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Obermollrich ist ein Stadtteil von Fritzlar in Nordhessen Der Ort liegt ca 3 km ostlich der Kernstadt auf einer Anhohe oberhalb des Nordufers der Eder zwischen der Kernstadt und dem Stadtteil Cappel sowie 2 km nordlich des Waberner Ortsteils Zennern Im Norden grenzt die Gemarkung an den ebenfalls zu Fritzlar gehorigen Stadtteil Werkel ObermollrichStadt FritzlarKoordinaten 51 8 N 9 19 O 51 128055555556 9 3177777777778 188 Koordinaten 51 7 41 N 9 19 4 OHohe 188 m u NHNFlache 4 94 km 1 Einwohner 596 31 Dez 2021 2 Bevolkerungsdichte 121 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 34560Vorwahl 05622 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevolkerung 3 Politik 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie alteste bekannte schriftliche Erwahnung von Obermollrich erfolgte unter dem Namen Melriche im Codex Eberhardi und wird in die erste Halfte des 9 Jahrhunderts datiert 1 Landgraf Heinrich Raspe von Thuringen und sein Bruder Konrad der spatere Hochmeister des Deutschen Ordens schenkten am 1 November 1231 dem Deutschen Orden Guter zu Melderich Vermutlich erfolgte diese Schenkung im Zusammenhang mit der Betreibung der Heiligsprechung ihrer Schwagerin Elisabeth 1234 ubergab das von Heinrich Raspe II 1140 1148 gegrundete Pramonstratenserinnenkloster Ahnaberg in Kassel seine Guter zu Obermollrich ebenfalls dem Deutschen Orden in Erbpacht Der Orden baute seinen Besitz in Obermollrich zu einer Kommende Komturei aus 1258 grundete der Orden eine Vogtei 1305 wurde letztmals ein Komtur in Obermollrich erwahnt danach war es eine Kastnerei Die Komturei wurde nach Fritzlar verlegt Eine Goldwasche die der Orden an der Eder eingerichtet hatte war nicht ertragreich genug um sie lange zu betreiben Zwischen dem Orden und der benachbarten und Kurmainz gehorenden Stadt Fritzlar kam es zu haufigen Streitigkeiten hinsichtlich der Gemarkungsgrenzen sodass man schliesslich 1341 ein funfkopfiges Schiedsgericht berief um den Streit zu beenden Zu dieser Zeit besass der Orden etwa die Halfte des Dorfes der Rest und das Gericht waren landgraflich hessischer Lehensbesitz der aus der Gegend von Bottendorf bei Frankenberg Eder stammenden Familie von Lynne od Linne die ebenfalls mit dem Orden von Zeit zu Zeit Gegensatze auszutragen hatte 1388 einigten sich beide Seiten eine neue Kapelle im Dorf und eine Wehranlage darum zu bauen 1395 willigte Landgraf Hermann II von Hessen ein dass Gerlach von Linne sein Obermollricher Lehen fur den Rest seines Lebens an den Orden verpfandete 1448 als die Linne einen Burgsitz auf dem Kirchhof anlegten spitzte sich der Streit zwischen dem Orden und den Linne so weit zu dass mehrere Familienmitglieder in den Kirchenbann getan wurden 1484 liess der Orden ein weiteres Mal den Bann gegen die Linne aussprechen und forderte die Bauern auf ihren Lehnsherrn zu vertreiben Linne war die Sache schliesslich so leid dass er nach erfolglosen Verkaufsverhandlungen mit dem Orden seinen Obermollrichen Besitz 1492 an den Landgrafen verkaufte der ihn 1530 an Thiemo von Wildungen zu Lehen vergab Die Wildunger verkauften ihren Anteil des Dorfes 1590 und nach mehreren Besitzwechseln kam er dann 1793 an die Herren von Baumbach Lenderscheid nbsp Die evangelische DorfkircheIm Jahre 1585 wurden im Dorf 46 Haushalte gezahlt Der Dreissigjahrige Krieg hatte wie im gesamten Hessen katastrophale Auswirkungen 1639 gab es noch 14 Ehepaare und zwei Witwen sowie vier Pferde und vier Kuhe im Dorf Das im 17 Jahrhundert errichtete Deutschordenshaus ein bedeutender Fachwerkbau wurde 1954 abgerissen Die heutige Dorfkirche wurde wohl 1674 errichtet unter Verwendung von Bauteilen der Kapelle von 1388 1755 wurde der Kirchturm angebaut und das Schiff durch Fachwerk erhoht 1898 wurde durch Gustav Schonermark ein neugotischer Anbau durchgefuhrt Das Dorf war bis in die Neuzeit ein wohlhabendes Bauerndorf mit eintraglicher Landwirtschaft in der fruchtbaren Ederniederung und auf den Lossboden oberhalb Heute arbeitet der Grossteil der Bevolkerung ausserhalb und pendelt zur Arbeit in Fritzlar Wabern und dem Grossraum Kassel Zum 31 Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Obermollrich im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Fritzlar eingemeindet 3 4 Fur Obermollrich wurde wie fur die ubrigen Stadtteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 5 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Obermollrich 609 Einwohner Darunter waren 6 1 0 Auslander Nach dem Lebensalter waren 90 Einwohner unter 18 Jahren 252 zwischen 18 und 49 129 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren alter 6 Die Einwohner lebten in 243 Haushalten Davon waren 60 Singlehaushalte 66 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern sowie 27 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften In 54 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 144 Haushaltungen lebten keine Senioren 6 Einwohnerentwicklung Quelle Historisches Ortslexikon 1 1575 85 46 Hausgesesse 1622 40 Mannschaften 40 Hauser 1639 14 verheiratete 2 verwitwete Hausgesesse 1647 12 Personen 12 Hauser 1682 40 Hausgesesse 1735 31 Mannschaften 1742 47 46 Hauser bzw Hausgesesse 1749 240 EinwohnerObermollrich Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 4851840 5131846 5121852 5031858 4911864 4641871 4121875 3861885 4231895 4111905 4321910 4541925 4621939 4571946 6701950 7011956 5981961 6341967 6901980 1990 2000 2011 6092015 5972020 601Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Stadt Fritzlar 7 Zensus 2011 6 Historische Religionszugehorigkeit Quelle Historisches Ortslexikon 1 1861 458 evangelisch reformierte zwei katholische 33 judische Einwohner 1885 419 evangelische 99 05 4 judische 0 85 Einwohner 1961 575 evangelische 90 96 54 katholische 8 52 EinwohnerHistorische Erwerbstatigkeit 1961 Erwerbspersonen 138 Land und Forstwirtschaft 147 Produzierendes Gewerbe 20 Handel und Verkehr 42 Dienstleistungen und Sonstiges 1 Politik BearbeitenDer Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern 5 Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66 67 Dabei wurden zwei Mitglieder der SPD und funf Mitglieder der Burgerliste Obermollrich gewahlt 8 Der Ortsbeirat wahlte Mirko Schroder zum Ortsvorsteher 9 Literatur BearbeitenWerner Ide Von Adorf bis Zwesten Ortsgeschichtliches Taschenbuch fur den Kreis Fritzlar Homberg A Bernecker Verlag Melsungen 1971 S 262 266 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 100 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Elwert Marburg 1926 S 332 333 A Kalkhorst Ober Mollrich im Wandel der Zeiten 1968 Waldemar Kuther Hrsg Historisches Ortslexikon Fritzlar Homberg Elwert Marburg 1980 ISBN 3 7708 0679 4 S 210 212 Literatur uber Obermollrich nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Literatur uber Fritzlar Obermollrich nach GND In Hessische BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Obermollrich Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 Marz 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Domstadt Fritzlar Zahlen Daten Fakten Abgerufen am 21 Juli 2023 Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen in Hessen vom 14 Dezember 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1972 Nr 01 S 5 Punkt 8 Abs 58 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 9 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 392 a b Hauptsatzung pdf 129 kB 8 In Webauftritt Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 0 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 32 und 86 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Marz 2022 Haushaltsplan der Stadt Fritzlar 2022 Vorbericht S 32 abgerufen im Juli 2023 Ortsbeiratswahl Obermollrich In Votemanager Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 Stadtteil Obermollrich In Webauftritt Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 Weblinks BearbeitenObermollrich im Internetauftritt der Stadt Fritzlar Obermollrich Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Stadtteile von Fritzlar Cappel Geismar Haddamar Lohne Obermollrich Rothhelmshausen Ungedanken Wehren Werkel Zuschen Normdaten Geografikum GND 1052128459 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obermollrich amp oldid 235767310