhielt hatte sich im Winter 1078 79 wiederum in Fritzlar einquartiert Ein sachsisches Heer Parteiganger Rudolfs griff ihn daraufhin im Sommer 1079 dort an Er konnte fliehen aber die Stadt wurde erobert und vollkommen verwustet Noch 1085 lag der Ort laut Erzbischof Wezilo von Mainz praktisch wust 11 ehe dann ein Neuaufbau begann In den folgenden Jahrhunderten war dann Fritzlar wie auch Naumburg Hofgeismar und Amoneburg Eckpfeiler der mainzischen Territorialpolitik in Nordhessen und die Stadt wurde zum Brennpunkt wiederholter militarischer Auseinandersetzungen zwischen den Landgrafen von Thuringen und spater von Hessen einerseits und den Mainzer Erzbischofen andererseits Heinrich Raspes Bruder Konrad von Thuringen der als Graf von Hessen Gudensberg die hessischen Teile der damaligen Landgrafschaft Thuringen verwaltete eroberte Fritzlar nach dreimonatiger Belagerung am 15 September 1232 die Stadt wurde vollstandig ausgeplundert und eingeaschert und ein Grossteil der Einwohner getotet Alte Chroniken berichten Konrad sei bereits zum Abzug aufgebrochen als ihn einige lose Weiber 12 von der Stadtmauer herab durch ungemein unsittliche Gesten so erbosten dass er den erneuten Sturm und die Zerstorung der Stadt befahl Konrad wurde dafur mit dem papstlichen Bann belegt ging zur Abbitte nach Rom trat 1234 in den Deutschen Orden ein und kam am 29 Juni 1238 zuruck nach Fritzlar um offentliche Kirchenbusse zu leisten und mit eigenem und aus Ablassen gewonnenem Geld den Wiederaufbau der Stiftskirche zu finanzieren Die Stadt begab sich sofort an den Wiederaufbau verstarkte die Befestigungsanlagen wobei die Stadtmauer im Osten weiter hinausgeschoben wurde um Platz fur das neue Franziskanerkloster und den Deutschordenshof zu schaffen errichtete eine Reihe zusatzlicher Mauerturme und sieben Warten an strategischen Punkten rund um die Stadt Schon 1244 als Erzbischof Siegfried III am 30 Mai eine Generalsynode in Fritzlar abhielt war die Stiftskirche wieder vollstandig repariert Dennoch erlitt die Stadt erneut erheblichen Schaden als Landgraf Heinrich I im Fruhjahr 1280 bei Fritzlar ein Aufgebot des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein verstarkt durch Truppen des Grafen Gottfried VI von Ziegenhain mit einem Landsturmheer vernichtend schlug Heinrich Enkel der Hl Elisabeth war 1247 auf der Mader Heide zum Landgrafen ausgerufen worden und nannte sich seitdem Landgraf von Hessen musste sich aber gegen die starke Prasenz des Mainzer Erzbistums in seinem nordhessischen Machtbereich behaupten da Mainz ebenfalls Anspruche auf die durch den Tod von Heinrich Raspe vakant gewordene Herrschaft uber das nordliche Hessen erhob das seit etwa 1120 mainzisches Lehen gewesen war und dessen Heimfall Mainz nun forderte Wirtschaftlich brachte es der Stadt zunachst gewisse Vorteile mainzisch zu sein Die Erzbischofe siedelten freie Kaufleute an die Stadt wurde die erste Munzpragestatte in Hessen und sie rangierte als Handelsplatz fur Tuche Pelze und Gewurze vor Kassel Die erste Stadtmauer wurde in den Jahren 1184 1196 erbaut Beginnend im Jahre 1280 wurde die sogenannte Neustadt erbaut die mit einer eigenen Stadtmauer umgeben wurde und bis ins sechzehnte Jahrhundert rechtlich selbstandig blieb Die stadtische Wasserversorgung wurde durch ein System von holzernen Rohrleitungen gesichert durch die Wasser aus der Eder bzw dem Muhlengraben in Brunnen und Wasserspeicher auf dem Marktplatz und dem Domplatz gepumpt wurde Im Zusammenhang mit dem Mainzer Schisma von 1346 bis 1353 kam es im Mai 1347 auf der Ebene zwischen Fritzlar und Gudensberg zu einer erneuten Schlacht zwischen Mainz und Hessen in welcher Landgraf Heinrich II den Erzbischof Heinrich von Virneburg entscheidend besiegte Letzterer war im April 1346 wegen seiner Parteinahme fur Kaiser Ludwig IV von Papst Clemens VI der in diesem Jahre die Wahl Karls IV zum Rex Romanorum betrieb abgesetzt und durch Gerlach von Nassau ersetzt worden Heinrich von Virneburg ignorierte die papstliche Entscheidung und stritt bis zu seinem Tode 1353 mit Gerlach um das Erzbistum Landgraf Heinrich unterstutzte Gerlach und nach dem Tode Heinrichs von Virneburg musste Mainz auf Grund dieser Schlacht und Gerlachs Versprechungen gegenuber Landgraf Heinrich seine nieder und oberhessischen Besitzungen von den Landgrafen als Lehen nehmen lediglich Fritzlar Amoneburg und Naumburg blieben Eigenbesitz nbsp Das mainzische Amt Fritzlar Karte von 1694Die endgultige militarische Niederlage der Erzbischofe gegen die hessischen Landgrafen im 15 Jahrhundert mit den entscheidenden Siegen des Landgrafen Ludwig I uber die Truppen des Mainzer Erzbischofs Konrad III von Dhaun am 23 Juli 1427 bei Fritzlar auf der Grossenengliser Platte zwischen der Kalbsburg und der heutigen Wustung Holzheim und am 10 August 1427 bei Fulda und der Beginn der Reformation im 16 Jahrhundert brachten dann einen Niedergang in der Bedeutung der Stadt die nun von Kassel uberflugelt wurde Schon im Jahre 1438 begab sich das Stift St Peter unter den Schutz des Landgrafen Ein Jahr spater wurde er Schirmherr aller mainzischer Besitzungen in Hessen Nach dem Augsburger Religionsfrieden blieb Fritzlar mit den benachbarten Dorfern Ungedanken und Rothelmshausen mainzisch und katholisch wahrend das Umland protestantisch wurde Daraus erwuchs die vollkommene konfessionelle und auch weitgehend okonomische Isolierung der Stadt Zweimal noch wahrend der Mainzer Stiftsfehde 1461 1463 und wahrend des hessischen Bruderkriegs 1468 69 ware die Stadt beinahe hessisch geworden Beide Male wehrte sie sich erfolgreich gegen die vom Mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau beabsichtigte Verpfandung an Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg Die Pfandurkunden waren in beiden Fallen bereits ausgestellt und sowohl an den Landgrafen als auch an die Stadt ausgehandigt worden aber der Rat der Stadt weigerte sich diese anzuerkennen Er verfolgte eine geschickte Politik indem er einerseits die verfeindeten Bruder Ludwig II von Hessen Kassel und Heinrich von Hessen Marburg gegeneinander ausspielte und andererseits im Domkapitel von Mainz erfolgreich gegen die Plane des Erzbischofs intervenierte Da Fritzlar noch immer wohl bewehrt und bewaffnet war entging es dem Schicksal Hofgeismars das trotz ahnlicher Widerstande von Landgraf Ludwig militarisch uberwaltigt und in Besitz genommen wurde 13 Pest und Kriege Bearbeiten Im Jahr 1483 wutete die Pest Von etwa 2200 Einwohnern uberlebten nur etwa 600 Der Schwarze Tod zog in der Folge noch mehrmals durch die Stadt so insbesondere in den Jahren 1472 1558 1567 1585 1597 1610 11 und 1624 Erst um 1740 erreichte die Stadt wieder 2000 Einwohner Der Dreissigjahrige Krieg brachte 1621 eine Plunderung durch Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig und am 9 September 1631 die Eroberung und Plunderung durch protestantische Truppen des hessischen Landgrafen Wilhelm V verbunden mit der Erpressung schwerer Kontributionszahlungen Auf seinem Ruckzug nach der Schlacht von Breitenfeld kam Tilly nach Fritzlar das die Hessen rechtzeitig verlassen hatten nach seinem Weiterzug jedoch sofort wieder besetzten Sie blieben bis 1648 obwohl mehrfach von kaiserlichen Truppen zum zeitweiligen Abzug gezwungen Am 14 August 1640 besetzen kaiserliche Truppen unter Erzherzog Leopold Wilhelm und General Piccolomini die Stadt und am 20 August erschien eine schwedische Armee unter Feldmarschall Johan Baner dem die Kaiserlichen allerdings nicht zur grossen Schlacht entgegenzutreten bereit waren Nach Abzug der Schweden und der Kaiserlichen kehrten die Hessen zuruck 1647 besetzten kaiserliche und bayrische Truppen unter den Generalen von Gronsfeld und Melander die Stadt aufs Neue wurden von Schweden und Hessen unter General Wrangel und Franzosen unter Turenne vertrieben kehrten jedoch alsbald zuruck und zogen erst im Fruhjahr 1648 wieder ab Wieder kamen hessische Besatzer in die Stadt die sie erst am 31 August 1648 endgultig raumten Bei Kriegsende 1648 war die Bevolkerung der Stadt von 2400 im Jahre 1618 auf nur noch 400 gesunken und es dauerte 70 Jahre ehe Stadt und Stift die Schulden der Kriegsjahre abgetragen hatten 14 Der Siebenjahrige Krieg brachte noch schwerere Verwustungen In haufigem Wechsel besetzten feindliche Hessen Braunschweiger Hannoveraner und Englander und dann wieder verbundete Franzosen und Wurttemberger die Stadt Vom 12 bis 15 Februar 1761 kam es zu schweren Kampfen zwischen den in der Stadt liegenden etwa 1 000 franzosischen und irischen Truppen unter dem General Vicomte de Narbonne Pelet und einer 6 000 Mann starken Belagerungsarmee unter dem Erbprinzen von Braunschweig Wolfenbuttel Karl Wilhelm Ferdinand einem Neffen Friedrichs des Grossen Nach besonders fur die Hannoveraner verlustreichen Kampfen am 13 Februar zogen die Belagerer am 14 Februar weitere 15 000 Mann und starke Artillerie im Norden der Stadt zusammen und begannen ein schweres Artilleriebombardement das am 15 Februar mit Brandgeschossen fortgesetzt wurde und grosse Zerstorungen verursachte General Narbonne kapitulierte am Nachmittag des 15 Februar und erhielt mit seinen Leuten freien Abzug Die siegreichen Verbundeten zogen ein erhoben 10 000 Taler Kontribution und begannen mit dem Abbruch der Mauerkronen und Wehrgange Erst beim Herannahen eines starken franzosischen Heeres am 9 Marz verliessen sie die Stadt 1762 setzten die Franzosen die Zerstorung der Wehranlagen fort indem sie Turme und Mauerteile abbrechen liessen die beiden nordlichen Wallgraben zuschutteten und den Weinberg am steilen Edernordhang verwusteten an den heute nur noch Strassennamen erinnern Fritzlar horte auf eine feste Stadt zu sein Ebenso kam der jahrhundertealte Weinbau mit dem Roden der Weinberge zum Erliegen Hexenverfolgung Bearbeiten Zur Hexenverfolgung in Fritzlar im spaten 16 und fruhen 17 Jahrhundert gibt es bisher keine umfassende Darstellung Einige Prozessakten befinden sich in Wien andere in Wurzburg Bekannt sind Verfahren aus den Jahren 1596 1616 und 1626 1631 15 16 Im Grauen Turm sind auf einer Informationstafel die Namen von 62 bekannten Opfern von Hexenprozessen in Fritzlar verzeichnet fur eine Gemeinde von damals weniger als 2000 Einwohnern eine erhebliche Anzahl es muss jedoch von einer hoheren Opferzahl ausgegangen werden Im Dreissigjahrigen Krieg wurden kurz nach einer Pestepidemie 1627 bis 1629 sieben Manner und 25 Frauen als Hexen und Hexenmeister verbrannt 17 Noch 1656 stellte die Mainzer Regierung bei ihrem Oberamtmann von Amoneburg und Fritzlar Erkundigungen zum Verbleib von Geldern an die der Kammer aus Fritzlarer Hexenprozessen zwischen 1626 und 1630 hatten zufliessen mussen 18 Neuzeit Bearbeiten nbsp Marktplatz mit Marktbrunnen um 1900 nbsp Der Graue Turm um 1900Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde Fritzlar zusammen mit den ebenfalls bis dahin kurmainzischen Amtern Naumburg Amoneburg und Neustadt als nominelles Furstentum Fritzlar an Hessen Kassel angegliedert Landgraf Wilhelm IX hatte schon im September Oktober 1802 diese Amter und das bis zu diesem Zeitpunkt kurkolnische Volkmarsen militarisch besetzen lassen und am 1 Dezember 1802 rechtlich in Besitz genommen Das beruhte auf der Basis der Abmachungen des Friedens von Luneville 9 Februar 1801 und des franzosisch russischen Entschadigungsplanes 18 August 1802 und im Vorgriff auf den Reichsdeputationshauptschluss Von 1807 bis 1813 war Fritzlar innerhalb des Konigreichs Westphalen Verwaltungssitz des Kantons Fritzlar 1821 wurde Fritzlar Kreisstadt des Kreises Fritzlar im Kurfurstentum Hessen Kassel und blieb es auch nach der Annexion Kurhessens durch Preussen im Jahr 1866 Wahrend einer nur kurzzeitigen Verwaltungsreform 1848 bis 1851 war die Stadt Verwaltungssitz des Bezirks Fritzlar dem die bisherigen und nachmaligen Kreise Fritzlar Homberg und Ziegenhain angehorten Im Osterreichisch Preussischen Krieg besetzten Ende Juni 1866 zunachst Trierer Husaren und dann preussische Artillerie und Infanterie die Stadt ohne dass es jedoch zu Kampfen oder Zerstorungen kam 1932 wurde der Kreis mit dem benachbarten Kreis Homberg zum Kreis Fritzlar Homberg Autokennzeichen ab 1956 FZ zusammengelegt Im Zweiten Weltkrieg waren der 17 18 Mai 1943 von besonderer Bedeutung fur den Ort Nach der Bombardierung der Edertalsperre ergoss sich eine verheerende Flutwelle durch die niedrig gelegenen Stadtteile Auch die Osterfeiertage 1945 waren bedeutungsvolle Tage in der Ortsgeschichte Die Spitzen amerikanischer Panzerverbande erreichten von Bad Wildungen her durch das Edertal kommend den Stadtrand am Karfreitag Gegen Mittag sprengten die deutschen Verteidiger die aus dem 13 Jahrhundert stammende Steinbrucke uber die Eder In den folgenden 36 Stunden fanden etwa 40 deutsche und 120 amerikanische Soldaten den Tod ehe die Stadt am Ostersonntag von den Amerikanern besetzt wurde Die deutschen Truppen hatten sich nach Werkel zuruckgezogen und dieses Dorf wurde bei den folgenden Kampfen durch amerikanisches Artilleriefeuer grosstenteils zerstort Nach dem Ende des Kriegs bestand in der nun nicht mehr militarisch genutzten Watter Kaserne von 1946 bis 1949 ein DP Lager fur sogenannte Displaced Persons DPs Es war anfangs mit ehemaligen Zwangsarbeitern dann mit judischen KZ Uberlebenden und Heimatlosen belegt Ab 1953 befand sich in einem Teil der einstigen Kasernenanlage ein Zweigwerk des Radioherstellers Heliowatt Im Zuge der Gebiets und Verwaltungsreform von 1974 wurden die Kreise Fritzlar Homberg Melsungen und Ziegenhain im neuen Schwalm Eder Kreis zusammengefasst dessen Verwaltungssitz nach Homberg gelegt wurde Autokennzeichen HR Eingemeindungen Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 31 Dezember 1971 die bis dahin selbstandigen Gemeinden Cappel Geismar Haddamar Lohne Obermollrich Rothhelmshausen Ungedanken Wehren und Werkel auf freiwilliger Basis eingegliedert 19 Am 1 Juli 1972 kam ein unmittelbar am Heeresflugplatz Fritzlar gelegenes Teilgebiet von Zennern Ortsteil der Gemeinde Wabern mit damals etwas mehr als 300 Einwohnern hinzu Die bis dahin waldeckische Stadt Zuschen folgte am 1 Januar 1974 kraft Landesgesetz 20 21 Fur alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 22 Kloster Kirchen und Synagogen Bearbeiten nbsp Fritzlarer Dom St PeterDas Benediktinerkloster von Bonifatius und Wigbert und das daraus hervorgegangene und am 28 Mai 1803 aufgeloste Stift St Petri blieben nicht die einzigen kirchlichen Institutionen die im Laufe der Jahrhunderte in der Stadt errichtet wurden Im Jahre 1145 wurde ein Armenhospital gegrundet aus dem bis spatestens 1254 ein Augustinerinnenkloster mit einer der Hl Katharina geweihten Kirche wurde Dieses Kloster wurde im 16 Jahrhundert aufgegeben An seiner Stelle entstand in den Jahren 1713 1719 das Klostergebaude der Ursulinen das heute als Schule dient Die Katharinenkirche besteht noch heute nbsp Kirche des ehemaligen Minoritenklosters heute evangelische StadtkircheNach der Totalzerstorung der Stadt durch Konrad von Thuringen im Jahre 1232 erbaten und erhielten die Franziskaner 1237 die Erlaubnis ein Kloster zu errichten und dabei aus Platzmangel bis direkt an die Stadtmauer bauen zu durfen Das Franziskanerkloster Fritzlar wurde 1244 geweiht Als Papst Leo X 1517 die durch den Armutsstreit herbeigefuhrte Spaltung des Franziskanerordens anerkannte bekannte sich das Kloster zum Orden der Minoriten Konventualen denen gemeinschaftlicher Besitz erlaubt war 1548 als die lutherische Reformation in der Stadt viele Anhanger hatte musste das Kloster schliessen und 1552 als landgraflich hessische Truppen die Stadt besetzten und die Reformation eingefuhrt wurde mussten die Monche die Stadt verlassen Die landgrafliche Besetzung endete 1555 nach dem Religionsfrieden von Augsburg und die Stadt blieb katholisch Allerdings musste am 14 Januar 1562 der Domdechant von Mainz mit 200 Reitern und 300 Fusssoldaten einen Aufstand der der protestantischen Seite zuneigenden Burger beenden Mit der Gegenreformation kamen dann 1615 zuerst Jesuiten und 1619 wieder Minoriten in das Kloster Nach der Sakularisation wurde es 1804 auf Aussterbeetat gesetzt und 1811 endgultig aufgehoben der gesamte Klosterbesitz einschliesslich der Kirche wurde der Stadt Fritzlar ubereignet Die grosse gotische Klosterkirche um 1330 fertiggestellt wurde 1817 1824 von der wenige Jahre zuvor gegrundeten evangelischen Stadtgemeinde erworben und ist seitdem evangelische Stadtkirche wahrend die ubrigen Klostergebaude heute ein modernes Hospital beherbergen nbsp Das ehemalige Deutschordenshaus heute in Privatbesitz und nicht offentlich zuganglichDer Deutsche Orden hatte bereits 1219 Besitz in Fritzlar und erhielt 1231 durch Schenkungen von Landgraf Heinrich Raspe von Thuringen grossere Guter im heutigen Stadtteil Obermollrich Als dann drei Jahre spater das Nonnenkloster Ahnaberg seine Guter in Obermollrich dem Deutschorden in Erbpacht ubertrug errichtete der Orden 1234 in Obermollrich eine Kommende die zunachst zur Ballei Thuringen gehorte Von 1255 an war sie dann eine der neun Kommenden der von Thuringen abgespaltenen und nunmehr selbstandigen Ballei Hessen Der Orden verlegte die Kommende im Jahr 1304 nach Fritzlar Das aus dieser Zeit stammende Komtureigebaude wurde 1717 abgebrochen An seiner Stelle erbaute der Landkomtur der Ballei Hessen Graf Damian Hugo von Schonborn das heute noch erhaltene und in Privatbesitz befindliche sogenannte Deutschordenshaus Die 1238 erbaute einstige Zehntscheune des Ordens ist heute als Kulturscheune Fritzlar Veranstaltungsort fur Ausstellungen Konzerte Theaterauffuhrungen usw nbsp Die FraumunsterkircheDie etwas ostlich der Altstadt liegende Fraumunsterkirche erstmals 1260 bekundet war moglicherweise Teil eines kurzlebigen Nonnenklosters darauf weisen der Name als auch einige Dokumente aus dem 14 Jahrhundert hin Dies ist jedoch nicht bewiesen und wird heute eher bezweifelt Um die Kirche gab es haufig Streit insbesondere nach der Einfuhrung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen im Jahr 1527 da sie zu dem hessischen Dorf Obermollrich gehorte aber auf Kurmainzisch Fritzlarer Gebiet stand nbsp Ehemaliges Kloster der Ursulinen nbsp Restaurierte Kapelle auf der alten Ederbrucke nbsp Heilig Geist Kapelle nbsp Kapelle am Siechenrasen1711 grundeten die Ursulinen von Metz aus ein Kloster in Fritzlar an der Stelle des im 16 Jahrhundert aufgegebenen Augustinerinnenklosters 1713 legten sie den Grundstein zu einer Schule fur Madchen Das Klostergebaude wurde 1719 fertiggestellt und bezogen und die ehemalige Katharinenkirche wurde 1726 zur Klosterkirche geweiht Wahrend der Zeit des Bismarckschen Kulturkampfes wurden die Schwestern von 1877 bis 1887 des Landes verwiesen das Klostergebaude wurde als Landratsamt genutzt erlangten dann aber 1888 staatliche Anerkennung durch Preussen Die Zeit des Nationalsozialismus brachte erneute Schwierigkeiten die Grundschule musste 1934 das Lyzeum 1940 geschlossen werden und 1941 wurden das Kloster beschlagnahmt und die Nonnen von der Gestapo ausgewiesen Nach ihrer Ruckkehr im November 1945 erlebten Kloster und Schule einen stetigen Aufschwung aber das Kloster musste 2003 wegen Mangel an Nachwuchs geschlossen werden Heute ist die Ursulinenschule eine kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe 1989 wurde in Fritzlar eine Pramonstratenserniederlassung durch das osterreichische Stift Geras gegrundet die ab 1992 als Priorat St Hermann Josef existierte vom Abt von Geras aber mit Wirkung vom 1 Juli 2010 infolge eines sexuellen Missbrauchsskandals aufgelost wurde 23 24 Mindestens sechs ehemalige Gotteshauser sind im Laufe der Zeit aus dem Stadtbild verschwunden darunter die folgenden Die Jesuiten seit 1615 in der Stadt bekundet und in einem Haus neben der St Johannes Kapelle lebend erhielten 1578 die 1266 erstmals erwahnte und seit 1493 im Besitz der Stadt befindliche St Nikolaus Kirche zugewiesen die an der Stelle des heutigen Postamtes stand Ursprunglich war sie wohl Gotteshaus der altesten Kaufmannsgilde der Stadt Nach der Vertreibung der Jesuiten im September 1629 als Truppen des hessischen Landgrafen Fritzlar besetzten verfiel die Kirche allmahlich Der zuletzt noch stehende Kirchturm an dem die Schlaguhr der Stadt angebracht war wurde 1755 abgebrochen An der Nordseite des Domplatzes wo heute das evangelische Pfarramt steht befand sich die St Johannes Kapelle die vermutlich zur ehemaligen Konigspfalz gehorte Sie wurde 1463 den Domaltaristen ubereignet verlor ihre Funktion als Gotteshaus im Siebenjahrigen Krieg wurde danach als Magazin benutzt Anfang des 19 Jahrhunderts von der noch kleinen evangelischen Kirchengemeinde genutzt in napoleonischer Zeit von der Stadt als Pferdestall vermietet und im Jahre 1848 wegen Baufalligkeit abgebrochen 25 An der Stelle des heutigen Finanzamts stand vor den Mauern der Stadt die St Georg Kirche an die das erste stadtische Hospital ein Leprosorium angegliedert war Das Hospital wurde 1308 an den Muhlengraben vor der Neustadt verlegt Dort steht noch heute die Hospitalkapelle Vor dem Schildertor stand die im 16 Jahrhundert erwahnte Marienkapelle von der nichts geblieben ist Synagogen Von 1823 bis Ende der 1890er Jahre existierte die alte Synagoge in der Nikolausstrasse Von 1897 bis 1939 stand die neue Synagoge in der Neustadter Strasse Garnisonsgeschichte Bearbeiten Mit der Eingliederung der Stadt in das Kurfurstentum Hessen Kassel begann die Geschichte der Garnisonsstadt Fritzlar Schon 1803 wurde eine Schwadron des kurfurstlich hessischen Dragonerregiments Landgraf Friedrich von Wolfhagen nach Fritzlar verlegt bald gefolgt von weiteren Teilen des Regiments 1806 nach Ausbruch des franzosisch preussischen Krieges besetzte Marschall Mortier das neutrale Kurfurstentum Die kleine aber gut ausgerustete und ausgebildete kurhessische Armee wurde entwaffnet und aufgelost bzw in die Armee des von Napoleon Bonaparte neugeschaffenen Konigreichs Westphalen 1807 1813 eingegliedert Nach der Wiederherstellung des Kurfurstentums kam 1815 das kurhessische 1 Husaren Regiment nach Fritzlar 1827 liess die Stadt das Hochzeitshaus fur 2 000 Taler als Menage fur das Regiment einrichten 1840 wurde die Garnison wieder aufgelost Wahrend der hessischen Verfassungskampfe wurde Fritzlar 1850 51 mit einer Besatzung von sogenannten Strafbayern belegt nbsp Denkmal des 1 Kurhessischen Feldartillerie Regiments Nr 11 bei WorthNach der Annexion Hessen Kassels durch Preussen im August 1866 wurde Fritzlar 1867 preussische Garnison mit der Einquartierung von zunachst Kavallerie und dann der Reitenden Abteilung des 1 Kurhessischen Feldartillerie Regiments Nr 11 Das Regiment nahm 1870 71 an den Schlachten bei Weissenburg 4 August 1870 Worth 6 August 1870 und Sedan 1 September 1870 und an der Belagerung von Paris teil Ein monumentales Denkmal zum Andenken an die im Deutsch Franzosischen Krieg gefallenen Angehorigen des Regiments steht im Elsass bei Worth an der Sauer an der Strasse nach Elsasshausen Von 1872 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 lag die Reitende Abteilung des Regiments wieder in Fritzlar der Stab und die beiden anderen Abteilungen in Kassel Der grosse Mannschaftsblock ab 1935 Watter Kaserne genannt in dem weitlaufigen Kasernenkomplex am Nordrand der Stadt wurde 1890 bezogen Die Stadt blieb auch in den Zwischenkriegsjahren Garnison nunmehr als Standort der 11 reitenden Batterie des 5 Artillerieregiments der Reichswehr Wahrend der Aufrustung in der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Garnison erheblich verstarkt Die nunmehr in Watterkaserne 26 umbenannte alte Artilleriekaserne an der Kasseler Strasse beherbergte nacheinander Teile der Artillerie Regimenter 5 9 29 45 und 65 und diverse Schulungs und Ersatztruppenteile Ein 1935 1938 neu angelegter 300 Hektar grosser Fliegerhorst in der Ederniederung sudlich der Stadt wurde ab April 1938 Standort von Kampffliegern und 1944 45 von Nachtjagdfliegern der spatere Bundesprasident Walter Scheel war als junger Offizier zeitweise in Fritzlar stationiert Dem Bau dieser Anlage fiel bereits 1937 die Auewarte eine der ursprunglich sieben Warten zum Opfer Von 1941 bis 1944 diente der Fliegerhorst als Zweitwerk der Dessauer Flugzeug und Motorenwerke AG am 1 Oktober 1943 machte der Prototyp der neuen Ju 352 dort seinen ersten Start Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die weitlaufige alte Artilleriekaserne aufgegeben und ihre Gebaude wurden fur zivile Zwecke verfugbar gemacht darunter DP Lager Fluchtlingsunterkunft Gewerbeansiedlung Schule Sporthalle Reithalle Winterquartier fur einen Zeltzirkus 27 wahrend der Fliegerhorst von Besatzungstruppen genutzt wurde 28 Zunachst waren von April bis Juni bzw Juli 1945 die US amerikanische 404th und 365th Fighter Group mit P 47 Thunderbolt Kampfflugzeugen dort stationiert Auf diese folgte von September 1945 bis August 1946 die 366th Fighter Group und von August 1946 bis Juni 1947 die 27th Fighter Group beide ebenfalls mit Thunderbolts Von 1947 bis 1951 lagen der Stab und das 1st Battalion des 14th US Constabulary Regiments 1948 umgegliedert und umbenannt in 14th Armored Cavalry Regiment auf dem ehemaligen Fliegerhorst 1951 verlegten die amerikanischen Truppen nach Fulda und Bad Hersfeld und an ihrer Stelle kamen franzosische Truppen 3 Regiment der Spahis algeriens Teile des 5 Husaren Regiments mit AMX 13 Aufklarungspanzern nach Fritzlar nbsp Heeresflugplatz FritzlarMit der Aufstellung der Bundeswehr 1956 zogen die Besatzungstruppen ab und an ihrer Stelle zogen deutsche Grenadier und Artillerie Bataillone sowie ab 1957 auch Heeresflieger ein Der Fliegerhorst wurde so zum Heeresflugplatz Fritzlar 1997 wurde in Fritzlar die Luftmechanisierte Brigade 1 in Dienst gestellt damit erhielt das Heer erstmals schnell verlegbare und luftbewegliche Infanteriekrafte Seit 2002 war das Sanitatsleitzentrum 210 in Fritzlar stationiert 2006 schliesslich wurden im Zuge der Neuorganisation der Bundeswehr der Stab und die Stabskompanie der Luftbeweglichen Brigade 1 und das von 2006 bis 2013 zu dieser Brigade gehorende Kampfhubschrauberregiment 36 Kurhessen mit Kampfhubschraubern vom Typ BO 105 in Fritzlar stationiert die ersten drei Exemplare des eigentlich vorgesehenen Eurocopter Tiger wurden erst im April 2011 an das Regiment ausgeliefert Die Luftbewegliche Brigade 1 wurde am 17 Dezember 2013 aufgelost und das Kampfhubschrauberregiment 36 untersteht seitdem direkt der Division Luftbewegliche Operationen Religionen BearbeitenAllgemein Bearbeiten Religion hat in der Geschichte der Stadt eine sehr bedeutende Rolle gespielt anfangend mit dem Fallen der Donareiche und dem Bau der ersten Kapelle durch Bonifatius Mit dem Beginn der Reformation die von den Landgrafen von Hessen unterstutzt wurde geriet das erzbischoflich mainzische Fritzlar mit den benachbarten mainzischen Dorfern Ungedanken und Rothhelmshausen die 1308 bzw 1324 vom Stift Fritzlar erworben worden waren in eine totale religiose Isolation die auch erhebliche wirtschaftliche Folgen hatte Die Bevolkerung dieser Enklave war bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts hinein mit grosser Mehrheit katholisch Im Zuge der fortschreitenden stadtischen Entwicklung und mit dem Zuzug von Verwaltungsangestellten Militar und Dienstleistungsgewerbe wuchs allerdings der Anteil der protestantischen Bevolkerung allmahlich bis er dann nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Aufnahme von Fluchtlingen und in der Folge durch Zuwanderung aus den umliegenden Orten bis etwa auf die Halfte der Gesamtbevolkerung anwuchs Die judische Gemeinde Bearbeiten Hauptartikel Judische Gemeinde Fritzlar nbsp Der judische Friedhof am SchladenwegEine judische Gemeinde bestand bereits im Mittelalter seit ca 1100 wurde aber wahrend der Judenverfolgung in der Pestzeit 1348 49 vernichtet Gegen Ende des 14 Jahrhunderts entstand eine neue Gemeinde und eine Urkunde von 1393 besagt dass die Juden wie seit Alters her als Mitburger gelten und weiterhin gelten sollen 29 Nach 1469 verliessen die meisten judischen Familien die Stadt obwohl Erzbischof Adolf II von Mainz erst im nachsten Jahr die formale Ausweisung aller Juden aus dem Gebiet seines Erzstifts verfugte Im 17 18 Jahrhundert lebten nur wenige judische Familien in der Stadt und erst im Laufe des 19 Jahrhunderts entstand wieder eine judische Gemeinde Um 1860 erreichte die Zahl der judischen Einwohner mit 139 Personen ihren hochsten Stand Eine Synagoge bestand seit Ende des 18 Jahrhunderts Eine neue Synagoge am 30 Juni 1897 eingeweiht wurde in den Novemberpogromen 1938 zerstort dabei taten sich mehrheitlich SS Leute aus Arolsen und aus benachbarten Dorfern herbeigekarrte Manner hervor Zahlreiche judische Einwohner wurden nach ihrer Deportation aus Fritzlar in Vernichtungslagern ermordet unter ihnen der letzte Vorbeter und Lehrer der Gemeinde Gustav Kron und seine Frau Heute erinnern nur noch der grosse judische Friedhof am Schladenweg einige Gassennamen zum Beispiel Judengasse Am Jordan in der Altstadt und eine Gedenktafel am Ort der zerstorten Synagoge sowie die erst kurzlich entworfenen sog Stolpersteine Pflastersteine mit einer Messingplatte auf welchen die Namen der ermordeten Juden eingraviert wurden an diese Mitburger Politik BearbeitenStadtverordnetenversammlung Bearbeiten Die Kommunalwahl am 14 Marz 2021 lieferte folgendes Ergebnis 30 in Vergleich gesetzt zu fruheren Kommunalwahlen 31 32 33 Stadtverordnetenversammlung Kommunalwahlen 2021Stimmenanteil in Wahlbeteiligung 54 4 50403020100 42 5 3 3 26 6 4 9 14 2 7 2 12 8 2 3 4 0 1 2 CDUSPDGruneFWGFDP2016 2021 Sitzverteilung Insgesamt 37 Sitze SPD 10Grune 5FW 5CDU 16FDP 1Parteien und Wahlergemeinschaften 2021 Sitze2021 2016 Sitze2016 2011 Sitze2011 2006 Sitze2006 2001 Sitze2001CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 42 5 16 45 8 17 47 8 18 47 7 18 44 9 17SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 26 6 10 31 5 12 33 5 12 34 2 13 37 2 14Grune Bundnis 90 Die Grunen 14 2 5 7 0 2 15 0 6 5 5 2 5 6 2FWG Freie Wahlergemeinschaft Fritzlar 12 8 5 10 5 4 8 8 3 8 5 3FDP Freie Demokratische Partei 4 0 1 5 2 2 3 7 1 3 8 1 3 9 1Gesamt 100 0 37 100 0 37 100 0 37 100 0 37 100 0 37Wahlbeteiligung in 54 4 53 4 52 9 58 6 60 4Koalition Bearbeiten Nachdem die CDU jahrelang mit einer absoluten Mehrheit regiert hatte wurde sie nach der Kommunalwahl 2021 durch eine Koalition aus SPD Grunen und den Freien Wahlern abgelost 34 Burgermeister Bearbeiten Burgermeister Hartmut Spogat CDU wurde am 28 Januar 2018 mit einem Stimmenanteil von 78 48 wiedergewahlt Er setzte sich gegen Gert Rohde von den Freien Wahlern Fritzlar durch Er wurde 2012 erstmals gewahlt als der seit 1993 amtierende Burgermeister Karl Wilhelm Lange CDU nicht mehr antrat 35 Ortsbeirate Bearbeiten Fur alle durch die Hessische Gebietsreform eingegliederten Stadtteile besteht je ein Ortsbezirk nach Massgabe der 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gultigen Fassung Die Ortsbezirksgrenzen entsprechen den Gemarkungen der ehemaligen Gemeinden 22 Die Zahl der Ortsbeiratsmitglieder betragt in den Stadtteilen bis zu 500 Einwohnern funf und in Stadtteilen mit uber 500 Einwohnern sieben Mitglieder Dabei massgebend ist die Einwohnerzahl drei Monate vor der Ortsbeiratswahl die auf Grund der Einwohnermeldekartei der Stadt Fritzlar festgestellt wird Der Ortsbeirat des Ortsbezirks wird im Rahmen der Kommunalwahlen gewahlt und bestimmt aus seiner Mitte den die Ortsvorsteher in Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Fritzlar Blasonierung In Silber zwei durch ein rotes Kreuz verbundene schrag gestellte sechsspeichige rote Rader Mit dem Doppelrad lehnt sich das Fritzlarer Wappen an das von Mainz an und bekundet damit die jahrhundertelange politische Zugehorigkeit der Stadt zum Erzbistum Mainz Stadtepartnerschaften Bearbeiten Burnham on Sea Highbridge im County Somerset Grossbritannien und Casina in der Region Emilia Romagna Italien sind Partnerstadte von Fritzlar Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Amtsgericht Fritzlar nbsp Weisskohlanlieferung in die Hengstenberg SauerkrautfabrikDie Stadt ist vor allem ein Verwaltungs und Dienstleistungszentrum mit offentlichen und kirchlichen Behorden einem Amtsgericht Schulen Krankenhaus usw Dazu kommen Einkaufszentren Laden Restaurants Kinos Sportstatten Reparaturbetriebe Arzte und andere private Dienstleister Fritzlar zahlt dank seiner malerischen Innenstadt und des Einkaufszentrums Domstadt Center zu den beliebtesten Einkaufsstadten der Region Grosster Arbeitgeber ist die Bundeswehr Danach folgt eine Konservenfabrik der Firma Hengstenberg die insbesondere Sauerkraut Rotkraut Gurken Essig und feinsaure Gemusespezialitaten herstellt Das Gebiet um Fritzlar ist eines der Hauptanbaugebiete fur Weisskohl in Deutschland und der Betrieb in Fritzlar ist die weltgrosste Sauerkrautfabrikation Verkehr Bearbeiten Die wichtigsten Verkehrsanbindungen sind folgende Der Abschnitt Wabern Bad Wildungen der 1884 eroffneten Eisenbahnlinie Wabern Brilon Wald Der fruher von Bad Wildungen bis Korbach durchgehende Streckenabschnitt ist heute stillgelegt Zwischen Edertal und Korbach verlauft nun der Hessische Radfernweg R5 Der planmassig nur noch von Bad Wildungen bis Wabern befahrene Streckenteil wird seit 2008 von der Kurhessenbahn betrieben In Wabern besteht Anschluss an die Main Weser Bahn nach Kassel und Frankfurt am Main Linie Verlauf TaktRB39 RE39 Kassel Hbf Kassel Wilhelmshohe Kassel Oberzwehren Baunatal Rengershausen Baunatal Guntershausen Edermunde Grifte Felsberg Wolfershausen Felsberg Altenbrunslar nur RB39 Felsberg Gensungen Wabern Bz Kassel Zennern Fritzlar Ungedanken Mandern Wega Bad WildungenStand Fahrplanwechsel Dezember 2021 120 minAutobahn Kassel Marburg A 49 Bundesstrassen 3 253 und 450 Expressbuslinie 500 Kassel Fritzlar Bad Wildungen Zentraler Busbahnhof an der AlleeRadfernwege Bearbeiten Durch Fritzlar fuhrende Radwanderwege Der 180 km lange Eder Radweg beginnt im Rothaargebirge in Nordrhein Westfalen und heisst hier Ederauenweg Der grosste Teil fuhrt durch Hessen und heisst dann Ederradweg Er folgt dem Lauf der Eder bis zur Mundung in die Fulda Fluss bei Guxhagen Der Hessische Radfernweg R4 Nord Sud Radweg beginnt in Hirschhorn am Neckar und verlauft uber ungefahr 385 km von Sud nach Nord durch Hessen entlang von Mumling Nidda und Schwalm nach Bad Karlshafen an der Weser Der Chattengauradweg R21 Chattengauradweg verbindet Fritzlar nach 25 km mit Baunatal und fuhrt uber Gudensberg und Besse Bildungseinrichtungen Bearbeiten nbsp Die ehemalige Praparandenanstalt spater bis 1972 Oberhaus der Konig Heinrich Schule am Dr Jestadt Platz nbsp Ehemalige Lateinschule spater bis 1972 Unterhaus der Konig Heinrich SchuleGymnasium Konig Heinrich Schule Kooperative Gesamtschule mit Oberstufe Ursulinenschule katholisch ehemals in Tragerschaft des Ursulinenordens heutiger Trager Bistum Fulda Haupt und Realschule Anne Frank Schule Berufsfach und Fachoberschule Reichsprasident Friedrich Ebert Schule Grundschule Schule an den Turmen Grundschule Schule zum Obersten Holz Obermollrich Cappel Grundschule Regenbogenschule Lohne Zuschen Schule fur Praktisch Bildbare Schule am Dom Krankenpflegeschule Trager Krankenhaus Hospital zum Heiligen Geist Deutsche Ausbildungsstatte Theologisches Seminar des Freikirchlichen Bundes Gemeinde GottesFreizeit und Sportanlagen Bearbeiten Sport und Freizeitpark in der Alten Wildunger Strasse Freibad beheizt in der Ederau Reitturnierplatz in der Ederau Schutzenhaus Kleinkaliber und Pistole in der Ederau Tennisplatze in der Ederau und auf dem Roten Rain Sporthallen im Schulzentrum und an der Ursulinenschule Fussballstadion auf dem Roten Rain Sportplatz Ungedanken Gekennzeichnete Wanderwege im gesamten Umfeld Naturlehrpfad in der EderauKultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das Spitzenhauschen nbsp Haus Bruggemeier ein gotischer Standerbau zwischen 1460 und 1470 erbaut Dahinter die westliche Bebauung der Strasse Zwischen den KramenMuseen Bearbeiten Geschichts und Heimatmuseum im Regionalmuseum Hochzeitshaus 25 Dommuseum mit Domschatz und dem bedeutenden Kaiser Heinrich KreuzBauwerke Bearbeiten nbsp Die Waage der ehem Stiftssaal 36 nbsp Die Kurie in der Fischgasse 37 Stiftskirche St Peter Dom um 1085 90 Waage ehem Stiftssaal um 1234 Gotische Stadtkirche ehem Minoritenklosterkirche 1244 Stadtmauer und Wehrturme 12 14 Jahrhundert Grauer Turm mit Museum 13 Jahrhundert Rathaus von 1109 altestes Amtshaus Deutschlands Marktplatz mit Rolandsbrunnen und ehemaliger Munze Hochzeitshaus um 1580 90 grosster Fachwerkbau in Nordhessen darin seit 1956 ein Museum fur Vor und Fruhgeschichte Volkskunde und Stadtgeschichte Kurien 14 15 Jahrhundert Fachwerkhauser 15 18 Jahrhundert Ehemaliges Kloster der Franziskaner Minoriten 13 Jahrhundert heute Hospital Kloster der Ursulinen 1719 heute Gymnasium Katharinenkirche um 1300 ehemalige Klosterkirche der Augustinerinnen und Ursulinen Fraumunsterkirche ehem Deutschordenshaus Hardehauser Hof Warten Wachtturme ausserhalb der Stadt nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama des Marktplatzes in Fritzlar Ausflugsziele in der naheren Umgebung Bearbeiten Buraberg Burg und Kloster aus dem 7 und 8 Jahrhundert konservierte Ausgrabungen Brigidakirche Kreuzweg Steinzeitsiedlung bei Geismar Donarquelle Mineralquelle bei Geismar Steinkammergrab oder Galeriegrab bei Zuschen etwa 2000 v Chr Bad Wildungen mit Schloss Friedrichstein Felsberg mit Felsburg Heiligenberg bei Gensungen Gudensberg mit Obernburg Gudensberg Borken mit dem Hessischen Braunkohle Bergbaumuseum Bad Zwesten Homberg Efze Schloss Waldeck und Edersee Schloss Garvensburg im Ortsteil Zuschen Fritzlar liegt an der Deutschen Marchenstrasse die von Hanau uber Fritzlar nach Bremen fuhrt Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten nbsp Der Pferdemarkt 2010Fasching mit Rosenmontagszug Pferdemarkt Viehmarkt und Volksfest zweites Wochenende im Juli Hockeyturnier mit offentlicher Feier Ende Oktober Kulturwochen vor dem Dom im AugustFritzlar in der Literatur Bearbeiten Der bekannte Benimm Ratgeber Adolph Freiherr Knigge schrieb 1795 seine Satire Reise nach Fritzlar im Sommer 1794 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Herbort von Fritzlar um 1200 deutschsprachiger Dichter des Mittelalters Hermann von Fritzlar nach 1349 einflussreicher Mystiker Johann Hefentreger um 1497 3 Juni 1542 in Bad Wildungen Reformator der Grafschaft Waldeck Jeremias Homberger 1529 5 Oktober 1595 in Znojmo lutherischer Theologe Kaspar Sturm um 1545 1628 in Gudensberg calvinistischer Theologe und Hochschullehrer in Marburg Jacob Hein um 1580 nach 1625 Organist am Petristift und Orgelbauer Hadrian Daude 9 November 1704 12 Juni 1755 in Wurzburg Theologe und Historiker Stephan Josef Stephan 29 Februar 1772 5 Januar 1844 in Braunfels Solms Braunfelsscher Beamter und koniglich preussischer Landrat Stephan Behlen 5 August 1784 7 Februar 1847 in Aschaffenburg Forstwissenschaftler Professor Begrunder 1825 der Zeitschrift Allgemeine Forst und Jagdwirtschaft Joseph Rubino 10 oder 15 August 1799 10 April 1864 in Marburg Althistoriker Reinhard Hasselbach 14 Marz 1815 29 Juni 1883 Apotheker und Abgeordneter des Kurhessischen Kommunallandtages Conrad Hellwig 7 Oktober 1824 in Haddamar 25 Juni 1889 ebenda Landwirt Burgermeister von Haddamar und Mitglied des Deutschen Reichstags Johann Gangolph Kraiger 20 Oktober 1828 2 August 1907 Burgermeister und Ehrenburger Abgeordneter des Provinziallandtages der preussischen Provinz Hessen Nassau Winand Nick 11 September 1831 18 Dezember 1910 in Hildesheim Dommusikdirektor Musikpadagoge und Komponist Ludwig Keller 28 Mai 1849 9 Marz 1915 in Berlin Archivar und Freimaurer Historiker Theodor Haas 20 Mai 1859 1939 Philologe Lehrer und Historiker Moritz Gombert 10 Mai 1874 14 Mai 1954 in Saarbrucken Architekt Paul Diederich 18 Januar 1882 2 August 1965 in Fritzlar langjahriger Domkuster Ehrenburger der Stadt Fritzlar 38 Wilhelm Naegel 3 August 1904 24 Mai 1956 in Hannover Politiker CDU MdB Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Bundestages Friedrich Krommes 26 September 1906 4 Marz 1971 in Kassel Kirchenverwaltungsjurist und geschaftsfuhrender Vorstand der Bruderhilfe VVaG Maximilian Diederich 12 Mai 1909 7 Mai 1979 in Fritzlar Missionarzt in Sudnigeria Chefarzt am Heilig Geist Hospital in Fritzlar Karl Heinz Ernst 18 Januar 1942 Politiker SPD und Abgeordneter des Hessischen Landtags Reiner Schone 19 Januar 1942 Schauspieler Sanger Songwriter und Autor Elke Leonhard 17 Mai 1949 in Werkel Politikerin SPD MdB 1990 2005 Jutta Meurers Balke 6 Dezember 1949 Archaologin und Archaobotanikerin Horst Wackerbarth 1950 Fotokunstler Jurgen Storr 1954 Kunstler und Filmemacher Stephan Balkenhol 10 Februar 1957 Kunstler Bildhauer Michael Schreiber 10 August 1962 Sprachwissenschaftler Carsten Feller 16 Dezember 1966 Hochschulmanager Ministerialbeamter und Politiker SPD Peter Piller 5 Januar 1968 Kunstler Manuel J Hartung 16 September 1981 Schriftsteller Jorg Rohde 19 Marz 1984 Schauspieler Aljoscha Schmidt 26 Juni 1984 Handballspieler Sarah Knappik 5 Oktober 1986 Model Marc Bluhm 22 Juli 1987 Schauspieler und Synchronsprecher Mario Neumann 1988 Schauspieler Christian Durstewitz 11 Mai 1989 Sanger und Songschreiber Philip Stein 1991 Verleger und AktivistIn Fritzlar wirk t en ohne dort geboren zu sein Bearbeiten Bonifatius um 673 754 oder 755 Wigbert um 670 in Wessex 747 in Fritzlar Missionarsgefahrte von Bonifatius und erster Abt des Benediktinerklosters Fritzlar Witta von Buraburg um 700 nach 760 741 747 Bischof von Buraburg Felix von Fritzlar um 790 Missionar und Martyrer Burkhart von Ziegenhain 1247 1240 1247 Propst des Petristifts 1247 Erzbischof von Salzburg Otto von Ziegenhain 1304 1366 in Mainz 1333 1366 Propst des Petristifts Konrad Kluppel um 1490 in Korbach 1541 oder 1542 in Fritzlar Stadtschreiber in Fritzlar Syndikus des Petristifts Chronist der Grafschaft Waldeck Christian Busse um 1560 1609 Organist Orgelbauer und Schulmeister am Petristift Johann Droste zu Hulshoff 1640 in Burg Hulshoff 1679 in Fritzlar sowie seine Bruder Diederich und Alexander Stiftsherren am Petristift Ignazio Fiorillo 1715 in Neapel 1787 in Fritzlar Opernkomponist Bettina von Arnim 1785 in Frankfurt am Main 1859 in Berlin Schriftstellerin 1794 1797 Schulerin der Ursulinenschule Fritzlar Oskar von Watter 1861 in Ludwigsburg 1939 in Berlin Generalleutnant 1907 1909 Abteilungskommandeur in Fritzlar 1908 Ehrenburger der Stadt Fritzlar Ende der 1980er Jahre aberkannt Wilhelm Jestadt 1865 in Fulda 1926 ebenda 1905 1926 Dechant des katholischen Dekanats Fritzlar Julius Hoxter 1873 in Treysa 1944 in Richmond upon Thames Surrey England Padagoge und Schriftsteller judischen Glaubens 1887 88 Schuler der Praparandenanstalt in Fritzlar Gustav Kron 1878 in Wolfhagen 1942 im Vernichtungslager Kulmhof letzter judischer Lehrer und Vorbeter der judischen Gemeinde in Fritzlar Sr Veronika Jungst 1962 Vinzentinerin ab 1901 am Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar 1951 Ehrenburgerin der Stadt Fritzlar Erich Tursch 1902 in Lischa Sudetenland 1983 in Kassel Maler und Kunsterzieher Lehrer an der Konig Heinrich Schule Fritzlar Sr Angelika Kill OSU 1917 2003 1961 1992 Leiterin der Ursulinenschule erste in Marburg studierende Nonne Ehrenburgerin der Stadt Fritzlar Gottfried Schreiber 1918 in Liegnitz 2003 in Fritzlar 1975 1987 Prasident der Landestierarztekammer Hessen Ludwig Vogel 1920 in Petersberg 2014 ebenda 1966 1991 Dechant des katholischen Dekanates Fritzlar und 1968 1991 Stadtpfarrer von Fritzlar Ehrenburger der Stadt Fritzlar August Franke 1920 1997 Landrat des Landkreises Fritzlar Homberg Landrat des Schwalm Eder Kreises MdL SPD Hermann Stahlberg 1920 in Leichlingen 2005 in Fritzlar deutscher Politiker CDU und Soldat der Bundeswehr Peter Lakotta 1933 in Hamburg 1991 in Kassel Maler und Keramiker Schuler Abiturient des Realgymnasiums spater Konig Heinrich Schule Fritzlar Martin Uppenbrink 1934 in Bielefeld 2008 in Berlin erster Prasident des Bundesamtes fur Naturschutz Schuler Abiturient des Realgymnasiums spater Konig Heinrich Schule Fritzlar Josef Klik 1935 in Kottiken 2020 in Petersberg ehemaliger Leichtathlet Deutscher Meister im Kugelstossen Diskuswurf und Zehnkampf Schuler Abiturient des Realgymnasiums spater Konig Heinrich Schule Fritzlar Burkhart Prinz 1939 in Gensungen 2014 ebenda Handballspieler und trainer Jugend Bundestrainer des Deutschen Handballbundes Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Ulrich Skubella 1941 in Gleiwitz Anasthesiologe am Hospital zum Heiligen Geist Grunder Fritzlarer Kultur und Fordervereine Ehrenburger der Stadt Fritzlar Klaus Ahlheim 1942 in Saarbrucken 17 Juni 2020 Padagogikprofessor Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Dirk Schmitz von Hulst 1943 in Magdeburg Soziologieprofessor Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Gerd Lossdorfer 1943 in Nordhausen 2023 Mediziner ehemaliger Leichtathlet Deutscher Meister 1966 und Vizeeuropameister 1966 im 400 Meter Hurdenlauf Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Gunther Bott 1944 in Leslau an der Weichsel ehemaliger Richter am Bundesarbeitsgericht Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Peter Barthelmey 1945 in Minsk 2019 in Marburg Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Handballspieler und trainer Jens Beutel 1946 in Lunen 2019 Politiker der SPD 1997 2011 Oberburgermeister von Mainz Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Werner Batzing 1949 in Kassel Professor fur Kulturgeographie Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Jochen Beyse 1949 in Bad Wildungen Schriftsteller Schuler Abiturient der Konig Heinrich Schule Fritzlar Heiner Lurig 1954 in Hannover Musiker Produzent Komponist Musical AutorLiteratur BearbeitenKarl Alhard von Drach Hrsg Die Bau und Kunstdenkmaler im Regierungsbezirk Cassel Band 2 Kreis Fritzlar Text und Bildband Elwert Marburg 1909 Friedrich Bleibaum Fritzlar Portrat einer historischen Stadt Magistrat der Stadt Fritzlar Fritzlar 1964 Werner Ide Von Adorf bis Zwesten Ortsgeschichtliches Taschenbuch fur den Kreis Fritzlar Homberg Bernecker Melsungen 1972 Karl E Demandt Fritzlar in seiner Blutezeit Trautvetter amp Fischer Marburg Witzenhausen 1974 ISBN 3 87822 051 0 Marburger Reihe 5 Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 10 de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 978 3 11 015102 2 S 87 91 Fritzlar im Mittelalter Festschrift zur 1250 Jahrfeier Magistrat der Stadt Fritzlar in Verbindung mit dem Hessischen Landesamt fur Landeskunde Marburg Fritzlar 1974 ISBN 3 921254 99 X Gunther Binding Udo Mainzer Anita Wiedenau Kleine Kunstgeschichte des deutschen Fachwerkbaus 2 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Abb 66 Heinz Stoob Hrsg Stadtmappe Fritzlar Deutscher Stadteatlas Bd 2 4 Teilband Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis Serie C Im Auftrag des Kuratoriums fur vergleichende Stadtegeschichte e V und mit Unterstutzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft hrsg von Heinz Stoob Wilfried Ehbrecht Jurgen Lafrenz und Peter Johannek Grosschen Dortmund Altenbeken 1979 1993 ISBN 3 89115 041 5 Geschichtsverein Fritzlar Liebenswertes Fritzlar Fritzlar 1999 ISBN 3 00 003991 0 Clemens Lohmann Fritzlar In Die benediktinischen Monchs und Nonnenkloster in Hessen Germania Benedictina 7 Hessen Eos St Ottilien 2004 S 208 212 Rainer Humbach Dom zu Fritzlar Mit einem Dokumentationsanhang von Burghard Preusler Katharina Thiersch und Ulrich Knapp Imhof Petersberg 2005 ISBN 978 3 932526 53 4 Sven Hilbert Fritzlar im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 149 Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission fur Hessen Darmstadt amp Marburg 2006 ISBN 3 88443 303 2 Jurgen Preuss 70 Jahre Flugplatz Fritzlar 1938 2008 Vom Kampfgeschwader 54 zum Kampfhubschrauberregiment 36 Heeresfliegerwaffenschule Buckeburg 2008 Bettina Toson Mittelalterliche Hospitaler in Hessen zwischen Schwalm Eder und Fulda Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission fur Hessen Darmstadt und Marburg 2012 ISBN 978 3 88443 319 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritzlar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Fritzlar Reisefuhrer nbsp Wikisource Fritzlar in Merians Topographia Hassiae Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Fritzlar in der Topographia Colonia et al Matthaus Merian Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Fritzlar Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Website der Stadt Fritzlar Stadtgemeinde Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Fritzlar Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Georg Braun Abbildung der Stadt in Civitates orbis terrarum Einzelnachweise Bearbeiten Hessisches Statistisches Landesamt Bevolkerung in Hessen am 31 12 2022 nach Gemeinden Landkreise und kreisfreie Stadte sowie Gemeinden Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Zusatzbezeichnungen zum Gemeindenamen die vom Hessischen Innenministerium seit 1945 verliehen wurden In innen hessen de Hessisches Ministerium des Innern und fur Sport September 2021 abgerufen am 9 Februar 2022 Ide 1972 S 121 122 Die Ubersetzung der lateinischen Umschrift lautet Im Jahre des Herrn 1441 liess dieses Bildnis des Heiligen Martin der Schoffe Johannes Katzmann herstellen Grauer Turm in Fritzlar In kudaba die Kulturdatenbank Rau Reinhold Berb Briefe des Bonifatius Willibalds Leben des Bonifatius Darmstadt 1968 S 494 in loco qui dicitur Gaesmere Die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Ortsnamens in mittelalterlichen Dokumenten sind im Historischen Ortslexikon Hessen aufgelistet Fritzlar Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Levison Wilhelm Hrsg Scriptores Rerum Germanicorum in usum scolarum ex monumentis germaniae historicis Bd 57 Hannover Leipzig 1905 S 35 videlicet ecclesias Domino fabricavit undam quippe in Friedeslare quam in honore sancti Petri dedicavit Die frankische Missionierung ab 500 Missionare in Franken Willibrord Bonifatius Burkard Lullus Megingaud M Gockel Fritzlar und das Reich In Fritzlar im Mittelalter S 89 120 Ide 1972 S 107 Fritzlar Portrat einer historischen Stadt Magistrat der Stadt Fritzlar 1964 S 3 Demandt 1974 S 26 27 Liebenswertes Fritzlar 1999 S 13 Herbert Pohl Zauberglaube und Hexenangst im Kurfurstentum Mainz Ein Beitrag zur Hexenfrage im 16 und beginnenden 17 Jahrhundert Franz Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07444 9 S 22 Arbeitskreis Hexenprozesse in Kurmainz Leitung Ludolf Pelizaeus Hexenprozesse in Kurmainz bestraffung des abscheulichen lasters der zauberey multimediale CD Reihe Dieburger Kleine Schriften Hg Archaologische und Volkskundliche Arbeitsgemeinschaft Dieburg e V Verein fur Stadt und Heimatsgeschichtsforschung 64823 Gross Umstadt 2004 Allgemeine und Neuere Geschichte Johannes Gutenberg Universitat Mainz Paulgerhard Lohmann Evangelische Christen in Fritzlar Books on Demand Norderstedt 2004 ISBN 3 8334 0730 1 S 97 StA Wu MRA 7770 fol 13 25 Herbert Pohl Zauberglaube und Hexenangst im Kurfurstentum Mainz Ein Beitrag zur Hexenfrage im 16 und beginnenden 17 Jahrhundert Franz Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07444 9 S 26 Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen in Hessen vom 14 Dezember 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1972 Nr 01 S 5 Punkt 8 Abs 58 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 9 MB Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar Homberg Melsungen und Ziegenhain GVBl II 330 22 vom 28 September 1973 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1973 Nr 25 S 356 16 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 392 393 a b Hauptsatzung pdf 129 kB 8 In Webauftritt Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 Nach Missbrauchsskandal Orden zieht sich zuruck HNA 30 Juni 2010 Reisefuhrer des Pramonstratenserordens Fritzar Abgerufen im April 2019 a b Regionalmuseum Fritzlar Von der Wehrmachtsfuhrung benannt nach dem General Oskar von Watter der 1907 1909 Kommandeur der in Fritzlar stationierten Reitenden Abteilung des 1 Kurhessischen Feldartillerie Regiments Nr 11 gewesen und 1908 Ehrenburger der Stadt geworden war Die meisten der ehemaligen Kasernengebaude wurden in den 1970er und 80er Jahren abgerissen Jurgen Preuss 70 Jahre Flugplatz Fritzlar 1938 2008 Demandt 1974 S 29 Ergebnis der Gemeindewahl am 14 Marz 2021 Hessisches Statistisches Landesamt abgerufen im April 2021 Ergebnis der Gemeindewahl am 6 Marz 2016 Nicht mehr online verfugbar Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original abgerufen im April 2016 Ergebnis der Gemeindewahl am 27 Marz 2011 Nicht mehr online verfugbar Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original abgerufen im April 2011 Ergebnis der Gemeindewahl am 26 Marz 2006 Nicht mehr online verfugbar In Webauftritt Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original abgerufen im April 2006 Machtwechsel in Fritzlar SPD Freie Wahler und Grune bilden Koalition 16 April 2021 abgerufen am 29 April 2021 Burgermeisterwahl in der Stadt Fritzlar In Votemanager Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 Auf einem romanischen Keller wurde nach der Zerstorung der Stadt durch Konrad von Thuringen im Jahre 1232 ein gotischer Bau errichtet der bis 1540 als Kapitelstube und Stiftssaal diente Danach wurde er als Zehntscheune genutzt Die barocke Fassade und der Dachstuhl stammen aus dem 18 Jahrhundert Seit Totalsanierung 1978 1980 Nutzung als Gemeindesaal Die gotische Kurie wurde um 1410 erbaut und war eine von fruher insgesamt 18 Kurien Wohnhausern der Chorherren im Stiftsbezirk um den Dom Das im Siebenjahrigen Krieg zerstorte Dach wurde 1928 in seiner ursprunglichen Form mit Staffelgiebeln wieder hergestellt Grabmal Elisabeth und Paul DiederichStadtteile von Fritzlar Cappel Geismar Haddamar Lohne Obermollrich Rothhelmshausen Ungedanken Wehren Werkel ZuschenGemeinden im Schwalm Eder KreisStadte Borken Hessen Felsberg Fritzlar Gudensberg Homberg Efze Melsungen Neukirchen Knull Niedenstein Schwalmstadt Schwarzenborn Spangenberg nbsp Gemeinden Bad Zwesten Edermunde Frielendorf Gilserberg Guxhagen Jesberg Knullwald Korle Malsfeld Morschen Neuental Oberaula Ottrau Schrecksbach Wabern WillingshausenDie Gemeinde Frielendorf fuhrt den vom Hessischen Innenministerium verliehenen Namenszusatz Marktflecken Normdaten Geografikum GND 4018653 2 lobid OGND AKS LCCN n85109641 VIAF 129655354 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritzlar amp oldid 235928001